Diskussion:Kannibalenfilm

Letzter Kommentar: vor 4 Jahren von 2003:E7:7F1A:EF01:21D7:838F:3CC:D464

Sollte man The Walking Dead da nicht auch aufnehmen? (nicht signierter Beitrag von 91.33.228.197 (Diskussion) 22:59, 20. Okt. 2014 (CEST))Beantworten

Der klassische Kannibalenfilm, in dem es eine Gruppe europäischer oder nordamerikanischer Weißer in einen afrikanischen, südamerikanischen oder südostasiatiatischen Dschungel verschägt, und in dem diese Gruppe (ähnlich wie in Alien- oder Horror-Filmen) nach und nach dezimiert wird, lebt in erster Linie von dem soganannten 10-kleine-Negerlein-Konzept (die Gruppe wird permanent bedroht, und nach und nach werden immer mehr Gruppenmitglieder verschleppt oder getötet), und von dem Dschungel als besonders lebendiger und besonders aufregender und besonders fremdartigen und exotischen Kulisse. Um Kannibalismus geht es in diesen Filmen meist nur vordergründig. Statt Kannibalen könnten ebensogut Indianer oder Banditen oder Maniacs oder Zombies oder Aliens oder irgendwelche Monster die Gruppe bedrohen und verfolgen und angreifen und niedermachen. Der Kannibalismus hat in diesen Filmen nichts faszinierendes, sondern vielmehr etwas befremdendes, bedrohliches, ängstigendes und abstoßendes. Die Hannibal-Lector-Filme dagegen stellen den Kannibalismus selbst in den Mittelpunkt, und stellen den Kannibalismus auch als eine Handlungsmöglichkeit für Nordamerikaner oder Europäer dar, und versuchen den Kannibalismus als faszinierend und als (vermeintlichen) Ausdruck einer (elitären) Überlegenheit (über sich selbst hinauswachsender rücksichtslos-brutaler und vermeintlich intelligenter "Helden") darzustellen. Diese Hannibal-Lector-Filme propagandieren den Kannbilalismus als höchste Form des Sieges über einen Gegner oder Feind. Der Kannibalismus wird in den Hannibal-Lector-Filmen als eine Art des Triumphes gehuldigt und gefeiert. Die Hannibal-Lector-Filme versuchen den Kinobesucher in eine Perspektive zu bugsieren, in der er sich mit Hannibal Lector identifiziert, und dessen Tun begrüßt. Das ist etwas völlig anderes als in den alten Dschungel-Kannibalen-Filmen, in denen Kannibalismus als fremd, bedrohlich, abscheulich und widerlich dargestellt wurde. Von daher handelt es sich vielleicht um zwei unterschiedliche Kategorien von Filmen. Einmal Filme mit fremdartigen steinzeitlichen Dschungel-Kannibalen, und auf der anderen Seite Filme mit einheimischen zu einer Art (aus der Perspektive des Drehbuchschreibers wohl vorbildhaften?) Helden hochstilisierte Serenmördern, deren höchste Form des Triumphes kannibalistische Akte sind. Man sollte diese beiden Genres voneinander trennen.--87.155.61.137 21:44, 8. Jan. 2013 (CET)Beantworten

Beworben als "Cannibal Ferox II" erschien 1985 der im Amazonas-Regenwald spielende italienische Film "Massacre in Dinosaur Valley" von Regisseur Michele Massimo Tarantinials als Nachzügler der Kannibalen-Film-Welle.--2003:E7:7F1A:EF01:21D7:838F:3CC:D464 01:09, 18. Mai 2019 (CEST)Beantworten