Desulfobacter

Gattung der Familie Desulfobacteraceae

Desulfobacter ist eine Gattung von Bakterien in der Ordnung Desulfobacterales. Desulfobacter gehört zu den sulfatreduzierenden Bakterien, durch die Reduktion von Schwefelverbindungen wird Energie gewonnen, welche in den weiteren Stoffwechsel umgesetzt wird. Man spricht auch von der Desulfurikation oder Sulfatmatmung.

Desulfobacter
Systematik
Ordnung: Desulfobacterales
Familie: Desulfobacteraceae
Art: Desulfobacter
Wissenschaftlicher Name
Desulfobacter
Widdel 1981

Merkmale Bearbeiten

Die Zellen sind stäbchenförmig mit gerundeten Enden, leicht gekrümmt oder vibrionenförmig.[1] Wenn sie beweglich sind, dann durch ein einziges, polares Flagellum. Sporen werden nicht gebildet. Der Gramtest fällt negativ aus. Desulfobacter kann nur unter Sauerstoffausschluss leben (anaerob). Arten von Desulfobacter kommen meist in Meer vor, einige leben auch in anoxischem Süßwasser.

Stoffwechsel Bearbeiten

Wie oben bereits erwähnt nutzt Desulfobacter die Sulfatatmung. Acetat dient als Elektronendonator innerhalb der Atmungskette im Energiestoffwechsel. Schwefelverbindungen, wie z. B. Sulfat, Sulfit oder Thiosulfat dienen als Elektronenakzeptoren. Hierbei werden durch die Oxidation von Acetat Elektronen in eine Elektronentransportkette gebracht. Es wird eine protonenmotorische Kraft erzeugt, wodurch schließlich ATP gebildet wird. Die Schwefelverbindung nimmt als Elektronenakzeptor die Elektronen wieder auf und wird hierbei zu Schwefelwasserstoff (H2S) reduziert. Acetat dient auch als Kohlenstoffquelle. Viele Arten können Stickstoff fixieren (Stickstofffixierung).[1]

Systematik Bearbeiten

Desulfobacter zählt zu der Familie der Desulfobacteraceae. Es sind folgende Arten bekannt[2]:

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b George M. Garrity, Don J. Brenner, Noel R. Krieg, James T. Staley (Hrsg.): Bergey's manual of systematic bacteriology. Vol. 2: The Proteobacteria Part C: The Alpha-, Beta-, Delta-, and Epsilonproteabacteria. 2. Auflage. Springer, New York 2005, ISBN 978-0-387-24145-6
  2. J.P. Euzéby: List of Prokaryotic Names with Standing in Nomenclature Desulfobacter (Memento des Originals vom 27. Juni 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bacterio.cict.fr (Stand: 2. Juni 2015 )

Literatur Bearbeiten

  • Michael T. Madigan, John M. Martinko, Jack Parker: Brock - Mikrobiologie. 11. aktualisierte Auflage. Pearson Studium, München 2009, ISBN 978-3-8273-7358-8.