Burg Brauneck

Burgruine in Deutschland

Die Burg Brauneck ist die Ruine einer hochmittelalterlichen Spornburg der Edelherren von Hohenlohe-Brauneck. Sie liegt am Wohnplatz Brauneck, nordwestlich von Niedersteinach bei Creglingen im Main-Tauber-Kreis in Baden-Württemberg.[1]

Burg Brauneck
Burg Brauneck von Nordwesten gesehen

Burg Brauneck von Nordwesten gesehen

Staat Deutschland
Ort Creglingen-Niedersteinach
Entstehungszeit um 1230
Burgentyp Höhenburg, Spornlage
Erhaltungszustand Ruine, Reste in neueren Teilen
Ständische Stellung Hoher Adel, Reichsgrafen
Geographische Lage 49° 30′ N, 10° 3′ OKoordinaten: 49° 30′ 29″ N, 10° 3′ 13″ O
Höhenlage 330,4 m ü. NN
Burg Brauneck (Baden-Württemberg)
Burg Brauneck (Baden-Württemberg)
Die Ruine Brauneck um 1820, von Osten zum Tor hin gesehen

Lage Bearbeiten

Die Überreste der Burg Brauneck liegen nahe der heutigen bayerischen Grenze auf einem 330,4 m ü. NN hohen Hochflächensporn über dem Steilabfall der Steinach, eines rechten Nebenflusses der Tauber.

Geschichte Bearbeiten

Erbaut und erstmals urkundlich erwähnt wurde die Burg Brauneck um 1230 unter Konrad von Hohenlohe, der die Linie Hohenlohe-Brauneck begründete. Ihr gehörte eine große Anzahl der umliegenden Dörfer. Für das Geschlecht der Hohenloher war sie einer der Stammsitze (neben Burg Hohlach und Schloss Weikersheim) und eine in der damaligen Zeit recht umfangreiche Burganlage. Ihre Ministerialen waren, wie in Hohlach, die Herren von Enheim. Die Linie Hohenlohe-Brauneck erlosch bereits um 1390, auch deshalb, weil viele davon geistliche Würdenträger wurden. Der letzte Abkömmling von Graf Konrad, Graf Michael von Hardeck, verkaufte im Jahre 1448 die Burg und Herrschaft, zu der auch Creglingen und die „sechs Maindörfer“ um Marktsteft und Obernbreit gehörten, an den Markgrafen Albrecht von Brandenburg-Ansbach. Die hohenlohischen Burgen in Weikersheim, Neuenstein und Langenburg wurden hingegen zu hohenlohischen Residenzen ausgebaut. Nach dem Aussterben der Linie Brauneck wurde die Burg nicht mehr gepflegt und von den Markgrafen weiter an die von Ehenheim/Enheim verliehen, bis zu deren Aussterben 1525. Die Anlage wurde im Bauernkrieg angeblich gestürmt, geplündert und ausgebrannt. Zwar wurde sie zum Teil später wieder aufgebaut, aber den Charakter als Festung hatte die Burg schon lange vorher verloren. Seit 1448 saßen die Herren von Enheim als ansbachische Lehnsträger auf der Burg, bis 1645 nach deren Aussterben zogen die Markgrafen die Burg als erledigtes Lehen ein.

Heutige Nutzung Bearbeiten

Nach Zerstörung und Wiederaufbau wird die Burg Brauneck als landwirtschaftlicher Betrieb genutzt.[1] Eine Besichtigung der Anlage ist nicht möglich.

Anlage Bearbeiten

Die Anlage der Burg entspricht ungefähr einem regelmäßigen Rechteck. Die mächtige Schildmauer ist noch sichtbar. Der Bergfried mit quadratischem Grundriss und Buckelquadermauerwerk ist gut erhalten. Das romanische Burgtor sowie die Reste der ebenfalls romanischen, einst zweigeschossigen Kapelle mit romanischem Portal sind zu erkennen. Insgesamt ist Brauneck ein bedeutendes, in Franken eher seltenes Denkmal der Burgenbaukunst der Zeit um 1200.

Siehe auch Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Martin Zeiller: Brauneck. In: Matthäus Merian (Hrsg.): Topographia Franconiae (= Topographia Germaniae. Band 9). 1. Auflage. Matthaeus Merian, Frankfurt am Main 1648, S. 31 (Volltext [Wikisource]).
  • Wolfgang Hartmann: Grafensitze – Königsburg – Deutschordensschloss. Die unbekannte Burgengeschichte von Bad Mergentheim. Plexus Verlag, Amorbach 2019, ISBN 978-3-937996-69-1.
  • Wilhelm Gradmann: Burgen und Schlösser in Hohenlohe. DRW-Verlag, Stuttgart 1982, ISBN 3-87181-209-9, S. 21–24.
  • Alexander Antonow: Burgen des südwestdeutschen Raums im 13. und 14. Jahrhundert – unter besonderer Berücksichtigung der Schildmauer. Verlag Konkordia, Bühl/Baden 1977, ISBN 3-7826-0040-1, S. 129–133.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Burg Brauneck – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b LEO-BW.de: Brauneck. Online auf www.leo-bw.de. Abgerufen am 23. März 2017.