Diskussion:Wilhelm I. (Deutsches Reich)/Archiv/2023

Letzter Kommentar: vor 1 Monat von Vive la France2 in Abschnitt Review

Review

 
Wilhelm I. in seinem Arbeitszimmer, Hofmaler Paul Bülow, 1883 entstanden, Ausstellungsort unbekannt

Wilhelm I., mit vollem Namen Wilhelm Friedrich Ludwig von Preußen (* 22. März 1797 in Berlin; † 9. März 1888 ebenda), aus dem Haus Hohenzollern war von 1861 bis zu seinem Tod König von Preußen und seit der Reichsgründung 1871 erster Deutscher Kaiser.

Als zweitgeborener Sohn Friedrich Wilhelms III. wurde er zunächst nicht auf die Aufgaben eines Monarchen vorbereitet, sondern schlug eine militärische Laufbahn ein. In den 1820er Jahren übernahm er auch diplomatische Aufträge, die ihn unter anderem an den Zarenhof nach Sankt Petersburg führten. In Folge des Dekabristenaufstandes 1825 in Russland und der Julirevolution von 1830 in Frankreich entwickelte Wilhelm eine ausgeprägte Revolutionsfurcht. Da sein älterer Bruder König Friedrich Wilhelm IV. kinderlos blieb, avancierte Wilhelm zum Thronfolger. Die Öffentlichkeit nahm ihn als Symbolfigur der antiliberalen Militärpartei am preußischen Hof wahr. Während der Märzrevolution 1848 sprach sich der Prinz für ein gewaltsames Vorgehen gegen die Demonstranten aus. Der bald öffentlich als „Kartätschenprinz“ beschimpfte Wilhelm ging für einige Wochen ins Exil nach Großbritannien. 1849 ließ er als Oberbefehlshaber die Revolutionen in der Pfalz und in Baden blutig niederschlagen. Durch die Revolution 1848/1849 und seinen Aufenthalt in Koblenz als Militärgouverneur des Rheinlandes und Westfalens begann sich Wilhelms Einstellung gegenüber einer konstitutionellen Monarchie zu mäßigen. Den deutschen Nationalismus betrachtete er zunehmend als ein mögliches politisches Instrument für Preußens Krone. 1858 übernahm Wilhelm für seinen erkrankten Bruder die Regentschaft. In der politischen Öffentlichkeit beförderte der Thronwechsel Hoffnungen auf eine Neue Ära. Da der Prinzregent, ab 1861 König von Preußen, jedoch auf eine konservative Heeresreform hinarbeitete, eskalierte kurz darauf ein Streit mit dem Abgeordnetenhaus zu einem Verfassungskonflikt. Im Kampf gegen das Parlament berief Wilhelm 1862 Otto von Bismarck zum preußischen Ministerpräsidenten. Mit dessen Unterstützung wurde der Verfassungskonflikt 1866 beigelegt und mittels der drei Einigungskriege erreichte Preußen eine enorme Machtsteigerung. Nach der Reichsgründung wurde Wilhelm am 18. Januar 1871 im Schloss Versailles bei Paris zum Deutschen Kaiser proklamiert. Die Regierungsgeschäfte überließ er seit den 1870er Jahren stärker seinem Ministerpräsidenten und Reichskanzler. Inwieweit er von Bismarck dominiert war oder doch eigenständig agierte, ist in der Forschung umstritten.

Ich möchte nach Überarbeitung nochmal ein zweites Review starten. Es kann sein, dass ich mal längere Zeit nicht auf Anmerkungen antworten oder diese gleich umsetze kann. Das hat aber Gründe außerhalb der Wikipedia und beim Abarbeiten gibt es ja keine zeitlichen Zwänge. Hauptsache es wird erstmal klar, was noch verbessert werden kann. Die Biographie Wilhelms halte ich nach wie vor mit Blick auf das europäische 19. Jahrhundert für sehr aufschlussreich. Schließlich umfasst die Lebensspanne Wilhelms fast das ganze 19. Jahrhundert. Er war Zeuge der napoleonischen Kriege, ein politisch brisanter Faktor bei den Revolutionen 1848/1849, dem Aufstieg des politischen Liberalismus und Nationalismus, ein Akteur der deutschen Nationalstaatsgründung und ein sich massenmedialen sowie militärischen Repräsentationsmöglichkeiten bedienender Monarch. Vorweg: Das Literaturverzeichnis am besten noch gar nicht formal ansehen, denn das ist alles noch sehr uneinheitlich. --Vive la France2 (Diskussion) 19:25, 2. Sep. 2023 (CEST)

