Chantal Goya

französische Schauspielerin und Sängerin

Chantal Goya (* 10. Juni 1942 oder 1946[1] in Saigon als Chantal Deguerre) ist eine französische Schauspielerin und Sängerin.

Chantal Goya (2009)

Werdegang Bearbeiten

Chantal de Guerre wurde in Saigon auf einer Plantage geboren. Sie ist die älteste in einer Familie mit fünf Kindern und die entfernte Cousine des Schauspielers Claude Rich. Die Familie verließ Französisch-Indochina 1946 zu Beginn des Unabhängigkeitskonflikts. Die Familie zog nach Remiremont in den Vogesen. In Paris schaffte sie das Abitur nicht und ging nach England, wo sie ein Diplom in Englisch erhielt. Ein Wendepunkt wurde die Begegnung mit Jean-Jacques Debout 1964. Weil sie aussehe wie das Kind auf Francisco Goyas Gemälde Don Manuel Osorio Manrique de Zúñiga, wählte sie den Künstlernamen Goya. Sie heiratete Debout 1966. Goya wurde Fotomodell für die Zeitschrift Mademoiselle Age Tendre. Debout komponierte Lieder für sie, darunter C'est bien Bernard le plus vinard und Une écharpe, une rose. Sie trat in Fernsehshows auf. Jean-Luc Godard bemerkte sie und besetzte sie für seinen Film Masculin – Feminin oder: Die Kinder von Marx und Coca-Cola, der 1966 erschien und in dem sie neben Jean-Pierre Léaud die Hauptrolle spielte.

Filmkarriere Bearbeiten

Der Große Start mit Godards Film eröffnet ihr eine Filmkarriere. Sie spielt 1967 neben Hansi Kraus die Melanie in der Dorfposse Wenn Ludwig ins Manöver zieht. In der Militärklamotte ist sie die Schwester von Heidelinde Weis, der von einem Leutnant (Claus Wilcke) der Hof gemacht wird. Es folgt die Nebenrolle der Monique neben Jacqueline Bisset und Marc Porel in Ein Sommer in Frankreich. Eine wichtigere Rolle erhält sie von Jean-Daniel Pollet: In Liebe macht lustig, Liebe tut weh ist sie die Provinzlerin Arlette, die von Bernadette Lafont beeindruckt ist und Prostituierte wird und dabei übersieht, dass Lafonts Filmbruder Claude Melki sie heimlich liebt. Pierre Tchernia besetzt sie 1974 für Abgetaucht (Les Gaspards) als Filmtochter von Michel Serrault. Einen Imagewandel bringt ihr Didier Kaminkas Anarcho-Komödie Trop c'est trop: drei junge Frauen (Chantal Goya, Claude Jade und Nicole Jamet) verführen drei Junggesellen. Es bleibt ihre letzte Filmrolle, danach gibt es noch Cameos als sie selbst in Le temps de vacances (1979) und Absolument fabuleux (2001).

Sängerin Bearbeiten

Ihr Debüt als Sängerin gab sie mit Adieu les jolis foulards, es folgten Bécassine, Dou ni dou ni day, J'ai le cœur en joie, j'ai le cœur en peine und C'est bien Bernard. In Frankreich ist sie als Sängerin zahlreicher berühmter Kinderlieder bekannt, von denen die meisten von ihrem Ehemann Jean-Jacques Debout geschrieben wurden. Sehr beliebt am Anfang ihrer Karriere, wurde sie später angesichts der Naivität ihres Repertoires stark kritisiert. Bei einer Fernsehshow wurde sie im Jahre 1985 vom Publikum (hauptsächlich Eltern) und den Organisatoren gedemütigt und lächerlich gemacht.

Nach mehreren Jahren schwerer Depressionen kam sie zurück und singt nun wieder für erwachsene Fans und deren Kinder. Als Symbol der schwulen Kultur wird sie landesweit auch in verschiedene Lokale der Schwulenszene eingeladen.

Diskografie (Auswahl) Bearbeiten

Alben Bearbeiten

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[2]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  FR   BEW
2008 Happy Birthday Marie-Rose! FR
 
×2
Doppelplatin
FR
BEW104
(62 Wo.)BEW
Charteinstieg: 2012
2010 Chantons les fables de La Fontaine BEW100
(7 Wo.)BEW
Erstveröffentlichung: 8. November 2010
Charteinstieg: 2013
mit Roger Houzel
2012 Siffle siffle la marmotte / Les tables de multiplication BEW86
(16 Wo.)BEW
2013 L’intégrale BEW122
(6 Wo.)BEW
Erstveröffentlichung: 3. November 2013
La planète merveilleuse FR
 
Gold
FR
BEW109
(14 Wo.)BEW
2015 Les aventures fantastiques de Marie-Rose BEW125
(5 Wo.)BEW
Erstveröffentlichung: 2. Oktober 2015

Singles Bearbeiten

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[2]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  FR   BEW
1984 Snoopy
Snoopy
FR5
(12 Wo.)FR
1985 Pandi-panda
Snoopy
FR43
(3 Wo.)FR
L’alphabet en chantant
FR19
(7 Wo.)FR
1987 Dou Ni Dou Ni Day
Dou Ni Dou Ni Day – Bravo Popeye
FR35
(2 Wo.)FR
2001 Becassine Is My Cousine
FR26
(17 Wo.)FR
BEW11
(8 Wo.)BEW

grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar

Auszeichnungen für Musikverkäufe Bearbeiten

Goldene Schallplatte

  • Frankreich  Frankreich (IFPI)
    • 1980: für die Single Bécassine
    • 1980: für das Album C’est Guignol
    • 1981: für das Album Comme Tintin
    • 1984: für das Album Babar
    • 1984: für das Album Snoopy
    • 1984: für die Single Un Lapin
    • 1994: für die Single Martine Petite Maman
    • 2010: für das Videoalbum Happy Birthday Marie-Rose!

Platin-Schallplatte

  • Frankreich  Frankreich (IFPI)
    • 1977: für die Single Voulez-Vous Danser Grand-Mère / Allons Chanter Ave
    • 1980: für das Album La Poupée
    • 1980: für das Album Allons Chanter Avec Mickey
    • 1980: für das Album Bécassine

3× Platin-Schallplatte

  • Frankreich  Frankreich (UPFI)
    • 2010: für das Videoalbum Ses Trois Plus Beaux Spectacles

Anmerkung: Auszeichnungen in Ländern aus den Charttabellen bzw. Chartboxen sind in ebendiesen zu finden.

Land/RegionAus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Auszeichnungen, Verkäufe, Quellen)
  Gold   Platin Ver­käu­fe Quel­len
  Frankreich (SNEP)   9× Gold9   6× Platin6 3.987.500 infodisc.fr snepmusique.com
  Frankreich (UPFI) 0! G   3× Platin3 45.000 upfi.fr
Insgesamt   9× Gold9   9× Platin9

Weblinks Bearbeiten

Commons: Chantal Goya – Sammlung von Bildern

Quellen Bearbeiten

  1. Informationen über Chantal Goya bei allmusic.com. Abgerufen am 2. März 2021.
  2. a b Chartquellen: FR BEW