Diskussion:Fichenskandal

Letzter Kommentar: vor 6 Monaten von Gerald Fix in Abschnitt Weiterleitung

eingefügt von mir --Ricky59 18:00, 17. Apr. 2007 (CEST)Beantworten

Verzerrtes Bild Bearbeiten

Der Artikel gibt ein völlig verzerrtes Bild wieder. Kurze Zusammenfassung der Fehler: es seien 900'000 Einwohner fichiert worden. Diese Zahl ist das Ergebnis populistischer Propaganda: es waren 900'000 Fichen; davon bezogen sich "nur" etwa 150'000 auf Schweizer. In den restlichen ging es um ausländische Staatsbürger (vor allem um Angehörige von kommunistischen Ländern) und Organisationen. Der gesamte Absatz über die Einwohner wird damit hinfällig. Cincera spielte überhaupt keine grosse Rolle in dem Skandal, er wurde nur am Rande erwähnt, da man 1. Parallelen erkannte und 2. Verbindungen zwischen der Politischen Polizei (die die Infos sammelte) und ihm vermutete. Nicht die Jagd auf Subversive war der hauptsächliche Auslöser, sondern die "kommunistische Bedrohung" im allgemeinen. Auch Spionagefälle und Terrorismus gehörten zum Aufgabenbereich. Schliesslich die Erwähnung der überdeckten Quelle: dies war hochoffiziell in einem Gesetzestext geregelt, die Formulierung "trugen das auffällige Merkmal" tönt verschwörerisch, als ob man damit nicht gerechnet hätte.

-- Bostitch 20:11, 13. Sep 2006 (CEST)

Hallo, ich bin ChFire aus wiki-fr und mache die französiche Übersetzung von diesem Artikel. Ich stimme zu, dass der Artikel mehr Quellen braucht. Ich habe damit angefangen und habe hier folgendes inzugefügt:
"(mehr als 700.000 Personnen und Organisationen waren betroffen, laut offiziele Archiven [1])"
Für die Überdeckten Quelle: dies wurde ja in einem Gesetzestext geregelt, aber der Text wurde extra dafür geschrieben, laut dieses Referenz, seite 26-27 [2]:
"Ein Sonderbeauftragter nahm die Akten in Obhut, gewährte nach besonders geschaffenen gesetzlichen Grundlagen Einsicht [...]"
Grüsse, ChFire 83.129.170.40 03:25, 30. Dez. 2006 (CET)Beantworten

Pure politische Agitation, klassische Grenzen von Wikipedia.. Schade..

Pures Verharmlosungsgewäsch. Vergeßbar.
Das Wort Einwohner sagt nichts über die Staatsbürgerschaft aus, die Formulierung behauptet also keineswegs, es seien 900'000 Schweizer fichiert worden. Gestumblindi 13:15, 17. Apr. 2007 (CEST)Beantworten

Zu den Zahlen... Bearbeiten

Ich schreibe gerade eine Arbeit über die Schweiz im Kalten Krieg und lese dazu "Selbstbezogenheit und Offenheit - Die Schweiz in der Welt des 20.Jahrhunderts" von Tobias Kästli, erschienen im Verlag Neue Zürcher Zeitung im Jahr 2005.

Dort steht auf Seite 420 mit Verweis auf den PUK-Bericht: "Zudem durchleuchtete sie [die PUK] die Arbeit der Bundesanwaltschaft und der Bundespolizei und förderte die schockierende Tatsache zutage, dass es eine Kartei der bespitzelten Organisationen und Personen gab, die rund 900000 Namen aufwies. Zwei Drittel davon waren Ausländer, ein Drittel personen mit schweizerischer Staatsbürgerschaft sowie Organisationen und Ereignisse."

