Diskussion:Paul Jünemann

Letzter Kommentar: vor 9 Jahren von 188.103.45.50

Zu Onkel Paul. Ich kann mich noch sehr gut an ihn erinnern. Er wohnte damals, mit seiner Frau, Tante Valeska, in der Gartenstraße, in der oberen Etage einer Villa. Die Wohnung hat mich als Kind mächtig beeindruckt. Schöne Bilder, alte Möbel, viele Kunstgegenstände aus Messing und Keramik, seidene Stoffe und schöne Teppiche und eine Kopie der Butterjungfrau konnte ich betrachten, wenn ich ihm zu einem Bild Modell saß. Ein anderes Bild von mir malte er im Garten, wo ich zwischen blühenden Sträuchern auf meinem Dreirad saß. Das war ganz schön anstrengend und ich wurde immer müde. Leider ist dieses Bild, es war ziemlich groß, in der Magdeburger Kunstausstellung bei dem Bombenangriff verbrannt. Das kleinere Portait, ich saß in einem roten Lehnstuhl und hatte ein paar Zinnien in der Hand, hat er verkauft, ich habe es nie wieder gesehen. Er hatte einen ziemlich großen Garten, zwischen der Villa von Dr. Stein und dem Wohnhaus. Der war wie ein verwunschener Zaubergarten. Überall waren schmale Wege, von Rosen überrankt und ganz viele Blumen und Beerensträucher. Eine richtige Wildnis, aus der Säge und Heckenschere verbannt war. Alles durfte wachsen und blühen, wie es wollte. Er liebte und malte die Natur und die Blumen, besonders Sonnenblumen. Nach seinem Tode habe ich mir, als Andenken an die Zeit, die ich mit ihm verbringen durfte, die Butterjungfrau gewünscht, und auch bekommen. Die steht immer noch auf meinem Schrank und hat all die vielen Umzüge, die ich im meinem Leben bewältigt habe, unbeschadet überstanden. In meiner Schulzeit hatte ich das Glück, Paul Jünemann in der Schule am Rebhuhns Garten, als Zeichenlehrer zu erleben. Später haben wir dann noch in der Werbeabteilung der HO zusammen gearbeitet. Er hat wunderschöne "Blickfänge" gemalt, die ich dann beim Dekorieren, in den Schaufenstern der HO ausgestellt habe. Ich werde ihn und Tante Valeska nie vergessen. Maria Schmidt, geb Werner, Berlin


                  Carl Jünemann, München    -<>-     Paul Jünemann, geboren und verstorben in Zerbst

Wenige Monate nach der Einstellung des Artikels über Paul Jünemann erfand ein findiger aber doch ziemlich fragwürdiger "Kunstexperte" einen ganz neuen Maler, nämlich den "Paul Carl" J., der ab und zu auch zu einem "Carl-Paul"-J. mutierte. Da ist zu vermuten, es haben sogar mehrere Adepten der Kunstgeschichte mit schmutzigen Händen angepackt. Es ist schon enttäuschend, dass die Münchner Kunstszene dem Carl Jünemann bisher keine Lebensdaten zugeordnet hat, zumal der allgemein zugängliche Katalog zur Jubiläums-Ausstellung der Münchener Künstler-Genossenschaft 1911 im Glaspalast ihn bereits eindeutig als Mitglied der Genossenschaft ausweist. Auf der Seite 79 steht unter:

'Lauf.Nr.' 988:  "In goldener Rosenzeit. (Oel), Jünemann, Carl, München, Herzogstr. 67. (M.K.G.)"

- Katalog Glaspalast von 1912 auf Seite 55: zwei Oelbilder, Jünemann, Carl, München (M.K.G.) - Katalog Glaspalast von 1917 auf Seite 32: ein Oelbild, Jünemann, Carl, München

Zu Paul Jünemann aus Zerbst steht für das Jahr 1912 der folgende Fakt: Thüringisches Hauptstaatsarchiv Großherzoglich Sächsische Hochschule für bildende Kunst Akte 182 Blatt 68 29. September 1912 Herrn Paul Jünemann Zerbst Hierdurch teilen wir Ihnen mit, dass Sie ohne Probearbeit in die Naturschule aufgenommen wurden. Die noch fehlenden Papiere wollen Sie uns baldigst einreichen. Ihre Arbeiten erhalten Sie in einem eingeschriebenen Paket zurück. Das Wintersemester beginnt am Montag, den 21. Oktober. Wir ersuchen Sie uns mitzuteilen, welchen Lehrer Sie gewählt haben. Die Grossherzogl. S. Hochschule für bildende Kunst, der Direktor M …. .(> Fritz Mackensen <) Fazit: Es gab einen "Carl Jünemann, München", dessen Lebensdaten fehlen und den "Zerbster Paul Jünemann", für den natürlich auch ein Katalog-Beispiel dokumentiert ist. Im Katalog zur Großen Berliner Kunstausstellung von 1926 steht auf Seite 40 unter der Nummer 484: Jünemann, Paul, Zerbst: --'Stilleben mit Maske' Den Kunstmaler Jünemann mit den Vornamen Paul Carl oder Carl Paul gab es nicht. Er ist und bleibt eine Chimäre verantwortungsloser Kunsthändler.

(nicht signierter Beitrag von 188.103.45.50 (Diskussion) 21:41, 20. Feb. 2015 (CET))Beantworten