Christiansen
Christiansen ist ein Familienname.
Herkunft und Bedeutung Bearbeiten
Der Name „Christiansen“ ist ein patronymisch gebildeter Familienname mit der Bedeutung „Sohn des Christian“. Der Name ist vor allem im deutschen (insbesondere in Schleswig-Holstein), dänischen, norwegischen und schwedischen Sprachraum verbreitet.
Varianten Bearbeiten
Namensträger Bearbeiten
A Bearbeiten
- Anders Christiansen (Fußballspieler) (* 1990), dänischer Fußballspieler
- Anders Baasmo Christiansen (* 1976), norwegischer Schauspieler
- Andreas Christiansen (1743–1811), dänischer Kaufmann und Reeder
- Ann Christiansen (* 1966), schwedische Schwimmerin
- Arne Christiansen (Politiker) (1925–2007), dänischer Journalist und Politiker
- Arne Christiansen (Sprecher), deutsch-kanadischer Synchronsprecher und Übersetzer
- Arne B. Christiansen (1909–1983), norwegischer Skispringer
B Bearbeiten
- Bill Christiansen (1914–2000), US-amerikanischer Politiker
- Broder Christiansen (1869–1958), deutscher Philosoph und Sprachwissenschaftler
- Bryan Christiansen (* 1975), US-amerikanischer Basketballspieler
C Bearbeiten
- Carl Christiansen (1884–1969), deutscher Polizeipräsident und Fregattenkapitän
- Casper Munk Christiansen (* 1986), dänischer Volleyballspieler
- Christian Christiansen (Physiker) (1843–1917), dänischer Physiker
- Christian Christiansen (Pianist) (1884–1955), dänischer Pianist und Organist
- Christian Christiansen (Politiker) (1895–1963), dänischer Politiker
- Christian Christiansen (Syndikalist), dänischer Syndikalist, siehe Asger Jorn
- Christian Christiansen (Sänger), dänischer Sänger (Bass)
- Christian Christiansen (Futsalspieler) (* 1989), dänischer Futsal- und Fußballnationalspieler
- Christian E. Christiansen (* 1972), dänischer Filmregisseur und -produzent
- Claus Christiansen (* 1967), dänischer Fußballspieler
D Bearbeiten
- David Christiansen (* 1976), deutscher Komponist
E Bearbeiten
- Eigil Kragh Christiansen (1894–1943), norwegischer Segler
- Erik Christiansen (* 1956), dänischer Ruderer
- Ernst Christiansen (Journalist) (1877–1941), dänischer Journalist
- Ernst Christiansen (Maler) (1881–1918), deutscher Maler
- Ernst Christiansen (1891–1974), dänischer Journalist, Schriftsteller und Politiker (Danmarks Kommunistiske Parti, Socialdemokraterne), Mitglied des Folketing, Minister
- Eva Christiansen (* 1970), deutsche Politikerin (CDU)
F Bearbeiten
- Friedrich Christiansen (1879–1972), deutscher Fliegergeneral
- Friedrich Christiansen-Weniger (1897–1989), deutscher Agrarexperte und Hochschullehrer
G Bearbeiten
- Georg-Stuhr Christiansen (* 1914), deutscher Seeoffizier
- Georgi Borissowitsch Christiansen (1927–2000), russischer Physiker
H Bearbeiten
- Hanna Christiansen (* 1973), deutsche Psychologin und Hochschullehrerin
- Hanne Hvidtfeldt Christiansen (* 1965), dänische Geografin
Hans Christiansen (* 6. März 1866 in Flensburg; † 5. Januar 1945 in Wiesbaden) war ein deutscher Kunsthandwerker und Maler des Jugendstils. Als Wiesbadener Maler vertritt er die Klassische Moderne.
Leben Bearbeiten
Als Malergeselle besuchte er 1888 die Kunstgewerbeschule München. Nach einer Italienreise arbeitete er als Dekorationsmaler in Hamburg. Er stand im Kontakt mit dem Verein Volkskunst und widmete sich dem Naturstudium. 1892 veröffentlichte er sein Vorlagenwerk Neue Flachsornamente. 1895 gab er seinen Beruf auf und ging über Antwerpen nach Paris, wo er an der Académie Julian studierte und seine spätere Frau kennenlernte.