OK Danke für die Info, was möchtest du machen?--Sanandros (Diskussion) 21:41, 12. Sep. 2023 (CEST)Beantworten

Kleine Fehler im Ablauf Bearbeiten

Der folgende Absatz ist irreführend oder gar falsch: "des damaligen Bundesrats Moritz Leuenberger einzusetzen." Gemeint ist, dass Leuenberger heute Bundesrat ist, doch laut seinem Artikel war er Nationalrat ab 1979. --beisst nicht 00:25, 2. Mär. 2008 (CET)

Ja, da scheint etwas falsch gelaufen zu sein. Danke für den Hinweis. --Lars 00:38, 3. Mär. 2008 (CET)Beantworten

Aussprache Bearbeiten

Der zweite Satz der Einleitung: „Fiche [ˈfiʃə] ist die französische Bezeichnung für Karteikarte.“ ist korrekturbedürftig. Die Wörterbücher geben einheitlich die einsilbige Aussprache [fiʃ] an, die auch im Deutschen üblich ist (CNRTL:fiche, letzter Absatz, wikt:de:fiche, wikt:fr:fiche). Falls das Wort im Deutsch- oder Welschschweizerischen anders ausgesprochen wird, müsste man darauf besonders hinweisen. --84.58.246.235 09:21, 23. Mär. 2015 (CET)Beantworten

Habe mal hier gefragt und eine Antowrt bekommen.--Sanandros (Diskussion) 11:44, 23. Mär. 2015 (CET)Beantworten
Schweizerhochdeutsch sagt man durchaus [fiʃə]. Habe das entsprechend ergänzt. Wer will, kann ja noch weiter optimieren. --Freigut (Diskussion) 11:47, 23. Mär. 2015 (CET)Beantworten
Mit den letzten Änderungen war die Aussprache durch den Verweis auf den Artikel Karteikarte wieder entfallen, dabei war das doch hier gerade das Anliegen des Fragestellers - ich habe sie nun dort (französisch/deutschländisch und schweizerhochdeutsch) ergänzt. Damit muss allerdings jemand, der den Artikel hier liest, immer noch das Wort "Fichen" anklicken, um in Bezug auf die Aussprache informiert zu werden. Gestumblindi 22:32, 24. Mär. 2015 (CET)Beantworten

Fiche Bearbeiten

Sollte zur Erklärung/Nachvollziehbarkeit (für "Deutsche") eingefügt werden.--Wikiseidank (Diskussion) 11:05, 13. Mär. 2017 (CET)Beantworten

Ist doch schon verlinkt? --Freigut (Diskussion) 11:34, 13. Mär. 2017 (CET)Beantworten

Auftrag der PUK Bearbeiten

In der Einleitung steht jetzt der Satz zur Tätigkeit der PUK im Fall Kopp: "Der Auftrag umfasste auch eine detaillierte Untersuchung der zum Zweck des Staatsschutzes von der Bundesanwaltschaft betriebenen Datensammlungsaktivitäten mittels sogenannter „Fichen“ (Registerkarten), für welche die regulären Geschäftsprüfungskommissionen (GPK) nicht über ausreichende Befugnisse verfügten, obwohl sie seit Mai 1988 über Existenz und Anzahl ebenjener Fichen informiert waren." Der Satz geht auf eine nicht belegte Änderung von Wiki-vr vom 19. Juni 2007 zurück: "Zur Untersuchung des sogennanten „Fall Kopp“ wurde eine Parlamentarische Untersuchungskommission eingesetzt. So konnten auch die Staatsschutz-Fichen (Registrierkarteien) der Bundesanwaltschaft detailliert untersucht werden. Dazu hatte die Geschäftsprüfungskommission (GPK), welche über Existenz und Anzahl der Fichen seit Mai 1988 wusste, wenig Befugnisse."

Der Satz war und ist falsch: Der Bundesbeschluss vom 31. Januar 1989 (BBl 1989 I 541) erteilte der PUK nur die Aufträge, 1. die Amtsführung des EJPD und insbesondere der Bundesanwaltschaft zu untersuchen, "vor allem zur Klärung der im Zusammenhang mit der Amtsführung und dem Rücktritt der Departementsvorsteherin erhobenen Vorwürfe", und 2. das Vorgehen der Bundesbehörden und Bundesstellen bei der Bekämpfung der Geldwäscherei und des internationalen Drogenhandels abzuklären.

