Borne (Bad Belzig)

Ortsteil der Stadt Bad Belzig

Borne [ˈbɔə̯nə] ist ein Dorf in Brandenburg (Landkreis Potsdam-Mittelmark), das seit seiner Eingemeindung im Jahre 2002 Teil der Stadt Bad Belzig ist.

Borne
Koordinaten: 52° 7′ N, 12° 32′ OKoordinaten: 52° 6′ 42″ N, 12° 32′ 9″ O
Höhe: 139 m
Einwohner: 147 (13. Nov. 2023)[1]
Eingemeindung: 31. Dezember 2002
Postleitzahl: 14806

Lage und Verkehrsraum Bearbeiten

 
Bahnwärterhaus am ehemaligen Haltepunkt Borne (Mark), Mai 1993

Borne liegt im Südwesten Brandenburgs rund 5 Kilometer südwestlich von Bad Belzig im Naturpark Hoher Fläming. Die anderen Nachbarorte sind Bergholz im Südosten, Welsigke im Süden, Wiesenburg im Westen und Klein-Glien im Norden.

Durch Borne verlaufen der Europaradweg R1 (CalaisSankt Petersburg) sowie unweit vom Ortskern entfernt der Europäische Fernwanderweg E11 (CoswigFrankfurt).

Bahnhof Bearbeiten

Das Dorf liegt an der Bahnstrecke Berlin–Blankenheim und bekam 1913 einen Bahnhof, den Haltepunkt Borne (Mark). Er lag rund zwei Kilometer westlich von der Ortschaft auf dem ursprünglichen Grund des Gutes der Tschirschkys in Klein-Glien. Der Bahnhof wurde auf Betreiben der Gutsbesitzer errichtet, um deren Forst- und Landwirtschaftserzeugnisse zu verladen.[2] Diese Lage machte den Haltepunkt auch von Welsigke leicht erreichbar; alle drei Dörfer liegen ungefähr gleich weit entfernt.[3] Zu Zeiten des Bahnbaus war es üblich, bis zum Haltepunkt mit Pferdefuhrwerken zu fahren. Seit den Kriegs- und Nachkriegsjahren trägt die Bahnstrecke den Namen Heidelbeerbahn, weil zahlreiche Städter regelmäßig zum Sammeln von Pilzen and Beeren in die Gegend von Borne, Wiesenburg und Medewitz pendelten.[4]

1989 wurde der Bahnhof geschlossen. Die Bahnhofsgebäude wurden in den 1990er Jahren verkauft[5] und standen in der Folge jahrelang leer.[6]

Geschichte Bearbeiten

 
Borner Bockwindmühle

Das Dorf, einschließlich seiner Kirche St. Pankratius, wird in einer Schenkungs-Urkunde von 1227 erstmals als Borne erwähnt, was Ortsgründung und Kirchenbau zu einem früheren Zeitpunkt voraussetzt.[7] Der Ortsname verweist auf einen Brunnen oder eine Quelle, vgl. Mittelniederdeutsch born(e) in der Bedeutung „Quelle, Quellwasser“.[8][9][7]

Eingemeindung Bearbeiten

Borne wurde am 31. Dezember 2002 nach (Bad) Belzig eingemeindet.[10]

Bevölkerungsentwicklung Bearbeiten

Jahr 2014 2016 2017 2018 2020 2021 2022 2023
Einwohner 171 165 159 152 147 149 150 147
  • Stand jeweils zum 31. Dezember eines jeden Jahres.
  • Quelle: Stadtverwaltung Bad Belzig[1]

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Bekannt ist Borne außer durch seine reizvolle Umgebung unter anderem durch seine restaurierte Bockwindmühle, die besichtigt werden kann. Außerdem gibt es in Borne die romanische Dorfkirche Borne aus Feldstein. Der internationale Kunstwanderweg führt auf dem Weg von Bad Belzig nach Wiesenburg (Südroute) durch Borne.

Söhne und Töchter des Ortes Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Hermann Silckenstädt: Geschichte der Flämingdörfer Borne und Bergholz (1913)
  • Richard Sternberg und Rudolf Kühne: Die Flämingdörfer Borne und Bergholz im 20. Jahrhundert (1994)
  • Rudolf Röhr [senior]: Warum bin ich solange im Fläming geblieben? Erinnerungen eines Pfarrers, Borne 1926 bis 1963 (1999). Rudolf Röhr war von 1926 bis 1963 Pfarrer im Pfarrhaus von Borne[11].
  • Gisela Blümel, Helga Kästner und Richard Sternberg: Was zog uns ins Flämingdorf Borne (2003)
  • Rudolf Röhr [junior]: Das Flämingdorf Borne war mein Zuhause. Erinnerungen an Kindheit, Schulzeit, Studium und Tierarztpraxis (2009). Rudolf Röhr junior ist der Sohn des Pfarrers Rudolf Röhr senior[12] aus Borne und wuchs daher in Borne auf.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Borne – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Bad Belzig – Daten & Fakten. Abgerufen am 21. November 2023.
  2. Manfred Wallich: Die Wüstung Groß-Glien – ein verschwundener Ort. In: Gunnar Neubert (Hrsg.): Bad Belziger Haimatkalender 2021. Bad Belzig 2020, S. 10–17. hier S. 12
  3. http://www.askanier-welten.de/sehenswerte-orte-lohnende-ziele/alter-bahnhof-borne/
  4. Bärbel Kraemer: Geschichte(n): Zur Geschichte der Heidelbeere im Hohen Fläming | MMH. In: moz.de. 8. August 2021, abgerufen am 2. März 2024.
  5. Manfred Wallich: Die Wüstung Groß-Glien – ein verschwundener Ort. In: Gunnar Neubert (Hrsg.): Bad Belziger Haimatkalender 2021. Bad Belzig 2020, S. 10–17. hier S. 13
  6. http://www.askanier-welten.de/sehenswerte-orte-lohnende-ziele/alter-bahnhof-borne/
  7. a b Dorfkirche Borne. In: Routen der Romanik in Berlin und Brandenburg. 10. Januar 2021, archiviert vom Original am 21. April 2021; abgerufen am 2. Januar 2022.
  8. „Born“, in: Wolfgang Pfeifer et al., Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/etymwb/Born>, abgerufen am 1. Januar 2022.
  9. Reinhard E. Fischer: Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. Alter – Herkunft – Bedeutung. Bebra-Wissenschaftsverlag, Berlin 2005, ISBN 3-937233-17-2. hier S. 31
  10. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2002
  11. Erinnerung eines Pfarrers Röhr. Abgerufen am 27. August 2023.
  12. Bücher gegen das Vergessen. Abgerufen am 27. August 2023.