Diskussion:Hermann Kasack

Letzter Kommentar: vor 4 Monaten von Chrisahn in Abschnitt Vornamen

Festschrift Bearbeiten

Die Unterdrückung meines Hinweises auf die bei Google Books einsehbare Festschrift zu Kasacks 100. Geburtstag mit der Begründung, sie sei mangels freier Verfügbarkeit uninteressant, ist für mich beim besten Willen nicht nachvollziehbar. Solcherlei Zensur verleidet einem den Spaß an der Mitwirkung gründlich.(nicht signierter Beitrag von 91.62.123.191 (Diskussion | Beiträge) 14:55, 21. Feb. 2009 (CET)) Beantworten

Zensur ist was anderes. --Atlan Disk. 14:57, 21. Feb. 2009 (CET)Beantworten
Der Link ist jetzt unter #Literatur zu finden. Grüße --Atlan Disk. 15:15, 21. Feb. 2009 (CET)Beantworten

Buchheim Bearbeiten

Interessant und erwähnenswert finde ich noch, dass die Person Kasack sowie die Verhaftung Suhrkamps im Roman "Die Festung" von Lothar-Günther Buchheim Erwähnung findet. Vielleicht sollte man das in diesen Artikel noch einbauen. (nicht signierter Beitrag von 84.146.117.169 (Diskussion | Beiträge) 16:52, 10. Aug. 2009 (CEST)) Beantworten


Hat Kasack das Gelöbnis treuester Gefolgschaft ggü. Hitler unterzeichnet? Bearbeiten

Marcel Atze berichtet in seiner Rezension zur Neuausgabe des Literaturlexikons von Hans Sarkowicz und Alf Mentzer (2002), Kasack habe im Oktober 1933 wie sein Freund Oskar Loerke diese Gefolgschaftserklärung unterschrieben.

Auf dieser Rezension von Atze beruht offenbar die Nennung Kasacks als Unterzeichner dieser Erklärung sowohl in der Wikipedia als auch im restlichen Internet, das diese Angabe anscheinend ausschließlich aus der Wikipedia übernommen hat.

Ein gewisses Problem besteht jetzt darin, dass ich hierfür keine weitere Quelle finde und etwas unsicher bin, ob Atze sich da nicht möglicherweise geirrt hat. In der von ihm rezensierten Ausgabe des Literaturlexikons von Hans Sarkowicz und Alf Mentzer steht jedenfalls nichts davon, dass Kasack dieses Gelöbnis unterschrieben hätte, während Loerke und der ebenfalls von Atze genannte Otto Flake eindeutig in ihren jeweiligen Personenartikeln als Unterzeichner genannt werden. Sarkowicz führt zwar auf Seite 305 in dem Artikel über Oskar Loerke, der Lektor beim S. Fischer Verlag war, Kasack und Flake als Zeugen dafür an, dass Fischer seinen Lektor Loerke ausdrücklich um die Unterschrift gebeten hatte. Im Artikel über Kasack erwähnt Sarkowicz jedoch nicht, dass Kasack ebenfalls unterschrieben hätte. Vielmehr spricht die ganze Darstellung Sarkowicz' eher dagegen: Er berichtet nicht nur, dass Kasack im März 1933 seinen Posten beim Rundfunk verloren hatte, sondern auch von kritischen Tagebucheintragungen aus demselben Jahr, die von seiner Abscheu gegenüber den antijüdischen Maßnahmen der Nazis im April 1933 und von seinem Entschluss, innerlich zu emigrieren, im Juli 1933 berichten, also alles noch vor der Abgabe dieser Erklärung.

Es kann natürlich sein, dass Kasack trotzdem unterschrieben hat (evtl. aus ähnlichen Gründen wie Loerke), aber es könnte evtl. auch sein, dass es sich hierbei schlicht um einen Lesefehler des Rezensenten Marcel Atze handelt und dieser Fehler sich durch die Wikipedia im Netz verbreitet hat und multipliziert. Deshalb wäre es gut, wenn mal jemand nachschauen könnte, ob dieses Faktum auch anderweitig in der Sekundärliteratur erwähnt wird oder ob nur Atze allein davon berichtet.

