Carrie Babcock Sherman

Second Lady der Vereinigten Staaten

Carrie Babcock Sherman (* 16. November 1856; † 5. Oktober 1931 in Utica, New York) war als Ehefrau von James S. Sherman (1855–1912) von 1909 bis zum Tod ihres Ehemannes Second Lady der Vereinigten Staaten.

Carrie Babcock Sherman (um 1909)

Leben Bearbeiten

Carrie Babcock wurde am 16. November 1856 geboren. Sie hatte mehrere Geschwister,[1] stammte aus East Orange im Bundesstaat New Jersey und war eine Tochter des bekannten Anwaltes Lewis H. Babcock und eine Enkelin des in Schlacht von Gettysburg gefallenen Generals und Politikers Eliakim Sherrill. Sie besuchte in Utica, New York,[2] eine private Schule,[1] unter anderem gemeinsam mit James S. Sherman, den sie am 26. Januar 1881 heiratete. Das Ehepaar gehörte der niederländisch-reformierten Kirche an und wurde Eltern dreier Kinder, die allesamt unternehmerisch tätig wurden.[2] Sherman schlug nach der Heirat eine politische Karriere ein: vom Bürgermeister von Utica über einen Sitz im Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten bis hin zum US-Vizepräsidenten unter William Howard Taft, einen Posten, für den er am 4. März 1909 vereidigt wurde.[3] Als erste Second Lady der Geschichte begleitete Babcock Sherman ihren Ehemann während der traditionellen Parade im Rahmen der Amtseinführung des Präsidenten der Vereinigten Staaten.[4]

Währenddessen kümmerte sich Babcock Sherman zunächst vorrangig um die Erziehung der Kinder und die Haushaltsführung, im Laufe der Zeit widmete sie sich dann verstärkt dem Gesellschaftsleben.[5] Während des Spanisch-Amerikanischen Krieges 1898 stand sie der New Yorker Woman’s War Relief Society vor. Zudem war sie Vorstandsmitglied des St Luke’s Hospital. Zusammen mit anderen Ehefrauen von Kongressmitgliedern gründete sie den Congressional Club als Vereinigung der Ehefrauen der Mitglieder von Senat und Repräsentenhaus.[6] Babcock Sherman war bekannt für ihre vornehme Art und galt als beispielhafte viktorianischen Dame.[2] Nach dem Tod ihres Ehemannes im Amt 1912 erbte sie sein gesamtes Eigentum.[7] Anfang der 1920er erlitt sie bei einer von Florence Harding ausgerichteten Veranstaltung eine Herzattacke und schränkte danach ihre Aktivitäten ein. 1930 erlitt sie bei einem Aufenthalt im Washingtoner Willard Hotel einen Schlaganfall. Sie starb am 5. Oktober 1931 auf ihrem Anwesen in Utica im Alter von 74 Jahren an einer Herzkrankheit und hinterließ ihre drei Söhne sowie zwei Geschwister. Zwei Tage später fanden auf ihrem Anwesen ein von Edward H. Coley, Bischof der Episkopalkirche der Vereinigten Staaten, geleiteter Gedenkgottesdienst statt.[1] Sie wurde neben ihrem Ehemann auf dem Forest Hill Cemetery der Stadt beigesetzt.[8]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Carrie Babcock Sherman – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c Widow of Sherman, Vice President, Dies. In: The New York Times. 6. Oktober 1931, ISSN 0362-4331, S. 25.
  2. a b c William H. Cumberland: James Schoolcraft Sherman. In: L. Edward Purcell (Hrsg.): Vice Presidents: A Biographical Dictionary. 4. Auflage. Facts on File, New York City 2010, ISBN 978-0-8160-7707-6, S. 259–267, hier S. 261.
  3. James S. Sherman. In: Michael Nelson (Hrsg.): Guide to the Presidency. 2. Auflage. Band 2. Routledge, Abingdon/New York City 2015, ISBN 978-1-56802-233-8, S. 1552.
  4. James S. Sherman. In: senate.gov. Senat der Vereinigten Staaten, abgerufen am 6. März 2023 (englisch).
  5. Mrs. Sherman is Exclusive. In: Chicago Daily Tribune. 20. Juni 1908, ISSN 1085-6706, S. 2.
  6. Mrs. James Schoolcraft Sherman. In: The New Broadway Magazine. Band 21, Nr. 3, 1. September 1908, S. 383.
  7. Sherman’s Will: Testament of the Late Vice-President Leaves All His Belongings to His Widow. In: Los Angeles Times. 13. November 1912, ISSN 0458-3035, S. 11.
  8. This Week in History: Congress rejects surrender terms from Battle of Saratoga. In: eu.uticaod.com. Observer-Dispatch, 21. Oktober 2021, abgerufen am 6. März 2023 (englisch).