Bortriiodid ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Bor-Halogen-Verbindungen bzw. anorganischen Iodverbindungen.

Strukturformel
Strukturformel von Bortriiodid
Allgemeines
Name Bortriiodid
Andere Namen

Triiodboran

Summenformel BI3
Kurzbeschreibung

farbloser Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 13517-10-7
EG-Nummer 236-857-4
ECHA-InfoCard 100.033.492
PubChem 83546
Wikidata Q420944
Eigenschaften
Molare Masse 391,52 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

3,35 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

49,9 °C[1]

Siedepunkt

209,5 °C[3]

Löslichkeit
  • nahezu unlöslich in Wasser[3]
  • löslich in Kohlenstoffdisulfid[2]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[2]
Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 314
P: 280​‐​305+351+338​‐​310[2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Gewinnung und Darstellung Bearbeiten

Bortriiodid kann durch Reaktion von Lithiumborhydrid mit Iod gewonnen werden, wobei neben Bortriiodid auch Lithiumiodid, Wasserstoff und Iodwasserstoff entstehen.[1]

 

Eigenschaften Bearbeiten

Bortriiodid bildet im reinen Zustand farblose, sonst rötliche, glänzende, luft- und hydrolyseempfindliche[4] Kristalle, welche eine hexagonale Kristallstruktur (a = 699,09 ± 0,02 pm, c = 736,42 ± 0,03 pm, Raumgruppe P63/m (Raumgruppen-Nr. 176)Vorlage:Raumgruppe/176)[5] besitzen. Bortriiodid ist eine starke Lewis-Säure und löslich in Kohlenstoffdisulfid.[1]

Bortriiodid reagiert mit Wasser unter Zersetzung zu Borsäure und Iodwasserstoffsäure:

 

Verwendung Bearbeiten

Bortriiodid kann zur Herstellung von anderen chemischen Verbindungen[6] und als Katalysator (zum Beispiel bei der Kohleverflüssigung) verwendet werden.[7]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band II, Ferdinand Enke, Stuttgart 1978, ISBN 3-432-87813-3.
  2. a b c d Datenblatt Boron triiodide, 95% bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 1. Dezember 2019 (PDF).
  3. a b Lide, D. R., ed. (2005), CRC Handbook of Chemistry and Physics (86th ed.), Boca Raton (FL): CRC Press, ISBN 0-8493-0486-5.
  4. Bernd Stange: Beiträge zur Chemie der Bor-Stickstoff-Verbindungen (Memento vom 23. September 2010 im Internet Archive) (PDF; 1,2 MB), Dissertation Universität Bochum 2001.
  5. Barbara Albert, Konny Schmitt: Die Kristallstruktur von Bortriiodid, BI3. In: Zeitschrift für anorganische und allgemeine Chemie, Volume 627 Issue 5, S. 809–810; doi:10.1002/1521-3749(200105)627:5<809::AID-ZAAC809>3.0.CO;2-J.
  6. Thorsten Harald Klawonn: Niedermolekulare metallorganische Gelatoren Desoxyaminozucker-Carbenkomplexe und Cholesterol-Titanocene, Dissertation Universität Bonn, 2008 DNB 991806476/34.
  7. Hydrierung in Gegenwart von Boran- und Iod-Katalysatoren ebnet den Weg zur Verflüssigung von Magerkohle (innovations-report)

Weblinks Bearbeiten