Brückenzahl

Invariante aus der Knotentheorie

Die Brückenzahl ist eine Invariante aus dem mathematischen Gebiet der Knotentheorie.

Definition Bearbeiten

Ein Knoten   besitzt eine Darstellung mit   Brücken, wenn er sich so in   Intervalle zerlegen lässt, dass für eine geeignete Ebene   jeweils   Intervalle in beiden von der Ebene berandeten Halbräumen liegen. (Äquivalent kann man auch verlangen, dass   Intervalle in einer Ebene und die anderen   Intervalle in einem der berandeten Halbräume liegen.)

Die Brückenzahl   eines Knotens   ist die kleinste Zahl  , für die es eine Darstellung mit   Brücken gibt.

Beispiele Bearbeiten

 
Die Kleeblattschlinge hat Brückenzahl 2.
  • Der Unknoten ist der einzige Knoten mit Brückenzahl  .
  • Knoten mit Brückenzahl   wurden 1956 von Horst Schubert klassifiziert, sie werden auch als rationale Knoten bezeichnet.
  • Eine Klassifikation der 3-Brücken-Knoten ist bisher nicht gelungen.
  • Die Brückenzahl des Torusknotens   ist  .
  • Die Brückenzahl eines n-strändigen Zopfes ist höchstens  .

Eigenschaften Bearbeiten

  • Für die Knotensumme   gilt die Gleichung
 
  • Linsenräume sind verzweigte Überlagerungen der   mit einem 2-Brückenknoten als Verzweigungsmenge.
  • Wenn eine geschlossene 3-Mannigfaltigkeit eine Heegaard-Zerlegung vom Geschlecht   besitzt, dann ist sie eine verzweigte Überlagerung der   mit einem 3-Brückenknoten als Verzweigungsmenge.

Literatur Bearbeiten

  • Gerhard Burde, Heiner Zieschang, Michael Heusener: Knots. (= De Gruyter Studies in Mathematics. 5). 3., vollst. überarb. und erw. Auflage. De Gruyter, Berlin 2014, ISBN 978-3-11-027074-7.
  • Jennifer Schultens: Additivity of bridge numbers of knots. In: Math. Proc. Cambridge Philos. Soc. 135, no. 3, 2003, S. 539–544.
  • Jennifer Schultens: Bridge numbers of torus knots. In: Math. Proc. Cambridge Philos. Soc. 143, no. 3, 2007, S. 621–625.