Diskussion:Constantin von Jerin

Letzter Kommentar: vor 10 Jahren von 84.175.48.50

Bei dem Eintrag über Konstantin Magnus von Jerin ( 27.02.1876 - 25.07.1936) wird angemerkt, dass er von 1919 - 26 stellvertretender Abstimmungskommissar für die Bezirke Marienwerder und Allenstein gewesen sei. Hier liegt vermutlich eine Verwechslung mit seinem Bruder - meinem Großvater mütterlicherseits Andreas Kurt von Jerin (geb. 09.08.1874, verst. 28.08.1936) vor.

Andreas Kurt von Jerin war das älteste von 5 Kindern der Eheleute Konstantin von Jerin und Mary von Jerin geb. Trier.

Neben Andreas Kurt und Konstantin Magnus gab es noch Mary- Maud von Jerin (24.03.1880 - 10.11.1959), Cyril von Jerin ( 30.10.1883 - 13.12.1943) und Cedric von Jerin (23.02.1891 - 15.11.1944. Andreas Kurt von Jerin studierte Rechtswissenschaften an den Universitäten in Freiburg i.Br., Lausanne und Bologna und trat danach in den staatlichen Verwaltungsdienst ein. 1908 wurde er zum Regierungsassessor ernannt und an die Bezirksregierung in Allenstein (Ostpreußen) versetzt, wo er 1914 zum Regierungsrat ernannt wurde und für die Bearbeitung der politischen Angelegenheiten zuständig war. Als politischer Referent stand er während der Novemberrevolution mitten im Kampf um die Aufrechterhaltung der staatlichen Ordnung in seinem Bezirk. Während der folgenden Volksabstimmung über die Zugehörigkeit der Gebiete zu Deutschland oder Polen förderte er in engster Zusammenarbeit mit Regierungspräsident von Oppen den Auf- und Ausbau der Abstimmungsorganisation. Kurz vor dem Eintreffen der Interalliierten Kommission in Allenstein wurde Andreas Kurt von Jerin von der Reichsregierung zum Stellvertreter des Reichskommissars bei der Abstimmungskommission und zum Geheimrat ernannt. Zusammen mit dem Reichskommissar, Freiherr von Gayl,war er an informatorischer, vermittelnder und ausgleichender politischer Arbeit in seinem dienstlichen Bereich nach Seiten der Interalliierten Kommission und ihrer Beamtenschaft wie auch der Abstimmungsorganisation beteiligt. Bald nach dem glücklichen Ausgang der Abstimmung wurde er zum Oberregierungsrat befördert. Seine Tätigkeit in diesen Bereichen wurde nach seinem Tode 1936 in einem Nachruf in der "Allensteiner Chronik" gewürdigt, dessen Abdruck mir vorliegt. Ob daneben auch sein Bruder Konstantin- Magnus im Bereich der Abstimmung tätig war, entzieht sich meiner Kenntnis. Nach der mir überlieferten Kenntnis war letzterer immer als Landrat tätig. Vermutlich liegt somit in dem o.g. Eintrag eine Verwechslung vor. In der Folgezeit zwang ihn ein Bronchialleiden, sich 1929 wegen des milderen Klimas nach Wiesbaden versetzen zu lassen, wo er an der dortigen Bezirksregierung tätig war. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde er 1933 zwangsweise in den Ruhestand versetzt, nachdem es zu tiefgreifenden Meinungsverschiedenheiten mit den neuen Machhabern gekommen war und er Anordnungen nicht mittragen konnte und wollte. Auf einer Urlaubsreise mit seiner Familie in sein geliebtes Allenstein verstarb er dort plötzlich am 28.08.1936 und wurde dort auf seinen Wunsch beigesetzt. Seine Witwe, Helene von Jerin ( geb. 25.09.1892) wohnte weiterhin in Wiesbaden und verstarb am 02.10.1958 plötzlich in Koblenz während eines mehrtägigen Besuchs bei der Familie ihrer Tochter Christa Conradi, geb. von Jerin. Andreas Kurt von Jerin hinterließ 2 Kinder, nämlich meine Mutter Christa Sieglinde ( 25.06.1913 - 21.09.1989) und Klaus von Jerin ( 17.03.1921 - 19.12.1943, gefallen in Russland).

Verfasser: Jürgen Conradi, geb. 20.03.1944, Albert- Schweitzer- Straße 53, 56076 Koblenz (nicht signierter Beitrag von 84.175.48.50 (Diskussion) 19:31, 13. Jan. 2014 (CET))Beantworten