Diskussion:Mutmassungen über Jakob

Letzter Kommentar: vor 1 Jahr von Klaaschwotzer in Abschnitt Wittenberge/Dresden

Anmerkungen Bearbeiten

Die Schreibweise "Mutmassungen" ist nicht falsch, so wie es jemand behauptet hat. Sie hängt nicht von der heutigen Rechtschreibung ab, sondern wurde von Johnson absichtlich so festgelegt. Siehe dazu z.B. Suhrkamps Taschenbuchausgabe "Mutmassungen über Jakob" (2001). Die scheinbar fehlerhafte Zeichensetzung des Romans ist übrigens auch kein Fehler, sondern Teil des künstlerischen Ausdruckes.

Die Feststellung, Gesine bzw. Jakob würden nach Dresden gehen /oder sich in Dresden befinden, ist aber ungenau. Der Roman gibt den Namen von der Stadt, in der Jakob arbeitet, nicht an - dagegen ist durchgehend von "der Elbestadt" die Rede (klar ist aber, dass Jakob sich in Dresden ausgebildet hat). Die Tatsache, dass Gesine und Jakob im Laufe einer Nacht von "der Elbestadt" bis Jerichow (an der meckenburgischen Küste) gehen, teilweise zu Fuß, macht es jedoch unwahrscheinlich, dass es sich dabei um Dresden handelt. In der Verfilmung von "Jahrestage", die dieselbe Geschichte erzählt, steht an dem Bahnhof, wo Jakob arbeitet, "Magdeburg".

Die Forschungsliteratur zu Johnson scheint mittlerweile zu dem Schluss gekommen zu sein, dass es sich bei der "Elbestadt" um eine fiktive Stadt handelt, also weder Dresden, Magdeburg oder sonst irgendeiner wirklichen Stadt in der Umgebung....

Es ist eine Weile her, dass ich mich mit dem Roman beschäftigt habe, und ich kann mich deshalb nicht genau erinnern, wo die geographischen Fragen diskutiert werden. Siehe aber eventuell die Folgenden:

Krellner, Ulrich: Was ich im Gedächtnis ertrage. Untersuchungen zum Erinnerungskonzept von Uwe Johnsons Erwählwerk. Würzburg: Verlag Königshausen & Neumann GmbH 2003.

Fahlke, Eberhard: Die „Wirklichkeit“ der Mutmassungen. Verlag Peter Lang GmbH, Frankfurt/ M. 1982.

- eventuelle sprachliche Fehler oder Merkwürdigkeiten im obigen Text erklären sich daraus, dass nicht Deutsch, sondern Dänisch meine Muttersprache ist. Korrigieren Sie ruhig... (nicht signierter Beitrag von 83.151.131.116 (Diskussion | Beiträge) 18. Mär. 2007, 14:24:55)

Wittenberge/Dresden Bearbeiten

Die Stadt könnte am ehesten Wittenberge (nicht die Lutherstadt Wittenberg !) gewesen sein (große Eisenbahnbrücke über die Elbe, durch Fernbahnlinien wichtiger Bahnhof u.ä.) aber auch das wäre zu weit, um bis Jerichow zu laufen, das ja in Küstennähe ist. Jerichow selbst ist natürlich auch fiktiv. Interessant ist die Frage der Örtlichkeiten insbesondere, wenn man "Jahrestage" und "Ingrid Babendererde. Reifeprüfung 1953" mit einbezieht. Viele der Details sind ja autobiografisch. Dass Gesine und Jakob in Dresden sein sollen, würde ich als schlicht falsch bezeichnen, da nichts sonst darauf hinweist, daß das auch nur möglich wäre (etwa alles über die Bewegungen von Rohlfs - "fährt Richtung Norden" von Berlin aus etc.). Insbesondere da Jakob ja an seinen Arbeitsort zurückkehrt. Es ist eigentlich eindeutig, daß der sich in einigermaßener räumlicher Nähe zu Jerichow befindet.

Petz1964 13:39, 29. Apr. 2010 (CEST)Beantworten

Leider kenne ich den Roman nicht. Allerdings beschleicht micht nach Lesen deines (und des darüberligenden) Kommentars der Verdacht, dass „Dresden“ nicht zwingend richtig ist. Wenn du eine Formulierung findest, die dem Roman gerecht wird, solltest du das direkt im Artikel ausbessern. Schreibe bei der Bearbeitung zweckmäßigerweise „siehe Diskussionsseite“ in die Zusammenfassungszeile. Gruß --Howwi Disku · MP 14:07, 29. Apr. 2010 (CEST)Beantworten
Da es in Wittenberge keine Straßenbahn gibt, würde ich am ehesten noch an Magdeburg denken, was auch viel näher an der Zonengrenze lag. Welche Anhaltspunkte gibt es eigentlich für Dresden? --188.106.219.78 20:56, 3. Jan. 2012 (CET)Beantworten
Googelt mal "Mutmassungen über Jakob" - Dresden, und Ihr findet 18.300 Treffer. Zumindest die auf der ersten Seite scheinen mir aus ernstzunehmenden Quellen zu stammen. Ich plädiere daher für die Beibehaltung von Dresden. --Ulrich Waack 21:20, 3. Jan. 2012 (CET)Beantworten
Vergesst Google. Es gibt inzwischen die historisch-kritische "Rostocker Ausgabe", die im Sachkommentar auf Seite 363 den Autor zitiert "Die Stadt, in der Jakob Abs 1956 arbeitete, ist zwischen, und an Stelle von, Wittenberge und Magdeburg anzunehmen". Und wer das Buch gelesen hat, eventuell eine Karte des Eisenbahnnetzes zur Hand nimmt, wird das auch erkennen.--80.187.96.18 19:51, 21. Nov. 2018 (CET)Beantworten
So ist es, und genau da liegt auch die im Buch genannte Stadt "Jerichow". Die ist nicht "fiktiv". --188.103.60.239 14:29, 26. Feb. 2023 (CET)Beantworten
Hilfe! Natürlich ist Klütz das Jerichow Uwe Johnsons! Bitte die Texte und besonders die Rostocker Ausgabe lesen. Und hier schauen. --Klaaschwotzer (Diskussion) 11:36, 27. Feb. 2023 (CET)Beantworten

Zu der Angabe, es könnte der Dresdner Bahnhof sein kann dies beigetragen haben: In der Taschenbuchausgabe in der Fischer Bücherei vom Juni 1962 findet sich diese Angabe des Verlages:

Über dieses Buch
Der Eisenbahner Jakob Abs hat seinen Platz hoch über dem Gleisnetz des Dresdner Bahnhofs im Befehlsturm. Die Welt der Telefonstimmen, Signale und Streckenpläne [...]

Schon in den unter denselben Daten (Juni 1962) herausgebrachten weiteren Exemplaren ist das Wort Dresdner nicht mehr enthalten. Uwe Johnson oder der Suhrkamp Verlag oder beide dürften interveniert haben. --Klaaschwotzer (Diskussion) 21:59, 31. Mär. 2022 (CEST)Beantworten