Diskussion:Bühler (Fluss)

Letzter Kommentar: vor 2 Monaten von Hozro in Abschnitt Unterirdische Flusspiraterien

Mehrere Quellen? Bearbeiten

„Die Bühler entspringt offiziell …“ – Gibt es denn auch andere Meinungen, wo die Bühler entspringt? Gruß, --dealerofsalvation 09:33, 1. Dez. 2007 (CET)Beantworten

Ein Blick in die Karte sagt mir, ohne die Örtlichkeit zu kennen, nein. --SteveK ?! 10:17, 1. Dez. 2007 (CET)Beantworten
Inoffiziell liefern die Drainagen der umliegenden Wiesen und Äcker das meiste Wasser.--BerndH 10:30, 1. Dez. 2007 (CET)Beantworten
Na ja, Drainagen sind künstlicher Natur, und wenn in den Karten Ursprung der Bühler verzeichnet ist, dann braucht es kein offiziell mehr. --SteveK ?! 10:41, 1. Dez. 2007 (CET)Beantworten

Austausch des Berrothsbrunnen-Bildes Bearbeiten

@Geak: Das neue Bild ist gewiss schöner und vermittelt trefflich das Heidelbeerwald-Ambiente. Aber das alte Bild hatte gezeigt, dass es keinen offenen Abfluss gibt, den man im neuen rechts unten vermuten könnte. --Silvicola Disk 14:46, 8. Apr. 2023 (CEST)Beantworten

Ich habe das neulich so vorgefunden. Das Wasser lief weiter nach vorne rechts im Bild Richtung Westen. Ich nehme an, dass es dort eine 180-Grad-Kurve macht, um dann etwas weiter südlich in die eigentliche Anfangsrichtung nach Osten gegen Pommertsweiler hin zu fließen, wo ich den Bach (Richtung Osten) gesehen habe. Ich bin das aber nicht abgelaufen. Es ist also auch möglich, dass es weiter westlich versickert. Momentan ist ziemlich viel Wasser unterwegs, vielleicht anders als auf dem alten Bild. Und es ist ja eigentlich auch normal, dass es von der Quelle aus weitergeht. Mein Hauptgrund für den Austausch war die geringe Größe (600 × 450) des alten Bildes. - Ich lese aber gerade weiter oben, dass ich das Wort "offizielle" rausmachen sollte, das erledige ich jetzt gleich. --Geak (Diskussion) 16:37, 8. Apr. 2023 (CEST)Beantworten
Ich war insgesamt dreimal dort, und jedesmal war die „Quelle“ ein flacher, bis auf den Grund klarer Tümpel, der deutlich eingesenkt war und aus dem kein offener Abfluss oder auch nur das Trockenbett eines zeitweiligen solchen abging. Das erste Mal, bei einer Kindheitswanderung vor einem halben Leben mit einem Grundschulkameraden, gingen wir in die ostwärts laufende Talsenke hinunter, besichtigten den deutlich erkennbaren Abfluss aus einem Dolenrohr von einer Wiese am anderen Hang, wo das eigentliche Bett anfing, und gingen dann dem Bächlein entlang durch den Wald bis zu einer feuchten Wiese nahe Pommertsweiler, wo der Bühlerlauf dann noch Norden umknickt. Danach weiter die halbe Bühler hinab … Ein heißer Tag, mir gut erinnerlich vor allem, weil ich beim Anmarsch zum „Brunnen“ in der damals noch betriebenen Sandgrube bei Lutstrut eine große Feuersteinknolle dick wie zwei Fäuste gefunden hatte und die nun in der Kinderhosentasche mitführte. Bei der ersten Rast war dann die Haut am Oberschenkel schon blasig und blutig, aber ich wollte die Trophäe „ums Verrecken“ nach Hause bringen. (Ich habe sie heute noch.)
Die anderen beiden Male Besuch in Damenbegleitung, welche sich jeweils heftig beschwerte (deshalb ebenfalls gut erinnerlich), weil der Anmarsch durch die Sandgrube nach vorigem Regenwetter ziemlich schlammig war. Trotzdem keinerlei offener Abfluss aus der Brunnenmulde.
