Bernhard Kremser

deutscher Bildhauer, Designer, Grafiker und Schauspieler

Bernhard Kremser (* 1954 bei Dresden) ist ein deutscher Bildhauer, Designer, Grafiker und Schauspieler.

Leben Bearbeiten

Bernhard Kremser wurde 1954 bei Dresden[1] geboren und wuchs in Lauta (Niederlausitz) auf. Seine Eltern, die beide selbst musisch begabt waren, erkannten früh sein zeichnerisches Talent und förderten seine künstlerische Ausbildung bereits im Kindesalter. Nach dem Abitur 1972 an der Lessing-Oberschule in Hoyerswerda begann Kremser eine sozialpädagogische Ausbildung der Caritas in der DDR. Zum Kunststudium an der Hochschule für Bildende Künste Dresden war er zuvor nicht zugelassen worden, weil er sich mehrfach kritisch zur realsozialistischen Einparteiendiktatur geäußert und den Wehrdienst bei den Grenztruppen der DDR verweigert hatte.[2]

Um unter den Umständen in der DDR dennoch eine künstlerische Ausbildung zu absolvieren, machte Kremser eine Ausbildung zum Holzbildhauer. Bis zu seiner Ausreise aus der DDR im Jahr 1988 lebte und arbeitete Kremser in Parchim.

Nach dem Umzug nach Bonn arbeitete Kremser als freischaffender Künstler mit Schwerpunkten in den Bereichen Rauminstallationen, Plastik und Zeichnungen. Seit 2003 lebt Bernhard Kremser in Görlitz und unterhält dort ein Atelier, in dem er auch unterrichtet.

Das künstlerische Werk Bearbeiten

Nach gegenständlichen Anfängen mit Zeichnungen, Linolschnitten, Holzschnitten und Holzskulpturen wandte sich Kremser in den 1990er Jahren abstrakteren Darstellungsweisen zu. Bernhard Kremser war mit einer Einzelausstellung im Palazzo Albrizzi unter dem Titel „Bernhard Kremser – Disegni e Sculture“ 1997 auf der Biennale di Venezia vertreten.[3]

Mit seiner „Sankt-Ansgar-Pilgerkirche“ in der Halle 8 der Hamburg Messe während des 94. Deutschen Katholikentages in Hamburg verließ erstmals ein Künstler in Deutschland alle Konventionen der Sakralbaukunst.[4]

An der Düsseldorfer Rheinuferpromenade installierte Kremser 2002 für eine Nacht 20 überdimensionale Zigarettenskulpturen[5] für ein Event der Unternehmensberatung McKinsey & Company.

Darüber hinaus entwirft Bernhard Kremser auch Plastiken, die als Preisskulpturen[6][7] verwendet werden. Bernhard Kremser arbeitet auch als Dramaturg und Schauspieler. Für die Piccolo Puppenspiele inszenierte er Faust – Geschichte einer Höllenfahrt (Text: Gerd J. Pohl nach der Vorlage von Karl Simrock). In verschiedenen Theaterinszenierungen und Filmen wirkte Bernhard Kremser als Schauspieler mit, zuletzt in Wes Andersons The Grand Budapest Hotel.[8]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Kulturbüro Görlitz: Artists in Residence Abgerufen am 12. März 2014
  2. Liborius-Magazin vom 21. August 2011, Seite 20 ff
  3. Mostre patrocinate della 47.a Esposizione Internationale d'arte (Memento vom 23. August 2007 im Internet Archive) auf der Website der Region Venetien. Abgerufen am 12. März 2014
  4. Rote Kugeln sammeln sich in einer Lichtkuhle in: Neue Kirchenzeitung vom 30. April 2000, Seite 11
  5. Auf Kremsers Glimmstengeln kann man es sich bequem machen in Bonner Generalanzeiger. Abgerufen am 12. März 2014.
  6. Görlitzer Künstler entwirft Preis für Heidi Klum in: Sächsische Zeitung vom 19. Juni 2012
  7. Görlitzer entwirft Preis für Heidi Klum in: Bild Dresden vom 22. Juni 2012
  8. http://www.imdb.com/name/nm6333283/ Abgerufen am 12. März 2014