Er entwarf im Auftrag des Kölner Schokoladenproduzenten Ludwig Stollwerck Sammelbilder für Stollwerck-Sammelalben, u. a. die Serie „Sternbilder“ für Stollwerck’s Sammel-Album No. 2 von 1898.[1]
1899 berief ihn Großherzog Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein in die Darmstädter Künstlerkolonie auf der Mathildenhöhe in Darmstadt. Er gehörte mit Joseph Maria Olbrich und Peter Behrens zu den ersten sieben Mitgliedern und entwarf kunstgewerbliche Möbel, Keramiken, Glasmalereien und Schmuckentwürfe des Jugendstils.
Im Rahmen der ersten Ausstellung der Künstlerkolonie „Dokument Deutscher Kunst“ 1901 errichteten die Künstler komplett durchgestaltete Wohnhäuser. Auch Hans Christiansen gestaltete sein eigenes Haus, das er „Villa in Rosen“ nannte, weil die Rose als Leitmotiv für die Ausgestaltung sämtlicher Räume der Villa diente. Auch für den Blankeneser Tapetenfabrikanten Wilhelm Iven war er künstlerisch tätig. Er entwarf eine Reihe von Tapetenmustern. In dieser Zeit entstanden auch zwei Bilder der damals sechzehnjährigen Fabrikantentochter Dora Iven.[2] Daneben war er als Grafiker für die Zeitschrift Die Jugend tätig. Ab 1911 dozierte er an der Kunstgewerbeschule Wiesbaden. Er gehörte der Freien Künstlerschaft Wiesbaden an.[3]
Aufgrund seines Kunststils und weil er mit einer Jüdin verheiratet war, wurde er im sogenannten Dritten Reich von der Mitgliedschaft in der Reichskulturkammer ausgeschlossen, was einem Berufsverbot gleichkam.
Die „Villa in Rosen“ wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört, ihre Ausstattung ist verschollen. Nur ein Duplikat des im Schlafzimmer hängenden, in der Kunstwebschule Scherrebek, Nordschleswig, gewebten Wandteppichs Schutzengel tauchte auf. Der Teppich, den Christiansen dem Gründer der Scherrebek-Manufaktur, Pastor Jacobsen, geschenkt hatte, wurde vom kunst- und kulturgeschichtlichen Museum in Flensburg (Museumsberg Flensburg) erworben. Das Museum bewahrt seinen Nachlass auf, den es 1959 von seiner Witwe erwarb.[4]
Ehrungen Bearbeiten
- Nach ihm ist das Hans-Christiansen-Haus auf dem Museumsberg Flensburg benannt.
Ausstellungen Bearbeiten
- 1902 Phalanx[5]
- Oktober 2014 bis Januar 2015: Hans Christiansen. Retrospektive. Museum Künstlerkolonie Darmstadt, Darmstadt.
- Februar 2015 bis Mai 2015: Hans Christiansen. Die Wiederentdeckung eines Jugendstil-Künstlers. Bröhan-Museum, Berlin.
- Juni 2015 bis September 2015: Hans Christiansen – Gesamtkunstwerker des Jugendstils. Villa Stuck, München.
- Oktober 2015 bis Januar 2016: Hans Christiansen. Die Retrospektive. Museumsberg Flensburg, Flensburg.
Literatur Bearbeiten
- Ralf Beil, Dorothee Bieske, Michael Fuhr u. a. (Hrsg.): Hans Christiansen. Die Retrospektive. (Ausstellungskatalog) Hatje Cantz Verlag, Ostfildern 2014, ISBN 978-3-7757-3896-5.
- G. Fanelli, E. Godoli: Art Nouveau Postcards. Rizzoli, New York 1987, S. 331–332.
- Otto Renkhoff: Nassauische Biographie. Kurzbiographien aus 13 Jahrhunderten. 2. Auflage. Historische Kommission für Nassau, Wiesbaden 1992. ISBN 3-922244-90-4, S. 104–105, Nr. 590.
- Margret Zimmermann-Degen: Hans Christiansen. Leben und Werk eines Jugendstilkünstlers. Teil I (Einführung und Werkanalyse), Teil II (Werkverzeichnis), Verlag Langewiesche, Königstein im Taunus 1985.