„Und es ist ja eigentlich auch normal, dass es von der Quelle aus weitergeht.“ – Na ja, es gibt halt Quellen, die es wirklich sind, und andere, die zu solchen deklariert wurden. (Siehe etwa hier.) Diese für die Region ungewöhnliche und ja auch sehr sehenswerte Waldkuhle könnte mit der Assistenz irgendwelcher Offizieller den Bühlerursprung gewissermaßen an sich gezogen haben. Verwunderlich ist ja auch, dass die Bühlerquelle nicht am steileren Hang zum Büchelberger Grat auf der anderen Seite der Talrinne liegen soll, wo mehr an Einzugsgebiet zu haben wäre als beim doch in relativ flachem Terrain fast auf einem Hügelrücken liegenden Berrothbrunnen. --Silvicola Disk 17:48, 8. Apr. 2023 (CEST)Beantworten
Vor diesem Hintergrund wäre es mir eine Ehre, wenn Du das ursprüngliche Bild wiederherstellst. --Geak (Diskussion) 19:55, 8. Apr. 2023 (CEST)Beantworten
Nö. Aus Bildsachen halte ich, ein unfähiger Fotograf und Artikelillustrierer, mich fast ganz heraus – außer eben, Zweifel anzumelden. Dass ich deshalb kein Bild der skurrilen Szene bei Brettheim habe, wurmt mich allerdings. --Silvicola Disk 20:30, 8. Apr. 2023 (CEST)Beantworten

Unterirdische Flusspiraterien Bearbeiten

Von der vielzitierten Zander-Dissertation gibt es online einen Auszug zu Bühler, Jagst(zuflüssen) und Crailsheim, schön zu lesen. 1988 gab es 2 weitere Färbeversuche, ausgewertet in

Darüber lässt sich der Kreuzbach (Jagst) den Quellen bei Neunbronn zuordnen. Es gibt noch diverse Nebenaustritte, da muss ich noch die ganzen Wenns und Abers zu den Messergebnissen lesen. Ich werde das die nächste Zeit in den einzelnen Artikeln einarbeiten. *Hozro (Diskussion) 22:28, 27. Jan. 2024 (CET)Beantworten

Abgespeichert zur baldigen genaueren Lektüre. Schon aufgefallen ist mir eben, dass Mattern teilweise exakt den Wortgebrauch Zanders übernommen hat: „Abflussbahnen der Jagst-Versickerung“ usw.
Nur zu, baue aus! Bei Kreuzbach (Jagst)#Geologie steht schon eine kurze Erwähnung nach Mattern, wie die anderen Erwähnungen aber alle indirekt aus der Sekundärquelle.
Und wenn dann auch noch etwas für die Murr, genauer das Katzenloch am Wüstenbach (Murr) abfiele, umso besser!
--Silvicola Disk 14:23, 28. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Vermutlich ist auch ein Räuberei-Ausbau unter Jagst#Besonderheiten des Einzugsgebietes und die Wasserarmut der Jagst sinnvoll. --Silvicola Disk 14:41, 28. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Mittlerweile denke ich, dass ein eigener Artikel sinnvoller ist, um Hintergründe und Zusammenhänge darzustellen. Die von dir genannten Stellen würde ich knapp ergänzen und dann verlinken, außer Wüstenbach (Murr), das ist zu weit weg. Ich hab unter Benutzer:Hozro/Quellgruppe Neunbronn ne Materialsammlung angefangen, noch unvollständig, mir ging es zunächst um eine Karte per {all coordinates}. Beide VÖ bezeichnen das als Quellgruppe Neunbronn. Für sich gesehen brummt die nicht vor Bedeutung, das Zubetonieren der Jagst bei Crailsheim müsste aber die Schüttung erheblich vermindert haben. Von den Nebenquellen dürften einige noch mangels Bedeutung wegfallen, manche sind auch nur Kontrollstellen an der Jagst bei den Versuchen gewesen. Die Existenz einer weiteren Versinkung bei Kirchberg an der Jagst halte ich bislang nicht für gesichert.