Von einer Untersuchung der Fichen, geschweige denn von einer detaillierten, war im Bundesbeschluss nirgends die Rede – die PUK legte also ihren Auftrag seeeeehr weit aus. --SchaerWords (Diskussion) 11:36, 15. Apr. 2023 (CEST)Beantworten

Und was willst du genau ändern?--Sanandros (Diskussion) 21:40, 12. Sep. 2023 (CEST)Beantworten
Ich habe bereits am 17. April 2023 geändert, was aus meiner Sicht zu ändern war, weil vorher die Darstellung, wie es zum Fichenskandal kam, nicht den historischen Tatsachen entsprach. Der Abschnitt, der unten diskutiert wird, ist von mir. --SchaerWords (Diskussion) 15:28, 13. Sep. 2023 (CEST)Beantworten

Unverständlich Bearbeiten

Vielleicht liegt es auch daran, was eins drüber angemerkt wird, aber für Nicht-Dabeigewesene ist der erste Absatz unter "Ablauf" vollkommen unverständlich. "Fall Kopp" ist nicht klar, im zitierten Auftrag wird davon geredet, dass die "im Zusammenhang mit der Amtsführung und dem Rücktritt der Departementsvorsteherin erhobenen Vorwürfe" geklärt werden sollen - ja welche Vorwürfe denn? Wer hat wann aus welchem Grund wem was vorgeworfen? Mir ist klar, dass der Arikel nicht erklären muss, was eigentlich eine Schweiz ist, aber das ist schlicht nicht nachvollziehbar, man muss es wohl schon vor der Lektüre dieses Artikels wissen. Und was dann überhaupt passiert ist, wird auch nicht klar. Was ist denn überhaupt „irrsinnig grossen Raum“? Man kann mit viel Mutmaßung erahnen, dass das ein Archivraum, in dem die Fichen lagerten, gemeint ist, aber selbst das ist erstmal kaum vorstellbar. Dann wird im Nachklapp schnell noch eingschoben, dass das alles eigentlich schon vorher bekannt war! Alles unverständlich --91.221.58.26 08:14, 12. Sep. 2023 (CEST)Beantworten

