Der Wettbewerb um die Coupe de France in der Saison 1948/49 war die 32. Ausspielung des französischen Fußballpokals für Männermannschaften. In diesem Jahr meldeten 981 Vereine.

Titelverteidiger war Lille Olympique SC, der auch in diesem Jahr wieder – zum fünften Mal nacheinander – das Endspiel erreichte. Darin allerdings verlor Lille gegen den Racing Club de Paris. Dies war bereits Racings fünfter Pokalsieg bei der sechsten Finalteilnahme; bis in die Gegenwart (2012) blieb dies allerdings auch sein letzter Gewinn der Trophäe.

Für unterklassige Teilnehmer ließ sich diese Saison vielversprechend an: das Zweiunddreißigstelfinale überstanden 13 Amateurteams und sieben Zweit-, aber nur zwölf Erstdivisionäre. Doch die Hierarchie wurde schnell wiederhergestellt; bereits im Viertelfinale schied der letzte verbliebene Zweitligist (Olympique Nîmes) ebenso wie der letzte Amateurklub aus. Letzterer, der Racing Club aus Arras, hatte bis dahin allerdings nachdrücklich für Schlagzeilen gesorgt; der Fünftligist schaltete nacheinander zwei dritt- und mit der US Valenciennes sogar eine zweitklassige Mannschaft aus, ehe sich der FC Metz für den RCA als unüberwindbar erwies.

Nach den von den regionalen Untergliederungen des Landesverbands FFF organisierten Qualifikationsrunden griffen im Zweiunddreißigstelfinale auch die 18 Erstligisten in den Wettbewerb ein. Die Paarungen wurden für jede Runde frei ausgelost. Alle Spiele fanden auf neutralem Platz statt; die Einnahmen wurden geteilt. Endete eine Begegnung nach Verlängerung unentschieden, wurden solange Wiederholungsspiele ausgetragen, bis ein Sieger feststand.[1]

Der 1. FC Saarbrücken (oder FC Sarrebruck), der in dieser Saison aufgrund der Sonderrolle des Saarlands nach dem Zweiten Weltkrieg in der zweiten französischen Division mitspielen durfte – allerdings nur außer Konkurrenz –, war für den Pokalwettbewerb nicht teilnahmeberechtigt.

Zweiunddreißigstelfinale Bearbeiten

Spiele am 9., Wiederholungsmatches am 16. bzw. 20. Januar 1949. Die Vereine der beiden professionellen Ligen sind mit D1 bzw. D2 bezeichnet, diejenigen der landesweiten Amateurspielklasse mit CFA, die höchsten regionalen Amateurligen als DH bzw. PH („Division d’Honneur“ bzw. „Promotion d’Honneur“).

Sechzehntelfinale Bearbeiten

Spiele am 30. Januar 1949

Achtelfinale Bearbeiten

Spiele am 27. Februar, Wiederholungsmatch am 3. März 1949

Viertelfinale Bearbeiten

Spiele am 20. März 1949

Halbfinale Bearbeiten

Spiele am 10., Wiederholungsmatch am 20. April 1949

Finale Bearbeiten

Spiel am 8. Mai 1949 im Stade Olympique Yves-du-Manoir in Colombes vor 61.473 Zuschauern

Mannschaftsaufstellungen Bearbeiten

Auswechslungen waren damals nicht möglich.

Racing Paris: René VignalKarl Arens, Roger Lamy, Marcel SalvaAngelo Grizzetti, Lucien Leduc  Roger Gabet, Henri Tessier, Roger Quenolle, Ernest Vaast, Georges Moreel
Trainer : Paul Baron

Olympique Lille: Félix WitkowskiJoseph Jadrejak, Jean-Marie Prévost, Justo NuevoAlbert Dubreucq, Roger CarréRoger Vandooren, André Strappe, Marius Walter, Jean Baratte  , Jean Lechantre
Trainer : André Cheuva

Schiedsrichter: Raymond Vincenti (Marseille)

Tore Bearbeiten

1:0 Gabet (28.)
2:0 Quenolle (30.)
3:0 Gabet (35.)
4:0 Vaast (52.)
5:0 Jadrejak (59., Eigentor)
5:1 Lechantre (74.)
5:2 Strappe (83.)

Besondere Vorkommnisse Bearbeiten

Diese Endspielpaarung gab es nach 1939 und 1945 bereits zum dritten Mal – und immer hieß der Sieger am Ende Racing Paris; deshalb gilt der Hauptstadtclub mit den himmelblauen Vereinsfarben für die Nordfranzosen auch als „schwarze Bestie“ („bête noire“) des OSC Lille, der zudem diesmal auf zwei seiner wichtigsten Spieler, Marceau Somerlinck und Boleslaw Tempowski, verzichten musste.[2] Es war auch das bis dahin torreichste Finale in der Geschichte des Wettbewerbs; später wurde dieser Rekord noch zweimal verbessert: 1952 auf acht und 1957 auf neun Treffer, jeweils in 90 Spielminuten.

Nur Marcel Salva, Ernest Vaast und Trainer Paul Baron waren auch schon bei Racings letztem Finale 1945 dabei gewesen.

Siehe auch Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Hubert Beaudet: La Coupe de France. Ses vainqueurs, ses surprises. Alan Sutton, Saint-Cyr-sur-Loire 2003, ISBN 2-84253-958-3
  • L’Équipe/Gérard Ejnès: Coupe de France. La folle épopée. L’Équipe, Issy-les-Moulineaux 2007, ISBN 978-2-915535-62-4

Weblinks Bearbeiten

Anmerkungen Bearbeiten

  1. L’Équipe/Ejnès, S. 332/333
  2. Beaudet, S. 58f.; L’Équipe/Ejnès, S. 35 und 365