Wundern tut mich ja, dass es keinerlei Bilder gibt, weder auf Commons noch wo ich sonst suche. Ziemlich ungewöhnlich für eine sehenswerte Landschaft. *Hozro (Diskussion) 20:38, 29. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Wie Du willst.
Über die Quellen bei Neunbronn habe ich irgendwo mal gelesen, vielleicht eher in einem Buch über die Bühler, das ich aber jetzt nicht mehr habe, dass der See (früher?) winters durch die Quellschüttung nie zugefroren sei und die Mühle genau deswegen auch im Winter durchgehend betrieben werden konnte. Ich bin sogar mal dort vorbeigewandert, habe aber wegen eines sehr aufdringlichen Hofhundes im Tal nicht weiter exploriert, sondern bin gleich die Klinge des Binsenwiesenbachs hochgegangen und habe mir die am Hangprofil gut erkennbare alte Flussschlinge um den Burgstall Hohenstatt (rechtsbühlerisch!) angeschaut.
Die Gegend ist wirklich schön: Muschelkalktäler mit felsigen Prallhängen, alte Umlaufberge und Flussterrassen, mancherorts sieht man auch noch Pestwurzwälder auf den Talgründen, die aber mehr und mehr von diesem Klebrigen Springkraut verdrängt werden. Wenn Du mal eine Wanderung machen wolltest: Am schönsten ist vermutlich der Abschnitt der Jagst von Crailsheim bis Kirchberg an der Jagst, wo man einem Albvereins-Wanderweg folgen kann Karte. Leider geht es oft nicht „untenrum“ wegen der Prallhänge und gelegentlich auch wegen eines Steinbruchs.
Ein anderer recht schöner Flussabschnitt folgt der Bühler von Vellberg bis Oberscheffach. Leider muss man ab der größtenteils abgerissenen und verfallenden Mühlenwüstung Rappolden wegen einer abgebrochenen Brücke auf den Seitenhang hoch, und auch ab Anhausen verläuft der AV-Weg dann wieder ein langes Stück bis Neunbronn auf der oberen, nun linken Hangkante. Das Untertal ab Unterscheffach ist auch interessant, aber dort verläuft dieser Weg am halben linken Hang im Wald, so dass man wenig sieht. Rechts wäre interessanter, da es dort ein paar Burgruinen und einen gewaltigen Schollenabriss am Eichelberg zwischen Hopfach und Cröffelbach gibt; aber so entgeht man auch den nicht jedem erstrebenswerten Begegungen mit Kreuzottern, die es dort an den warmen sommerlichen Südwesthängen gibt.
Wenn Du lieber mit dem Auto Streifzüge machst: Bühlertal von Oberscheffach bis zur Mündung in Geislingen am Kocher, Jagsttal von Leofels (mit gut erhaltener stauferzeitlicher Burgruine) bis Dörzbach, jeweils im Frühling zur Apfelblüte. Ach so, das Kochertal ist auch unverächtlich. Näheres zum Taubertal von Benutzer:Triplec85, der gewiss massig fotografiert hat.
Du merkst, ich schwärme ein bisschen. Ich bin nahebei aufgewachsen und habe als Junge dort manche Tour gemacht; gegenüber dem, was dort geboten ist, kann man in puncto Natur die Flachlandflüsse in der Rheinniederung wegwerfen.
Wieso es keine Bilder gibt? Unter anderem, weil ich nur ein halbes Jahr in meinem Leben fotografiert habe, bis zur Einsicht, dass ich es nicht kann. Nun ja, von der Bühler gibt es einige Bilder, siehe Commons:Category:Bühler, aber die meisten offenbar oberhalb von Vellberg. Von der Jagst und ihren Zuflüssen müsste unser verschollener Wikinger doch auch einiges aufgenommen haben, siehe Commons:Category:Jagst. Schließlich: Das ist noch heute eine bäuerlich geprägte Gegend, dort geht man zum Arbeiten aufs Feld und nicht zum Sightseeing und Fotographieren.