Ja es sollte tatsächlich stehen was gemacht wurde. Habe mal etwas eränzt.--Sanandros (Diskussion) 21:38, 12. Sep. 2023 (CEST)Beantworten
Danke, dass Du Dich dessen annimmst, Sanandros. Als Bundesdeutsche, die zum Zeitpunkt des Skandals zwei Jahre alt war, bin ich mit dem Absatz immer noch unzufrieden.
1.) Der „Fall Kopp“ sagt mir gar nichts. Wenn es einen eigenen Artikel gäbe, könnte man einfach darauf verweisen. Dass ich erst einen ganzen Biographieartikel überfliegen muss, damit ich dann einen recht komplizierten Unterabschnitt zu sehr speziellen Geschnissen verarbeiten kann, ist so eigentlich nicht als Hürde zum Verständnis dieses Artikels hier hinnehmbar. Zudem scheint der „Fall Kopp“ ja Auslöser für den Fichenskandal gewesen zu sein. Ein bis zwei Sätze zur Erklärung, damit man sich auch ohne Vorwissen grob orientieren kann, sollten hier im Artikel stehen.
2.) Der von mir oben angesprochene Satz lautet jetzt:
Die PUK sollte gemäss ihrem Auftrag die Amtsführung des EJPD und insbesondere der Bundesanwaltschaft untersuchen, „vor allem zur Klärung der im Zusammenhang mit der Amtsführung und dem Rücktritt der Departementsvorsteherin erhobenen Vorwürfe“, und das Vorgehen der Bundesbehörden und Bundesstellen bei der Bekämpfung der Geldwäscherei und des internationalen Drogenhandels abklären.
Aber das ist sogar noch unklarer und verwirrender als der Satz vorher. Es bleiben die Kritikpunkte:
a) Wer die Vorwürfe geäußert hat, wird nicht gesagt. War es Kopp selbst oder das politische Umfeld im Zuge des ganzen Skandals um ihre Behandlung in den Medien?
b) Was die Vorwürfe überhaupt waren und gegen wen sie sich richteten, wird nicht gesagt. Den neu eingefügten Nachsatz deute ich so, dass Probleme bei der Bekämpfung von Geldwäscherei und Drogenhandel nicht Teil der Vorwürfe waren, sondern der größere Kontext. Was war dann aber überhaupt der Misstand, die ganz konkreten Vorwürfe, die überhaupt zur Einsetzung der PUK führten?
3.) Danach schwenkt der Absatz über auf
einen „irrsinnig grossen Raum“, der sich als „veritable Dunkelkammer der Nation“ erwies. 
Das klingt nach griffigen Formulierungen aus einer einschlägigen Studie, die bestimmt jeder, der sich mit der neusten Schweizer Geschichte beschäftigt, gelesen hat. Wenn das der Fall ist, braucht es einen Zitatbeleg mit dem Namen der Historikerin/des Historikers.
Abgesehen von den schönen Zitaten bringt mir das aber nichts. Der Satz klingt gut, wirft aber nur Rätsel und Fragen auf. Nur mit Phantasie kann ich es so deuten, dass es da im Hauptgebäude (??) der Bundesanwaltschaft tatsächlich einen Raum gibt, in dem die Fichen gelagert wurden. Das ist aber schon Mutmaßung durch mich als Leserin, die eine Enzyklopädie eigentlich nicht braucht. Hier will ich etwas lernen, nicht raten müssen. Und außerdem fehlen viele wichtige Informationen, die wirklich interessant wären: Wo war der Raum? Waren alle Fichen darin oder nur ein Teil? Waren auch andere Dokumente als die hier besprochenen Fichen dort untergebracht? War es vielleicht am Ende ein ganz gewöhnlicher Archivraum, der nur deswegen so „irrsinnig gross“ war, weil dort eben das komplette Archiv der Bundesanwaltschaft lagerte und die Fichen waren nur ein paar Regalmeter? Das ist ja alles wichtig, um abschätzen zu können, wie die Mitglieder der PUK dazu kamen, die Fichen zu finden.
4.) Im letzten Satz wird gesagt, dass die Fichen bereits seit 1988 der GPK (der breiten Öffentlichkeit? Der Satz ist da vollkommen unklar!) bekannt waren, aber nicht untersucht werden konnten. Und wieder kommen nur Fragen:
a) Wie wurden die Fichen der GPK bekannt? Zufällig? Im Rahmen einer anderen Prüfung? Warum erst 1988?
b) Warum durfte die GPK die Fichen nicht untersuchen? War der Zugang verboten? Gab es keinen Auftrag? Gab es in der GPK überhaupt Interesse, die Fichen zu sichten?
c) Wenn alles schon bekannt war, warum begann der Skandal dann nicht ein Jahr eher?
d) Wenn alles schon bekannt war, warum beginnt der Artikel dann nicht mit dem gescheiterten Versuch, der GPK, die Fichen zu untersuchen? Warum der Umweg über den Fall Kopp und dann im letzten Satz der Hinweis auf das schon längst Bekannte? Für jemanden, der damals in der Schweiz dabei war, ist das vielleicht klar, für mich nicht. Ich weiß ja noch nicht einmal, ob vielleicht ein oder zwei Mitglieder der GPK Kenntnis davon hatten oder ob es breit in den Medien diskutiert wurde. Der Satz sagt mir nichts, außer dass eigentlich 1989 niemand von der PUK hätte über den „irrsinnig grossen Raum“ hätte überrascht sein dürfen, war ja alles schon seit einem Jahr bekannt …
