Dixyrazin ist die Kurzbezeichnung für ein neuroleptisch wirkendes Antihistaminikum, das 1969 in Deutschland unter dem Markennamen Esucos[3] eingeführt wurde.

Strukturformel
Struktur von Dixyrazin
Strukturformel ohne Stereochemie
Allgemeines
Freiname Dixyrazin
Summenformel
Kurzbeschreibung

weißes Pulver[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
EG-Nummer 219-591-3
ECHA-InfoCard 100.017.811
PubChem 17182
DrugBank DB13784
Wikidata Q2759774
Arzneistoffangaben
ATC-Code

N05AB01

Eigenschaften
Molare Masse 427,60 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Schmelzpunkt

67–71 °C[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[2]
Toxikologische Daten
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Eine Studie aus dem Jahre 1989 berichtet über die Wirksamkeit der intravenösen Verabreichung von Dixyrazin in Kombination mit Betamethason zur Kontrolle von Übelkeit und Erbrechen, die durch Antikrebsmittel wie Doxorubicin und Cisplatin verursacht wurden.[4] Dixyrazin hat sich ebenfalls bewährt zur Kontrolle derselben Symptome in der postoperativen Phase einer laparoskopischen Cholezystektomie[5] und nach großen Operationen bei Kindern.[6]

In der klinischen Praxis wurde Dixyrazin zur Behandlung von psychotischen Störungen, Angstzuständen und in einigen Fällen zur Sedierung eingesetzt. Wie andere Phenothiazine kann Dixyrazin Nebenwirkungen wie Sedierung, Mundtrockenheit, orthostatische Hypotonie (Blutdruckabfall beim Aufstehen) und in seltenen Fällen extrapyramidale Symptome (Bewegungsstörungen) verursachen.

Die Verwendung von Dixyrazin und anderen älteren Antipsychotika ist in den letzten Jahren zurückgegangen, da neuere Medikamente mit einem günstigeren Nebenwirkungsprofil entwickelt wurden. Dennoch kann Dixyrazin in bestimmten klinischen Situationen immer noch eine Rolle spielen, insbesondere wenn Patienten auf neuere Medikamente nicht ansprechen oder diese nicht vertragen.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d e Eintrag zu Dixyrazin. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 27. Juni 2014.
  2. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  3. Fachinfo: Esucos 25 mg-Tabletten.
  4. B Sorbe, C Hallen: Betamethasone-dixyrazine versus betamethasone-metoclopramide as antiemetic treatment of cisplatin-doxorubicin-induced nausea in ovarian carcinoma patients. In: Eur J Gynaecol Oncol. 1991, 12, S. 31–37, PMID 2050157.
  5. C Glaser, C Sitzwohl, T Wallner, A Lerche, P Marhofer, I Schindler: Dixyrazine for the prevention of postoperative nausea and vomiting after laparoscopic cholecystectomy. In: Acta Anaesthesiol Scand. 2004, 48, S. 1287–1291, PMID 15504190.
  6. E Kokinsky, E Thornberg, K Nilsson, LE Larsson: Postoperative nausea and vomiting in children using patient-controlled analgesia: the effect of prophylactic intravenous dixyrazine. In: Acta Anaesthesiol Scand. 1999, 43, S. 191–195, PMID 10027027.