Bei Wunsch gerne mehr Wander- und Expeditionstipps. --Silvicola Disk 22:07, 29. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Nicht zugefrorener See ist sehr gut möglich, wenn Wasser länger im Karst war, hat es jahreszeitlich kaum schwankend etwa die Jahresdurchschnittstemperatur.
Umlaufberg, Diskussion zum Burgartikel: Auf der geologischen Karte ist der Steinbruch dargestellt, auch in der Biotopkartierung ist er erwähnt (dieses kaulquappenförmige Biotop). Der Rest der Fläche nach Süden ist Muschelkalk. Die Umlaufberge bei Kirchberg adJ sind ganz anderes dargestellt,. Die Fläche mit dem Steinbruch liegt sehr hoch, etwa 20 m unter der Hochfläche, 50 m über Talsohle. Andererseits kann die Hochfläche nicht in heutiger Höhe bis zum Talhang gegangen sein, es sei denn der Ritter zur Burg wäre sehr einfältig gewesen und hätte die Burg unterhalb der Talschulter gebaut. Ich muss mich ohnehin noch mit Urbühler zur Urbrenz beschäftigen, vielleicht fällt dabei noch was ab.
Meist bin ich mit Rad und Bahn auf Tagesausflügen unterwegs, größere Fußmärsche gehen zwar, machen wegen der alten Kriegsverletzung aber nicht wirklich Spass. Das schränkt den Aktionsradius ein, aktuell war ich so noch nicht über Heilbronn hinaus. Darüber kenne ich dann Täler im Muschelkalk, die aber breiter sein dürften, sehr schön war Enz unterhalb von Mühlacker. Hinter Heilbronn beschränkt sich meine Kenntnis auf die Autobahn -- südlich ein Städtle auf einem Bergsporn, dann kommt lange nix, bei Neuendettelsau kommt Hoffung auf und bis Nürnberg kann man dann über die Frage Neuendettels|au oder Neuendettel|sau diskutieren. OK, die Rheinebene kann man ähnlich beschreiben und die hat nicht mal Täler mit versteckter Schönheit. Schon vor paar Monaten hatte Karstquellenweg mein Interesse geweckt und jetzt habe ich noch mehr Gründe, da mal was auf die Reihe zu stellen.
Fehlende Bilder kann -- fiel mir mittlerweile auf -- an Unzugänglichkeit liegen. Zu dem See führt laut Karte nicht mal ein Fußpfad, das Wehr kann hinter einem Zaun sein. Gruß *Hozro (Diskussion) 07:56, 31. Jan. 2024 (CET)Beantworten
@Jahresdurchschnittstemperatur: Die üblichen beständigen 6 oder 8 Grad, die bei anscheinend jeder Karstquelle als Wunderlichkeit herausgekehrt werden.
@Steinbruch: An einen Steinbruch glaube ich so nahe wie dort an der Burgstelle nicht. (Möglicherweise weiter oben am Talhang, worüber heute meine Erinnerung weg ist. Denn am Bühlertalhang gibt es viele kleine Steinbrüche von nicht mehr als etwa Hausgröße.) Denn man erkennt dort talhangseitig ein recht steiles, unten zum Tiefsten aber sehr rund eingekrümmtes Hangprofil. Nirgends eine Spur von Abbauwand und dazu auch wieder nicht steil genug und keine typischen kegel- oder schrägebenenartigen Abrutschhalden mit ziemlich konstanter Hangneigung. Bei diesen „y“s muss man übrigens auch immer mit Aufschüttungen rechnen etwa von örtlichen Deponien, die man früher recht freigiebig in der Landschaft verteilt hat. Etwa zehn Kilometer von dort entfernt habe ich übrigens einst in einem Gipsbruch, der inzwischen über seine alten Grenzen weit hinausgewachsen war, über dem Abbaubereich stark ein Meter hoch Altdeponie erkannt mit völlig platten und verrosteten Dosen usw. An der Oberfläche hätte man da nichts mehr erkannt, doch mir war dieser Stinkeplatz mit damals oft rauchendem Gewölle aus Papier, Pappe, schwelenden Isolierungen von Elektroteilen und weiteren, noch unsäglicheren Dingen aus meiner Jugend erinnerlich, weil dort damals ein Wanderweg vorbeiführte.