Ich könnte am WE das Urteil von Wolfgang Mommsen einbringen, der in "Grossmachtstellung und Weltpolitik" über die Außenpolitik des Deutschen Reciches schreibt und Wilhelm als eigene Figur darstellt, der Einfluss auf Bismarcks Außenpolitik nimmt, von ihm aber teils auch erfolgreich manipuliert wird. Gruß--Michael G. Lind (Diskussion) 23:01, 7. Sep. 2023 (CEST)
Hallo Michael, kann den Artikel nur besser machen. Ich würde mich darüber hinaus insgesamt an einer Durchsicht des Artikels freuen. Er ist zwar etwas länger, aber das ist bei einem äußerst lange regierenden und facettenreichen Staatsoberhaupt einer europäischen Großmacht nicht zu vermeiden. Der Leseaufwand lohnt sich auf jeden Fall, denke ich. --Vive la France2 (Diskussion) 09:31, 8. Sep. 2023 (CEST)
So, das Fazit steht schon mal im Text, ich werde in der Außenpolitik noch Wilhelms Einfluss auf die Zweibund-Konzeption genauer einfügen. Bei Seton Watson (Disraeli, Gladstone and the Eastern Question) lese ich zudem, Bismarck habe geäußert, er würde manche Informationen von Wilhelm abschirmen, da dieser der indiskreteste Mann (Superlativ) sei. Hast du dazu etwas oder war das nur eine dieser Bismarckchen Äußerungen ohne Wert? Den Gesamtartikel arbeite ich noch durch. --Michael G. Lind (Diskussion) 23:40, 12. Sep. 2023 (CEST)
Die neuere Forschung der letzten 20 Jahre beurteilt Bismarcks Anekdoten sehr kritisch und sieht sie als Teil seiner selbst gestrickten Legendenbildung an. Wilhelm musste in der Darstellung des Reichskanzlers ein bisschen trottelig aussehen, damit Bismarck sein angebliches "Genius" hervorheben konnte. Gerne kann noch eine Meiung zu Wilhelms Zweibundpolitik eingefügt werden. --Vive la France2 (Diskussion) 23:51, 13. Sep. 2023 (CEST)
Hallo @Vive la France2 was wirst du nach dem Review mit Wilhelm I machen (Auszeichnung und co)?
Gruß Adam --Adam Aboudou (Diskussion) 19:01, 27. Sep. 2023 (CEST)
Hallo Adam, mit Wilhelm I. kann ich nichts (mehr) machen. Die Person ist schließlich seit 135 Jahren mausetot. :) Du meinst wahrscheinlich den Artikel über ihn. An eine Auszeichnung kann ich erst denken, wenn das Review wieder stärker anläuft - momentan ist ja eher tote Hose. Auch müsste ich noch die Einzelnachweise formal vereinheitlichen. Hat alles Zeit. Mit freundlichen Grüßen --Vive la France2 (Diskussion) 21:02, 27. Sep. 2023 (CEST)
Ich kann den Artikel gerne in nächster Zeit noch einmal durchsehen. Die Abschnitte zur Rezeption gefallen mir bereits gut, meines Erachtens sollte aber noch einmal geschaut werden, ob sich etwas über Wilhelm in den Standardwerken der deutschen Geschichtsschreibung findet. Ich habe einmal vorhin bei Thomas Nipperdey ins Register geschaut und da ist Wilhelm doch recht häufig erwähnt. Ob sich ein zusammenfasendes Resümee dort finden lässt, kann ich leider nicht sagen, für meinen Hardenbergartikel fand sich aber doch immerhin manches. Ebenso bei Wehler. Eventuell könnte auch das neue Werk zur Revolution von 1848 von Christopher Clark herangezogen werden, vielleicht findet sich dort noch etwas.
Sodann zur Rezeption stelle ich mir die Frage, ob Wilhelm nicht auch durch den NS-Staat vereinnahmt wurde bzw. wie die Position des NS-Staates zu Wilhelm aussah. Den Rest des Artikels müsste ich noch einmal durchlesen, um da etwas zu sagen zu können. Gruß --Angemeldeter Benutzer (Diskussion) 13:46, 20. Okt. 2023 (CEST)
Stimmt. Ich habe gerade nochmal etwas mehr zu Nipperdey eingearbeitet. Er tauchte im Biographieteil schon einmal auf (im Abschnitt zum Verhältnis des Kaisers zu Bismarck), aber sein Resümee zu Wilhelm I. fehlte tatsächlich noch. Jetzt sollte er aber hinreichend repräsentiert sein. Hans-Ulrich Wehler ist schon im Artikel drin, ebenfalls in dem Kapitel des Verhältnisses zwischen Wilhelm und Bismarck nach der Reichsgründung. Wehler beschäftigt sich von dieser Stelle abgesehen aber auch nicht tiefgehend mit Wilhelm I., da für ihn ohnehin Bismarck die führende Figur des frühen Kaiserreiches war. Clark ist zwar mit seiner Preußen-Geschichte vertreten, aber noch nicht bezugnehmend auf Wilhelms Rolle in der Revolution von 1848. Das neue in diesem Jahr erschienene Buch muss ich mir unbedingt noch anschaffen. Es verspricht sicherlich neue Perspektiven. Clark ist ein großartiger erfrischend anders denkender Historiker. Vielen Dank für den Hinweis! --Vive la France2 (Diskussion) 15:51, 20. Okt. 2023 (CEST)
Ach ja, zur Position des NS-Staates habe ich mal in das einschlägige Buch Der Kaiser und das "Dritte Reich". Die Hohenzollern zwischen Restauration und Nationalsozialismus rein gesehen, aber im Personenregister taucht Wilhelm I. nur auf zwei Seiten auf, und die sind nicht besonders aussagekräftig. Mich verwundert das kaum, wurden doch eher Friedrich der Große und Bismarck zu Vorläufern Hitlers erklärt. Wilhelm I. hat kaum eine Rolle gespielt. --Vive la France2 (Diskussion) 21:42, 22. Okt. 2023 (CEST)
Dennoch ist es eines Blickes würdig. --Adam Aboudou (Diskussion) 21:58, 22. Okt. 2023 (CEST)
Wie gesagt, die beiden Stellen habe ich mir angesehen und sie sind nicht nutzbar für den Artikel. Das ist angesichts der im Artikel beschriebenen historiographischen Situation wenig erstaunlich. In dem Buch geht es im Prinzip nur um die Hohenzollerngeneration um Wilhelm II. und seinen Sohn, den Kronprinzen. Liebe Grüße --Vive la France2 (Diskussion) 22:43, 22. Okt. 2023 (CEST)
Ich habe den Artikel endlich in seiner Gänze gelesen und muss sagen, dass ich beeindruckt bin. Erneut ein fundierter, umfangreicher Artikel – wie jener zu Augusta. Da ich nicht vom
Fach bin, habe ich inhaltlich nichts beizutragen; kleine sprachliche Sachen habe ich behoben. --FWS AM (Diskussion) 21:29, 27. Okt. 2023 (CEST)
Was für ein Lob, lieber FWS AM]. Dankeschön. So soll es sein. Einen schönen Abend --Vive la France2 (Diskussion) 20:53, 29. Okt. 2023 (CET)
Etwas, was mir beim ersten Lesen schon aufgefallen ist, möchte ich doch noch anbringen. Meines Erachtens – ich weiß nicht, wie das andere sehen – verweist Du zu oft auf die Meinungen/Ansichten spezifischer Historiker ("Historiker XX meint das", "XY jenes"). Für Laien, die unser Zielpublikum bei historischen Themen sein sollten, sind diese Verweise kaum hilfreich, da sie mit den Personen nicht vertraut sind. Das heißt nicht, dass man das nicht machen sollte. In Artikeln, die ich verfasst habe, kommt das ab und an vor. Ich versuche jedoch es auf ein Minimum zu begrenzen und nur dort namentliche Verweise einzubauen, wo es wichtig ist. Vielleicht kannst Du den Artikel ja noch einmal – wohl etwa zum hundertsten Mal :) – durchgehen und schauen, ob man nicht den einen oder anderen Hinweis entfernen und damit auch den sehr langen Artikel entlasten könnte. Wenn du danach aber der Ansicht bist, dass jeder einzelne eine Bereicherung für den Artikel darstellt, dann ist das auch gut für mich, und ich würde den Artikel auch auszeichnen. --FWS AM (Diskussion) 11:43, 16. Dez. 2023 (CET)
Ich schaue diesbezüglich nochmal drüber. Grundsätzlich halte ich es für eine gute Idee, bei umstrittenen Aspekten aus Wilhelmines Leben zu sagen, welcher Historiker was für eine Position vertritt. Aber du hast sicher recht, dass man - wo Konsens besteht - Namen im Fließtext noch entfernen könnte. Dieses Jahr werde ich ohnehin keine Kandidatur mehr starten. Über Weihnachten und Silvester will ich Ruhe haben. :) --Vive la France2 (Diskussion) 11:57, 16. Dez. 2023 (CET)

Moin Vive la France2, habe mal hier und da in den Text eingegriffen, nichts sehr Weitreichendes. Schau's dir an, behalte, was dir geeignet erscheint. Mit der Bebilderung werde ich mich hoffentlich bald auch noch beschäftigen können. Was mir aber auffällt ist der Abschnitt Quellen. Dort erscheinen ausschließlich Briefsammlungen. Zwar sind derlei Briefe von erheblicher Bedeutung, aber um eine in so hohem Maße politische Biographie zu schreiben, dürften diese kaum ausreichen. Da sähe ich noch Handlungsbedarf. Grüße, --Hans-Jürgen Hübner (Diskussion) 14:40, 27. Okt. 2023 (CEST)