Weblinks Bearbeiten
- Literatur von und über Christiansen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werke von und über Christiansen in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Suche nach „Hans Christiansen“ im Online-Katalog der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz (Achtung: Die Datenbasis hat sich geändert; bitte Ergebnis überprüfen und
SBB=1
setzen) - Werke des Künstlers – Museen Nord
- Sammlung Kirsch – Online-Präsenz der Privatsammlung mit Werken von Hans Christiansen
- Hans Christiansen: Ein Mettlacher Künstler
- Christiansen, Hans. Hessische Biografie. (Stand: 15. Januar 2020). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Einzelnachweise Bearbeiten
- ↑ Detlef Lorenz: Reklamekunst um 1900. Künstlerlexikon für Sammelbilder. Dietrich Reimer, Berlin 2000.
- ↑ kunstbeziehung.de: Kunstbeziehung.de: Porträt Dora Iven; eingesehen am 26. April 2023
- ↑ „ch.“ (Mela Escherich): Wiesbadener Künstlerschaft. In: Der Cicerone. 18. Jahrgang, S. 683.
- ↑ Arsprototo, Jahrgang 2012, Nr. 3, S. 11. (mit Abbildung des Wandteppichs)
- ↑ Friedrich Pecht (Hrsg.): Die Kunst für Alle. 7. Jg., München 1902, S. 285.
Personendaten | |
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NAME | Christiansen, Hans |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Kunsthandwerker und Maler des Jugendstils |
GEBURTSDATUM | 6. März 1866 |
GEBURTSORT | Flensburg |
STERBEDATUM | 5. Januar 1945 |
STERBEORT | Wiesbaden |
- Henning Christiansen (1932–2008), dänischer Komponist
- Henning Christiansen (Cartoonist) (* 1974), deutscher Cartoonist, Filmemacher und Autor
- Henrik Christiansen (Bischof) (1921–2011), dänischer lutherischer Bischof
- Henrik Christiansen (Eishockeyspieler) (* 1961), dänischer Eishockeyspieler und -trainer
- Henrik Christiansen (Eisschnellläufer) (* 1983), norwegischer Eisschnellläufer
- Henrik Christiansen (Schwimmer) (* 1996), norwegischer Schwimmer
- Holger Christiansen (* 1957), deutscher Kinderarzt und Krebsforscher
I Bearbeiten
- Ingeborg Christiansen (* 1930), deutsche Schauspielerin bei Bühne und Film
- Isobel Christiansen (* 1991), englische Fußballspielerin
J Bearbeiten
- Jack Christiansen (1928–1986), US-amerikanischer American-Football-Spieler und -Trainer
- James G. Christiansen (1897–1982), US-amerikanischer Generalmajor
- Jesper Christiansen (* 1978), dänischer Fußballspieler
- Jessie Christiansen, australische Astrophysikerin
- Joan Christiansen (* 1988), dänische Badmintonspielerin
- Johan-Sebastian Christiansen (* 1998), norwegischer Schachspieler
- Johannes Christiansen (1809–1854), deutscher Rechtsgelehrter
- Jørgen Ryg Christiansen (1927–1981), dänischer Jazzmusiker und Comedian
- Jörn Christiansen, deutscher Volkskundler; Direktor des Focke-Museums (Bremer Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte)
- Julie Christiansen (Politikerin) (* 1968), norwegische Politikerin
- Julie Christiansen (Schauspielerin) (* 1987), dänische Schauspielerin
- Julius Christiansen (1897–1951), deutscher Politiker (DVP)
K Bearbeiten
- Kai Christiansen (* 1968), deutscher Regisseur und Drehbuchautor
- Karianne Christiansen (1949–1976), norwegische Skirennläuferin
- Karl Christiansen (1890–1932), grönländischer Katechet und Landesrat
- Kasper Tom Christiansen (* 1981), dänischer Jazz-Schlagzeuger
- Kenneth A. Christiansen (1924–2017), US-amerikanischer Biologe
- Kerrin Christiansen (1948–2017), deutsche Anthropologin und Humanbiologin
- Kim Christiansen (Politiker) (* 1956), dänischer Politiker
- Kim Christiansen (Snowboarder) (* 1976), norwegischer Snowboarder
L Bearbeiten
- Larry Christiansen (* 1956), US-amerikanischer Schachspieler
- Lars Christiansen (* 1972) dänischer Handballspieler
