Burgstelle Hohenteufen

Archäologische Stätte in Teufen in der Gemeinde Freienstein-Teufen im Kanton Zürich, Schweiz

Die Burgstelle Hohenteufen, alemannisch Hohen-Tüfen genannt, ist eine abgegangene mittelalterliche Höhenburg bei Teufen im Kanton Zürich in der Schweiz, die Sitze des jüngeren Zweiges des Teufener Adelsgeschlechts war.[1]

Burgstelle Hohenteufen
Burghügel, links der Standort des Turms

Burghügel, links der Standort des Turms

Alternativname(n) Hohen-Tüfen
Staat Schweiz
Ort Teufen
Entstehungszeit 13. Jh.
Burgentyp Höhenburg
Erhaltungszustand Burgstall
Geographische Lage 47° 33′ N, 8° 34′ OKoordinaten: 47° 33′ 22,6″ N, 8° 34′ 27,1″ O; CH1903: 685469 / 267903
Höhenlage 568 m ü. M.
Burgstelle Hohenteufen (Kanton Zürich)
Burgstelle Hohenteufen (Kanton Zürich)

Lage Bearbeiten

Die Burgstelle liegt auf einer Höhe von 568 m ü. M. auf einem markanten Grat, der vom Hörnli am westlichen Rand des Hochplateaus auf dem Irchels zum Rhein hinunterführt. Bis zur Burgstelle Altenteufen beträgt die Entfernung knapp einen Kilometer, bis zum Rhein gut 700 Meter. Die Burgstelle ist entweder von Oberteufen in 15 Minuten Fussmarsch zu erreichen, wobei ungefähr 100 Höhenmeter zu überwinden sind oder von einem Parkplatz oberhalb des Dorfes in 10 Minuten.[2]

Geschichte Bearbeiten

 
Wappen von Hohenteufen in der Zürcher Wappenrolle (Rekonstruktion von Runge)[3]

Das hochadelige Geschlecht der Freiherren von Teufen wurde im 12. Jh. erstmals erwähnt. Um 1270 spaltete sich eine jüngere Linie ab, die wahrscheinlich von Tiefenstein im Südschwarzwald stammte, das 1272 durch Rudolf von Habsburg geschleift wurde. Im selben Jahr wird erstmals Hugo iunior de Tufen superiori – ein Teufener aus der sich nach der Burg Hohenteufen nannte, erwähnt, der noch das Wappen mit dem Löwen trug, wie die Tiefensteiner.

Die Hohenteufener übernahmen die Burg Altenteufen am Ende des 13. Jahrhunderts, als das Geschlecht von Altenteufen ausgestorben war. Die beiden Burgen waren damals bereits Lehen der Habsburger. Nachdem 1314 die letzte angeheiratete Teufnerin gestorben war, wurde das Lehen von Hohenteufen an Johannes zum Thor aus Winterthur vergeben. Die Burg wurde 1334 von den Zürchern zerstört.[4] Die Ruine wurde später von der lokalen Bevölkerung als Steinbruch verwendet.[1] Seit 2008 gehört sie der Gemeinde.

Bauwerk Bearbeiten

Die Burg war verglichen mit Altenteufen eine grössere Anlage. Das Gelände rund um die Burgstelle fällt steil ab, sodass keine Gräben um die Burg nötig waren. Das grösste Bauwerk war der Bergfried oder Wohnturm mit Aussenmassen von 11,5 Meter und einer Mauerstärke von 3,5 Metern. Er stand am Rande eines 35 × 18 Meter grossen Hofs mit Umfassungsmauer auf der Südseite des Areals, heute der höchste Punkt der bebauten Fläche. Aussen bestand er aus massiven Tuffsteinen, der Zwischenraum war mit Flusssteinen und Mergel ausgefüllt. In der nordwestlichen Ecke des rund drei Meter tiefer liegenden Hofes stand ein rechteckiges Gebäude, dessen Zweck unklar ist – ein Palas, ein Haus für Bedienstete, ein Gäste- oder Wachhaus? Auch eine Zisterne dürfte im Hof angelegt worden sein. Der Burghof war von einer massiven Umfassungsmauer umgeben. Der Zugang erfolgte von der nordwestlichen Ecke.

Nördlich gegen den Rhein lag auf einer ca. dreizehn Meter tiefer liegenden Terrasse eine 26 × 36 Meter grosse Vorburg, die vermutlich von einer hölzernen Palisade umgeben war. Innerhalb der Vorburg lagen Ställe, Schuppen und Handwerkerbauten. Der Zugang erfolgte über einen Weg auf der Westseite.[1]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Burgstelle Hohenteufen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Oliver Steimann: Burgstelle Hohenteufen. In: Burgenwelt. Dr. Olaf Kaiser, 16. Dezember 2016;.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c Oliver Steimann
  2. Fussweg von Oberteufen zur Burgstelle Hohenteufen. In: OpenStreetMap. Abgerufen am 22. Oktober 2020.
  3. Heinrich Runge, Antiquarische Gesellschaft in Zürich: Die Wappenrolle von Zürich: ein heraldisches Denkmal des vierzehnten Jahrhunderts. Im Selbstverl. der Gesellschaft, 1860 (google.ch [abgerufen am 17. November 2020]).
  4. Werner Lienhard, Infotafel vor Ort, 2017