Diskussion:Deutsche Fußballnationalmannschaft (U-23-Männer)

Letzter Kommentar: vor 4 Jahren von Hans50 in Abschnitt Zusammenhang

Zusammenhang Bearbeiten

@Hans50: Im Text steht

„Durch den sportlichen Einbruch des amtierenden Fußballweltmeisters – in dem Zeitraum 26. September 1954 (Brüssel, 0:2-Niederlage gegen Belgien) bis 25. November 1956 (Dublin, 0:3-Niederlage gegen Irland) erlitt die deutsche A-Nationalmannschaft in 17 Länderspielen 12 Niederlagen[1] – war aber eine intensive, zeitliche und personelle Aufbauarbeit in Bezug auf das Nachwuchsteam U 23 innerhalb des DFB in den nächsten eineinhalb Jahren nicht gegeben.“

Da stellt sich mir die Frage, wieso die Niederlagen der A-Elf für die mangelhafte Aufbauarbeit im Nachwuchsbereich verantwortlich sein sollen. Wenn ist doch ein Zusammenhang eher umgekehrt gegeben: Mangelhafte Aufbauarbeit im Nachwuchsbereich führt langfristig zu einem Niedergang im Erwachsenenbereich. Der umgekehrte Zusammenhang müsste zumindest deutlicher ausgeführt und vor allem auch belegt werden. --Mogelzahn (Diskussion) 14:19, 11. Apr. 2020 (CEST)Beantworten

Hallo WP-Kollege Mogelzahn! Wenn man über die Anfänge der U-23 schreibt (spricht), dann muss man von der alles überdeckenden A-Nati und deren Bundestrainer Sepp Herberger ausgehen. Die 50er-Jahre waren nicht im entferntesten mit der heutigen Organisation im Fußball - in den Vereinen und im DFB - zu vergleichen. Es gab die fünf regionalen Oberligen als Leistungsspitze im Vereinsfußball mit oftmals dreimaligem Training am Abend und der eigentliche "Fußball-Weise" war der Bundestrainer. Seine Arbeit mit der Nationalmannschaft war die Richtschnur. Dazu gab es eine B-Nati mit sparsamsten Einsatzzahlen - 1951: 3 LäSp.; 1952: 1 LäSp.; 1953: 2; 1954: 2; 1955: 2 - und ab 1952 die Amateurnati, welche aber auch nur im Jahr des Debüts (1952) wegen der OS in Helsinki auf sieben Spiele kam und in den nächsten Jahren über 2 (1953) und je einmal in den Jahren 1954 und 1955 nur sehr ausgedünnt ins Rennen geschickt wurde. Man kann dazu auch noch die A-Junioren nehmen, die eigentlich ab 1953 immer nur die Turnierspiele im UEFA-Juniorenturnier austrug und noch ewig auf eine deutsche A-Juniorenmeisterschaft warten musste. Der Bundestrainer kümmerte sich um die A-Nati, die anderen Mannschaften liefen auf Sparflamme daneben her, im DFB gab es ja keinen Profifußball, der damalige Vertragsfußballer der Oberligaära (bis 1963) hatte ja neben seinem Fußball einem Broterwerb im zivilen Leben nach zu gehen.

Ja, auf heute bezogen, hätte eine anhaltende Durststrecke der A-Nati sofort massive Rufe nach einer Neuorganisation im Nachwuchsbereich zur Folge. Aber der "Renner" durch die Verpflichtung der BL-Vereine zu den NLZ ist schon lange verpufft, der fließende Übergang vom A-Junior aus den Jugend-Bundesligen in die Lizenzspielermannschaften klappt doch nur ganz vereinzelt, ist ja auch nicht mehr mit allem Einsatz das Ziel. Neuverpflichtungen gehen da einfach leichter von der Hand, heute wird man deutscher A-Juniorenmeister und keiner der Spieler schafft es in die Bundesliga. Darüber regt sich doch keiner auf, das wird schon lange als was selbstverständliches hingenommen.

Herberger hatte nach dem WM-Sieg 1954 in der Schweiz ganz andere Sorgen wie die Beschäftigung mit dem Aufbau einer U-23; das verlangte ja auch niemand zu dieser Zeit. Nur die A-Nati sollte doch wieder mehr gewinnen als verlieren und als Titelverteidiger 1958 in Schweden ein gutes Bild abgeben. Das war die Überschrift dieser Periode. Die Namen der Spieler des Debütspieles 1955 sagen doch fast alles: Außer Rudolf Hoffmann und Berti Kraus kam keiner in die A-Nati und Hoffmann zu einem und Kraus zu neun Länderspielen. Herberger hatte immer einen überschaubaren Kreis bei der A-Nati, seine Sichtungsmöglichkeiten waren ja auch unendlich beschränkter wie heute, und Neulinge stießen nur vereinzelt dazu. Die Zeit der U-Jahrgangsmannschaften kam erst viel später, genau so die der sich damit beschäftigenden DFB-Trainer. Das alles gab es Mitte der 50er nicht; da gab es Herberger und seine A-Nationalmannschaft.--Hans50 (Diskussion) 21:06, 11. Apr. 2020 (CEST)Beantworten

Aber die Frage, die sich mir auch nach Deiner Erklärung nicht erschließt. Welchen Einfluss hatte das schlechte Abschneiden der A-Nationalmannschaft (Nati scheint mir eher eine schweizerische Bezeichnung für die dortige Auswahl zu sein, ist mir jedenfalls für deutsche Mannschaften noch nicht untergekommen), auf das Vorankommen der Nachwuchsförderung hatte. Da bedürfte es aus meiner Sicht schon der belegten Darstellung, welche Entscheidungen genau deswegen getroffen oder nicht getroffen wurden. So scheint mir das eher TF aus dem Bauch heraus zu sein. --Mogelzahn (Diskussion) 18:51, 13. Apr. 2020 (CEST)Beantworten
Nati verwende ich nur als Abkürzung, als Zeitersparnis. Es wurde wegen des schlechten Abschneidens der A-Nationalmannschaft ganz offensichtlich nur minimale Länderspieltermine bei der U-23 und der B-Nationalmannschaft angesetzt, Herberger konzentrierte sich völlig auf die A-Elf. Das ist eine Tatsache, welche durch die diversen Länderspieltermine klar belegbar ist. Es gab in dieser Zeitphase dagegen weit mehr regionale Spiele der Regionalauswahlen (Nord gegen Süd, Nord gegen Südwest, DFB-Auswahl gegen das Saarland und vor allem gegen Vereinsteams (HSV, RW Essen. Kombination 1. FC Nürnberg/SpVgg Fürth, 1. FC Köln, 1. FC Kaiserslautern, Eintracht Frankfurt), wie Länderspiele der offiziellen B-Nati und U-23.--Hans50 (Diskussion) 21:22, 13. Apr. 2020 (CEST)Beantworten