e) Und zuletzt: Gab es eine Verbindung zwischen der Bekanntheit der Fichen seit 1988 und dem „zufälligen“ Besuch der PUK im Archivraum? Mir drängt sich der Eindruck auf, dass es da ein parlamentarisches Gremium gab, das über diese Sachen informiert war, dem aber aus irgendwelchen Gründen die Hände gebunden waren oder dem politisch Hindernisse in den Weg gelegt wurden. Also nutzen Mitglieder der GPK die sich bietende Gelegenheit und schickten die PUK, die eigentlich gar nichts damit zu tun hatte, in die richtige Richtung und missbrauchten den Abschlussbericht dann für ihre Zwecke. War das so?
Der Artikel muss das alles klarstellen, denn mit dem aktuellen unklaren Geraune und Verschweigen werden solche Spekulationen nur angeheizt.--91.221.58.23 10:53, 13. Sep. 2023 (CEST)Beantworten
Ich änderte den Abschnitt, wie es zum Fichenskandal kam, am 17. April 2023, weil bis dahin die Darstellung nicht den historischen Tatsachen entsprach. Dabei stützte ich mich, wie hier geboten, auf die massgeblichen Quellen und die massgebliche Literatur: den Bericht der Parlamentarischen Untersuchungskommission und die "Geschichte der Schweiz im 20. Jahrhundert" des emeritierten Zürcher Geschichtsprofessors Jakob Tanner – er war mit einigen Hauptbeteiligten befreundet und hatte als linker Dienstverweigerer wohl auch eine Fiche. (Ich bin Historiker und Journalist und war damals Helfer eines SP-Politikers, der in der PUK sass.)
Es ist richtig, dass sich die oben aufgeführten Fragen stellen – in der Schweizer Öffentlichkeit herrscht immer noch die Legende, dass die PUK zufällig auf die Fichen stiess. Aber all die Fragen lassen sich unmöglich in diesem Artikel detailliert beantworten. Wer sich vertieft dafür interessiert, findet weitere Ausführungen in der angeführten Literatur oder im – jetzt von @Gestumblindi verdankenswerterweise verlinkten – einschlägigen Abschnitt des Artikels über Elisabeth Kopp. --SchaerWords (Diskussion) 15:49, 13. Sep. 2023 (CEST)Beantworten
Nicht, dass es hier zu Missverständnissen kommt: Ich will keine Antworten auf alle meine Fragen da oben. Die habe ich nur so ausfürhlich aufgelistet, um zu demonstrieren und zu illustrieren, wie schädlich der aktuelle Zustand des Artikels ist, weil er mehr Fragen und Spekulationen einbringt, als er klare Fakten darstellt und enzyklopädisch das Thema darstellt. Und es hilft eben absolut nichts, vertiefend auf andere Artikel zu verweisen, wenn hier im Artikel große Lücken bleiben, die andere Artikel nicht sinnvoll beantworten.
Kurzwunschliste mit Mindestbedarf:
  • Wenn der Fall Kopp relevant ist, dann kurz erläutern. Da reicht mir ein Halbsatz „um die nach einer Medienkampagne zum Rücktritt gezwungen wurde“ – mehr will ich ja gar nicht wissen!
  • Der Auftrag der PUK muss aber schon klar werden. „Die erhobenen Vorwürfe“ ist absolut nichtssagend. „Der EJPD und insbesondere der Bundesanwaltschaft wurde in diesem Zusammenhang [???] vorgeworfen und die eingerichtete PUK sollte dem nachgehen“ – anstelle der drei Fragezeichen reichen mir vier Wörter und ich bin glücklich.
  • Der ominöse Raum geht so aber gar nicht. Rein auf faktischer Ebene wird im Artikel aktuell nie ausdrücklich gesagt, dass die PUK-Mitglieder tatsächlich die Fichen gesehen haben. Also: „Beim Besuch des Hauptgebäudes [?] der Bundesstaatsanwaltschaft besichtigten Mitglieder [?] der PUK auch einen Archivraum [?], in dem ihnen die Fichen auffielen. Es handelte sich um insgesamt 900'000 Fichen/einen Teil der später dort und an anderen Orten gefundenen insgesamt 900'000 Fichen …
  • Der Nachklapp, dass die Fichen bereits „seit 1988 bekannt waren“, darf nicht so lapidar daherkommen. Im nächsten Satz (erster Satz zweiter Absatz) heißt es sogar: „In den späten 1980er Jahren war nach und nach ans Licht gekommen […]“. Mir ist schon klar, dass die Causa Kopp und die folgende PUK bzw. deren Bericht nur Auslöser war, aber das ist doch die damalige Wahrnehmung. In einem enzyklopädischen Artikel muss die Sache im Rückblick und in Berücksichtigung aller bekannter Fakten chronologisch dargestellt werden. Also: Beginnen mit dem Bekanntwerden der Fichen seit „den späten 1980er Jahren“, dann der Verweis auf 1988 und die GPK, und danach erst die ganze PUK-Geschichte von 1989, aber mit den angemerkten Verbesserungen.
Ich habe immer noch keine Ahnung davon, was von meinen Mutmaßungen zutrifft, deswegen lasse ich meine Finger vom Artikel, aber so kann er m.E. nicht bleiben.--91.221.58.23 16:35, 13. Sep. 2023 (CEST)Beantworten

