Die Schiffe des Bremer Vulkan Typ „D“ umfassten mehrere in den Jahren 1969 bis 1978 für verschiedene Reedereien gebaute Schiffsklassen und Einzelschiffe. Es waren Containerschiffe der zweiten Generation.

Bremer Vulkan Typ „D“ p1
Schiffsdaten
Schiffsart Containerschiff
Bauwerft Bremer Vulkan, Bremen
Bauzeitraum 1969 bis 1978
Gebaute Einheiten 14
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 217,90–219,18 m (Lüa)
Breite 28,95 m
Seitenhöhe 15,93–16,46 m
Tiefgang (max.) 10,52–11,51 m
Maschinenanlage
Maschine 2 × Bremer Vulkan-Stal Laval Dampfturbine
Maschinen­leistung 32.450 PS (23.867 kW)
Höchst­geschwindigkeit 23,0 kn (43 km/h)
Propeller 1 × Festpropeller
Maschinenanlage ab 1978
Maschine 1 × Bremer Vulkan-MAN K9SZ 90/160 Neunzylinder-Zweitakt-Dieselmotor
Maschinen­leistung 33.050 PS (24.308 kW)
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 25.500–31.610 tdw
Container 1023–1526 TEU

Einzelheiten Bearbeiten

Der Entwurf der D-Typ-Containerschiffe baut auf vorangegangenen Containerschiffen des Bremer Vulkan auf (beginnend mit dem Typ „B“-Schiff Weser Express der Elbe-Express-Klasse). Die Gruppe der Schiffe des Typ „D“ umfasst mehrere Bauvarianten, deren Zusammengehörigkeit im Wesentlichen durch gemeinsame Grunddaten und Baumerkmale des Rumpfes bestimmt wird. Das Äußere der einzelnen Versionen weicht dagegen zum Teil stark voneinander ab und lässt sich wie folgt unterscheiden:

  • ACT 1, ACT 2, Australian Endeavour (letztere lief als ACT 3 vom Stapel) und die etwas später gebaute ACT 6 bildeten die Grundversion der Baureihe.
  • Die Melbourne Express des Norddeutschen Lloyd besaß auf eine höhere Tragfähigkeit als die drei ACT/ANL-Vorgängerbauten.
  • Das Äußere der Schiffe der SL-18-Klasse (von denen zwei Nachbauten in den Vereinigten Staaten entstanden) wirkte durch die vorne angeordneten Aufbauten vollkommen anders, basierte aber auf demselben Grundentwurf.
  • ACT 3, ACT 4, ACT 5 und Australian Exporter waren Nachbauten der frühen ACT-Schiffe mit höherer Kühlcontainerkapazität und veränderten Laderaumdetails. Sie verfügten über einen elektrohydraulischen Schiffskran auf dem Vorschiff. 1987 liefen mehrere der ACT-Schiffe die I.H.I.-Werft in Yokohama an, wo die Turbinenanlage durch einen Sulzer-8RTA62-Zweitaktdieselmotor mit einer Leistung von 17.100 PS ersetzt wurde. Die ACT 3 war später als America Star das letzte Schiff mit dem traditionellen Schornsteinsignet der Blue Star Line.
  • Zim Montreal und Zim Hong Kong – Nachfolgebauten für ZIM.
  • Die Dart Canada war die einzige von vornherein als Motorschiff abgelieferte Einheit der D-Schiffe.

Die Schiffe Bearbeiten

Bremer Vulkan Typ D
Bauname Baunummer/
IMO-Nr.
Indienststellung Auftraggeber Umbenennungen und Verbleib
ACT 1 937/
6901426
März 1969 ACT, London 1991 Discovery Bay , 1998 Discovery, am 7. September 1998 zum Abbruch in Alang eingetroffen
ACT 2 938/
6913077
1969 ACT, London 1983 Los Angeles, 1984 ACT 2, 1991 Moreton Bay , ab Mai 1998 verschrottet
ACT 3/
als Australian Endeavour fertiggestellt
942/
6916110
1969 ACT, London
Australian National Line, Melbourne
Abbruch ab 10. Juni 1985 in Kaohsiung
Melbourne Express 956/
7016943
1970 Norddeutscher Lloyd, Bremen 1986 Melbourne, 1987 Melbourne Range, ab 25. Februar 1988 in Kaohsiung verschrottet
S.T. Alexander 957/
702217
1970 Matson Navigation Company, San Francisco 1970 S.L. 180, 1973 Sea-Land Venture, ab 5. August 1989 in Chittagong verschrottet
H.P. Baldwin 958/
7033020
15. März 1971 Matson Navigation Company, San Francisco 1971 S.L. 181, 1973 Sea-Land Economy, ab 23. April 1989 in Kaohsiung verschrottet
ACT 3 970/
7052909
Juli 1971 ACT, London 1987 zum Motorschiff umgebaut, 1991 America Star, ab 20. Februar 2003 bei Jiangyin Shipbreaking Company in Jiangyin abgebrochen
ACT 4 971/
7108162
September 1971 Blue Star Line, Port Line und Ellerman Lines 1987 zum Motorschiff umgebaut, 1992 Melbourne Star, ab 12. Februar 2003 bei Jiangyin Shipbreaking Company in Jiangyin abgebrochen
ACT 5 972/
7123382
3. November 1972 Blue Star Line, London 1987 bei IHI in Yokohama zum Motorschiff umgebaut, 1991 Sydney Star, ab 24. Januar 2003 bei Jiangyin Shipbreaking Company in Jiangyin abgebrochen
ACT 6 960/
7226275
22. Dezember 1972 ACT, London 1987 bei IHI in Yokohama zum Motorschiff umgebaut, 1991 Queensland Star, ab 14. Februar 2003 bei Jiangyin Shipbreaking Company in Jiangyin abgebrochen
Australian Exporter 973/
7211335
1972 Australian National Line, Melbourne 1990 Ali, 1990 MSC Mirella, Abbruch ab 17. April 1999 in Alang
Zim Montreal 981/
7302926
Mai 1973 Container Cargo Lines, Monrovia 1990 Zim Elat, Abbruch in Indien ab Januar 1997
Zim Hong Kong 982/
7327988
November 1973 Container Cargo Lines, Monrovia 1992 Zim Venezia, ab September 1997 in Indien verschrottet
Dart Canada 993/
7529122
1978 Furness Withy & Co.,West Hartlepool 1981 Canadian Explorer, 1990 OOCL Bravery, 1998 Canmar Bravery, 1999 CAST Privilege, 2001 Canmar Bravery, 2005 CP Bravery, 2006 Bravery, 2006 Siu, ab 25. Dezember 2006 in Chittagong verschrottet

Literatur Bearbeiten

  • Erlenwein, Hans-Henning: Containerschiffsneubauten des Bremer Vulkan. In: Hansa. Vol. 107, Sondernummer STG, November 1970, S. 1867–1878.
  • Detlefsen, Gert Uwe; Abert, Hans Jürgen: Die Geschichte und Schicksale deutscher Serienfrachter. Band 1 – Die Entwicklung, deutsche Serien nach 1945 Die Schicksale der Hansa-A-Frachter. Verlag Gert Uwe Detlefsen, Bad Zwischenahn 1998, ISBN 3-928473-41-7.
  • Cudahy, Brian J.: Box boats - How container ships changed the world. Fordham University Press, New York 2006, ISBN 0-8232-2568-2.