Butrus al-Bustani

libanesischer Schriftsteller, Dozent, Herausgeber und Philologe

Butrus al-Bustani (arabisch بطرس البستاني, DMG Buṭrus al-Bustānī; * Januar 1819 in dem Dorf Dibbiyeh bei Beirut; † 1. Mai 1883 in Beirut) war ein libanesischer Schriftsteller, Dozent, Herausgeber und Philologe der Nahda.

Butrus al-Bustani, Detail eines Porträts angefertigt vom Maler Daoud Corm[1]

Leben Bearbeiten

Butrus al-Bustani entstammte einer maronitischen[2][1] Familie im Dorf ad-Dibbiya bei al-Charrub im Mutesarriflik Libanonberg. Er besuchte zunächst eine christliche Schule in Ain Warqa, trat im Alter von 20 Jahren zum Presbyterianismus seiner amerikanischen Lehrer über und stellte sich als Sprachlehrer in den Dienst der amerikanischen Mission. Eli Smith und Cornelius van Dyck hatten in ihm einen Helfer bei der arabischen Übersetzung und Ausgabe ihrer Bibel.[3]

Er gründete 1863 eine höhere Knabenschule, die al-Madrasa al-Wataniya[4][3] (Nationalschule) in Beirut, und gab ab 1870 mehrere Zeitschriften und Zeitungen heraus, so die Literaturzeitschrift al-Dschinan[3] oder die Zeitung Nafir al-Suriya.[3] Butrus al-Bustani ist bekannt für die Herausgabe der ersten neuzeitlichen arabischsprachigen Enzyklopädie Muhit al-Muhit[3] in sieben Bänden sowie als Autor eines arabischen Wörterbuches. Er war Autor vieler literarischer Werke.

Obwohl al-Bustani von westlichen Gelehrten ausgebildet worden war und die westliche Technologie schätzte, war er ein arabischer Nationalist. Sein Neffe war der osmanische Politiker und Historiker Süleyman el-Büstani.

Schriften Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Georg Graf: Geschichte der christlichen arabischen Literatur. Vierter Band: Die Schriftsteller von der Mitte des 15. bis zum Ende des 19. Jahrhunderts. In: Studi e Testi, 147. Biblioteca Apostolica Vaticana MCMLI, Città del Vaticano 1996.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Samir Kassir: Histoire de Beyrouth. Librairie Arthème Fayard, Paris 2003, ISBN 2-213-02980-6, S. 198, 200.
  2. Jean-Pierre Filiu: Le Milieu des mondes – Une histoire laïque du Moyen-Orient de 395 à nos jours. Éditions du Seuil, Paris 2021, ISBN 978-2-02-142024-1, S. 223.
  3. a b c d e Bernhard Maier: Die Bekehrung der Welt – Die Geschichte der christlichen Mission in der Neuzeit. Verlag C. H. Beck, München 2021, ISBN 978-3-406-77443-0, S. 242.
  4. Paola Pizzo: La croce e la kefiah – Storia degli arabi cristiani in Palestina. Salerno Editrice, Roma 2020, ISBN 978-88-6973-524-0, S. 74.