Diskussion:Bernecke

Letzter Kommentar: vor 2 Jahren von 2A04:4540:5F07:A900:8DA:DB29:1338:90F1 in Abschnitt Niedergang

Niedergang Bearbeiten

> Möglicherweise fiel diese Ansiedlung infolge der Raubzüge des Halberstädter Bischofs Burchard von Warberg 1418 zu Opfer

Das kann nicht stimmen. Bischof von Halberstadt war 1418 Albrecht IV. von Wernigerode. Burchard von Warberg wurde erst 1437 Bischof von Halberstadt.

Ich würde auf gar keinen Fall den externen "Quellen" im Internet vertrauen. Bei denen fällt auf, dass sie alle voneinander abschreiben und niemand irgendwas recherchiert. --213.61.141.198 12:55, 15. Feb. 2019 (CET)Beantworten

Der Quatsch von der "Schlacht am Totenwege" steht immer noch drin. Diese Schlacht hat es nie gegeben, es ist eine Legende für Touristen, kein historisches Ereignis. Die Einwohner von Rottleberode haben sich die Schlacht ausgedacht um Pilger in die örtliche Kirche zu locken. Das ist ein Beispiel für mittelalterliches Marketing. Das weiß ich aus direkter mündlicher Überlieferung der Einwohner, inklusive meines Großvaters.

Selbst wenn man mir den Vorwurf machen kann, dass ich dafür keine schriftliche Quelle habe, so muss man zumindest auch anerkennen, wer die Quelle für die angebliche Existenz der "Schlacht am Totenwege" und Urheber des Gedenksteins ist: Der Gedenkstein wurde vom Ortsbürgermeister beauftragt aufgrund der Aussage meines Großvaters, der die Legende bestätigte. Vor die Wahl gestellt zwischen Legende und Realität, entschied man sich für das Denkmal und für die Legende. Touristisch wertvoll - historisch Blödsinn. Das weiß ich deshalb, weil ich zu diesem Zeitpunkt daneben stand und die Diskussion mit angehört habe.

Die eigentliche "Schlacht vom Totenweg" - welche im Übrigen NICHT an der Heimkehle stattfand, sondern auf Höhe der Grasburg auf dem Weg von der Heimkehle (also aus Richtung Uftrungen) kommend - war keine Schlacht sondern eine tödliche Schlägerei. Diese bestand nach der Überlieferung meines Großvaters, welcher sich wiederum auf Augenzeugen berief, aus dem Bischof, 2 bewaffneten Reitern und mutmaßlich 10 Bauersburschen, welche aus Richtung Grasburg bergabwärts kamen und die 3 Reiter überraschten. Genau weiß man es nicht, denn die Angreifer sind nach der Tat (mutmaßlich in Richtung Uftrungen) geflohen und wurden nie gefunden (bzw. hat man gar nicht nach ihnen gesucht). Nach dem was die Zeugen rekonstruieren konnten waren auf dem engen Pfad die Pferde offensichtlich hinderlich, die Reiter konnten ihren Vorteil nicht ausspielen. Mindestens einer der Reiter wurde möglicherweise vom Pferd gezogen und im Krebsbach (welcher zu diesem Zeitpunkt noch einen flachen Sumpf speiste) ersäuft (oder zumindest wurde er dort gefunden), ein anderer erstochen und der Bischof tödlich verwundet und angeblich zurückgelassen, er starb mutmaßlich kurz darauf an Ort und Stelle. Die Leiche des Bischofs wurde anschließend von den Anwohnern in die Kirche nach Rottleberode gebracht. Um das zu vermarkten dachten sich die Einwohner die Geschichte von der "Schlacht am Totenwege" aus. Da niemand Zeuge der Schlacht war, war dies einfach. Auf diesem Wege wurde die Tat Gefolgsleuten der Herren von Stolberg zugeschrieben und sich eine große Schlacht ausgedacht. Immerhin hätte es ja so gewesen sein können!

Ein Laie, der sich für einen Wanderhistoriker hielt, hat die Touristenlegende dann aufgeschrieben und ein anderer hat den Blödsinn unreflektiert übernommen. Was danach kam darf man getrost als Fanfiction und Ausschmückungen beschreiben. Die Legende vom Funkenmariechen, die Mär von einem Bauern, welcher den Bischof angeblich ins Verderben führte, die Gespenster welche sich angeblich zur Geisterstunde auf dem Weg duellieren. Mit jeder neuen Quelle stieg der Glaube es mit einer wahren Begebenheit zu tun zu haben und so fand sich der Unfug am Ende sogar in historischen Quellen. Alle Quellen zu der Schlacht drehen sich aber im Kreis, die Zeitangaben passen vorn und hinten nicht zueinander, eine Primärquelle gibt es nicht, es ist buchstäblich Hörensagen. Ergo habe also nicht nur ich keine schriftliche Primärquelle, alle diese vermeintlich historischen Quellen haben diese auch nicht - da sie nie existierte.

Ein Zusammenhang zwischen Bernecke und der Schlacht am Totenweg ist höchst unwahrscheinlich.--2A04:4540:5F07:A900:8DA:DB29:1338:90F1 21:20, 14. Aug. 2021 (CEST)Beantworten