Zum besseren Verständnis zitiere ich mal den Satz aus dem Loerke-Artikel von Sarkowicz/Mentzer, den Atze (nach meinem Verdacht) möglicherweise falsch verstanden haben könnte (S. 305):

In der Folge mußte er [Oskar Loerke] einen Großteil seiner Energie darauf verwenden, zusammen mit Samuel Fischer und nach dessen Tod mit Gottfried Bermann Fischer und Peter Suhrkamp den Verlag gegen immer neue Repressionen und Zensurmaßnahmen zu verteidigen. Diesem Zweck dienten auch die 1933 unterzeichneten Ergebenheitsadressen an die neuen Machthaber, um die, wie → Hermann Kasack und → Otto Flake erkärten, Fischer seinen Lektor [Oskar Loerke] gebeten hatte, weil er auf ein Entgegenkommen der Nationalsozialisten hoffte.

Der etwas verschachtelte Satz sagt also keineswegs, dass Kasack (oder Flake) unterschrieben hätten, sondern nur, dass sie später übereinstimmend gesagt hätten, Loerke habe auf Bitten Fischers unterschrieben. Da Flake aber tatsächlich ebenfalls zu den Unterzeichnern gehörte (Sarkowicz/Mentzer, S. 168), kann man das vielleicht beim etwas oberflächlichen Lesen schnell dahin missverstehen, dass dies auch bei Kasack der Fall sei. Das steht aber bei Sarkowicz/Mentzer wie gesagt nicht: In Kasacks Personenartikel (S. 252-255) ist von einer Unterzeichnung dieser Erklärung durch ihn keine Rede; und auch an keiner anderen Stelle des Lexikons, wo Kasack ausweislich des Personenregisters auftaucht, wird davon etwas gesagt.

Könnte das jemand aufklären? Ich habe bei einer raschen Suche im Netz jedenfalls keine einzige Quelle gefunden, die von Kasacks Unterschrift unter dieses Gelöbnis berichtet und dazu nicht auf Marcel Atzes Rezension bzw. die darauf beruhenden Artikel der Wikipedia verweist. Danke! --Jordi (Diskussion) 17:03, 5. Okt. 2016 (CEST)Beantworten

