Diskussion:Der Schmied von Großholzingen

Letzter Kommentar: vor 9 Jahren von Lómelinde in Abschnitt Auffälliges, 2014-10-23

Auffälliges, 2014-10-23 Bearbeiten

1. Geschichten von Macht und Schönheit zu konservieren – Ist es nicht nur ein? – Verb passt glaube ich nicht. Erhalten, tradieren? (Gab es die Geschichte schon zuvor, und GM erzählte sie nur neu?) Oder ging es drum, dass (nicht unbedingt diese eine, sondern:) Geschichten dieser Art weiter erzählt würden? (Erhaltung der Textgattung.)
2. da er die Geschichte vom goldenen Schlüssel nie als Kindermärchen betrachtet hatte. – Heißt das, dass T. die Geschichte GMs wohl schon mochte, aber eben nicht gerade als Märchen für Kinder? (Analog: Man kann jemand Shakespeares Tragödien glühend lieben und sie dann doch keineswegs geradezu seinen Kindern zumuten wollen.) Jedenfalls kann man nicht einen Wandel des Urteils damit begründen, dass seine Ansicht gerade gleich geblieben sei („nie als Kindermärchen betrachtet hatte“)
3. Statt eines einleitenden Vorwortes wurde daraus eine Gegengeschichte (eine Feengeschichte für Erwachsene) – Nicht ganz durchsichtig, denn was ist eine „Gegengeschichte“. Gibt es denn etwa analog Gegenerfindungen, Gegenromane, Gegennovellen, Gegen(theater)stücke, Gegengedichte? Vielleicht war das gemeint: Aus dem geplantem Vorwort wurde unversehens das Gegenmodell einer Feengeschichte für Erwachsene … oder: Aus dem geplantem Vorwort wurde unversehens das Gegenmodell einer Feengeschichte, die auch/gerade für erwachsene Leser taugt. Aber andererseits, wenn er denn GMs Geschichte als Märchen für Erwachsenen angesehen hätte (Hypothese von zuvor unter 2.), dann hätte er ja gar keine andere Geschichte ihr entgegenstellen müssen. Mehr noch, Wieso GMs Geschichte Nicht-Kindertauglichkeit attestieren, und dann dagegen selbst ein Märchen nun gerade doch wieder für Erwachsene schreiben? Das scheint unlogisch.
4. bevor das nächste 24-Jahr-Fest nahte – Was ist gemeint; bevor das jährlich stattfindende Fest zum 24. Male wiederholt wurde? Oder hat des Fest eine Periode von 24 Jahren, also bevor das alle 24 Jahre stattfindende Fest wieder anstand o.Ä.
5. den dieser aber nicht als seinen Nachfolger auswählen wollte – besser: nicht als seinen Nachfolger sehen wollte. Das Wesentliche ist ja hier, dass man seinen eigene Wunsch überging; das mit dem plötzlich anderen Wahl- und Bestimmungsrecht ist ja sonst eher verwirrend.
6. aus angelaufenem Silber. Alf stand plötzlich hinter ihm und erklärte, dass dieser aus Faery, dem Feenland stamme. – Räumlich zu detailliert und nah an der Geschichte für eine Kurzfassung. Vielleicht so: aus angelaufenem Silber, der ihm Rätsel aufgab. Alf jedoch wusste merkwürdigerweise/sagte ihm, dass der Stern …
7. Sein Lehrling gab zu bedenken, dass es sich um einen Feenstern handle. – Weiß denn hier N schon, was ein Feenstern ist? Und weiß A, dass N das weiß? Sonst ist das nämlich ein unplausibles Aufklärungs-Rollenspiel. Wenn Aber N weiß und trotzdem einbäckt, wieso übergeht er die Warnung, deren Ernst ihm dann bewusst ist? Die Informationsstände müssen klarer werden.
8. es war der Neffe von Nokes, den [der] Schmied selbst ausgewählt hatte, der das Stück mit dem Stern darin erhielt. – Wie kann der Schmied ihn auswählen, wenn die Zuteilungen über den Kuchen erfolgt, welche doch allenfalls der Koch manipulieren kann? Wenn er Alf dazu bestimmt, der ja austeilt, wieso sollte Alf dem Wunsch des Schmieds nachkommen?
9. Nokes war der einzige, der sich darüber freute, denn er hatte nicht gesehen, dass sein Neffe den Stern beim Essen seines Kuchenstücks ebenso verschluckt hatte wie zuvor der Schmied. – Wieso sollte Nokes sich freuen oder auch sich nicht freuen, ja nachdem wer Feensternen-Bohnenkönig wird? Wieso im Satz dem Nokes eine Präferenz unterstellt wird, wird jedenfalls nicht klar.

--Silvicola Disk 21:19, 23. Okt. 2014 (CEST)Beantworten

Grundsätzliches aus meiner Sicht
Also soweit ich es verstehen, hat sich Tolkien dagegen gewehrt, dass der Begriff Märchen (Fairy-Stories) seit altersher als „Geschichten nur für Kinder“ verstanden wurde also Kindermärchen. Im Englischen sind das die Fairytales oder Fairystories. George MacDonalds Erzählung, die ich nicht kenne, scheint dieser selbst als ein Kindermärchen zu bezeichnen oder konzipiert zu haben. Tolkien hatte schon im Jahr 1939 in seinem Essay, On Fairy-Stories einen Vortrag darüber gehalten, dass diese Fairy-Stories sich eben auch oder besonders an Erwachsene wenden können. Das der Glaube an das Feenreich (Fairy oder Faery) oder die Fantasie eben nicht altersabhängig sind und mit dem Erwachsenwerden enden. Ich weiß nicht wann er die Geschichte erstmals gelesen hatte, zwischen den Erzählungen Tree and Leaf und Smith of Wootton Major liegen nur drei Jahre. Vermutlich liegt das also weiter zurück und seine Beurteilung in Tree and Leaf basierte auf der Erinnerung an die Geschichte The Golden Key. Jetzt, da er sie erneut lesen musste, da er ja ein Vorwort verfassen sollte, kam seine Abneigung gegen dieses Bild „Fairytale = Kindermärchen“ wieder auf und er hat versucht zu zeigen, dass Fairytales eben nicht nur auf Kinder Faszination ausüben sondern ebenso auf Erwachsene. Das kann ich aber nicht alles so in diesen Artikel schreiben zumal es auf meiner eigenen Interpretation beruht. Der Herr der Ringe und überhaupt die ganze Geschichte rund um Mittelerde ist Tolkiens Antwort auf diese Annahme, also explizit eine „Fairystory für Erwachsene“ und nicht wie Der Hobbit ein „Kindermärchen“.
So ich habe versucht es ein wenig anzupassen. Es ist schwierig, denn ich darf ja selbst kein Essay schreiben. Ich verstehe aber die Intention dahinter und Tolkien hatte durchaus Recht damit, nicht nur Kinder lieben Fairytales. Und ich würde auch Der Herr der Ringe oder Das Silmarillion nicht als Kindermärchen ansehen, sondern als das, was es in meinen Augen ist, eine Parallele zu unserer Welt in Form einer fantastischen Erzählung für Erwachsene, die sowohl die Geschichte und Entwicklung, auch die sprachliche, als auch die Legenden, Fabeln und Märchen unserer eigenen Historie in sich verbindet. --Liebe Grüße, Lómelinde Diskussion 07:59, 24. Okt. 2014 (CEST)Beantworten