Das Boettners war ein seit 1901 existierendes gehobenes Traditions-Restaurant in München.

Geschichte Bearbeiten

1901–2015: Familie Hartung Bearbeiten

1901 wurde das Boettners von Alfred Boettner im Tal in München eröffnet.[1] 1905 zog das Restaurant in die Theatinerstraße 8 um.[2][3] Mit elegantem Ambiente und Vitrinenschränken, gefüllt mit wertvollen Fayencen und antikem Geschirr, sowie Originalkunstwerken zog das Boettners ein honoriges Publikum an.[4] Boettners galt als eines der feinsten Restaurants Münchens.[5] Das Restaurant war vor allem für Hummergerichte bekannt.[6] Viele Prominente aus Kunst, Wirtschaft und Politik finden sich im Gästebuch;[4] besonders um die 1970er Jahre galt es als Prominentenlokal.[7]

2002 musste das Restaurant den Umbauplänen der Fünf Höfe weichen und zog in die Pfisterstraße 9 am Platzl um, in ein 1896 errichtetes Haus des Architekten Karl Stöhr. Das Restaurant wurde von Frank Hartung in vierter Familiengeneration geführt, bis er es Ende 2015 schloss.[1][8]

2016–2019: Alfons Schuhbeck Bearbeiten

Ende 2016 übernahm Alfons Schuhbeck das Lokal und eröffnete Schuhbecks Fine Dining im Boettners.[9] 2018 wurde das Restaurant unter Küchenchef Maurice Kriegs mit einem Michelinstern ausgezeichnet.[10] Ende 2019 wurde das Restaurant wieder geschlossen.[11]

Seit 2020: Goldig im Boettners Bearbeiten

Im Sommer 2020 eröffnete dort das italienische Lokal Goldig im Boettners.[12][13]

Auszeichnungen Bearbeiten

Trivia Bearbeiten

1980 schrieb Wolfram Siebeck in seinem Buch Kulinarische Notizen über einen Besuch im Boettner: „Als ich zum letzten Mal dort war, war ich in Begleitung von Gert von Paczensky, der schrieb darauf einen sehr scharfen, aber berechtigten Verriss über dieses Restaurant. Als ich jetzt wieder dort essen wollte, wurde mir die Bedienung verweigert, weil ich damals in der falschen Gesellschaft war.“[14][15]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Abendzeitung Germany: Jetzt gehört Schuhbeck (fast) das ganze Platzl. 2. Dezember 2015, abgerufen am 1. Januar 2021.
  2. DE-1992-FS-HB-XX-T-046 Theatinerstraße 8, 1910 (Einzeldokument). Abgerufen am 1. Januar 2021.
  3. Künstler Ansichtskarte / Postkarte München in Bayern, | akpool.de. Abgerufen am 1. Januar 2021.
  4. a b hotelier.de: Boettners Restaurant München - Gastlichkeit seit 1901. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 8. Juni 2023.@1@2Vorlage:Toter Link/www.hotelier.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  5. gastronomieguide.de: Alfons Schuhbeck übernimmt das Restaurant Boettners - gastronomieguide.de. Abgerufen am 1. Januar 2021.
  6. Süddeutsche Zeitung: Schuhbeck öffnet neues Gourmet-Restaurant am Platzl. Abgerufen am 1. Januar 2021.
  7. PressReader.com - Zeitungen aus der ganzen Welt. Abgerufen am 1. Januar 2021.
  8. Frank Hartung | Haralds Kochschule. Abgerufen am 1. Januar 2021 (deutsch).
  9. Abendzeitung Germany: Starkoch Schuhbeck eröffnet neues Gourmetlokal. 27. Dezember 2016, abgerufen am 1. Januar 2021.
  10. Restaurant Alfons in München. In: restaurant-ranglisten.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. März 2021; abgerufen am 1. Januar 2021.
  11. Schuhbecks Fine Dining-Restaurant geschlossen. Abgerufen am 1. März 2020.
  12. Süddeutsche Zeitung: München-Alstadt: Restaurant Goldig am Platzl eröffnet. Abgerufen am 28. August 2022.
  13. Goldig – im Boettners. Abgerufen am 28. August 2022 (deutsch).
  14. Zitiert nach: Wolfram Siebeck, Kulinarische Notizen, München, 1980, S. 125
  15. WELT: "Pellkartoffeln sind was Herrliches". In: DIE WELT. 22. Mai 2004 (welt.de [abgerufen am 1. Januar 2021]).