Bystritza

häufiger Gewässer-, Flur- und Ortsname in Osteuropa

Bystritza ist ein häufiger Gewässer-, Flur- und Ortsname in Ostmitteleuropa, Ost- und Südosteuropa.

Namensherkunft Bearbeiten

Die Bezeichnung stammt aus der protoslawischen Wurzel *-bistr (бистър), was so viel bedeutet wie klar, hell und durchsichtig. Andere Erklärungen bringen den Namen auch mit – wohl übertragenen – Übersetzungen wie auf Steingrund fließender Bach oder eiliger, schneller Wasserlauf in Zusammenhang. Im Tschechischen beispielsweise bedeutet der Begriff als Substantiv in etwa Wildbach, und als Adjektiv kann er im übertragenen Sinne für geistige Klarheit, also für ein helles Köpfchen oder einen schnellen Denker stehen.

Verbreitung Bearbeiten

Slawisches Sprachgebiet Bearbeiten

Zunächst handelte es sich um einen Flussnamen, der hauptsächlich in früher oder bis heute slawisch besiedelten Gebirgsregionen verbreitet ist, u. a. im Karpatenbogen, im Dinarischen und Balkangebirge, in den Alpen, den östlichen deutschen Mittelgebirgen und in den Rhodopen. Später wurde Bystritza auch zu einem Orts- und Flurnamen und kommt heute in vielen verschiedenen Variationen vor:

Andere Sprachgebiete Bearbeiten

Auch in früher slawischen Gebieten, die heute anderssprachig sind, kommt der Name vor, und zwar in einer an die jeweilige Landessprache angepassten Form:

Nichtslawischer Sprachraum Südosteuropas Bearbeiten

Deutscher Sprachraum Bearbeiten

Die deutschen sprachlichen Bezeichnungen und Schreibweisen sind abhängig von den verschiedenen Herkunftssprachen (west-, südslawisch), den regionalen Dialekten (Obersächsisch, Schlesisch, Bairisch) sowie von Grad und Zeitpunkt der Germanisierung (vgl. Bistritz und Bistrzitz).

Siehe auch Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Udolph, Jürgen: Studien zu slavischen Gewässernamen und Gewässerbezeichnungen. Ein Beitrag zur Frage nach der Urheimat der Slaven. Heidelberg 1979.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Eichler, Ernst: Slawische Ortsnamen zwischen Saale und Neiße. Ein Kompendium. I–IV. Bautzen 1985–2009.
  2. Mader, Brigitta: Die Alpenslawen in der Steiermark. (Eine toponomastisch-archäologische Untersuchung.) Wien 1986.