Diskussion:Theorie des kommunikativen Handelns

Letzter Kommentar: vor 4 Jahren von Stephan Klage in Abschnitt Vielleicht mal die Theorie des kommunikativen Handlens lesen
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Vielleicht mal die Theorie des kommunikativen Handlens lesen Bearbeiten

Habermas liegt in meinem Fachbereich zwischen Moderne und Postmoderne, dieser Artikel ist schlichtweg ohne Verständnis geschrieben. Gratulation für eine weitere Verklärungsarbeit der Menschheit durch die Wikipedia und ihre holpernden Autoren. (nicht signierter Beitrag von 178.188.52.94 (Diskussion) 12:10, 8. Mär. 2016 (CET))Beantworten

In der Tat scheint mir im Bereich des Theoriekerns ein völliges Missverständnis zu den Handlungsarten vorzuliegen. Das sollte dringend bereinigt werden. Teleologische Aspekte werden in keiner Weise überholt, sie sind schlicht woanders angesiedelt. Kommunikatives Handeln ist ein Verständigungslogos der sprachlichen Verständlichkeit, teleologisches Handeln ist ein Problem des Geltungsbereiches Wahrheit. --Stephan Klage (Diskussion) 19:02, 13. Apr. 2020 (CEST)Beantworten

Verbesserung der Verständlichkeit Bearbeiten

Nach meiner Einschätzung enthält der Text jede Menge von nebulösen (nicht verständlichen) Formulierungen, was aber angesichts des zugrundeliegenden Autors (Habermas) vielleicht verständlich wird. Trotzdem sollte man sich in einem Lexikon um Verständnis bemühen.

Hierzu ein Beispiel: Zitat Nach Habermas liegen die normativen Grundlagen der Gesellschaft in der Sprache, die als zwischenmenschliches Verständigungsmittel soziale Interaktion erst ermöglicht. Durch diese Teilmenge der Kommunikation versuchen Handelnde sich verständigungsorientiert aufeinander zu beziehen. Diese in der Sprache angenommene kommunikative Rationalität bildet die Grundlage sozialen Handelns und überholt den Begriff zweckrationalen Handelns, der von einem teleologischen Handlungsmodell ausgeht und nicht die rationalisierungsfähigen Aspekte sprachlicher Verständigung innerhalb interpersonaler Beziehungen anerkennt. Zitatende

1. Was soll das "überholt" denn bedeuten? Ist die "kommunikative Rationalität" anders oder besser? Und wenn sie besser sein soll, wo ist das Argument dafür? 2. Ist das "nicht" im letzten Halbsatz nicht an der falschen Stelle platziert?

So könnte der Text aussehen, dass man ihn besser versteht: Nach Habermas liegen die Grundlagen für Normen und Regeln der Gesellschaft in der Sprache, die als zwischenmenschliches Verständigungsmittel soziales Miteinander erst ermöglicht. Durch diese Teilmenge der Kommunikation versuchen Handelnde sich verständigungsorientiert aufeinander zu beziehen. Diese in der Sprache angenommene kommunikative Rationalität bildet die Grundlage sozialen Handelns und geht damit über den Begriff zweckrationalen Handelns hinaus. Denn dieser hat lediglich ein zweckbezogenes Handlungsmodell und erkennt nicht die nicht rationalisierungsfähigen Aspekte von sprachlicher Verständigung innerhalb von personalen Beziehungen an.

Beispiel: Gebrauchtwagenkauf bzw. –verkauf: Verkäufer sagt, dass der Wagen eigentlich nur 500 Euro wert ist, dass er aber 1000 Euro braucht, um die Beerdigung seines Vaters zu finanzieren, der ihm nur dieses Auto vererbt hat. Dieser kommunikative Akt des Verkäufers ist zweckrational, wenn er dazu dient, mehr Geld für das Auto zu bekommen. Er ist verständigungsorientiert, wenn das tatsächlich so ist, wie er sagt.

Nun bin ich gespannt darauf, ob ein Habermas-Experte meinen Textvorschlag bzw. das Beispiel absegnet. --Rainer Meyer 12:10, 20. Feb. 2012 (CET)Beantworten


Vernunft Bearbeiten

Ist der Satz Nach Habermas ist der einzelne Mensch nicht zur Vernunft begabt nicht widersprüchlich, wenn später gesgt wird, die Vernuft liege in der Sprache begründet? --schwall 11:01, 14. Dez 2005 (CET)