Habe das jetzt mal überprüft. Den Zeitungsausschnitt mit dem "Gelöbnis" aus der Frankfurter Zeitung hat Harry Graf Kessler in sein Tagebuch geklebt und handschriftlich kommentiert. Ein Faksimile ist veröffentlicht in dem Ausstellungskatalog Harry Graf Kessler. Tagebuch eines Weltmannes (Deutsches Literaturarchiv, Marbach am Neckar 1988, S. 485) und kann auch im Internet betrachtet werden.[1] Auf der Liste der Unterzeichner stehen genau 88 Namen, darunter wie bekannt auch Oskar Loerke und Otto Flake. Hermann Kasack gehört dagegen *nicht* zu den aufgelisteten Unterzeichnern. Die Angabe ist also ein offenkundiger Fehler, der anscheinend durch ein Missverständnis in der Rezension von Atze entstanden und dann in den Wikipedia-Artikel gelangt ist (erstmals Ende Oktober 2008: Diff-Lnk.1, Diff-Lnk.2, Diff-Lnk.3) und sich von hier aus ärgerlicherweise weiterverbreitet hat.
Wie gefährlich das ist und dass solche Falschmeldungen leicht zurück in die Sekundärliteratur gelangen können, zeigt ein gerade erschienener Aufsatz von Jörg Thunecke, der Loerkes Unterschrift und die später von Hermann Kasack dazu gelieferten Erklärungen thematisiert. Thunecke erwähnt in einer Fußnote, auch Kasack selbst gehöre zu den Unterzeichnern des Aufrufs (Jörg Thunecke: ‚Die Jahre des Unheils‘: Der innere Emigrant Oskar Loerke in seinen Tagebüchern und nachgelassenen Gedichten. In: Marcin Gołaszewski, Magdalena Kardach, Leonore Krenzlin (Hrsg.): Zwischen Innerer Emigration und Exil. Deutschsprachige Schriftsteller 1933–1945. De Gruyter, Berlin/Boston 2016, S. 65–82; hier: S. 69 u. Anm. 13 in der Google-Buchsuche). Diese Feststellung, die Thunecke nicht weiter belegt, widerspricht allerdings dem Tenor von Thuneckes eigener Darstellung, denn Kasacks gesamte Argumentation (mit der er Loerkes Verhalten zu erklären und zu entschuldigen versucht) wäre ja völlig hinfällig und unglaubwürdig, wenn er selbst ebenfalls zu den Unterzeichnern gehört hätte und das unerwähnt ließe. Thunecke bemerkt diesen Widerspruch auch und wirkt irritiert; er versucht es sich damit zu erklären, Kasack habe das wohl bewusst unterschlagen. Ich nehme an, die (falsche) Information, dass Kasack auch selbst zu den Unterzeichnern gehörte, könnte er in der Wikipedia gelesen und arglos übernommen haben, weil sie ja ordentlich belegt war und seriös schien und zudem in allen möglichen von Wikipedia abhängigen Internetquellen anstandslos wiederholt wird.
Ich möchte den Namen von Kasack also aus der Liste der Unterzeichner des Gelöbnisses herausnehmen. Es handelt sich hier nicht um "Original Research", sondern einfach um die Berichtigung eines Fehlers, der sich unglücklicherweise eingeschlichen und festgesetzt hat. In der maßgeblichen Sekundärliteratur (Sarkowicz/Mentzer) steht es ja richtig.--Jordi (Diskussion) 01:16, 6. Okt. 2016 (CEST)Beantworten
Habe das jetzt umgesetzt und auch den Hauptartikel Gelöbnis treuester Gefolgschaft entsprechend angepasst und klargestellt, dass Hermann Kasack nicht zu den Unterzeichnern dieses „Treuegelöbnisses“ gehört.--Jordi (Diskussion) 16:31, 6. Okt. 2016 (CEST)Beantworten
Habe die fälschliche Nennung Hermann Kasacks als angeblicher Unterzeichner des „Treuegelöbnisses“ an Adolf Hitler jetzt auch in den anderssprachigen Wikipedias getilgt, wo sie sich ebenfalls festgesetzt hatte und sowohl in Personenartikeln über Kasack als auch in Unterzeichnerlisten des am 26. Oktober 1933 veröffentlichten „Gelöbnisses“ vorkam (offensichtlich eine Kontamination durch die falsche Quelle aus dem deutschen Schwesterprojekt).--Jordi (Diskussion) 15:16, 10. Apr. 2017 (CEST)Beantworten

Vornamen Bearbeiten

Die Namen stammen Lonny Neumann zufolge aus Kasacks Geburtsanzeige in der Potsdamer Tageszeitung (Hermann Kasack in Potsdam, erschienen 1994 in dem von ihr mitherausgegebenen Buntbuch des Frankfurter Kleistmuseums Hermann Kasack – Leben und Werk). Linus Hauser nannte sie 2009 auch im biogr. Anhang seiner Neomythen (Kasack, Hermann Robert Richard Eugen (1896-1966); deutscher Schriftsteller und Verlagsleiter.[2]) und die Niederländische Nationalbibliothek hat sie zum VIAF-Eintrag beigesteuert.[3] Selbst wenn nicht erkennbar ist, woher der ursprl. Ersteller des umseitigen Artikels 2005 die Vornamenreihe hatte, und auch nicht ganz klar ist, ob sie von Hauser und der Bibliothek evtl. aus der Wikipedia abgeschrieben wurden, ist Neumann als maßgebliche Kasack-Interpretin über jeden Zweifel erhaben. Die Entfernung mache ich daher rückgängig.--Jordi (Diskussion) 22:33, 3. Dez. 2023 (CET)Beantworten

Danke! Ich hatte das Deutsche Literaturarchiv Marbach per E-Mail nach einer Quelle für die Namen gefragt und gestern eine nette und nützliche Antwort erhalten. Habe die Quelle eingefügt. Ich habe zwar selbst keinen Zugriff darauf, halte die Angaben aber für sehr zuverlässig. — Chrisahn (Diskussion) 10:48, 5. Dez. 2023 (CET)Beantworten