Die 21. Boxweltmeisterschaften der Herren fanden vom 24. Oktober bis zum 6. November 2021 in der serbischen Hauptstadt Belgrad statt. Austragungsort der 497 Kämpfe war die Štark-Arena im Stadtteil Novi Beograd. Es handelte sich um die zweiten Boxweltmeisterschaften in Belgrad nach 1978, als Serbien noch Teil Jugoslawiens war.

Štark-Arena

Teilnahmeberechtigt waren 510 Boxer aus 88 Ländern, davon 246 aus Europa, 137 aus Asien, 86 aus Amerika und 41 aus Afrika. 10 Boxer, welche aufgrund von Konflikten ihre Heimatländer verlassen mussten, traten in zwei Fair Chance Teams (FC) unter neutraler Flagge an.

Erstmals in der Geschichte der Boxweltmeisterschaften fanden Kämpfe in 13 Gewichtsklassen statt (zuvor: 8–12) und es wurden Geldbelohnungen für die Medaillengewinner ausgelobt (Gold: 100.000 $, Silber: 50.000 $, Bronze: 25.000 $).[1]

Teilnehmende Nationen Bearbeiten

Medaillengewinner Bearbeiten

Klasse   Gold   Silber   Bronze
Minimumgewicht (46–48 kg)
Kasachstan  Temirtas Schüssipow
Kasachstan
Thailand  Wuttichai Yurachai
Thailand
Belarus  Jauheni Karmiltschik
Belarus
Georgien  Sachil Alachwerdowi
Georgien
Fliegengewicht (48–51 kg)
Kasachstan  Säken Bibossynow
Kasachstan
Vereinigte Staaten  Roscoe Hill
Vereinigte Staaten
Russland  Achtem Schakirow
Russland
Thailand  Thanarat Saengphet
Thailand
Bantamgewicht (51–54 kg)
Japan  Tomoya Tsuboi
Japan
Kasachstan  Machmud Sabyrchan
Kasachstan
Indien  Akash Kumar
Indien
Frankreich  Billal Bennama
Frankreich
Federgewicht (54–57 kg)
Vereinigte Staaten  Jahmal Harvey
Vereinigte Staaten
Kasachstan  Serik Temirzhanov
Kasachstan
Frankreich  Samuel Kistohurry
Frankreich
Kuba  Osvel Caballero
Kuba
Leichtgewicht (57–60 kg)
Frankreich  Sofiane Oumiha
Frankreich
Usbekistan  Abdumalik Khalokov
Usbekistan
Iran  Danial Shahbakhsh
Iran
Dominikanische Republik  Alexy de la Cruz
Dominikanische Republik
Halbweltergewicht (60–63,5 kg)
Kuba  Andy Cruz Gómez
Kuba
Turkei  Kerem Özmen
Türkei
Schottland  Reese Lynch
Schottland
Armenien  Howhannes Batschkow
Armenien
Weltergewicht (63,5–67 kg)
Japan  Sewon Okazawa
Japan
Vereinigte Staaten  Omari Jones
Vereinigte Staaten
Kasachstan  Abylaichan Schüssipow
Kasachstan
Georgien  Lasha Guruli
Georgien
Halbmittelgewicht (67–71 kg)
Ukraine  Juri Sacharjejew
Ukraine
Russland  Wadim Mussajew
Russland
Albanien  Alban Beqiri
Albanien
Aserbaidschan  Sarchan Əliyev
Aserbaidschan
Mittelgewicht (71–75 kg)
Kuba  Yoenli Hernández Martinez
Kuba
Russland  Dschambulat Bischamow
Russland
Italien  Salvatore Cavallaro
Italien
Thailand  Weerapon Jongjoho
Thailand
Halbschwergewicht (75–80 kg)
Vereinigte Staaten  Rahim Gonzales
Vereinigte Staaten
Belarus  Aliaksei Alfiorau
Belarus
Russland  Saweli Sadoma
Russland
Serbien  Wladimir Mirontschikow
Serbien
Cruisergewicht (80–86 kg)
Aserbaidschan  Loren Alfonso
Aserbaidschan
Brasilien  Keno Machado
Brasilien
Belgien  Victor Schelstraete
Belgien
Kuba  Herich Ruiz Córdoba
Kuba
Schwergewicht (86–92 kg)
Kuba  Julio César La Cruz
Kuba
Italien  Aziz Mouhiidine
Italien
Usbekistan  Madiyar Saydraximov
Usbekistan
Spanien  Enmanuel Reyes
Spanien
Superschwergewicht (+92 kg)
Russland  Mark Petrowski
Russland
Armenien  Davit Chaloyan
Armenien
Aserbaidschan  Məhəmməd Abdullayev
Aserbaidschan
Trinidad und Tobago  Nigel Paul
Trinidad und Tobago