Moin Hans-Jürgen Hübner, an gedruckten Editionen gibt es - wie im Artikel belegt ist - bislang tatsächlich nur die Briefsammlugen. Digital verlinken könnte man zwar etliche gesetzliche Dekrete Wilhelms, aber nach welchem Konzept? Es ist ja nicht einmal gesagt, ob Wilhelm nur seine Unterschrift unter diese Dokumente gesetzt hat und der ganze vorherige Textinhalt gar nicht aus seiner Feder stammt. Die Wilhelm verklärenden Memoiren von Gefolgsleuten meinst du wahrscheinlich auch nicht. Oder doch? Die Online-Eintragungen von Museumsexponaten wären tendenziell auch Quellen. Ich bezweifle, dass sie sinnvoll wären. --Vive la France2 (Diskussion) 00:07, 28. Okt. 2023 (CEST)
Hm, das wäre aber eine, sagen wir, ungewöhnliche Auffassung, dass nur die Briefe einer solchen Biographie zugrundegelegt werden können. Ein paar Worte zur Quellenlage sollten schon sein. Diese Dissertation weist ab S. 206 wesentliche Quellenbestände aus. Vielleicht schaust du dir an, was davon für dich brauchbar ist? Grüße, --Hans-Jürgen Hübner (Diskussion) 12:13, 29. Okt. 2023 (CET)
Gut, der überwiegende Nachlass Wilhelms I. findet sich im Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz (BPH, Rep. 51). Und dann gibt es noch einige politisch brisante Korrespondenz in dem Archiv und der Bibliothek von Schloss Fasanerie in Eichenzell. Aber: Das ist alles nicht in Editionen erfasste und kommentierte Schriftlichkeit, und gegen die gibt es in der Wikipedia bekanntermaßen ja oft starke Vorbehalte. Ein paar Worte zur Quellenlage fallen ja schon im Abschnitt "Verhältnis zu Reichskanzler Bismarck". Dort habe ich es recht hinter Fußnote 174 recht klar beschrieben: "Bismarcks Version von seiner eigenen überragenden Rolle in der Politik wurde durch die zwischen 1924 und 1935 herausgegebenen Friedrichsruher Beiträge verbreitet. Eine vergleichbare editorische Erfassung der Schriften Wilhelms I. blieb dagegen ein Desiderat der Forschung. Der Historiker Johannes Schultze edierte 1924, 1927, 1930 und 1931 lediglich die vor 1871 verfassten Briefe Wilhelms". Im exzellenten Artikel Richard Löwenherz ist der Quellenabschnitt ähnlich mager. Bitte versteh das nicht falsch: Ich könnte viele Reihen an Archivsignaturen und Erinnerungsschriften, etwa von Wilhelms Vorleser Louis Schneider, auflisten, aber bei einer Kandidatur würde genau das wahrscheinlich gerügt werden. Die Memoireschriften sind ja immerhin eigentlich monarchistische Propagandaschriften; für die Rezeptionsgeschichte des Kaisers im 19. Jahrhunderts sicherlich eine wichtige Quelle, aber wie gesagt eigentlich handelt es sich um Propaganda. Wenn ich mir vorstelle, dass Studierende damit anfangen, sich der Biographie Wilhelms I. anzunähern, dann gerate ich doch sehr ins Grübeln. Ich habe übrigens hier mal eine Diskussion darüber angestoßen, was in einen Quellenabschnitt bei einer historischen Persönlichkeit rein gehören sollte und was nicht. --Vive la France2 (Diskussion) 16:45, 29. Okt. 2023 (CET)
Danke für die Antwort und das konstruktive Verfahren. Bin gespannt, vielleicht muss ich ja meine eigene Auffassung revidieren. --Hans-Jürgen Hübner (Diskussion) 17:45, 29. Okt. 2023 (CET)

Benutzer:Angemeldeter Benutzer, ich habe gerade nochmal Christopher Clarks brillantes Buch untergebracht. Nipperdey ist auch stärker eingearbeitet. Er tauchte bereits im Biographieteil schon einmal auf (im Abschnitt zum Verhältnis des Kaisers zu Bismarck), aber sein Resümee zu Wilhelm I. fehlte tatsächlich noch. Jetzt sollte er aber hinreichend repräsentiert sein. Hans-Ulrich Wehler ist schon im Artikel drin, ebenfalls in dem Kapitel des Verhältnisses zwischen Wilhelm und Bismarck nach der Reichsgründung. Wehler beschäftigt sich von dieser Stelle abgesehen aber auch nicht tiefgehend mit Wilhelm I., da für ihn ohnehin Bismarck die führende Figur des frühen Kaiserreiches war. Zur Position des NS-Staates habe ich mal in das einschlägige Buch Der Kaiser und das "Dritte Reich". Die Hohenzollern zwischen Restauration und Nationalsozialismus rein gesehen, aber im Personenregister taucht Wilhelm I. nur auf zwei Seiten auf, und die sind nicht besonders aussagekräftig. Mich verwundert das kaum, wurden doch eher Friedrich der Große und Bismarck zu Vorläufern Hitlers erklärt. Wilhelm I. hat im politischen Diskurs kaum mehr eine Rolle gespielt. --Vive la France2 (Diskussion) 12:39, 30. Nov. 2023 (CET)

Alles klar. Ich kann leider zurzeit nur eingeschränkt Feedback zum Artikel geben, da ich im RL stark eingebunden bin. Vielleicht komme ich im Dezember noch irgendwann einmal dazu, den Artikel noch einmal näher anzusehen. Gruß --Angemeldeter Benutzer (Diskussion) 10:21, 1. Dez. 2023 (CET)
Erst Januar oder Februar ist auch vollkommen in Ordnung. Ein anderer Artikel aus meiner Feder steht einer Kandidatur gerade näher - und das NICHT, weil ich mich dem Thema über Wilhelm I. angenähert hätte. Ich besitze einfach viele Bücher über einen bestimmten Maler. Bei dem Artikel über Wilhelm I. ist aber auch schon der gesamte Forschingsstand drin. Ihn zu lesen lohnt sich. --Vive la France2 (Diskussion) 23:24, 6. Jan. 2024 (CET)

Auch hier müsstest du radikal zusammenstreichen. Abschnitte wie 1.6.2 Militärische Inszenierungen, 1.6.5.3 Präsentation als nationale Identifikationsfigur, 2.1.1 Memoiren und Nachrufe und 2.1.4 Porträts und Karikaturen haben in dem Artikel rein gar nichts zu suchen. Solche Nebenaspekte gehören allenfalls in eine biografische Monografie. Meinetwegen könnte auch alles vor Willis Zeit als Prinzregent 1858 weg, die ist für ihn politisch unerheblich. Mir klingt der Artikel auch zu sehr nach einem preußischen Heldenepos von Treitschke. Fakt ist doch, dass Willi unter Bismarcks Pantoffeln stand. Da können Nachwuchshistoriker wie deine Kronzeugen Markert und Sterkenburgh sagen, was sie wollen. Es stimmt einfach nicht. Wilhelms Rolle wird mittlerweile nicht anders bewertet, lies mal bitte renommierte Fachleute wie Clark, Kroll, Wehler und Thamer. Aussagen wie Durch die Bevorzugung politischer vor militärischen Interessen habe Wilhelm zu einem erfolgreichen Ende des Deutsch-Französischen Krieges beigetragen lassen unberechtigte Sympathien des Autoren für den Kaiser durchschimmern. Alles in allem auch nach deiner Überarbeitung leider nicht gelungen. --2001:638:504:D810:0:0:0:1 15:18, 30. Jan. 2024 (CET)