Nur schnell zum Thema "Fall Kopp": Siehe Elisabeth_Kopp#Der_Kopp-Skandal - ich habe diesen Abschnitt jetzt mal direkt verlinkt. Ansonsten habe ich gerade keine Zeit, mich mit dem Thema zu beschäftigen, pinge aber mal ein paar "übliche Verdächtige" aus der Schweizer Wikipedia-Community an, die dir - neben Sanandros, der sich schon gemeldet hat - vielleicht weiterhelfen können: @FWS AM, Hadi, Voyager, Funck77:... Gestumblindi 11:28, 13. Sep. 2023 (CEST)Beantworten

Danke, Gestumblindi, das hatte ich freilich schon beim allerersten Mal gefunden und gelesen, noch bevor ich überhaupt hier auf der Diskussionsseite aufgeschlagen bin. Wie ich oben schrieb, wenn der Fall Auslöser für den Skandal war, dann kann nicht erwartet werden, dass ich erst zur Vorbereitung den recht umständlichen und für diese zwecke übermäßig detaillierten Unterabschnitt einer Biographie lesen muss, die ansonsten nichts mit meinem Interessengebiet Fichenskandal zu tun hat. Hier im Artikel wünsche ich mir wenigsten einen Halbsatz, der mir erklärt, worum es geht. Vor allem werden hier ja die „Vorwürfe“ breit thematisiert – dazu finden ich im Artikel zu Kopp im Übrigen auch nichts Erhellendes!--91.221.58.23 16:35, 13. Sep. 2023 (CEST)Beantworten
@SchaerWords: Du hast ja bei diese Edit ja als Quelle Tanner angegeben. Kannst du da auch die Seite nennen? Auch für mich ist der Schreibstil ziemlich locker und nicht so sehr Wissenschaftlich. Ich muss aber zugeben, dass ich selbst nicht gut schreiben kann. Aber die Quellen kann ich wenigstens mal auswerten.--Sanandros (Diskussion) 04:59, 14. Sep. 2023 (CEST)Beantworten
Ok, ich habe mal etwas versucht – als ich den Artikel im April bearbeitete, machte ich erst wenige Wochen hier mit und scheute vor Umbauten zurück. Die Darstellung von Jakob Tanner hänge ich zur weiteren Verwendung unten in einem eigenen Abschnitt an. --SchaerWords (Diskussion) 06:52, 14. Sep. 2023 (CEST)Beantworten
Danke für den Ping, @Gestumblindi; ich muss dich aber leider enttäuschen. Da ich noch nie von diesem Skandal gehört habe, bedürfte es eines grossen Aufwandes, mich so tief einzuarbeiten, dass ich bei dem Artikel etwas beitragen könnte, und diesen Aufwand kann ich derzeit leider nicht leisten. --FWS AM (Diskussion) 09:34, 14. Sep. 2023 (CEST)Beantworten
Die Gnade der späten Geburt :-) Es lohnt sich, dass du dich in die Wendezeit um 1990 vertiefst, wenn du neben deiner wertvollen Arbeit hier mal dazukommst: Viele der Konflikte, die damals aufbrachen, herrschen heute noch – sie lassen sich nur auf dem historischen Hintergrund verstehen. --SchaerWords (Diskussion) 10:51, 14. Sep. 2023 (CEST)Beantworten
Da merkt man tatsächlich ausnahmsweise mal doch, dass du Jungwikipedianer bist ;-) - SCNR. Aber vielen Dank für die Rückmeldung! Gestumblindi 18:26, 14. Sep. 2023 (CEST)Beantworten

Jakob Tanner zum Fichenskandal Bearbeiten

In seiner „Geschichte der Schweiz im 20. Jahrhundert“ (München 2015) geht der emeritierte Zürcher Geschichtsprofessor Jakob Tanner ausführlich auf die „Skandalisierungskaskade“ um 1990 ein (S. 466-478). Bei seiner Darstellung ist allerdings zu bedenken, dass er als dezidiert linker Dienstverweigerer vom Fichenskandal persönlich betroffen und mit führenden Mitgliedern der PUK befreundet war.

