Die eigens am Schluss in einem Tafelteil gedruckten 23 feinen Holzschnitte zeigen die zuvor im Werk beschriebenen Gerätschaften und Verfahren für die operative Korrektur von Nasen, Ohren und Lippen. Grosse Aufmerksamkeit erregte die im Werk geschilderte

Bei der von Tagliacozzi geschilderten Methode löste man einen Hautlappen teilweise vom Oberarm und liess ihn sich zu einem lebensfähigen Gewebe entwickeln. Danach wurde der immer noch am Arm hängende Lappen zugeschnitten und an die Überreste der Nase angenäht. Der Patientenarm blieb dann während vierzehn Tagen mit der Nase verbunden, bis der Hautlappen schliesslich vom Arm getrennt und zu einer neuen Nase geformt wurde. Die ganze Prozedur dauerte zwischen drei und fünf Monaten.

Die plastische Chirurgie, in Indien seit der Antike bekannt, wurde im 16. Jh. offenbar bereits in Süditalien von Empirikern praktiziert. Es war indes Tagliacozzis Verdienst, die plastische Chirurgie perfektioniert und durch seine Publikation der medizinischen Praxis zugänglich gemacht zu haben.