Hallo IP, Experten, die in der Geschichtswissenschaft promoviert haben und sich schwerpunktmäßig mit Wilhelm I. befassen, kann man nicht so einfach ignorieren. Clark, Wehler und Winkler kommen im Artikel doch vor. Ich schreibe doch auch immer die Beurteilung einer größeren politischen Bedeutung Wilhelms Markert und Sterkenburgh zu. Der eine ist Forschender an der Universität Oldenburg, der andere an der Universität Utrecht. Ich kann dir daher nicht ganz folgen. Vielleicht willst du mich einfach nur ärgern? Die Wertung zum Deutsch-Französischen Krieg entspricht auch nicht meiner Auffassung, sondern gibt - die im Artikel auch namentlich erwähnte - Einschätzung Sterkenburghs wider. Lustig finde ich den Vorschlag, den biographischen Teil bis 1858 wegzulassen. Wilhelm wurde 1797 geborene, somit würden 61 Jahre seines Lebens fehlen, darunter auch politisch sehr wohl wichtige Inhalte. ich nenne nur mal Wilhelms Rolle bei der Revolution 1848/1849. Themen wie die mediale oder bildliche Repräsentation eines Monarchen im 19. Jahrhundert waren wesentlich für die Politkultur. Einfach nur eine sehr traditionelle Politik- und Militärgeschichte würde wesentliche Töne der Forschungsliteratur ausblenden. Viele Aufsätze zu Wilhelm drehen sich nur um kulturgeschichtliche Aspekte. Ich deute das auch mit einem Unterabschnitt "Repräsentation" im Abschnitt "Literatur" an und habe auch entsprechende Inhalte in aller Kürze eingearbeitet. Die Länge des Artikels ist - finde ich - angesichts der langen Regierungszeit und Lebensdauer sowie der in der Forschung mittlerweile stärker diskutierten politischen Bedeutsamkeit Wilhelms vollauf gerechtfertigt. --Vive la France2 (Diskussion) 17:13, 30. Jan. 2024 (CET)
Mit Menschen, die hiesige Texte nicht wirklich verstanden haben, muss man leider immer wieder rechnen. Die Ergebnisse der Forschung werden völlig naiv als deine persönliche Haltung umgedeutet, ein hübsches Türchen für persönliche Verdächtigungen, wie man sieht. Diese Art von Lesern diskreditiert sich m. E. schon selbst hinreichend. Lass dich also davon nicht irritieren. Nur eine Frage, weil ich gerade eine entsprechende Überarbeitung zurückgesetzt habe: Schau noch 'mal über die Textformatierung, denn sie sollte einheitlich sein. Wofür du dich entscheidest, ist deine Sache als Hauptautor, denn WP:LIT ist bekanntlich nur eine Empfehlung. Viel Erfolg, --Hans-Jürgen Hübner (Diskussion) 07:56, 5. Feb. 2024 (CET)
Ja in der Tat, die Einheitlichkeit bei den Belegen ist noch ein Problem, da muss ich nochmal rüber. Der eigentliche Haupttext ist aber schon relativ ausgereift, oder? Jüngste wissenschaftliche Veröffentlichungen müssen auch noch eingearbeitet werden. Viele Grüße --Vive la France2 (Diskussion) 10:31, 5. Feb. 2024 (CET)

Formales Detail: Die Literaturangaben in den Fussnoten sollten formal vereinheitlicht werden. Es gibt zwar ein deutlich vorherrschendes Muster, aber je nach Abschnitt wird es nicht durchgezogen – was wohl mit den verschiedenen Autoren zu tun hat, die am Artikel mitgeschrieben haben. So steht mal zwischen mehreren Autoren ein Komma, mal ein Schrägstrich; mal ist der Vorname vorangestellt, man steht er hinter dem Nachnamen; mal steht nach dem Namen ein Doppelpunkt, mal ein Komma; mal sind die Publikationstitel kursiv, mal aufrecht; mal ist das Wort Band ausgeschrieben, mal abgekürzt; mal steht vor der ISBN-Nummer ein Komma, mal gar nichts – usw. Habe die Praxis gestern in zwei Abschnitten an die im Artikel schon bisher vorherrschende Praxis angepasst, aber Kollege Hans-Jürgen Hübner hat das rückgängig gemacht mit dem Hinweis «bitte etwas mehr Respekt vor dem Autor, der hat sich dabei etwas gedacht». Sorry, mit einem Autor, der sich dabei etwas gedacht hat, hat das offensichtlich nichts zu tun, denn sonst gäbe es innerhalb des Artikels nicht so viele verschiedene Varianten. Möge Vive la France2 als Hauptautor entscheiden, wie die Fussnotenangaben nun aussehen sollen. Gruss, --Freigut (Diskussion) 10:25, 5. Feb. 2024 (CET) -- Nachtrag: Danke, Hans-Jürgen Hübner, für die nette Rückmeldung auf meiner Disk, dann bin ich ja beruhigt.  Vorlage:Smiley/Wartung/:)  Und dass das oben angesprochen worden ist, habe ich glatt übersehen, sorry. --Freigut (Diskussion) 10:36, 5. Feb. 2024 (CET)

Wenn die Zusammenarbeit in der Wikipedia nur immer so wäre :-) --Hans-Jürgen Hübner (Diskussion) 17:40, 5. Feb. 2024 (CET)
Puh, aber dieser Artikel ist schon eine Herausforderung. Man muss bei diesem Thema ja wirklich alle Großen zum Thema "Deutschland im 19. Jahrhundert" überblicken können (Wehler, Winkler, Nipperdey, Clark, Aschmann, Kroll). Die kommen im Artikel natürlich zu Wort, schreiben aber überraschend wenig zu diesem Monarchen. Deshalb muss ich zusätzlich ein recht neues Feld im Auge behalten, in dem sich gegenwärtig viel tut, nämlich die Monarchiegeschichte der Moderne. Verglichen mit monarchiehistorischen Forschung zur Antike, zum Mittelalter und zu der Frühen Neuzeit gibt es da anscheinend noch viel Nachholbedarf. Zwei Historiker scheinen sich aktuell sogar auf Wilhelm I. spezialisiert zu haben. Aber auch sie habe ich eingearbeitet - sogar mit Beiträgen, die erst vor wenigen Tagen in den Bibliotheksregalen ankamen, 2023 und 2024 veröffentlicht. Inhaltlich ist der Artikel somit auf den neuesten Stand, aber formal sicher noch eine Katastrophe. Diesen Monat mache ich aber erstmal Pause. --Vive la France2 (Diskussion) 22:54, 7. Feb. 2024 (CET)
Guten Tag Freigut, sind die Formalien jetzt erfüllt? Kannst du eventuell nochmal drüber schauen und gegebenenfalls in den Text eingreifen? Herzlichen Dank --Vive la France2 (Diskussion) 11:05, 17. Mär. 2024 (CET)

Hallo Vive la France 2,
du hast gesehen, dass ich deinen Artikel durchgearbeitet und dabei ein paar Links gesetzt habe, ich hoffe, du bist einverstanden. Insgesamt finde ich den Artikel gelungen, wenn auch weitschweifig. Ich würde zu weniger Detailreichtum raten, aber das ist Geschmackssache. Im Einzelnen fiel mir auf:

Ich glaube der Punkt zur Länge des Intros sollte sich mit dieser und dieser Kürzung erledigt haben. Liebe Grüße --Vive la France2 (Diskussion) 17:46, 24. Feb. 2024 (CET)
  • Was, bitte soll eine „konservative“ Heeresreform sein? Der Status quo sollt ja gerade nicht bewahrt werden.
Mit der konservativen Heeresreform sind zwei Dinge gemeint: Einmal ging es um eine Verlängerung der Dienstzeit in der königlichen Armee, was eine konservative Indoktrinierung der jungen Männer möglich machte. Davon war die liberale Opposition, vor allem die Fortschrittspartei im Preußischen Landtag - wohlgemerkt nicht zu Unrecht - überzeugt. Zweitens sollten Offiziere in der Landwehr meist nur noch von Adligen gestellt werden dürfen und nicht mehr wie bisher vor allem von Bürgerlichen. Das ist ganz klar konservative Politik. Der Aspekt wird hier gut erklärt. Den Link dorthin habe ich hier vorsichtshalber nochmal eingefügt, damit dürfte sich der Punkt erledigt haben. --Vive la France2 (Diskussion) 17:46, 24. Feb. 2024 (CET)
  • Überflüssig zu erwähnen ist die Flucht nach Memel, zumal die sich kurz danach anschließende Rückkehr nicht vorkommt. Sollte m.E. beides wegbleiben.
Das sehe ich anders. Die geordnete Rückkehr nach Berlin war für ihn nicht prägend oder wesentlich, die Flucht vor den anrückenden französischen Truppen schon. Den Satz wegzulassen, hieße eine Frage aufzuwerfen, denn es heißt ja im Satz davor: "Auf Wilhelm wirkte sich auch die Niederlage Preußens im Vierten Koalitionskrieg prägend aus". Ohne Satz wäre die direkte Folge nicht mehr erkennbar. --Vive la France2 (Diskussion) 18:07, 24. Feb. 2024 (CET)
  • Das Gedenken an Königin Luise gehört nicht in den Abschnitt über Wilhelms Jugend.
Die Information habe ich einfach mal gelöscht, um den Artikel zu kürzen. --Vive la France2 (Diskussion) 18:07, 24. Feb. 2024 (CET)
  • Im Artikel Kriegshandwerk steht nichts über das 19. Jahrhundert. Ich hab den Link daher entfernt.
Das finde ich gut, ich hatte den Link auch nicht eingefügt. --Vive la France2 (Diskussion) 18:07, 24. Feb. 2024 (CET)
  • Die einzelnen Stufen der Militärkarriere werden in den wissenschaftlichen Fachliteratur nicht in dieser Ausführlichkeit dargestellt, wie du es unter Berufung auf die Preußischen Jahrbücher von 1863 tust. Was in der Fachliteratur nicht steht, gehört nicht zum etablierten Wissen über Wilhelm, sie muss das entscheidende Auswahlkriterium sein.
Diese Inhalte hatte Benutzer:Wasserläufer gegen meinen Willen eingefügt. Es gab eine große Diskussion darum, aber ich schmeiße mit deiner Rückendeckung diese Inhalte wieder raus. --Vive la France2 (Diskussion) 18:07, 24. Feb. 2024 (CET)
  • Das Friedrich Wilhelm IV. kinderlos blieb, schreibst du drei Mal. Das sind zwei Mal zu viel.
Eine Dopplung, nicht zwei Dopplungen scheint/scheinen mir nicht so gravierend, denn es sollen im Intro ja Informationen stehen, die später im Hauptteil wiederholt werden. Ich habe aber etwas umformuliert. Einmal spreche ich jetzt im Hauptteil davon, dass er "ohne eigene Nachkommen blieb", die andere Information diesbezüglich ist gelöscht. Im Intro kann die einmalige Bezeichnung "kinderlos" imo stehen bleiben, sie taucht ja in genau der gleichen Form nie wieder im Artikel auf. In Ordnung? --Vive la France2 (Diskussion) 18:30, 24. Feb. 2024 (CET)
  • Hungerunruhen gibt es nur im Plural.
Nun gut, dann nennen wir die Sache eben verlinkt beim Namen: Kartoffelrevolution und nicht Berliner Hungerunruhe. :) Gutes Zeichen, wenn solche recht marginalen Punkte kritisiert werden. --Vive la France2 (Diskussion) 18:38, 24. Feb. 2024 (CET)
Entweder Anführungszeichen oder sogenannt. --Φ (Diskussion) 21:32, 24. Feb. 2024 (CET)
  • Hachmanns Position ist mir nicht klar geworden: Was hat das mit „Kommunikation“ zu tun?
Gemeint war einfach Wilhelms eskalierend wirkende Rolle bei der Märzrevolution, hier war das nur kommunikativ möglich und eben nicht über tatsächlich erteilte Befehle. Kommunikation bezog sich daher auf seine briefliche Korrespondenz, kann aber wohl missverstanden werden, daher geändert zu dem Satz "Andere Historiker wie Rüdiger Hachtmann verweisen dagegen auf Wilhelms eskalierend wirkende Rolle". Das mit Prittwitz am Ende ein Vertrauter Wilhelms den Oberbefehl über die Berliner Truppen hatte war wirklich fatal, denn Prittwitz wurde von Wilhelm zuvor regelrecht mi Briefen bombadiert. Und die klingen alle nicht so friedlich. Leider. --Vive la France2 (Diskussion) 18:53, 24. Feb. 2024 (CET)
  • EN 38 ist nicht „präziser“, sondern umständlich. Wir nennen unsere Quellen, nicht die Quellen unserer Quellen (auch wenn wir sie kennen).
Noch eine mir unliebsame Hinterlassenschaft meines Kollegen, ist nun hoffentlich endgültig draußen. --Vive la France2 (Diskussion) 18:58, 24. Feb. 2024 (CET)
  • Die Abschnitte Exil in London und Rückkehr würden auch unter eine gemeinsame Überschrift passen.
Habe ich gemacht. --Vive la France2 (Diskussion) 19:00, 24. Feb. 2024 (CET)
  • Die Abbildungen zum Whist-Spiel und aus Nowawes illustrieren nicht deinen Text, sondern sind Anlass, neuen Text in der Bildlegende zu präsentieren. Insofern sind sie für diesen Artikel nicht repräsentativ.
Die Abbildung ist entfernt. --Vive la France2 (Diskussion) 19:23, 24. Feb. 2024 (CET)
  • Im Zitat vor EN 63 fehlen die Kommata. Ich musste es drei Mal lesen, bevor ich verstanden habe, was gemeint ist. Kann man das nicht paraphrasieren?
Ich habe den Brief paraphrasiert. Nun ist es hoffentlich verständlicher. Die Idee dahinter war ganz einfach: Andere Großmächte aus Deutschland wie Österreich herausdrängen, um es dann selbst erobern zu können. Nach dem Wiener Kongress war Österreich ja auch aus "Deutschland" herausgewachsen, während Preußen mit den Westprovinzen an Ruhr und Rhein auf ganz Norddeutschland geopolitisch irgendwann schielen musste. --Vive la France2 (Diskussion) 19:23, 24. Feb. 2024 (CET)
  • Du schreibst hochkonservativ in einem Wort, ultra-konservativ aber mit Bindestrich. Gibt es einen semantischen Unterschied zwischen beiden? Gibt es einen Grund für den Bindestrich?
Ultra-konservativ ist Quellensprache des 19. Jahrhunderts, hochkonservativ eher ein Ausdruck der heutigen Forschung, teilweise findet man aber auch die direkte Übernahme ultra-konservativ ohne Anführungszeichen in der Fachliteratur. Einen inhaltlichen Unterschied zwischen beiden Termini gibt es nicht. --Vive la France2 (Diskussion) 19:23, 24. Feb. 2024 (CET)
  • Spricht etwas gegen Hauptartikel-Hinweise vor den drei Abschnitten zu den Einigungskriegen?
Vielleicht unterschätze ich ja doch, wie wenig über die drei Einigungskriege in der Schule vermittelt wurde, also Hauptartikel-Bausteine sind drin --Vive la France2 (Diskussion) 20:01, 24. Feb. 2024 (CET)
  • Ging es in den Konflikten, die dem Dänisch-deutschen Krieg vorausgingen, wirklich um die Thronfolge des Augustenburgers und nicht eher um den Vertrag von Ripen (1460)
