Bernard Knubel

deutscher Radrennfahrer

Bernard Wilhelm Knubel (* 13. November 1872 in Münster; † 16. April 1957 ebenda) war ein deutscher Radrennfahrer, der bei den ersten Olympischen Sommerspielen der Neuzeit 1896 in Athen an den Start ging.

Familie Bearbeiten

Bernard Knubel wurde in Münster als eines von neun Kindern eines Eisenbahnarbeiters geboren. Nach der Schule ging er in eine Bildhauer-Lehre bei dem lokal bekannten Künstler Wilhelm Bolte, konnte diesen Beruf aber aus gesundheitlichen Gründen nicht lange ausüben. Die Familie von Bernard Knubel war radsportbegeistert, so auch seine beiden Brüder Johannes, der später Bildhauer in Düsseldorf wurde, und Anton, der zunächst ein Fahrradgeschäft in Münster betrieb, später ein Flugpionier wurde und 1915 tödlich abstürzte.[1][2]

Sport-Karriere Bearbeiten

Sechs Wochen vor Beginn der Spiele erging vom Deutschen Unter-Ausschuss zur Teilnahme an den olympischen Spielen in Athen ein öffentlicher Aufruf, auf den hin sich Sportler melden sollten. Knubel erhielt vier Tage vor Abreise den endgültigen Bescheid und gehörte zu den 21 deutschen Sportlern, die nach Athen reisten. Die Reisekosten musste er zum Teil selbst übernehmen, und er kam erst einen Tag vor Beginn der Wettkämpfe am Zielort an. Er startete beim 100-Kilometer-Rennen im Velodrom Neo Faliro, musste aber nach etwa der Hälfte der Distanz wegen Wadenkrämpfen aufgeben.[3] Zur Anerkennung seiner Teilnahme an den Spielen erhielt er eine bronzene Medaille.[3] Knubel war für weitere Rennen gemeldet, bei denen er aber nicht startete.[4]

Nach dem Sport Bearbeiten

Nach seiner Rückkehr aus Athen übernahm Bernard Knubel das Fahrradgeschäft seines Bruders Anton und heiratete. Den Radsport gab er fast vollständig auf. In späteren Jahren litt Knubel unter nahezu vollständiger Taubheit.

Das Angebot von Knubels Geschäft wurde nach und nach um Motorräder und später um Autos erweitert. Das Autohaus Knubel war das erste in Münster und hatte ab 1907 die Generalvertretung der Adlerwerke, später die Generalvertretung von Volkswagen für Münster und das Münsterland. Das Unternehmen besteht noch heute in Familienbesitz (Stand 2019).[2][5]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Als die Räder laufen lernten@1@2Vorlage:Toter Link/www.lwl.org (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf lwl.org (PDF; 506 kB)
  2. a b Bernd Haunfelder: Bernard Knubel Kraftfahrzeuge. Eine Chronik. Münster 1995, S. 12.
  3. a b Michael Schulte: Münsters erfolgreichste Olympioniken.@1@2Vorlage:Toter Link/www.wn.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: Westfälische Nachrichten vom 9. August 2012
  4. Karl Lennartz, Walter Teutenberg: Die deutsche Olympiamannschaft von 1896. Köln 1992, S. 7.
  5. Knubel - die Automobil-Handelsgruppe für VW, Audi und Porsche im Münsterland. In: knubel.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 30. März 2019; abgerufen am 30. März 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.knubel.de

Weblinks Bearbeiten