- Lauritz Christiansen (Segler) (1867–1930), norwegischer Segler
- Lauritz Christiansen (Leichtathlet) (1892–1976), dänischer Langstreckenläufer
- Lorang Christiansen (1917–1991), norwegischer Radrennfahrer
- Louis Christiansen (* 2007), deutscher Schauspieler
M Bearbeiten
- Mads Christiansen (* 1986), dänischer Handballspieler
- Mariana Christiansen (* 1948), rumänisch-deutsche Trainerin in der Rhythmischen Sportgymnastik
- Marianne Christiansen (1963), dänische Geistliche, Bischöfin von Haderslev
- Mark Christiansen (* um 1963), dänischer Badmintonspieler
- Martin Christiansen (Segler) (* 1969), deutscher Segler
- Martin Christiansen (Fußballspieler) (* 1988), norwegischer Fußballspieler
- Martin Bernhard Christiansen (1926–2014), deutscher Architekt
- Mathias Christiansen (Schriftsteller) (* 1968), deutscher Schriftsteller
- Mathias Christiansen (Badminton) (* 1994), dänischer Badmintonspieler
- Max Christiansen (Politiker) (1907–1980), deutscher Politiker (CDU)
- Max Christiansen (Fußballspieler) (* 1996), deutscher Fußballspieler
- Max Christiansen-Clausen (1899–1979), deutscher Fabrikant, Funker und Aufklärer der Roten Armee
- Morten Christiansen (Radsportler) (* 1974), norwegischer Radrennfahrer
- Morten Voss Christiansen (* 1979), dänischer Radrennfahrer
N Bearbeiten
- Nanna Christiansen (* 1989), dänische Fußballspielerin
O Bearbeiten
- Ole Kirk Christiansen (1891–1958), dänischer Kunsttischler und Unternehmer
- Ole Christiansen (Maler) (1955–2018), deutscher Maler und Philosoph
P Bearbeiten
- Pål H. Christiansen (* 1958), norwegischer Schriftsteller
- Palle Christiansen (* 1973), dänisch-grönländischer Politiker (Demokraatit) und Zahnarzt
- Paul Christiansen (1807–1893), Maurer- und Baumeister
- Per Christiansen (* 1949), norwegischer Jurist, Hochschullehrer und EFTA-Richter
- Peter Christiansen (* 1975), dänischer Fußballspieler
- Peter Fich Christiansen (* 1941), dänischer Ruderer
- Peter Munk Christiansen (* 1956), dänischer Politikwissenschaftler und Hochschullehrer
R Bearbeiten
- Ragnar Christiansen (1922–2019), norwegischer Politiker
- Rolf Christiansen (* 1957), deutscher Politiker (SPD)
- Rudolf Christiansen (1943–2019), deutscher Fußballspieler
S Bearbeiten
- Sabine Christiansen (* 1957), deutsche Journalistin und Fernsehmoderatorin
- Sigurd Christiansen (1891–1947), norwegischer Schriftsteller
- Sigvard Christiansen (* 1866), grönländischer Landesrat
- Silke Christiansen (* 1973), eine deutsche Handballtorhüterin und -trainerin
- Svein Christiansen (1941–2015), norwegischer Jazzmusiker
T Bearbeiten
- Theis Christiansen (* 1984), dänischer Badmintonspieler
- Theodor Christiansen (Buchhändler, 1852) (1852–1927), deutscher Buchhändler und Betriebsgründer
- Theodor Christiansen (Buchhändler, 1886) (1886–1957), deutscher Buchhändler
- Thomas Christiansen (* 1973), spanisch-dänischer Fußballspieler
- Thor Nis Christiansen (1957–1981), dänisch-amerikanischer Serienmörder
- Thue Christiansen (1940–2022), grönländischer Künstler und Politiker
- Tiril Sjåstad Christiansen (* 1995), norwegische Freestyle-Skisportlerin
- Tom Christiansen (* 1956), norwegischer Skispringer
V Bearbeiten
- Vetle Sjåstad Christiansen (* 1992), norwegischer Biathlet
- Vilhelm Christiansen (* 1940), grönländischer Politiker
W Bearbeiten
- Waldemar Christiansen (1920–1997), deutscher Politiker (FDP)
- Wilhelm Christiansen (Botaniker) (1885–1966), deutscher Botaniker und Mittelschullehrer
- Wilhelm Ludwig Christiansen (1920–2011), deutscher Heimatforscher
Siehe auch Bearbeiten
- Christiansen (Automobilhersteller), dänischer Automobilhersteller
- Christiaensen-Gletscher, Gletscher im Königin-Maud-Land, Antarktika
- Christiansen Point