Das eine (die Thronfolge des Augustenburgers) war aus Sicht der deutschen Nationalbewegung der eigentliche Grund, die Nationalisten wollten einen eigenständigen Mittelstaat Schleswig-Holstein im Deutschen Bund gründen. Der Vertrag von Ripen - wohlgemerkt ein mittelalterlicher Vertrag zwischen dem dänischen König und dem Adel der Herzogtümer Schleswig und Holstein - war ihre fadenscheinige Begründung dafür. Das Dokument besagte nämlich, dass die Herzogtümer eine politische Einheit bilden sollten: "Up ewig ungedeelt". Was das konkret heißen sollte, wusste wahrscheinlich keiner so genau. Es war wohl nur eine rechtliche Phrase der friedvollen Einigkeit zwischen Vasall und Lehensherr oder so etwas ähnliches. Die Nationalisten machten daraus im 19. Jahrhundert etwas ganz anderes. Sie meinten beide Gebiete hätten über Jahrhunderte eine relative Autonomie von der dänischen Krone besessen, bis der dänische König 1863 das Herzogtum Schleswig verfassungsrechtlich in das eigentliche Königreich Dänemark integrierte. Holstein konnte aber nicht mit einbezogen werden, da es zum Deutschen Bund gehörte. Die vermeintliche politische Einheit der Länder sei damit zerstört worden und man habe nun das Recht gegen das angeblich vertragsbrüchige Dänemark Krieg zu führen - für die deutsche Zusammengehörigkeit Schleswig und Holsteins. Dabei war im Vertrag von Ripen - wie erwähnt - nie eine verfassungsrechtliche Einheit gemeint. Im Mittelalter gab es noch nicht mal eine solche geschriebene institutionalisierte Staatsordnung. Bei Licht besehen war das mit dem Vertrag von Ripen eine abenteuerlicher Argumentation, die in Kopenhagen, Berlin und Wien bei den Regierenden nie wirklich ernst genommen wurde. Da war das Londoner Protokoll von 1850 schon wichtiger. Preußen hatte ja bald darauf auch anderes vor: keinen zusätzlichen Mittelstaat im Norden schaffen, sondern das Staatsgebiet vergrößern. Mit den Nationalisten konnte man sich dabei ja pragmatisch verbünden, denn die Aussicht auf ein Großpreußen war ja irgendwie auch eine Art geeintes Deutschland. Irgendwie zumindest. --Vive la France2 (Diskussion) 20:01, 24. Feb. 2024 (CET)
Ich weiß es, und die Norddeutschen 1864 wussten es auch. Dass die Schleswig-Holstein-Frage hochgradig unverständlich wäre, ist ein Mythos. --Φ (Diskussion) 21:32, 24. Feb. 2024 (CET)
  • Noch so ein überflüssiges Detail: Wer nach den Düppeler Schanzen den Oberbefehl hatte oder nicht, gehört gern in den Artikel zum deutsch-dänischen Krieg, hier bläht es nur auf.
Dieses Detail ist entfernt. --Vive la France2 (Diskussion) 20:40, 24. Feb. 2024 (CET)
  • Die Vorgeschichte des Deutschen Kriegs bleibt unverständlich, wenn man sie nicht eh schon kennt. Ein Argument für einen Hauptartikel-Hinweis – oder du schaffst es, sie in einem knappen Satz zu skizzieren.
Ich habe nun doch einen Hauptartikel-Hinweis eingebaut. In einem Satz kriege ich die Vorgeschichte des Krieges 1866 nicht skizziert. Du siehst es ja bei meinem Review-Versuch die Vorgeschichte des Deutsch-Dänischen Krieg nur ein paar Zeilen weiter oben zusammenzufassen. --Vive la France2 (Diskussion) 20:40, 24. Feb. 2024 (CET)
  • Dass sich Preußen von Hessen und Hannover „bedroht“ gefühlt hätte, stimmt nicht. Es fühlte sich, wie Wawro schreibt, eingesperrt.
Das ist nun näher am Beleg ausformuliert, läuft aber eigentlich auf das Gleiche hinaus. „Eingesperrt“ klingt schräg, aber sei es drum. --Vive la France2 (Diskussion) 20:40, 24. Feb. 2024 (CET)
Wawro schreibt „trapped, like a fox indoors“. --Φ (Diskussion) 21:32, 24. Feb. 2024 (CET)
Ist draußen --Vive la France2 (Diskussion) 20:40, 24. Feb. 2024 (CET)
  • „Er selbst begünstigte jedoch bei der militärischen Kommandogewalt eine Dreiecks-Konstellation“ –meinst du: „befürwortete“?
Nein, ich meine wirklich begünstigen. Befürworten würde ja bedeuten, dass er es gut gefunden hätte, fähigeren Feldherrn das Schlachtfeld zu überlassen. Und bewusst war ihm diese Dreiecks-Konstellation auch nicht, das ist eine Forschungskonstruktion. Das Dreieck war ja auch nicht geplant oder in einem Dekret angeordnet, sondern bildete sich mit der Zeit heraus und verfestigte sich. --Vive la France2 (Diskussion) 20:40, 24. Feb. 2024 (CET)
  • Olmützer Vertrag oder Olmützer Punktation? Für ein und dieselbe Sache solltest du eine einheitliche Bezeichnung wählen, sonst verwirrt es.
Üblicher ist die Bezeichnung Olmützer Punktation, den Namen hat auch das Lemma. --Vive la France2 (Diskussion) 21:10, 24. Feb. 2024 (CET)
  • Wenn Wilhelm im 70er Krieg nur ein einziges Mal in die Befehlsabläufe eingriff, wieso führte sich die militärische Führung dann von seiner Ungeduld gestört? Dass er die Truppen auf Paris marschieren ließ, war doch ein Eingriff in die Befehlsabläufe. Liest sich widersprüchlich.
Es geht eher um aktive Eingriffe in laufende Schlachten. Nun sollte es klarer sein, ein bisschen kürzen kann man an der Stelle auch. --Vive la France2 (Diskussion) 21:10, 24. Feb. 2024 (CET)
  • Die Bemerkungen über Wilhelm II. im Ersten Weltkrieg würde ich weglassen, weil lemmafremd. Dass der Kaiser bei einer stärkeren Beteiligung an der Kriegführung Niederlage und Sturz hätte abwenden können, scheint mir sehr gewagt: Bei seiner Inkompetenz hätte er sie wohl eher beschleunigt.
Wird nun weggelassen --Vive la France2 (Diskussion) 21:44, 24. Feb. 2024 (CET)
  • Wilhelm „dachte nicht daran, auf seine künftige Rolle als Staatsoberhaupt des Deutschen Reiches zu verzichten“ – ja, wieso auch? Ich erkenne da keinen Zusammenhang mit der in der Tat unbedeutenden Titelaffaire.
Auch weggelassen. --Vive la France2 (Diskussion) 21:44, 24. Feb. 2024 (CET)
  • Den Bauplatz der Siegessäule solltest du schon erwähnen.
Der Königsplatz wird nun erwähnt. --Vive la France2 (Diskussion) 21:44, 24. Feb. 2024 (CET)
  • „Geistliche und Beichtvater“ – ist der uneinheitliche Numerus gewollt?
Das ist ein Quellenzitat. Da kann man nichts dran ändern, fürchte ich. --Vive la France2 (Diskussion) 21:44, 24. Feb. 2024 (CET)
  • Details zu den Attentaten wie der verbogene Lauf gehören in die Artikel zu den Attentätern, nicht hierher.
Einiges dort habe ich gerade weggekürzt. --Vive la France2 (Diskussion) 21:50, 24. Feb. 2024 (CET)
  • Man kann nicht „zunehmend an … Blattern“ leiden. Man hat sie im Leben höchstens einmal.
Den Aspekt habe ich bereinigt und auch in anderer Literatur nochmal nachgelesen. "blatter infections" meint ganz sicher nicht die Blattern, sondern Blasenentzündigungen. --Vive la France2 (Diskussion) 11:44, 25. Feb. 2024 (CET)
  • Die Sätze zum Dreikaiserjahr und zu Bismarcks Entlassung habe ich als lemmafremd entfernt.
Gut so. --Vive la France2 (Diskussion) 21:44, 24. Feb. 2024 (CET)
  • Das Schneider bereits 1878 starb, gibt dem Wort posthum einen anderen Sinn, als er zunächst zu haben scheint. Hier könntest du klarer formulieren.
Ja, das "posthum verwirrt nur unnötig, ich habe es einfach rausgenommen. --Vive la France2 (Diskussion) 11:44, 25. Feb. 2024 (CET)
  • Vor EN 210: „auf Grundlage“ welcher „Berichte“?
Gemeint waren die Zeitungsberichte Schneiders. Daraus hat er seine Militärbiographien im Wesentlichen geformt. "Bericht" trifft es aber auch nicht, da es schwülstige Propagandadarstellungen sind, daher nun im Artikel umformuliert. --Vive la France2 (Diskussion) 11:44, 25. Feb. 2024 (CET)
  • Landkriegerverbände sollte man vielleicht auf Kriegerverein verlinken.
Macht Sinn, der Link ist platziert worden. --Vive la France2 (Diskussion) 22:09, 24. Feb. 2024 (CET)
  • Mommsens Deutung des Zweibunds referierst du zwei Mal: Einmal unter Außenpolitik, dann noch einmal unter Rezeption. Das ist redundant. Auch das Zitat „unter einem solchen Kanzler“ sollte nicht mehrfach vorkommen.
Das wird jetzt beides nur noch einmal angesprochen. --Vive la France2 (Diskussion) 11:44, 25. Feb. 2024 (CET)
Das Wort ist ergänzt. --Vive la France2 (Diskussion) 22:09, 24. Feb. 2024 (CET)
  • Du solltest deine Zitierweise vereinheitlichen, z.B. bei Belegen aus Sammelbänden und bei Nennung mehrerer Verfasser oder Herausgeber. Heißt der Verlag nun Beck, C.H. Beck oder C. H. Beck? Usw.
Beck ist nun vereinheitlicht. Bei den Belegen muss aber trotzdem noch viel vereinheitlicht werden. Das wird dauern, zumal ich das nicht in einen Rutsch erledigen werde. Dazu fehlt mir der Fleiß und die Lust. --Vive la France2 (Diskussion) 11:44, 25. Feb. 2024 (CET)