@Ritter: Die Erhebung des Umlaufbergs gegenüber dem alten Talboden ist in der Tat nicht besonders groß und der Abfall zu diesem hin vergleichsweise flach und lang. Fragt sich halt, aus welcher Zeit die Burgstelle stammt, angefangen hat das Befestigen ja mit auch nicht sehr hohen Motten. Das Erkennen alter und spurenarmer Burgen hat wohl immer eine breite Fehlermarge. Insbesondere die Heimatforscher halten gerne jeden der im Muschelkalk nicht ganz seltenen Schollenabrisse gleich für einen Burggraben. Jedoch gibt es in der Schwäbisch Haller Gegend eine historische Darstellung der Befestigungen in der Gegend von einem Haller Stadtschreiber o. ä., sogar mit (natürlich eher phantastischen) Abbildungen.
Weiter abwärts am rechten Bühlertalrand wird zum Beispiel eine alte Burgstelle auf einem Bergsporn östlich von Hopfach und nordwestlich der Kressenklinge behauptet. (Am vogelförmigen Biotop „Felshang O Hopfach“.) Ich war vor inzwischen auch langer Zeit mal dort, und der Felssporn kam mir deutlich zu kleinflächig für eine Burg vor, jedoch gab es es eine künstlich anmutende Stufe von etwa 20 Zentimetern und eine verebnete Felsfläche darunter. Es könnte natürlich sein, dass von der Felsnase seit der angeblichen Burgzeit schon größere Teile abgebrochen sind. Jedenfalls war die Stelle zu meiner Besuchszeit unzweideutig eine Burg: Aus morschen Knüppeln war in Blockhaustechnik eine Verschanzung auf der Nase aufgeschichtet worden, wenn auch eher nur in Klosettgröße, und Steine in Wurfgröße lagerten auch dort. Die stammte wohl aus dem Krieg der Jungritter von Reinsberg gegen die Junglandesherren von Wolpertshausen, einer moderneren Version des Bittergallschen Kriegs.
@Urbühler zu Urbrenz: Nur zu! Leider kenne ich mich in Geologischem nicht zureichend aus, sonst hätte ich mich dem Thema auch schon gewidmet. (Zudem zweifle ich zuweilen auch an der Sicherheit, mit der Geologen oft etwas behaupten.) Denn die Mündungswinkel der größeren Nebenflüsse in der Gegend machen die Flussanzapfung ja doch ziemlich anschaulich. Ich dachte schon gelegentlich, aus meiner inzwischen reichlich monotonen Bachartikelfabrik herauszutreten und zum Beispiel die Umlaufberge und Hochterrassen an Kocher, Jagst und Bühler in einem Listenartikel zu sammeln. Mir erscheinen die teils zu lesenden „Flussumkehrzeiten“ zuweilen zu jung, denn es gibt auch sehr hohe solche Terrassen. Nehmen wir als Beispiel die Tullauer Gegend: der Umlaufberg Steinbühl wenig westlich des Weilers neben dem Rittersbach (Kocher) ist wohl hinreichend rezent, aber etwa einen Kilometer SO von Tullau gibt es recht hoch über der anderen Bühlertalkante in der Kurve der Bahnlinie einen weiteren Steinbühl, ebenfalls ein Umlaufberg. Sollte der dann bei noch südwärts fließendem Kocher entstanden sein?
