Breitenlohe (Burghaslach)

Gemeindeteil des Marktes Burghaslach

Breitenlohe (fränkisch: Bradnloh[3]) ist ein Gemeindeteil des Marktes Burghaslach im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).[4] Der Ort ist traditionell landwirtschaftlich geprägt.

Breitenlohe
Koordinaten: 49° 43′ N, 10° 36′ OKoordinaten: 49° 42′ 46″ N, 10° 36′ 28″ O
Höhe: 346 (343–357) m ü. NHN
Fläche: 2 km²[1]
Einwohner: 191 (25. Mai 1987)[2]
Bevölkerungsdichte: 96 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1972
Postleitzahl: 96152
Vorwahl: 09552
Das ehemalige Wasserschloss von Breitenlohe
Das ehemalige Wasserschloss von Breitenlohe
Die Kirche von Breitenlohe

Geographie Bearbeiten

Das Pfarrdorf liegt am Gründleinsbach, einem linken Zufluss der Kleinen Weisach. Im Osten erhebt sich der Düllberg (393 m ü. NHN). Die Staatsstraße 2256 führt nach Burghaslach (2,4 km nördlich) bzw. nach Hombeer (2,3 km südwestlich). Die Kreisstraße NEA 2/ERH 21 führt nach Gleißenberg (2,7 nordöstlich) bzw. nach Kleinweisach (1,7 km südöstlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Dietersdorf (1,3 südöstlich).[5]

Geschichte Bearbeiten

Der Ort wurde 1446 als „Preytenloh“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname bedeutet ‚zum ausgedehnten lichten Gehölz‘. Im Jahre 1340 wurde eine Wasserburg zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Sie war im Besitz von Albrecht von Hohenlohe war. Noch im 14. Jahrhundert folgten die Edlen von Vestenberg, welche die Wasserburg zu einem Schloss umbauten, das in den Bauernkriegen um 1525 zerstört wurde. Kunz Christoph von Vestenberg ließ ab etwa 1569 aus den Überresten das heutige Schloss erbauen. 1592 verkaufte der verschuldete Sigismund von Vestenberg das Schloss samt Gut an Lorenz von Münster zu Lisberg. Unter dieser Familie wurde das Schloss teilweise barockisiert. Zugleich verkauften sie ihre Ansprüche im Ort an die Castell’sche Herrschaft Burghaslach. 1783 wurden Schloss und Flur an die Grafen von Castell verkauft.[6][7]

Im Rahmen des Gemeindeedikts (frühes 19. Jahrhundert) wurde der Steuerdistrikt Breitenlohe gebildet, zu dem Fallhütte (Breitenlohe), Fallhütte (Gleißenberg), Frickenhöchstadt, Gleißenberg und Ziegelhütte gehörten. Wenig später entstand die Ruralgemeinde Breitenlohe. Die Gemeinde unterstand dem Herrschaftsgericht Burghaslach.[8] Sie hatte eine Gebietsfläche von 1,998 km².[1] Am 1. Januar 1972 wurde Breitenlohe im Zuge der Gebietsreform nach Burghaslach eingemeindet.[9][10]

Bau- und Bodendenkmale Bearbeiten

Berühmt ist das Wasserschloss Breitenlohe, das im Kern aus dem 15. Jahrhundert stammt und im 16. Jahrhundert ausgebaut wurde. Es hat einen quadratischen Grundriss, einen rechteckigen Innenhof und verfügt über vier dreigeschossige Flügel und runde Ecktürme. Östlich, dem Schloss vorgelagert, stehen mit einem Stallgebäude und einer Scheune aus dem 18. Jahrhundert dem Schloss zugeordnete Wirtschaftsgebäude. Im südwestlichen Turm befand sich ein Gefängnis. 1942 kaufte es der Wasserwerksunternehmer Georg Jaeckel, von dem es die heutigen Besitzer, Familie Friedrich, geerbt haben; sie haben es in mehreren Bauabschnitten restauriert.

Die katholische Kuratiekirche Exaltatio S. Crucis ist eine Chorturmkirche, die im Wesentlichen aus dem 15. Jahrhundert stammt; das zugehörige Langhaus mit seiner Ausstattung datiert auf 1595. Unterhalb des evangelischen Friedhofs befindet sich ein Bildstock von 1715. Bei Breitenlohe liegt eine mittelalterliche Wüstung als archäologische Stätte. Sehenswert ist auch die Dorflinde östlich des Pfarrhauses.

Soziales Leben Bearbeiten

Breitenlohe hat eine eigene Freiwillige Feuerwehr.

Westansicht Schloss Breitenlohe mit Schlosspark

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Breitenlohe (Burghaslach) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 817 (Digitalisat).
  2. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 338 (Digitalisat).
  3. W. D. Ortmann: Landkreis Scheinfeld, S. 19. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „bradṇlō“.
  4. Gemeinde Burghaslach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 29. Oktober 2023.
  5. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 15. November 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  6. W. D. Ortmann: Landkreis Scheinfeld, S. 19f.
  7. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 6, Sp. 654f.
  8. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, OCLC 869860423, S. 89 (Digitalisat).
  9. https://wiki.genealogy.net/Burghaslach#Politische_Einteilung
  10. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 565.