Die einschlägigen Passagen für Interessierte, allenfalls zur Einarbeitung in den Artikel:

„Für Elisabeth Kopp stand fest (und sie sollte nie von dieser Meinung abweichen), dass es angesichts der umlaufenden Gerüchte ihre moralische Pflicht gewesen sei, den Ehemann zu informieren; sie stellte sich zudem auf den Standpunkt, sie habe zum Zeitpunkt des Gesprächs nicht gewusst, dass die heikle Information aus der Bundesanwaltschaft kam. Diese private Binnendeutung war indessen machtlos gegenüber einer medialen Aussenwahrnehmung, die diesen Fall längst zum prototypischen Fall einer gefährlichen Kollusion aufgebauscht hatte: Die gerissenen Geschäftsleute der internationalen Finanzunterwelt hatten das schweizerische Regierungssystem unterwandert, die 'Libanon-Connection' zeigte sich in Gestalt einer Connection zwischen Herrn Kopps Anwaltskanzlei und Frau Kopps Justizdepartement.“

„Als die von SPS-Nationalrat Moritz Leuenberger geleitete PUK nach fast zehnmonatiger Arbeit am 22. November 1989 – knapp zwei Wochen nach der Öffnung der Mauer – ihren einstimmig verabschiedeten Bericht vorlegte, war die Welt nicht mehr dieselbe wie Ende Januar. Mit der 'Wende' in Deutschland bahnte sich das definitive Ende des Kalten Krieges an. Die politische Atmosphäre in der Schweiz war durch eine Mischung aus Unsicherheit und Aufbruchstimmung geprägt. Die Kopp-Geschichte hatte an Relevanz eingebüsst, der einstige Skandal war auf ein Kleinformat geschrumpft. Die Lektüre des entsprechenden Kapitels im PUK-Bericht fiel ernüchternd aus."

„Dass die Präsentation des PUK-Berichts kein Flop wurde, sondern als Sensation einschlug, hing damit zusammen, dass er ein umfangreiches Kapitel zur Bundesanwaltschaft aufwies. Dieses lieferte den 'Polit-Krimi' (den der Fall Kopp nicht hergab) und absorbierte alsbald die öffentliche Aufmerksamkeit. In dem, was hier geschildert wurde, war ein grosses öffentliches und privates Empörungspotenzial angelegt. Entstanden war es fast zufällig. Irgendwann im Spätsommer beschloss die in der Durchleuchtung der Departementsarbeit feststeckende Kommission, einen Augenschein bei den Registraturen der Bundesanwaltschaft zu nehmen. Dabei geriet sie unvermittelt in einen 'irrsinnig grossen Raum', der sich als veritable Dunkelkammer der Nation erweisen sollte. Zwar war die Existenz von bundespolizeilichen Personendossiers längst bekannt und von Seiten der Linken wiederholt kritisiert worden – doch bei der Durchsicht der 'ganz normalen Registraturkästen' stellte sich zunehmend Entsetzen ein. Ein ebenso gigantisches wie völlig veraltetes Überwachungssystem hatte ein Massiv von 900'000 Fichen (so werden in der Schweiz die Staatsschutz-Karteikarten genannt) entstehen lassen..."

--SchaerWords (Diskussion) 07:24, 14. Sep. 2023 (CEST)Beantworten

OK vielen Dank, dann muss ich ja nich mal in die Bib gehen. Aber dann hat Tanner das tatsächlich nicht ausführlicher geschrieben. Ich hoffe dass die IP die oben mitliest auch hier kurz mitliest.--Sanandros (Diskussion) 21:44, 14. Sep. 2023 (CEST)Beantworten
"nicht ausführlicher" ist ein guter Witz. Es sind immerhin 12 Seiten in einer 600-seitigen Geschichte der Schweiz im 20. Jahrhundert (in der auch im verschonten Land noch anderes passierte). Ich habe einfach die relevantesten Passagen abgetippt. Wie ich bei @FWS AM oben anmerke, stellte sich zwar der Fall Kopp – der Verdacht, dass die Schweizer Regierung durch das organisierte Verbrechen unterwandert war – als weit übertriebene Aufregung heraus. Der Fichenskandal, inszeniert von Leuten um den damaligen SPS-Präsidenten Peter Bodenmann, hatte aber weitreichende Folgen im Parteien-, also Regierungssystem und in der Politkultur der Schweiz bis heute. --SchaerWords (Diskussion) 06:42, 15. Sep. 2023 (CEST)Beantworten

Weiterleitung Bearbeiten

Hallo, ich habe die Weiterleitung von Fichenaffäre zu Fichenskandal in eine Begriffserklärungsseite umgeschrieben, um die französische Fichenaffäre dort zu erfassen. (Die Seite entsteht gerade.) Ich habe (hoffentlich) alle Weiterleitungen erfasst und umgeschrieben. --Gerald Fix (Diskussion) 05:06, 22. Okt. 2023 (CEST)Beantworten