@Städtle auf einem Bergsporn: Das war wohl Waldenburg (Württemberg), der „Balkon Hohenlohes“, kurz nach der Raststätte Hohenlohe rechts. Ich kenne die A 6 Heilbronn–Nürnberg ganz gut, bin aber nach jeder Fahrt dort hinüber zu den R-Rollern wieder verzweifelt. Auf dem BW-Teil der Strecke weiß ich immer, welcher Fluss gerade unter der Brücke durchläuft, über die ich gerade fahre, doch im Bayerisch-Fränkischen komme ich beim Abzählen all dieser träge zwischen niedrigen Keuperbergen mit monotonen Kiefernwäldern obenauf südostwärts laufenden Flüsse immer durcheinander, obwohl ich dort doch schon zu Gewässerartikeln einiges beigetragen habe. Die Landschaft ist entsetzlich gleichförmig. Ich bin mal mit einer Freundin von Creglingen bis Dinkelsbühl (dort hat sie es endgültig geschmissen) gewandert, und das noch Bemerkenswerteste an dieser Kulturlandschaft sind (abseits der drei, vier alten Städte) weithin – Schwedenkreuze, immer wieder Schwedenkreuze. Es gibt dort Dörfer mit genau zwei Denkmälern – dem für die Gefallenen und dem für die Flurbereinigung. Auf der längsten Etappe SchillingsfürstFeuchtwangen erspähte sie, als sie des Gehens schon müde war, in der Ferne bei Zischendorf eine Bushaltestelle und eilte hocherfreut auf sie zu; nur um dann festzustellen, dass dort nur morgens einmal eine Abholung von Schulkindern stattfindet und nicht einmal der Rücktransport dort abgeladen wird. Kurz gesagt: Hinter Crailsheim beginnt der Balkan.
@Karstquellenweg: Die Kocherquelle(n) etwa sollte man wirklich mal gesehen haben. (Ich habe es ja überhaupt nicht mit der Religion, aber so eine Quellnymphenverehrung könnte ich mir denn doch vorstellen. [1]) Bei der Gelegenheit könntest Du gleich noch bei Wasseralfingen im Tiefen Stollen nach dem Großgelege winziger Eierchen schauen – natürlich nur, falls Dich nicht die auf Deiner Benutzerseite erkennbare große Furcht vor Einbräunung davon abhalten sollte.
--Silvicola Disk 14:12, 31. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Der Steinbruch ist bei Susu dargestellt, war größer als ein Haus, war aber nach den Höhenlinien oberhalb der ebenen Fläche. Ein Beispiel für einen hausgroßen Steinbruch ist auf der rechten Seite des Binsenwiesenbachs etwas bachaufwärts (Die hausgroßen gibt es im Kraichgau in Größenordnungen, wenn ein geeignetes Baumaterial ansteht). Auf Luftbildern von 1968 (gibt es mittlerweile als Layer bei LeoBW) sehen beide stillgelegt aus. Interessant ist die helle Fläche rechts des Bachs, kann ich aber nicht eindeutig lesen: Rutschung? Steinbruch? Andere Steinbrüche in der Ecke sehen anders aus. Vielleicht ein Steinbruch im Entstehen, wo nur Vegetation und Boden abgeräumt sind? Durch Ausrichtung des Hangs so grell ausgeleuchtet, dass Einzelheiten unsichtbar sind? Klar ist aber, dass die y-Fläche in der geologischen Karte ungenau ist und wahrscheinlich nicht so nahe an die Burg heranreichte.
Ritter: Da ist mit Sicherheit vieles an "Wissen" wenig wert. Was die Pfalz angeht, wurden die vielen Burgen im Kaiserreich noch als Ausdruck der unverbrüchlichen Erbfeindschaft mit Frankreich gedeutet. Realistischer wäre: Dort waren Burgen besonders billig zu bauen, weil der Buntsandstein leichter zu bearbeiten ist und damit die Steinmetzarbeiten weniger kosteten (und die waren die größte Ausgabe).