Medaillenspiegel Bearbeiten

 Rang  Land Gold Silber Bronze Gesamt
1 Kuba  Kuba 3 0 2 5
2 Kasachstan  Kasachstan 2 2 1 5
3 Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten 2 2 0 4
4 Japan  Japan 2 0 0 2
5 Russland  Russland 1 2 2 5
6 Aserbaidschan  Aserbaidschan 1 0 2 3
Frankreich  Frankreich 1 0 2 3
8 Ukraine  Ukraine 1 0 0 1
9 Thailand  Thailand 0 1 2 3
10 Armenien  Armenien 0 1 1 2
Belarus  Belarus 0 1 1 2
Italien  Italien 0 1 1 2
Usbekistan  Usbekistan 0 1 1 2
14 Brasilien  Brasilien 0 1 0 1
Turkei  Türkei 0 1 0 1
16 Georgien  Georgien 0 0 2 2
17 Albanien  Albanien 0 0 1 1
Belgien  Belgien 0 0 1 1
Dominikanische Republik  Dominikanische Republik 0 0 1 1
Spanien  Spanien 0 0 1 1
Indien  Indien 0 0 1 1
Iran  Iran 0 0 1 1
Schottland  Schottland 0 0 1 1
Serbien  Serbien 0 0 1 1
Trinidad und Tobago  Trinidad und Tobago 0 0 1 1
Total 13 13 26 52

Änderung des Austragungsortes Bearbeiten

Im Juli 2017 beschloss das AIBA Executive Committee in Moskau, dass die Weltmeisterschaften 2021 in der indischen Hauptstadt Neu-Delhi ausgetragen werden sollen, was das Land erstmals zum Ausrichter von Herren-Weltmeisterschaften gemacht hätte. Zuvor hatte Indien bereits die Boxweltmeisterschaften der Frauen 2006 und 2018 ausgetragen.[2]

Im April 2020 gab die AIBA bekannt, dass die Weltmeisterschaften 2021 nicht mehr in Neu-Delhi, sondern nun in Belgrad stattfinden werden und begründete dies mit angeblich nicht geleisteten Gastgebergebühren durch Indien, weshalb der Austragungsvertrag gekündigt worden sei. Indien wurde darüber hinaus mit einer Strafzahlung belegt.[3]

Verbot der Einreise der kosovarischen Mannschaft Bearbeiten

Nachdem den drei Boxern des kosovarischen Verbandes die Einreise nach Serbien und damit die Teilnahme an der WM verweigert worden war, unter anderem weil die Sportler sich anfangs geweigert hatten die nationalen Symbole des Kosovo von ihrer Sportkleidung zu entfernen, teilte der Weltverband AIBA am 26. Oktober 2021 mit, dass es nicht gelungen sei, einen Kompromiss mit dem Organisationskomitee der WM zu finden und dass die im Vorfeld vereinbarte Zusage der Teilnahme des Kosovo gebrochen worden sei.[4] Das Kosovo wird seit seiner Unabhängigkeit 2008 von Serbien nicht anerkannt, der kosovarische Boxverband ist jedoch seit 2014 eigenständiges Mitglied der AIBA.[5]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. AIBA announce $2.6 million prize purse for Men's World Boxing Championships
  2. Moscow and New Delhi awarded 2019 and 2021 AIBA Men's World Championships
  3. AIBA Men’s World Boxing Championships 2021 is awarded to Belgrade, Serbia (Memento vom 15. Juli 2021 im Internet Archive)
  4. AIBA "saddened" by Kosovo exclusion as body calls for sport to be free from politics
  5. Kosovo Demands Serbia Be Punished For Denying Boxers Entry To World Championships

Weblinks Bearbeiten