Meines Erachtens wird der Artikel nach Abstellung dieser wenig gravierenden Monita reif für eine Exzellenz-Auszeichnung sein. Grüße zum Wochenende --Φ (Diskussion) 17:03, 24. Feb. 2024 (CET)

Dank deiner Anmerkungen hat er weiter an Qualität gewonnen. Vielen Dank dafür. --Vive la France2 (Diskussion) 11:44, 25. Feb. 2024 (CET)
Hallo ihr beiden. Warum steht in den Überschriften „Jugend“, „Prinz von Preußen“ und „Militärgouverneur des Rheinlandes und Westfalens“ die jeweiligen Ereignisse, die im Fließtext erklärt/beschrieben werden? Beispiel: „Militärgouverneur des Rheinlandes und Westfalens: Aufbau eines eigenen Hofes und Opposition zur preußischen Außenpolitik“. Ich empfinde es als sehr überflüssig und unüblich. Hinzu kommt das die erwähnten Abschnitte nicht sehr lang sind.
Gruß Adam --Adam Aboudou (Diskussion) 19:45, 24. Feb. 2024 (CET)
Das ist eine Empfehlung des lieben Kollegen Hans-Jürgen Hübner und hat den Sinn, dass der Leser über das Inhaltsverzeichnis schnell die Themen finden kann, die ihn oder sie interessieren. „Militärgouverneur des Rheinlandes und Westfalens“ sagt ja wenig über die Rollen und Tätigkeiten Wilhelms in der Position aus. Bei dem als exzellent ausgezeichneten Artikel über Augusta von Sachsen-Weimar-Eisenach ist das gleiche Schema angewendet worden. --Vive la France2 (Diskussion) 20:24, 24. Feb. 2024 (CET)
Adam Aboudou und Hans-Jürgen Hübner zur Kenntnis --Vive la France2 (Diskussion) 20:24, 24. Feb. 2024 (CET)
@Vive la France2: Aw auch an den lieben Adam Aboudou... Bin ich wirklich so lieb?
Adam --Adam Aboudou (Diskussion) 20:53, 24. Feb. 2024 (CET)
Ihr seid alle lieb. --Φ (Diskussion) 21:32, 24. Feb. 2024 (CET)
Gewiss! Aber bei aller Liebe habe ich doch mehrere Einwände, die ich auf der Disk. zum Artikel darlegen werde.--Gloser (Diskussion) 13:39, 8. Mär. 2024 (CET)
Jetzt möchte ich damit nicht länger warten, obwohl mich andere Themen, auch außerhalb der Wiki, zur Zeit mehr berschäftigen. Zunächst folgende Einwände:
Der Artikel ignoriert das wichtige Thema „Juden“ in Preußen und im Deutschen Reich. Zu Wilhelms Regierungszeit wurde Preußen für die in Russland bedrängten Juden zum sicheren Zufluchtsort, Juden konnte die gesellschaftliche Integration gelingen, sie erhielten die vollständige Rechtsgleicheit, es kam es zum Berliner Antisemitismusstreit.
Auch Wilhelms Einfluss auf die evangelische Kirche, deren Summus Episcopus er in Preußen war, wird nicht erwähnt.
Unbehandelt bleibt auch Wilhelms Anteil an der beginnenden Sozialgesetzgebung, die Einführung der Kranken- und Unfallversicherung.
Ferner kritisiere ich die Information, Wilhelm habe 1849 den Pfälzischen Aufstand und die Badische Revolution „blutig“ niederschlagen lassen. Es ist vielmehr von preußischer Seite Wert auf eine Schonung der Zivilbevölkerung, sogar auf Prestigegewinn gelegt worden. Der fünfwöchige Feldzug ist nicht mit dem blutigen Vorgehen der Regierungstruppen in Frankreich, Österreich, Ungarn und Italien zu vergleichen.
Weitere Kritikpunkte sind die Darstellung von Wilhelms Persönlichkeit, wie die ungewöhnliche Furchtlosigkeit gegenüber gefährlichen Situationen, die schlichte Denkungsart, seine Ausstrahlung, der Eindruck, den er auf Zeitgenossen machte, sein Sträuben gegen die Verherrlichung seiner Person. Für die Geschichte Berlins war die Ablehnung oder wenigstens seine Abneigung gegenüber Modernisierungsvorhaben wie Straßendurchbrüche wichtig, überhaupt dass er den gesellschaftlichen Wandel Preußens zur Erwerbs- und Industriegesellschaft geistig nicht erfasst hat, geschweige denn durchdacht.<br<Also es fehlt noch allerhand, eigentlich verwunderlich angesichts des großen Umfangs den der Text inzwischen erreicht hat.--Gloser (Diskussion) 15:00, 1. Apr. 2024 (CEST)
Gloser Kannst du das alles auch mit konkreter Fachliteratur belegen? Dass Wilhelm einen Anteil an der Sozialgesetzgebung gehabt haben soll, kann ich zum Beispiel überhaupt nicht bestätigen. Jan Markert hat sich für seinen Aufsatz "Ein Kaiserreich, kein Bismarckreich. Wilhelm I. in neuer Perspektive" unter anderem mit diesem Aspekt beschäftigt, abgedruckt in dem Sammelband "Entscheidungskulturen in der Bismarck-Ära". Er schreibt auf Seite 61 f.: "Und im März 1877 betonte er [Wilhelm I.] gegenüber Bismarck, „alle anmaßenden Forderungen, welche aus einem vermeintlichen Rechte auf Arbeit bei einer wirtschaftlichen Krisis hergeleitet werden“, müssten „mit Entschiedenheit von der Staatsverwaltung zurückgewiesen werden.