Urbrenz, Geologie: Urbrenz wurde mit dem Teil aus dem Aufsatz zu den Markierungsversuchen von 1988 interessant: Noch nachzuvollziehen ist, dass die Entstehung eines so langen unterirdischen Abflussweges sehr lange braucht, hier in 100.000 Jahren gerechnet werden muss. Und dass der Abflussweg "verkehrt", danubisch in die Bühler mündet. Folgerung dann dort: Der Abflussweg entstand noch vor der Anzapfung der Bühler. Nun kann man sich ausrechnen, dass der Abflussweg in Neunbronn heute auf etwa 290 m ü NN ankommt. Die Talwasserscheide zwischen Brenz und Kocher liegt bei ca 510 m ü NN. Die lag wohl mal bei 450 m ü NN, bevor aus Seitentälern abgelagert wurde. Bleiben noch 160 m. In einem Exkursionsführer von 1990 steht dann -- bezogen auf das sehr geringe Sohlgefälle der Urbrenz -- es könne möglicherweise tektonische Verstellungen gegeben haben, "die heute nicht mehr faßbar sind". Damit sind meine Bedenken einigermaßen besänftigt, aber klarerweise bleibt eine Schwachstelle in der Argumentation. Oder, allgemeiner formuliert, arbeitet die Geologie mit Modellen mit so vielen Stellschrauben, dass sehr viele Theorien plausibel sind? Dazu fehlt mir der Überblick.
Jagstterrassen, Umlaufberge: Wenn du einen genaueren Beleg brauchst, kann ich das raussuchen. Es war zu finden, dass nicht alle Terrassen zeitlich sicher eingeordnet werden können. Leider ohne Beispiele: Es gebe Stellen, wo man die Umkehr der Fließrichtung an den Prallhängen ablesen könne. Darüber wären auch Umlaufbergen Fließrichtungen zuzuordnen. Die maximale Seitenerosion ist unterhalb der größten Krümmung im Mäander.
Quellnymphen: Das kann ich lebhaft nachvollziehen. Einzige noch funktionierende und ungefasste Karstquelle in meinem Aktionsradius ist der Enzbrunnen. Das hat was, wie das Wasser plötzlich da ist. Letzter Besuch war nach viel Regen mit trüben Wasser und Löss(lehm)-Rändern am Ufer. Gruß *Hozro (Diskussion) 21:00, 1. Feb. 2024 (CET)Beantworten
Was meinst Du mit susu?
@Steinbruch: Den hausgroßen rechtsseits des Baches erkenne ich nicht. Die weiße Hangfläche rechtsseits der Rechtskurve des Baches würde ich eher für irgendein Artefakt der Fototechnik halten. Wenn Du weiter aufwärts Dir die Fläche rechtsseits des Bachs am Oberhang gegenüber dem letzten Acker links anschaust (1968), so wirkt die auch recht merkwürdig; beim Vergleich mit der aktuellen LUBW-Karte vergleichst (dort Beschriftung als Gewann Binswiesen), dann könnte das dort schlichtweg von den Gangeln des Weideviehs herkommen, die wie ein merkwürdiges Gemenge von hundert Jahren Spinnweben aussehen. Etwas nördlich dieser Weidewiese erkennt man übrigens so einen farnartigen Drainage-Baum. Sollten die bei ihren Luftaufnahmen zufällig genau die Verlegezeit erwischt haben oder geht die Schärfe des Bildes auf etwas anderes als die Oberfläche? (Infrarotstrahlung?)
@Urbrenz, Geologie, "die heute nicht mehr faßbar sind": Dreidimensionale Inversenprobleme in der Geologie sind schon heikel genug, das ist nicht so vergleichsweise einfach wie in der medizinischen Tomographie, wo die Streuungseffekte über den Strahlengang sich so einigermaßen linear superponieren und deshalb recht zuverlässig rückgerechnet werden können. Bei Erdgeschichtlichem hat man dann aber noch die zusätzliche Dimension Zeit. Vermutlich wäre die Geologie ein bessere Modellwissenschaft für die Wissenschaftstheoretiker wie Kuhn etc. als die von ihnen so geliebte Physik. Denn vermutlich baut man die geologischen Modelle immer nur weiter aus, bis es halt gar nicht mehr passen will. Das Überanpassungsproblem, das Du anführst (zuviele Parameter, so dass man notfalls alles fitten kann), wird dann wohl erst in den „Revolutionszeiten“ vielen vom Fach augenscheinlich.
