Diskussion:Alexander von Lagorio

Letzter Kommentar: vor 15 Jahren von Konrad Lackerbeck

In dem Artikel werden die Biografien von Vater und Sohn miteinander vermengt.

Der Vater, Alexander(Evgenievic)von Lagorio (1852-1944), war Petrograf und hatte an der Universität Tartu (damals Landesuniversität Dorpat)studiert und dort 1878 promoviert. Er war später Professor für Mineralogie in Warschau und Direktor des Warschauer Polytechnikums und schließlich bis 1917 Leiter einer Kommission zur Organisation der beruflichen und technischen Bildung im Auftrag des russischen Ministeriums für Handel und Industrie. Von der bürgerlichen revolutionären Regierung entlassen und von den Bolschewiki seiner Pension beraubt, emigrierte Lagorio 1917 mit seiner Familie (drei Töchter, ein Sohn) nach Finnland. Im Oktober 1920 konnte er durch Verwendung seines Studienfreundes Wilhelm Ostwald samt Familie nach Deutschland ausreisen. Ostwald, Begründer einer neuen Farbenlehre, verschaffte Lagorio zuerst eine Tätigkeit in der wissenschaftlichen Abteilung der von ihm initiierten Werkstelle für Farbkunde in Dresden (1920-1923), danach (bis 1924) in seinem Farbforschungslaboratorium in Großbothen im Auftrag der WOFAG (Wilhelm-Ostwald-Farben-AG).

Sein Sohn, Alexander von Lagorio (1890-1965), arbeitete seit den frühen 1920er Jahren in Berlin als Kameramann - insofern stimmen die weiteren Angaben. Er beschäftigte sich, angeregt durch die wissenschaftliche Arbeit seines Vaters und des befreundeten Ostwald, mit den technischenProblemen des Farbfilms und machte 1923 Aufnahmen für einen Film über Ostwalds Farbenlehre.

Sein Vortrag "Die naturgetreue Wiedergabe von Farben im Farbfilm" wurde veröffentlicht in: Film und Farbe: Vorträge ; gehalten auf der Gemeinsamen Jahrestagung "Film und Farbe" der Deutschen Kinotechnischen Gesellschaft e.V., der Deutschen Gesellschaft für Photographische Forschung e.V. und des Deutschen Farben-Ausschusses ... ; in Dresden, vom 1. - 3. Oktober 1942 / zsgest. von Joachim Grassmann ...; Berlin: Hesse 1943.

Quellen: Ostwald, Wilhelm, Lebenslinien: Eine Selbstbiographie, 3 Bde., Berlin 1926-27; Briefwechsel Wilhelm Ostwald - Alexander von Lagorio (sen.), im Ostwald-Nachlaß im Archiv der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften in Berlin; Universitätsbibliothek Tartu (www.utlib.ee)

-- Albrecht Pohlmann 01:42, 30. Aug. 2007 (CEST)Beantworten

Vielen Dank, ich hab's geändert (hättest du aufgrund der von dir genannten Quellen auch selbst machen können). Das war Kay Weniger in Das große Personenlexikon des Films, 2001 wo offensichtlich die Biografie von Vater und Sohn vermengt wurde. --KLa 17:41, 8. Sep. 2008 (CEST)Beantworten