Breitenheerda

Ortsteil von Rudolstadt

Breitenheerda ist ein Ortsteil der Stadt Rudolstadt im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt in Thüringen.

Breitenheerda
Koordinaten: 50° 47′ N, 11° 12′ OKoordinaten: 50° 47′ 1″ N, 11° 12′ 11″ O
Höhe: 414 (410–415) m
Einwohner: 170[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1997
Eingemeindet nach: Remda-Teichel
Postleitzahl: 07407
Vorwahl: 036744
Evangelische Dorfkirche (erbaut 1896)
Evangelische Dorfkirche (erbaut 1896)
Triptychon aus der Kirche in Breitenheerda, ausgestellt in St. Marien (Mühlhausen)

Geografie Bearbeiten

Breitenheerda liegt am Nordosthang des Großen Kalms und zwischen dem Ende des Österödaer Grabens und am westlichen Rande des Tannröder Waldes. Der Weiler Tännich ist Ortsteil von Breitenheerda. Nachbarorte sind Oesteröda und Dienstedt.

Geschichte Bearbeiten

1294 wurde der Ort urkundlich ersterwähnt.[2] Im Oktober 1342 brachen Feindseligkeiten zwischen Graf Günther dem XXI. von Schwarzburg-Blankenburg aus. Er lag mit der Hauptmacht in Arnstadt und stritt mit dem Thüringer Landgrafen. Reisige und Fußknechte brandschatzten Dörfer, darunter war auch Breitenheerda und der Edelhof.[3] In der Gegend war dann ein erbärmlicher Zustand, geht aus der schwarzburgischen Chronik hervor.

Das Dorf gehörte bis 1920 zu Schwarzburg-Rudolstadt und danach zum Landkreis Rudolstadt.

1923 bewirtschaftete Otto Glaeser das Gut mit 191 ha.[4] Nach dem Zweiten Weltkrieg unterlag dieser Betrieb der typischen Entwicklung der Landwirtschaft in SBZ und DDR.

Auf dem Kalm war eine Raketeneinheit der NVA stationiert. Am 1. Januar 1997 bildeten Breitenheerda, die Städte Remda und Teichel sowie neun weitere Orte die neue Stadt Remda-Teichel.[5] Zum 1. Januar 2019 wurde Breitenheerda im Zuge der Eingemeindung von Remda-Teichel ein Stadtteil von Rudolstadt.[6]

Wirtschaft und Verkehr Bearbeiten

Breitenheerda ist ein landwirtschaftlich geprägter Ort. Durch das Dorf verläuft die Landesstraße von Arnstadt über Dienstedt und Remda nach Rudolstadt. Der Verkehr, das Umfeld und auch die Wirtschaft wurden von der damaligen Stationierung der Raketeneinheit beeinflusst.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Die evangelische Dorfkirche wurde im Baustil der Neoromanik als Saalkirche im Jahr 1896 errichtet. Das aus Steinquadern errichtete Bauwerk steht auf Fundamenten des mittelalterlichen Vorgängerbaus. Die Kirche wurde zuletzt Jahr 2001 mit Unterstützung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz saniert.[7]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Breitenheerda – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Breitenheerda auf der Website der Stadt Remda-Teichel (Memento vom 24. September 2015 im Internet Archive)
  2. Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Ein Handbuch. 5., verbesserte und wesentlich erweiterte Auflage. Rockstuhl, Bad Langensalza 2010, ISBN 978-3-86777-202-0.
  3. Wilfried Warsitzka: Die Thüringer Landgrafen. Dr. Bussert & Stadeler, Jena 2003, ISBN 3-932906-22-5, S. 300–301.
  4. Übersicht nach Bundesländern und Orten zu Enteignungsmaßnahmen nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges im Rahmen der Bodenreform (Memento vom 4. Oktober 2013 im Internet Archive)
  5. StBA: Änderungen bei den Gemeinden, siehe 1997
  6. Thüringer Gesetz- und Verordnungsblatt Nr. 14/2018 S. 795 ff., aufgerufen am 20. Januar 2019
  7. Ingrid Scheurmann, Katja Hoffmann: Sakralbauten (= Kulturerbe bewahren. Förderprojekte der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Bd. 1). Herausgegeben von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Monumente, Bonn 2001, ISBN 3-935208-10-3, S. 314.