@Jagstterrassen, Umlaufberge: Die älteren Umlaufberge sind natürlich auch am meisten vom Zahn der Zeit angenagt, so dass man bei ihnen wohl weniger leicht Eindeutiges findet. Aber lass mal lieber die Mühe, ich könnte ohne eigene Inaugenscheinnahme nichts zu Papier bringen, und da ich inzwischen auch dank meiner „Kriegsverletzung“ (die vor allem zu einer entsetzlich dicken und breiten Narbe um den Bauch herum geführt hat) eher Sitzgeograph bin und vielleicht sogar bald Liegegeograph, könnte ich das nicht mehr leisten. Selbst bei der ziemlich rezenten Altschlinge um Tullau herum konnte ich zumindest bei meinem Besuch nicht sicher auf eine Durchlaufrichtung schließen.
Im Sitzen wäre dagegen dank TKs und GKs eine ebenfalls interessante Liste der Jurakappen im Schwäbisch-Fränkischen Wald zu machen. Aber ich fürchte, vorher fressen mich noch die Bäche auf.
Übrigens habe ich Neckar-Jagst-Furche schon drei Dutzend Mal rot verlinkt. „Grenze zwischen Moldanubikum und Saxothuringium“, schon vor der Muschelkalkablagerung vorhanden, zuweilen mit Reliefumkehr, wie ich mal so zusammengelesen haben, reizt Dich das? WSW–ONO; allerdings weiter südlich und meist im Keuperbergland, also kein Kandidat für Karstabflusswege in diesem oder doch allenfalls nur an der unteren Murr.
Gruß--Silvicola Disk 00:33, 2. Feb. 2024 (CET)Beantworten
Susu meinte Susudata. Der zweite Steinbruch ist die Binswies-Fläche. Ich sehe da ein Baustellen- oder Steinbruch-Gewühle, allerdings ohne Schuppen und Baumaschinen. Steinbrüche haben öfter mal so eine "wenn man nochmal was braucht"-Phase, also quasi Vorruhestand. Vielleicht so einer. Die Drainage ist witzig, vielleicht gepflügt? Jedenfalls gehen manche Äste über den Stamm kurz hinaus.
Neckar-Jagst-Furche: Ja, denkbares Thema. Die Suchergebnisse geben Anlass zur Hoffnung, dass es mehr gibt als reine Erwähnungen. Allerdings sind meine Geologie-Kenntnisse nach wie vor beschränkt. Letztes Jahr hatte ich beschlossen, mit potentiellen Eseleien auf dünnem Eis in Wikipedia aufzuhören und mich gründlicher einzuarbeiten, dann aber mit Fokus auf Regionales und Karst.
Urbrenz: Yo, man muss noch mehr als die 160 m herbeidiskutieren, weil die Urbühler auch noch Längsgefälle braucht und das auf einer gekrümmten Fläche. Zur Urbühler war nichts außer Erwähnungen zu finden. Immerhin habe ich bei der Suche nach der Furche gerade noch andere Hinweise auf tektonische Verstellungen im passendem Zeitraum gesehen. Letztlich denke ich, die Urbrenz ist sicherer Fakt, bei den Details wird es halt schwierig.
Sitz-Liege-Geographie klingt gar nicht gut. Ich hoffe, dass du die Probleme noch möglichst lange in Schach halten kannst. Gruß *Hozro (Diskussion) 10:28, 2. Feb. 2024 (CET)Beantworten
Nachtrag Neckar-Jagst-Furche: Mittlerweile habe ich 2 Bücher konsultiert, das eine in einem mir kaum verständlichen Fachjargon, das andere regional sehr beschränkt auf die Hohenlohe. Beide Bücher verwiesen auf diese Dissertation, da komme ich nicht ran. Das wird also (erstmal) nix. Gruß *Hozro (Diskussion) 17:33, 8. Feb. 2024 (CET)Beantworten