Diskussion:Kurfürstendamm-Krawall von 1935

Letzter Kommentar: vor 12 Jahren von Widerborst in Abschnitt Das Eichmann oder Bolschwing zugeschriebene Zitat

Hinweise Bearbeiten

1) Ich habe mich in der Erstfassung nur auf die Lit von Longerich gestützt.
2) Ausspruch von Wagner: Zitiert nach Longerich, Seite 92
3) Historiker-Kontroverse: siehe Anm. 75 auf Seite 359 bei Longerich
-Holgerjan 15:58, 1. Mai 2006 (CEST)Beantworten
4) Offenbar gibt es auch für das Jahr 1931 Ereignisse, die als "K.-Krawall" bezeichnet werden. Holgerjan

Krawall 1931 Bearbeiten

12. September 1931: Im Westteil der Stadt, in der Nähe des Kurfürstendamms (Charlottenburg), gibt es einen antisemitischen Krawall mit pogromartigem Charakter. So wurden z.B. beim Verlassen der Synagogen Personen geschlagen, angepöbelt und zum Teil schwer verletzt. [1]

Die zionistische Strömung, ohnehin skeptisch gegenüber der christlichen Mehrheit der Gesellschaft, fühlte sich von dem wachsenden Antisemitismus eher bestätigt. So sah die Jüdische Rundschau mit den Pogromen die "Schicksalsstunde" gekommen (180), während nationaldeutsche Juden dieser Auffassung massiv entgegentraten. An der Vielfalt der Meinungen sollte sich bis zum Ende der Weimarer Republik nichts ändern, wie 1931 nicht zuletzt die Reaktionen auf den blutigen Krawall am Kurfürstendamm zeigten, in jener so genannten "Hauptstraße des Judentums" im Berliner Westen, die den Völkischen als Inbegriff dekadenten Reichtums galt. [2]

Albert Grzesinski Papers: (bb). Krawall am Kurfürstendamm (Nr. 1672) siehe [3] - Hier wird der Begriff für 1931 verwendet

Inzwischen mit Lit (VfZ 45(1997)) eingearbeitet. Holgerjan

Helldorff Bearbeiten

Graf Wolf-Heinrich von Helldorf, eine interessante Figur: "Alter Kämpfer", Antisemit - später im Widerstand hingerichtet - selten oder nicht in Publikationen über Widerstand aufgeführt. Lit: Aufsatz in VfZ 45(1997) Holgerjan

Jochen Klepper Bearbeiten

Tagebuchnotizen 18./19. Juli 1935: "Die Säuberung Berlins drohend angekündigt" / ca. 25. Juli: Zu Hilfe kam ihnen niemand, weil jeder die Verhaftung fürchtete." (nach Saul Friedländer, ISBN 3-406-43506-8, S. 155 - Original TB Klepper heranziehen) -Holgerjan 15:56, 29. Jul. 2007 (CEST)Beantworten

Lichtspielhaus am Kurfürstendamm Bearbeiten

Gab es tatsächlich ein Kino dieses Namens? oder ist das Universum-Lichtspielhaus am Kurfürstendamm gemeint? [4] PDD 23:18, 6. Okt. 2007 (CEST)Beantworten

IMO ist Lichtspielhaus hier gleichgesetzt mit Kino, also kein Eigennname. Ob es sich um das Universum handelte, geht aus der mir bekannten Literatur nicht hervor bzw. ist mir nicht erinnerlich geblieben. Vielleicht bringt folgender noch nicht eingesehener Beitrag noch etwas. Gruß -Holgerjan 13:45, 5. Nov. 2007 (CET)Beantworten

Lit-Hinweis Bearbeiten

Dirk Walter: Antisemitische Kriminalität und Gewalt. Judenfeindschaft in der Weimarer Republik. Bonn 1999, ISBN 3-8012-5026-1 (Diss 1997) - zu 1931 / S. 211-221 / nicht eingesehen -Holgerjan

Magnus? Bearbeiten

Eine IP hat Werner von Levetzow in Magnus geändert. Im Personenregister bei Longerich finde ich nur Werner / eine goggle-Suche macht Magnus wahrscheinlich. Ich lasse es daher, bis ich Sicherheit habe. -Holgerjan 15:18, 17. Dez. 2007 (CET)Beantworten

Nachtrag: Magnus von Levetzow ist korrekt (Tagebücher Goebbels / Elke Fröhlich)- Dank an die Korrektur durch die IP! -Holgerjan 12:54, 20. Dez. 2007 (CET)Beantworten

NZZ vom 16.7.1935 Bearbeiten

Artikel der Neuen Zürcher Zeitung über den Krawall: Dokument 176 in: Wolf Gruner (Bearb.): Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933 - 1945. Bd. 1., Deutsches Reich 1933 - 1937. München 2008, ISBN 978-3-486-58480-6, S. 452f

Das Eichmann oder Bolschwing zugeschriebene Zitat Bearbeiten

Ist umfassender zitiert bei Avraham Barkai: Vom Boykott zur »Entjudung«. Der wirtschaftliche Existenzkampf der Juden im Dritten Reich 1933-1943. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 1988, S. 137:

„Eine weitgehende judenfeindliche Volksstimmung muß erzeugt werden, um die Basis für den anhaltenden Angriff und das wirksame Zurückdrängen zu bilden (...) Das wirksamste Mittel, um den Juden das Sicherheitsgefühl zu nehmen, ist der Volkszorn, der sich in Ausschreitungen ergeht. Trotzdem diese Methode illegal ist, hat sie, wie der ›Kurfürstendamm-Krawall‹ langanhaltend gewirkt (...) Psychologisch ist diese um so verständlicher, als der Jude durch Pogrome der letzten Jahrhunderte viel gelernt hat und nicht so fürchtet wie eine feindliche Stimmung, die sich jederzeit spontan gegen ihn wenden kann.“

Barkai schreibt dies dem „Judenreferat der SS“ zu und gibt als Quelle an: BAK, R58, Nr. 956: Sicherheitsdienst des RFSS, SD-Hauptamt II/112, Zum Judenproblem, Januar 1937, Bl 9f.

--Widerborst 07:23, 16. Mär. 2012 (CET)Beantworten