Diskussion:Isokrates

Letzter Kommentar: vor 5 Jahren von 77.178.75.159 in Abschnitt Panhellenismus

Offene Fragen Bearbeiten

Ich habe, um den Vorwurf der „Theoriefindung“ zu vermeiden, einige Gedanken nicht ausgeführt.

(1) Wir wissen nichts über Isokrates’ Jugend, seine Schicksale während des peloponnesischen Krieges und unter der Herrschaft der Dreißig. Zugleich entstand der Panathenaikos nach seinem vierundneunzigsten Lebensjahr! Ich kenne keinen anderen Autor, der in so hohem Alter noch neue Werke schuf. (Am Ende des platonischen Phaidros sagt Sokrates: „Jung ist Isokrates noch.“ Vielleicht ist das eine Anspielung darauf, dass Isokrates ein zu hohes Alter angab. – Isokrates’ Lehrer Gorgias wurde angeblich sogar 108 Jahre alt!) – Hat Isokrates über sein Alter gelogen, oder haben andere „seine“ späten Werke verfasst? Vielleicht hat jemand etwas dazu gefunden? – Mir würde auch helfen, wenn jemand einen anderen Autor nennt, der mit über Neunzig noch neue Werke schuf.

(2) Ich kann mir den Trapezitikos nur als Fälschung erklären, mit der der angebliche Verfasser Isokrates als erbarmungsloser Folterknecht und Tyrannenfreund denunziert werden sollte. Auch die Ähnlichkeit des Falles mit dem berühmten Zeugenlosen Prozess spricht gegen Isokrates’ Autorschaft. Vielleicht hat jemand etwas dazu gefunden? --Friedrichshagener2 19:50, 16. Nov. 2007 (CET)Beantworten

Antwort ad (1): Das Alter ist sicher hoch, aber keineswegs völlig außergewöhnlich für die Angehöriger antiker Oberschichten. Gorgias von Leontinoi soll 102 Jahre alt geworden sein. Die relative Chronologie der Werke des Isokrates ist vergleichsweise gut abgesichert und erstreckt sich über immerhin gut 50 Jahre. Platons Phaidros spielt zur Zeit des Peloponnesischen Krieges: Platons Sokrates spielt also auf das Alter des Isokrates zu diesem dramatischen Datum an. Richtig ist zweifellos, dass die biographischen Quellen (aber nicht nur für die Jugend!) höchst fragwürdig sind. Hauptquelle für Isokrates' Leben können nur seine eigenen Werke sowie die Erwähnungen bei Zeitgenossen (Platon, Demosthenes, Speusippos, Aristoteles) sein.

Antwort ad (2): Die überzeugendste Interpretation sämtlicher Gerichtsreden des Isokrates, die von einer Echtheit dieser Schriften ausgeht (obwohl Isokrates doch wiederholt, vor allem in der Antidosis (or. 15), deutlich erklärt, dass er nie an Gerichtsverfahren beteiligt gewesen sei, betrachtet diese Texte als Übungsstücke, die vor allem bestimmte Argumentationtechniken und ihre Verwendungsfelder vorführen. [Gast, 13. Januar 2018, 17:12 Uhr]

Die Frage der Authentizität, beziehungsweise der Verfasserschaft des Isokrates kann bei sämtlichen der überlieferten Gerichtsreden-Fragmente (XVI - XXI) in keinem Falle vom Inhalt abhängig gemacht werden. Es handelt sich um Auftragsarbeiten, deren Argumentation vollkommen vom zugrundeliegenden Fall bestimmt wird. Es ist nicht anzunehmen, dass Isokrates sich - anders als die übrigen Gerichtsredenschreiber, die er später so scharf kritisiert - um den moralischen Status der von ihm vertretenen Sache allzu große Sorgen gemacht haben dürfte.

Dies ist natürlich kein Argument für die Authentizität der Fragmente. Allerdings kann sich ein Zweifel an der Echtheit nicht auf die in den Gerichtsreden vertretenen Ansichten gründen.

War er ein Selbstmörder? Bearbeiten

Laut dieser Liste war er ein Selbstmörder: http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Suizidenten#Altertum --92.74.31.242 16:08, 13. Okt. 2010 (CEST)Beantworten

Er schied durch Verweigerung der Nahrungsaufnahme aus dem Leben. --Tusculum 18:24, 13. Okt. 2010 (CEST)Beantworten

Panhellenismus Bearbeiten

Laut Artikel Antiker Panhellenismus war Isokrates einer der wichtigsten Vertreter dieser Idee. Warum kommt hier in seinem eigenen Artikel der Begriff Panhellenismus nicht vor? --Pinguin55 (Diskussion) 23:40, 17. Mär. 2016 (CET)Beantworten

gute frage. Isokrates und der panhellenismus sind nicht nur zu seiner zeit sehr kontrovers diskutiert worden. einerseits galt panhellenismus z.b. den romantikern als vorbildlich in sachen deutscher einigung, andererseits entsprachen die forderungen des Isokrates den damaligen griechen viel zu sehr den interessen des makedonenkönigs, Philipp II, dem vater Alexanders d.gr.
Philipp einigte die griechen, indem er sie alle militärisch besiegte, und man hätte ihn schon fast könig der griechen genannt, wenn es so etwas hätte geben dürfen… er war dann „hegemon”. Sohn Alexander hat darauf die Ideen des Isokrates Persien betreffend umgesetzt:

alle mittellosen bewohner in die armee stecken, dann persien erobern und dort städte gründen, in denen die soldaten gleich bleiben können.

diese „sozialpolitsche” idee zur einigung der bevölkerung durch entsorgung der besitzlosen mittels angriff auf den nachbarn wird im artikel mit „Im Panegyrikos(…) rief Isokrates zur Einigkeit aller Griechen und zum gemeinsamen Kampf gegen die Perser unter Führung Athens auf“ und „Die Führung der Griechen im Kampf gegen die Perser trug er nun anderen Mächten an“ abgehandelt. Das wird der bedeutung des Isokrates (und einer bewertung) nicht gerecht. leider sind seine schriften auf deutsch zum letzen mal 1865(?) in einem reclambändchen erschienen und nicht leicht zu finden, wenn man sich nicht beim hegemon google anheischig machen will.--77.178.75.159 18:43, 26. Okt. 2018 (CEST)Beantworten