“ Zitat Ende. Wilhelm hat, wie Markert herausfand, die Sozialgesetzgebung mitgetragen, aber nicht daran mitgearbeitet. Es handelt sich eindeutig um eine Initiative Bismarcks, nicht des Kaisers selbst. Markert schreibt auf Seite 63, dass Wilhelm selbst sich nur mit einer Repressionspolitik gegen die Arbeiterbewegung näher befasste: "Auch Bismarcks anfänglich formulierte Idee, der Monarch solle in seiner Kaiserlichen Sozialbotschaft im November 1881 dem Reichstag die Aufhebung des Sozialistengesetzes in Aussicht stellen, um die parlamentarische Opposition gegen die Sozialpolitik zu überwinden, lehnte Wilhelm entschieden ab.117 Vielmehr griff er in seinen letzten Lebensjahren aktiv in die parlamentarischen Verhandlungen über die Verlängerung der Repressivpolitik ein." Andere Aspekte wie Wilhelms Rolle als Summus Episcopus oder bei der Rolle der Aufnahme jüdischer Mitbürger sind schlicht noch unerforscht, das kann man dem Artikel nicht zur Last legen. Es stimmt, dass Teile der preußischen Seite den in Russland Bedrängten Asyl gewähren wollten, aber das heißt nicht, dass das auch zwangsläufig Wilhelms Intention war. Nicht alles was der preußische Staat zwischen 1858 und 1888 tat, ging auf Wilhelms Konto zurück. Im Übrigen bezieht sich die Einschätzung der "blutigen Niederschlagung" 1849 in Baden auf die Erschießungen von gefangen genommenen badischen Revolutionären. Mir wäre auch neu, dass die preußischen Truppen und speziell unter Wilhelms Anleitung besondere Rücksicht in diesem Feldzug genommen haben. Der Grad zwischen Zivilist und Revolutionär konnte schnell verwischen, zumal Briefe Wilhelms überliefert sind, in denen er schreibt, die Strafen gegen die "Aufsässigen" seien viel zu milde. Das war sogar der Fall, wenn das Urteil auf eine "lebenslängliche Festungshaft" fiel. "Als Wilhelm [steht auch im Artikel] beispielsweise erfuhr, dass der an den Kämpfen beteiligte Schriftsteller Gottfried Kinkel nur zu lebenslanger Haft verurteilt worden war, klagte er darüber, dass „es zum verzweifeln sei, was unsere Juristen machen“. Deshalb: Hast du einen Beleg speziell für Wilhelms mäßigende Rolle bei dem Badenfeldzug? Mir wäre das völlig neu, aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren. Dann: Wo liest du etwas über eine "ungewöhnliche Furchtlosigkeit Wilhelms gegenüber gefährlichen Situationen" heraus? Meinst du die Stelle zur Schlacht von Bar-sur-Aube 1813? Ich schreibe doch dazu relativierend: "Für den kurzen Einsatz erhielt er [Wilhelm] am 5. März 1814 den russischen St.-Georgen-Orden und am 10. März 1814 das Eiserne Kreuz. Wilhelm selbst äußerte, dass die Auszeichnung ihm nur aufgrund seines Ranges zuerkannt worden sei." Meines Erachtens geht nicht daraus hervor, dass er sich bewusst in Lebensgefahr gestürzt hätte oder dergleichen. Auch 1866 und 1870 konnte er das gar nicht - wie der Artikel auch darlegt - da er hauptsächlich Moltke die Führung der Truppen überließ. Es steht doch meiner Meinung nach nur im Artikel, dass er in "Frontnähe" blieb, aber nicht an vorderster Front stand. Vom relativ sicheren Feldherrnhügel aus beobachten ja, aber mehr wird doch nicht angedeutet, oder? Könntest du da nochmal an Textbeispielen konkretisieren, was du genau mit deiner Kritik meinst? Sonst ist das für mich schwer zu zuordnen. Und bitte auch die Fachliteratur nennen, die zu ganz anderen Charakterisierungen Wilhelms gelangt als die von mir ausgewertete. Es mag ja sein, dass die Einschätzung der Forschung einseitig ist, aber das liegt meines Erachtens dann nicht am Artikel. Ich verstehe auch, dass man manches zu Berlin wie die Ablehnung der Straßendurchbrüche und so weiter ansprechen könnte, meines Erachtens muss aber die Bedeutung Wilhelms für das Deutsche Reich und Preußen klar werden. Aspekte der Berliner Stadtgeschichte können meiner Meinung nach im Artikel Geschichte Berlins näher angerissen werden, aber hier eher nicht. --Vive la France2 (Diskussion) 19:11, 1. Apr. 2024 (CEST)
* Nochmal ein Nachschlag zum Antisemitismus. Ich habe darüber nichts verfasst, da Wilhelm I. sich schlicht nicht öffentlich positionierte, weder für noch gegen Antisemitismus. Der Biograph Robert-Tarek Fischer hat sich damit - wenn auch leider methodisch unzureichend - befasst. Er stellt in seiner Biographie "Wilhelm I. Vom preußischen König zum ersten Deutschen Kaiser" im Nachgang an die berühmte Notabeln-Erklärung 1880 im Wesentlichen fest: "Der Kaiser hüllte sich in Schweigen“ (S. 296). Ähnlich stuft er die „Judenpolitik“ Wilhelms ein. Der Kaiser hätte sich gegen Judenfeindlichkeit ausgesprochen können, tat aber genau ... nichts. Ich finde diese Ausführungen sind viel zu dürftig. Ein Nichthandeln - wie es zumindest Fischer darstellt - erscheint mir wenig relevant für den Artikel. Andere Biographen und Aufsatzautoren beschäftigten sich nicht mit dem Thema. --Vive la France2 (Diskussion) 22:08, 1. Apr. 2024 (CEST)
* Nochmal ein Nachschlag zur Niederschlagung der Revolutionen in der bayerischen Pfalz und in Baden: Es ist in der Forschungsliteratur keine exotische Außerseiter-Einschätzung, dass preußische Truppen unter Wilhelms Kommando den Aufstand "blutig niederschlugen". Um nur ein Beispiel anzuführen - das ich verlinken kann: Der Militärhistoriker Michael Busch - sicher ein Experte auf dem Gebiet - schreibt ausdrücklich: "Im Mai 1849 kam es zu erneuten Aufständen, vor allem in Dresden , in der Pfalz und in Baden. Sie wurden blutig niedergeschlagen. In etlichen Handbüchern findet sich ebenfalls der Hinweis auf eine Brutalität der preußischen Truppen in Süddeutschland. Das Badische Wiegenlied kommt nicht ganz von ungefähr. Verharmlosen sollte man die militärische Aktion nicht, das wird in der Forschung zum Glück auch nicht getan. --Vive la France2 (Diskussion) 00:27, 2. Apr. 2024 (CEST)
Archivierung dieses Abschnittes wurde gewünscht von: --Vive la France2 (Diskussion) 21:30, 12. Apr. 2024 (CEST)