Wenn der pH-Wert im gesamten See wirklich bei 6,5 liegen würde (was hier schon seit längerem proklamiert wird), dann sähe die Flora und Fauna unter Wasser anders aus. Noch 2019 beim schnorcheln keine höheren Wasserpflanzen gesehen und keinen einzigen Fisch (obwohl in dem See schon vor vielen Jahren Wasserpflanzen und Fische (auch recht säuretolerante Arten) ausgesetzt wurden). Nur Schilf, Algen und diverse Wasserinsekten zu sehen. Denen macht saures Wasser ja nichts aus. Fische und Wasserpflanzen würden sich bei pH 6,5 (auch schon bei 5,5), normalerweise recht schnell einstellen und für das geschulte Auge auch schnell sichtbar werden. Es laichen auch keine Amphibien (Wechselkröten, Knoblauchkröten, Kreuzkröten) direkt im Seewasser ab, nur in den Gräben, die mit Regenwasser gefüllt sind. Wasser schmeckt auch noch sauer und es waren bisher noch keine der typischen Fällungsreaktionen durch steigenden pH-Wert, wie in den anderen Seen zu beobachten. Ergo: Ohne eigene Messung vorgenommen zu haben, kann ich bei Abwägung aller Indizien sagen: pH 6,5 kann nicht stimmen. Der Wert auf der LMBV Website ist wahrscheinlicher. Evtl. hat der Autor, wenn er selbst gemessen haben sollte, nur oberflächlich gemessen? Kann ja durchaus sein, dass nach Regenereignissen oder durch Oberflächenwassereintritt der pH-Wert an manchen Stellen variiert.