Diskussion:Nassau (Schiff, 1909)

Letzter Kommentar: vor 4 Jahren von Ogb in Abschnitt Bewaffnung

Kommentare anhand von Grießmer Bearbeiten

Ich würde eine Sequenz so nicht stehenlassen: Grund für diese ungünstige Aufstellung war der Umstand, dass die Nassau und ihre drei Schwesterschiffe mit konventionellen Kolbendampfmaschinen ausgerüstet werden mussten, weil die deutsche Industrie zum Zeitpunkt ihres Baues noch keine Dampfturbinen herstellen konnte. Die Bauhöhe dieser Maschinen ließ es nicht zu, die mittleren Geschütztürme auf der Mittellinie des Schiffskörpers einzubauen, von wo aus sie nach beiden Seiten hätten feuern können.

Wegen der großen Breite des Rumpfes, die durch das Aufstellungsschema der Türme bedingt war,

Der zentrale Grund für die Geschützturmaufstellung waren nicht die Dampfmaschinen. Eine Dreadnoughtaufstellung war möglich, wurde aber verworfen. Tirpitz war ein Anhänger des Melée und wollte die Schiffe für ein Gefecht auf geringste Entfernungen optimieren. So wurde z.B. die maximale Rohrerhöhung auch deshalb begrenzt, um die Geschütze absenken zu können um auf geringste Entfernung noch die Wasserlinie zu treffen. Siehe hierzu auch die Torpedobewaffnung oder die Geschützaufstellung der leichten Kreuzer. Die Amerikaner verwendeten auch eine überhöhte Endaufstellung mit Kolbenmaschinen, es waren dort aber nur 4 Geschütztürme unterzubringen. Die Hexagonalaufstellung war dem Primat der Rundumfeuerkraft geschuldet.

Die Große Breite des Rumpfes war der Ausgangspunkt aller Konstruktionsüberlegungen der Nassau-Klasse. Zum Erstenmal sollten Schiffe Torpedo- und Minentreffer schlucken können, ohne wesentlichen Gefechtswert zu verlieren. Dazu benötigte man neben den Maschinen und Kesselräumen einen Totraum, der durch Torpedoschotte abgeschlossen war. Tatsächlich kam bei der Entscheidung zu Zwillingsseitentürmen anstelle von Einzeltürmen noch etwas Breite hinzu, so dass der Halbsatz nicht ganz falsch ist.

Siehe insbesondere Axel Grießmer: Linienschiffe der Kaiserlichen Marine, das anhand der Besprechungen des Konstruktionsauschusses viele Gerüchte (wie z.B. Dreadnoughtschock) widerlegt. --80.135.247.218 22:10, 21. Okt. 2006 (CEST)Beantworten

Erledigt - hier stand viel Unfug drinne... MfG

Einfügung Bearbeiten

Da die de:wp nicht nur für D-Land geschrieben ist, habe ich mir erlaubt, hinter Kaiserlicher Marine den Zusatz des Deutschen Reiches einzufügen. Kaiser hatten/haben letzlich auch andere Länder auf dieser Erde. --Pm 11:00, 21. Jan. 2012 (CET)Beantworten

Bewaffnung Bearbeiten

Im Text steht:

"Dies hatte den Nachteil, dass bei insgesamt zwölf Geschützrohren des Kalibers 28 cm nur acht gleichzeitig nach den Seiten hin feuern konnten; nach vorn und nach achtern waren es sogar nur sechs."

- Sechs Geschütze nach achtern und nach vorne richten zu können soll eher Vorteil als Nachteil sein. Ein Schlachtschiff mit 4×2 Türmen kann alle Geschütze Breitseite richten (wie Nassau), aber nur vier Geschütze nach vorne oder achtern. Oder wie ist es hier gemeint? -Andreas P 15 (Diskussion) 00:45, 10. Jan. 2017 (CET)Beantworten

Ja, das verstehst du schon richtig. Der Punkt ist nur, dass die Seekampftaktik, in der diese Massierung der Artillerie nach vorn bzw. achtern hilfreich gewesen wäre, nämlich das frontale Zustürmen auf einen Gegner, zur Zeit der Entstehung der Nassau-Klasse längst überholt war - ein Überbleibsel der nach Lissa immer noch im Hinterkopf der Planer herumspukenden Rammtaktik. Auch der Glaube, durch die Hexagonalaufstellung der Türme eine Feuerreserve im sog. "Feuerlee" erhalten zu können, war von der Technik der Zeit überholt: Da die Gefechtsentfernungen mittlerweile so hoch waren, dass Steilfeuer auch die vom Feind abgewandten Türme treffen konnte, war dieses Konzept nutzlos geworden. Die Nassau-Klasse war somit eine interessante Mischung aus richtungsweisender Neuerung und Festklammern an überholten Gefechtsvorstellungen. Gruß Ogb (Diskussion) 22:47, 28. Sep. 2019 (CEST)Beantworten