Antisemitische Schrift 1938 von M. Schütz Bearbeiten

Siehe zunächst folgende Links: [1] (auf Schütz scrollen) und [2]

In beiden steht „M. Schütz“ und die volle Angabe der antisemitischen Schrift lautet: Wer war Siegfried Haenle? Zeitgemäße Betrachtungen über den Ansbacher Geschichtsschreiber und Heimatforscher. In: Heimatblätter für Ansbach und Umgebung. Hrsg. Verlag der Fränkischen Zeitung (Fränkische Tageszeitung) in Ansbach. 14. Jg. Nr. 12. 1938. S. 45 - 48. Der Vermerk „nationalsozialistisch“ im ersten Link. Diese Angaben bedeuten, dass es sich bei jenem „M.Schütz“ um Martin Schütz (1900 – 1958) handelte, siehe z.B. hier: [3]. --Imbarock (Diskussion) 15:43, 27. Okt. 2022 (CEST)Beantworten

Der Prozess um ein anonymes Kaspar-Hauser-Pamphlet 1883 Bearbeiten

In einem Aufsehen erregenden Prozess vor dem öffentlichen Schöffengericht in Regensburg im April 1883 vertrat Haenle die klagenden Brüder Gustav Meyer und Landgerichtsrat Julius Meyer gegen den Regensburger Buchhändler A. Coppenrath. Dieser hatte im Oktober 1882 das anonyme Werk Kaspar Hauser. Seine Lebensgeschichte und der Nachweis seiner fürstlichen Herkunft. Aus nunmehr zur Veröffentlichung bestimmten Papieren eine hohen Person verlegt, dem rasch zwei weitere Auflagen folgten. Bei der Klage ging es in erster Linie um die „Beschimpfung des Andenkens Verstorbener“, aber auch um Plagiatsvorwürfe und Unwahrheiten. Die Gerichtsverhandlung wurde nach einer stenografischen Aufzeichnung ausführlich dokumentiert und ist nachzulesen in den Ausgaben der „Karlsruher Zeitung“ vom 16. – 22. Mai 1883 (zuletzt auch in den Beilagen). Hier der Auftakt vom 16. Mai, dann weiter verlinkbar (Digitalisate der BLB): [4]. Coppenraths Anwalt legte Berufung ein und am 11. Juli 1883 kam es zu einem Vergleich, der aber keineswegs die inhaltlichen Ergebnisse vom April negierte: [5]. Von Anfang an begleiteten teils ausführliche Zeitungsberichte aus ganz Süddeutschland den Prozess, dass aber ausgerechnet die „Karlsruher Ztg“ derart umfangreich den Prozess dokumentierte stieß natürlich auf weitere Unterstellungen und Vermutungen, auch in der Hauser-Literatur.

Aber und das ist wichtig, Siegfried Haenles juristischer Sachverstand sowie seine geschichtlichen Kenntnisse, die sich auch, aber eben nicht nur, auf Julius Meyers vorangegangene Schriften stützten, lassen sich sehr gut in der Prozess-Dokumentation der „Karlsruher Ztg“ verfolgen. Ob diese Angelegenheit in den Artikel gehört? Schwierig, lässt sich kaum eindampfen, auch nicht durch Sekundärliteratur, die gleich ob Pies oder Schreibmüller, verkürzte und letztlich geht es hier um Haenle. --Imbarock (Diskussion) 17:26, 28. Okt. 2022 (CEST)Beantworten

Salomon, nicht Samuel Bearbeiten

Der Irrtum, er habe vor der Konversion „Samuel“ geheißen, findet sich schon im Jahrbuch für Fränkische Landesforschung 1950, S. 127, dort „Samuel Hänle“. Auch noch in den 1990ern so, nicht aber im Fürth-Wiki: [6]. Und hier (Steinheim-Institut) wird deutlich, dass ihm 1850 ein kleiner Sohn verstarb und er als Vater „Schlomo“ hieß: [7]. Schlomo aber ist die ursprüngliche hebräische Variante für Salomo(n). Der korrekte Vorname findet sich auch im Personenregister des Bandes „Franconia“, Beiheft 10: Archive und Archivare in Franken im Nationalsozialismus, 2019. Dort bezogen auf einen Aufsatz auf S. 315, wo nur der Name „Haenle“ erwähnt wird. --Imbarock (Diskussion) 16:10, 29. Okt. 2022 (CEST)Beantworten

Porträtfotografie vom Großherzog oder vom Kronprinz? Bearbeiten

Ehe ich mich von diesem Artikel zurückziehe, sei mir noch ein Hinweis erlaubt. Im August 1883 erschien die von mehreren bayer. Ztg'n nachgedruckte Meldung: Der Großherzog von Baden hat an den Rechtsanwalt Herrn Haenle […] sein Porträt (Photographie in großem Format, ganze Figur) in einem Prachtrahmen nebst einem äußerst verbindlichen Schreiben geschickt. Veranlassung hiezu bot der von […] Haenle durchgeführte Meyer-Coppenrath'sche Beleidigungsprozeß , dessen günstiger Verlauf beim badischen Hofe begreifliches Interesse erregte. Wer das ursprünglich und zunächst in die „Fränkische Ztg“, lanciert hatte, ist nicht bekannt. Haenle selbst sicher nicht. Alsbald, September 1883, findet sich diese Meldung im Vorwort von G. Fr. Kolbs Schrift „Kaspar Hauser. Aeltere und neue Beiträge zur Aufhellung der Geschichte des Unglücklichen“, Regensburg 1883. Aber da stimmt etwas nicht. Nach Haenles Tod ([8] Weiter unten in der Ausgabe ein Nachruf]) wurde mehrfach in Ztg'n gedruckt, dass Haenle wegen seiner historischen Arbeiten zum Schwanenorden und den Hohenzollern Kontakt zu „Kronprinz Friedrich Wilhelm“, dem späteren Kaiser hatte. Das war natürlich Friedrich III. (Deutsches Reich), der bei seinen tatsächlich mehrmaligen Aufenthalten in Ansbach gerade Haenle sein Wohlwollen erwies. Und: Wie er ihm auch sein Porträt, eine in ganzer Figur ausgeführten Photographie mit Widmung, in eigens hergestelltem Rahmen mit den Insignien des Schwanenordens , u.a.m. in Anerkennung […] zum Geschenke machte. Frappierend; was stimmt? Wohl der Kronprinz, nicht der Großherzog. --Imbarock (Diskussion) 16:33, 30. Okt. 2022 (CET)Beantworten

Nachtrag: OK, die Fotografie vom Kronprinz erhielt er bereits im September 1876 (lt. versch. Tageszeitungen), dennoch waren die Beschreibungen um Bild, Prachtrahmen, Widmung, plus extra Schreiben geradezu eine Vorlage für jene äußerst seltsame Mitteilung aus 1883. --Imbarock (Diskussion) 17:26, 31. Okt. 2022 (CET)Beantworten