Danny Nelissen

niederländischer Radrennfahrer

Daniel Wilhelmus Maria „Danny“ Nelissen (* 10. November 1970 in Sittard) ist ein ehemaliger niederländischer Radrennfahrer, Straßen-Weltmeister und Sportkommentator.

Danny Nelissen
Zur Person
Vollständiger Name Daniel Wilhelmus
Maria Nelissen
Geburtsdatum 10. November 1970
Nation Niederlande Niederlande
Disziplin Straßenradsport
Karriereende 1998
Wichtigste Erfolge
UCI-Straßen-Weltmeisterschaften
1995 Regenbogentrikot – Straßenrennen (Amateure)
Letzte Aktualisierung: 4. März 2017

Familie Bearbeiten

Schon der Urgroßvater von Danny Nelissen, Johannes Boesten, war Radsportler; er war 1895, im Alter von 13 Jahren, bei der Einweihung der Maastrichtsche Wielerbaan im Maastrichter Ortsteil Amby vor Ort. Sieben Jahre später erhielt er eine Anstellung als Pförtner der Bahn. 1902 war Boesten Zeuge eines Sprint-Matches zwischen dem US-amerikanischen Ex-Weltmeister im Sprint, Major Taylor, und dem Niederländer Harrie Meyers, ein Erlebnis, das in die Familiengeschichte einging.[1]

Auf der Radrennbahn von Maastricht lernte die Tochter von Johannes Boesten den Amateur-Radrennfahrer Willem Nelissen kennen. Das Paar bekam vier Kinder, darunter den Vater von Danny Nellisen, Ger, sowie Jean, der ein bekannter Sportjournalist wurde. Eine Cousine von Danny Nelissen war mit dem Radrennfahrer Ad Wijnands verheiratet.[1]

Sportliche Laufbahn Bearbeiten

Im Alter von zehn Jahren begann Danny Nelissen in Geleen mit dem Radsport. In der Jugendklasse, wo Mädchen und Jungen noch gegeneinander fahren, war Leontien Zijlaard-van Moorsel seine größte Konkurrentin.

Von 1990 bis 1994 fuhr Danny Nelissen als Profi. 1997 gewann er den Grand Prix de Wallonie. Dann wurde ein Herzfehler bei ihm festgestellt, und er ließ sich reamateurisieren. 1995 gewann Danny Nelissen den Titel des Straßenweltmeisters der Amateure in Kolumbien; dieser Wettbewerb wurde 1995 aufgrund der Einführung der Einheitslizenz zum letzten Mal ausgetragen. Im selben Jahr gewann er die Olympia’s Tour; 1996 nahm er am Straßenrennen bei den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta teil. Anschließend wurde er erneut vom Radsportteam Rabobank unter Vertrag genommen. Er nahm dreimal – 1993, 1996 und 1997 – an der Tour de France teil. 1996 trug er drei Etappen lang das Gepunktete Trikot; 1997 gab er auf. Wegen seiner Herzprobleme musste er Anfang 1999 endgültig das Rad an den Nagel hängen.[2]

Doping Bearbeiten

Danny Nelissen gab im Januar 2013 an, zur Tour de France 1996 und 1997 sei ihm durch Rabobank-Teamarzt Geert Leinders das Dopingmittel EPO verabreicht worden.[3]

Diverses Bearbeiten

Heute ist Danny Nelissen Production Manager bei Eurosport und war bis zu seinem Dopinggeständnis für diesen Sender als Kommentator tätig.[4] Er machte einen Abschluss am „Johan Cruyff Institute for Sport Studies“ in Amsterdam.[5]

Im Jahr seines WM-Sieges wurde Danny Nelissen „Sportler des Jahres“ in den Niederlanden.

Erfolge Bearbeiten

1990
1992
1993
1995
1998

Grand-Tour-Platzierungen Bearbeiten

Grand Tour19931994199519961997
  Giro d’ItaliaGiro
  Tour de FranceTour13084DNF
  Vuelta a EspañaVuelta94
Legende: DNF: did not finish, aufgegeben oder wegen Zeitüberschreitung aus dem Rennen genommen.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Familiekroniek – Danny Nelissen. In: dannynelissen.com. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. Februar 2017; abgerufen am 20. Februar 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dannynelissen.com
  2. Johan Woldendorp: Carrière Nelissen getekend door rellen/Wielrennen. In: trouw.nl. Abgerufen am 18. Februar 2017 (niederländisch).
  3. radsport-news.com vom 21. Januar 2013: Rabobank: Auch Nelissen und Lotz geben Doping zu
  4. Redactie: 'Danny Nelissen weg bij Eurosport na dopingbiecht'. In: ad.nl. Abgerufen am 20. Februar 2017 (niederländisch).
  5. Roel Mazure: Oud-profwielrenner Danny Nelissen terug in de schoolbanken. In: Sport Knowhow XL. 19. August 2008, abgerufen am 20. Februar 2017.