hmm, zum Sprechen gehöhren mindestens 2, darum kann bei Habermas der einzelne Mensch nicht vernünftig sein- OK?--Ot 14:30, 14. Dez 2005 (CET)
hmm, nicht ganz, da der Einzelne ja durchaus sprachbegabt ist - sonst gäbe es ja keine Kommunikation. Ansonste bleibt zu bemerken, dass es Habermas ja nicht um die klassische Vorstellung der Vernunft geht, sondern darum, das die Konzeption der Bewußtseinsphilosophie, seiner Meinung nach, Vernunft eben nur als instrumentelle Vernunft denken läßt. Es ist demnach verwirrend, wenn im Text so getan wird, als würde Habermas mit dem klassischen Begriff der Vernunft arbeiten. Also meine Frage wie wird wohl der Begriff Vernunft im Text verstanden: entweder klassisch, dann ist er falsch gewählt oder im Sinne von Habermas, dann ist er verkürzt dargestellt. Grüße --schwall 15:37, 14. Dez 2005 (CET)
Wenn man den Satz wie folgt verändert: "Nach Habermas ist der einzelne Mensch nicht von sich aus zur Vernunft begabt ...", wird es denn "richtiger"?--Ot 16:44, 14. Dez 2005 (CET)
Hallo OT Ich denke, dass man den Ansatz ertwas erweitern müsste. Wenn ich etwas Zeit habe, kann ich dass ja machen - als Zwischenlösung ist es ok. Aber ich denke, dass der Verunftbegriff hier etwas genauer dargestellt werden sollte. Grüße --schwall 16:53, 15. Dez 2005 (CET)

Dubiel schreibt über Habermas Verständnis von Vernunft: " ... in einem kommunikativen Begriff der Vernunft, - einem Begriff, der die Bedingungen von »Vernünftigkeit« in den anthropologischen Grundstrukturen und institutionellen Verkörperungen der menschlichen Verständigung festmacht". S. 91, Kritische Theorie der Gesellschaft. - den traditionellen kannst du bestimmt besser erklären als ich. Gruß --Ot 18:23, 15. Dez 2005 (CET)

"Kritiker werfen der Theorie des kommunikativen Handelns u.a. vor, dass sie von falschen Grundannahmen ausgehe, kommunikationstheoretisch unzureichend fundiert sei und sich in der Praxis nicht umsetzen lasse." Ist jemand in der Lage, diese recht allgemein gehaltenen Darstellung der Kritik an Habermas' Theorie zu präzisieren und z.B. zu erklären, welche Grundannahmen warum falsch sein sollen und in welche Praxis sich die Theorie warum nicht umsetzen lassen soll? Im Moment geht der Aussagegehalt des Absatzes gegen Null. Die dargestellten Kritikpunkte an Habermas' Theorie lassen sich auch ohne größere Einschränkungen gegen Kochrezepte oder Bedienungsanleitungen vorbringen.

Ich habe mal einen Verweis auf eine der bekanntesten Auseinandersetzungen mit der Theorie eingefügt, in der vor allem die mangelnde empirische Fundierung aufgegriffen wird. Menschhen verhalten sich eben nicht wie von Habermas angenommen wird.

Herrschaftsfreiheit Bearbeiten

Wie ist es mit der "Herrschaftsfreiheit"? Hier im Artikel steht, dass die ideale Sprechsituation vorliegt, wenn

  1. Gleiche Chancen auf Dialoginitiation und -beteiligung,
  2. Gleiche Chancen der Deutungs- und Argumentationsqualität,
  3. Herrschaftsfreiheit, sowie
  4. Keine Täuschung der Sprechintentionen.

vorliegen. Bei Habermas steht aber bloß, dass die Beteiligten die gleichen Chancen haben sollen, kommunikative, konstative, repräsentative und regulative Sprechakte zu vollziehen (hab die Quelle grad nicht zur Hand, die liefer ich aber nach). Die regulativen Sprechakte beziehen sich wohl auf die berüchtigte "Herrschaftsfreiheit", weil es um Befehle u.ä. geht. Aber es steht halt nicht drin, dass die verboten sein sollten, sondern dass alle sie gleichermaßen vollziehen können sollen; das ist nicht dasselbe. (Befehle sind z.B.: "Erkläre mir das bitte!" oder "Zieh deine Position zurück, da du sie nicht verteidigen konntest!")

Oder sollen alle Bedingungen zusammengenommen die Herrschaftsfreiheit bewirken? Aber dann ist die Auflistung im Artikel auch falsch, weil dann "Herrschaftsfreiheit" nicht gleichrangig wäre mit z.B. "Gleiche Chancen auf Dialoginitiation und -beteiligung".

Grüße --timann 10:14, 8. Jul 2008 (CET)

Aus Wahrheit: "Chancengleichheit bezüglich der Verwendung regulativer Sprechakte, so dass alle „die gleiche Chance haben, […] zu befehlen und sich zu widersetzen, zu erlauben und zu verbieten, […] usf.“, damit „Privilegierungen im Sinne einseitig verpflichtender Handlungs- und Bewertungsnormen“ ausgeschlossen sind." (Jürgen Habermas: Wahrheitstheorien. In: Helmut Fahrenbach (Hrsg.): Wirklichkeit und Reflexion. Walter Schulz zum 60. Geburtstag. Neske, Pfullingen 1973, S. 211–265, hier S. 255f.)
"Herrschaft" versteht Habermas als eine Ungleichheit in diesem Sinne. Und das ist auch richtig. Denn König und Bauer unterscheiden sich dadurch, dass der Bauer nicht auf eine Äußerung des Königs mit einem Befehl antworten darf, umgekehrt aber schon.
Wie's in der TkH steht, weiß ich aber nicht. Gruß --Emkaer 11:43, 8. Jul. 2008 (CEST)Beantworten