Diskussion:Oswald Rommel senior

Letzter Kommentar: vor 29 Tagen von Erasmus Düwel in Abschnitt Vorübergehender Aufenthalt in Hann. Münden

Vorübergehender Aufenthalt in Hann. Münden Bearbeiten

Damit es mal irgendwann in hundert Jahren ein eventueller Rommel-Biograph etwas leichter hat, hier ein Zufallsfund:

Im Taufbuch der St. Blasii-Kirche Hann. Münden 1853-1875 findet sich der Geburtseintrag 66/1875:

N.N. Rommel (männlich), * 6.6.1875, Vater: Ernst Oswald Rommel (Bildhauer, Münden), Mutter: Henriette Adele geb. Schlüter (Münden).

Vorname, Taufdatum und Paten fehlen im Eintrag. Dafür aber die Anmerkung "Die Eltern haben sich als freireligiös angegeben”. In den seit Oktober 1874 geführten Mündener Standesamtsregistern findet sich zeitgleich weder ein Geburts-, noch ein Sterbeeintrag des Kindes,

Erst 20 Jahre später wird die Geburt standesamtlich nachgetragen:

Geburtsregister Standesamt Münden 42/1895, Ernst Oswald Rommel, * Münden (in dem Bräutigamschen Haus am Steinweg) 6.6.1875, + Goslar [StAmt 524/1969] 23.8.1969, V: Ernst Oswald Rommel (Bildhauer, lutherisch, 1895: Hannover), M: Henriette Adele geb. Schlüter (lutherisch, 1895: Hannover). [mit Genehmigung des Königlichen Regierungspräsidenten zu Hildesheim vom 1./11.2.1895. I 2183 II / 2991 II].

Dazu drei Anmerkungen:

A) solche Spätnachträge kommen in Standesamtsregistern zwar sehr selten, aber gelegentlich vor, und betreffen meist männliche Personen, die anscheinend an der Grenze zur Volljährigkeit eine Geburtsurkunde vorlegen mussten, wahrscheinlich im Zusammenhang mit der Musterung zum Militärdienst.

B) Es scheint mir plausibel, dieses 1875 geborene Kind, das dieselben Vornamen wie der Vater trägt, für den "Oswald Rommel junior" zu halten, der im Hauptartikel beiläufig mit dem abweichenden Geburtsjahr 1878 erwähnt wird.

C) Es bleibt ein Geheimnis des Ehepaars Rommel, warum es 1875 sein Bekenntnis als freireligiös, im Jahr 1895 dagegen als lutherisch angegeben hat. Zusammen mit den abweichenden Geburtsdaten des mutmaßlichen Rommel junior ließe sich daraus sicher ein herzzerreißender Hedwig-Courths-Mahler-Roman spinnen. Leider fehlt aber dazu der nötige Adelstitel.

Übrigens findet sich in den Mündener Personenstandsakten keine weitere Erwähnung des Ehepaars Rommel. Adressbücher und polizeiliche Melderegister fehlen in dieser Zeit ebenso wie namentliche Volkszählungslisten. Das im Standesamtseintrag erwähnte "Bräutigamsche" Haus ließe sich allerdings mit überschaubarem Aufwand lokalisieren. Das würde aber an dieser Stelle zu weit führen.

~~~ --Erasmus Düwel (Diskussion) 04:51, 27. Apr. 2024 (CEST)Beantworten