Chaim Druckman

israelischer Politiker

Chaim Meir Druckman (hebräisch חיים דרוקמן, auch Haim Druckman; geboren 15. November 1932 in Kuty, Polen; gestorben 25. Dezember 2022 in Jerusalem[1]) war ein israelischer orthodoxer Rabbiner, Politiker und Knessetabgeordneter der Nationalreligiösen Partei (Mafdal). Er war einer der spirituellen Führer des religiösen Zionismus.

Chaim Druckman 2008

Leben Bearbeiten

Chaim Druckman wurde als Kind zur jiddischsprachigen Schule Jewsektsia יֶבְסֶקְצְיָה geschickt. Nachdem deutsche Truppen im Zweiten Weltkrieg die Ukraine besetzt hatten, versteckte er sich mit seinen Eltern im Haus seines Onkels in einer nichtjüdischen kleinen Stadt. Danach flohen seine Eltern mit ihm nach Czernowitz. Sie hielten sich schließlich in einem Waisenhaus auf, wo die Eltern für ihren Sohn Visa für Palästina erhielten und ihn auf einen Kindertransport schickten. So gelangte er im Rahmen der Alija im Jahre 1944 nach Palästina. Er studierte am Alija Institut in Petach Tikwa, anschließend in der Bne Akiwa Jeschiwa in Kfar Haroeh (כְּפַר הָרֹאֶ"ה). Danach besuchte er die Merkas HaRaw Kook Jeschiwa in Jerusalem, wo er Student von Zwi Jehuda Kook wurde. Er diente auch in den Israelischen Verteidigungsstreitkräften im Bnei Akiva Gar'in (גרעין) im Nachal. 1952 wurde er Mitglied der Landesleitung des Jugendverbandes Bne Akiwa und vertrat diese Organisation von 1955 bis 1956 in den Vereinigten Staaten. Er wurde am 11. August 1981 zum stellvertretenden Minister für Dienstleistungen zur Religionsausübung ernannt. Dieses Amt übte er bis zum 2. März 1982 aus. Danach war er tätig als Rosch Jeschiwa ראש ישיבה der Jeschiwat Or Ezion יְשִׁיבת אוֹר עֵץיון, als Leiter der Jugendbewegung der Bne Akiwa sowie von Jeschiwot der Bne Akiwa. Er zählte zu den Gründern von Gusch Emunim.[2][3][4][5]

Druckman lehnte die Einführung der Zivilehe in Israel entschieden ab.[6]

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Israel: Chaim Druckman ist tot - Spiritus rector der Siedlerbewegung. In: Der Spiegel. 26. Dezember 2022, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 26. Dezember 2022]).
  2. Gershom Gorenberg: The Accidental Empire. Time Books, Henry Holt & Co., 2006, S. 356.
  3. Ian Lustick: For the land and the Lord: Jewish fundamentalism in Israel. Council on Foreign Relations, 1988, S. 63.
  4. The Knesset: Splits and mergers among parliamentary groups in the Knesset, abgerufen am 26. März 2022.
  5. Tzvi Ben Gedalyahu: Rabbi Druckman to Receive Israel Prize. Israel National News, 7. März 2012, abgerufen am 26. März 2022.
  6. deutschlandfunk.de: Israel - Digitales Schlupfloch für Zivilehen. Abgerufen am 12. Mai 2022.