Florette
Schiffsdaten
Flagge Malta
Schiffstyp Brigantine, Frachtsegelschiff
Rufzeichen 9HEN
Heimathafen Malta
Eigner Historical Tallship Sailing LTD
Bauwerft Fratelli Picchiotti, Limite sull'Arno, Toscana, Italien
Stapellauf 07.01.1922
Verbleib aktiv
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 39,00 m (Lüa)
23,40 m (KWL)
Breite 7,20 m
Tiefgang (max.) 3,20 m
Verdrängung 185 t
Vermessung 119,25 BRT / 89 NRT
 
Besatzung 32 Personen bei Hochseefahrten, 50 Personen bei Tagesfahrten
Maschinenanlage
Maschine 1 Fiat Aifo - Iveco Diesel
Maschinen­leistung 360 PS (265 kW)
Höchst­geschwindigkeit kn (15 km/h)
Takelung und Rigg
Takelung Brigantine
Anzahl Masten 2
Anzahl Segel 13
Segelfläche 550 m²
Geschwindigkeit
unter Segeln
max. 12 kn (22 km/h)
Sonstiges
Klassifizierungen Traditionsschiff
Registrier­nummern 0064


Das Segelschiff Florette ist eine Brigantine und wurde 1921 in der traditionsreichen italienischen Picchiotti Werft in Limite sull'Arno bei Florenz komplett aus Holz gebaut. Sie ist als kommerzielle Yacht und historisches Segelschulschiff angemeldet und ist das älteste Schiff, das unter maltesischer Flagge mit ihrer originalen Registrierungsnummer 0064 aktiv ist. Der Zweimaster mit schwarzem Rumpf ist heute Eigentum der Reederei Historical Tallship Sailing LTD., geführt von der Familie Haynes.

Die Schiffsgeschichte Bearbeiten

1921 bis 1922: Bau und Jungfernfahrt der Florette in der Picchiotti Werft Bearbeiten

Florette wurde 1921 auf dem Festland im Ort Limite sull'Arno bei Florenz in Italien in der traditionsreichen Werft der Familie Picchiotti gebaut. Auftraggeber war die Händler- und Seefahrerfamilie Telara von Marina di Carrara, die im Marmorhandel aktiv waren. Die Fertigstellung der Brigantine Florette erfolgte im gleichen Jahr, aber die Jungfernfahrt war wegen des Wasserstands des Arno erst am 7. Januar 1922 möglich. Alle Schiffe mussten vom Werftstandort über den Fluß Arno zur Meerhafenstadt Livorno überführt werden. Dazu musste der Fluß ausreichend Wasser führen. Bei zu hohem Wasserstand wären die damals ca. 16 Brücken auf dem über 50 km langen Flußabschnitt zum unüberwindbaren Hindernis geworden. Die Betakelung erfolgte an einer Werft am Meer.

1922 bis 1940: Florette als Frachtsegelschiff unter Kapitän Telara Bearbeiten

Florette wurde speziell für den Transport von großen Marmorquadern gebaut. Der Rumpf wurde deshalb mit zusätzlichen Querstreben über die ganze Länge verstärkt und das Deck (Schiffbau) mit zwei kleine Ladeluken ausgestattet. Florette wurde als Brigantine betakelt und besaß am Vormast vier Rahsegel. Insgesamt hatte sie eine Segelfläche von 550 m2 und noch keine Motorisierung. Giovanni Telara wurde im Alter von 21 Jahren erster Kapitän. Eigner wurde er erst, nach der Abzahlung der Raten an die Werft. Diese Form der Abzahlung war damals weit verbreitet. Bis der Auftraggeber das Schiff komplett bezahlt hatte, war die Werft anteilsmäßig Mitinhaber. In späteren Jahren gab es immer Mitinhaber, Geschäftspartner und stille Teilhaber. Giovanni Telara behielt aber immer die Mehrheit am Schiff und war immer alleiniger Kapitän. Die erste Crew bestand aus dem Kapitän und 6 Seeleuten. Die meisten Crewmitglieder waren Familienangehörige. Der Kapitän hatte Achtern eine eigene Kabine und die Crew bewohnte das Vorschiff. Bei Flaute und um den Windjammer in und aus dem Hafen zu schleppen, nutzte die Crew ein schweres Ruderboot, das sich an Deck befand. In Marina di Carrara wurde sie mit bis zu 200 t Fracht beladen, um die damals wichtigen Handelshäfen im Mittelmeer mit dem berühmten Carrara-Marmor zu beliefern. Im Jahre 1936 wurde der erste Motor – ein Zweizylinder mit 60 PS – installiert, um die Hafenmanöver zu vereinfachen.

1940 bis 1944: Florette im Kriegsdienst unter Kapitän Telara Bearbeiten

Bis zur Beschlagnahmung am 18.04.1941 durch die italienische Kriegsmarine war Florette als Frachtschiff im Einsatz. Unter Kapitän Telara‘s Kommando, seinen 6 Crewmitgliedern und weiteren 6 Militärmatrosen wurde Florette mit einem Kanonengeschütz, zwei schweren Maschinengewehren und einem Funkgerät ausgestattet. Die Crew war zusätzlich mit Gewehren bewaffnet. Florette wurde ein Patrouillenschiff der Italienischen Navy. Nach der Kapitulation der Italiener im Jahr 1943 wurde Florette als Wachschiff eingesetzt. Kapitän Telara, der den Krieg für beendet hielt, ließ die Segel setzen in Richtung Heimat nach Marina di Carrera. Während sie in der Küstennähe von Civitavecchia segelten, wurde Florette von deutschen Truppen gestoppt und beschlagnahmt (Datum war der 8.,9. oder 10.September 1943) und in den Hafen beordert. Kapitän Telara musste nun deutsche Truppen nach Livorno bringen. Laut dem Kriegstagebuch der Seetransportstelle Livorno traf Florette zusammen mit den Marinefährprähmen F-514 und F-554, sowie den Frachtpenichen BREMERHAVEN, KÖLN, JÖRN und KURT von Neapel kommend am 11.09.1943 um 19.00 Uhr in Livorno ein. Das Schiff ist auch noch am 16.09.1943 als in Livorno befindlich gemeldet. Am Tag vor der Abfahrt nach Sardinien wurde Florette am äußersten Landungssteg in Livorno vertaut, um am nächsten Tag eine Ladung Munition aufzunehmen. Eine Fahrt nach Sardinien mit einer Fracht von 200t Munition an Bord war äußerst riskant, weil feindliche U-Boote direkt vor dem Hafen lauerten. In dieser Nacht gab es einen Luftangriff der Amerikaner (Angriff vom 21.09. oder 24.09.1943). Kapitän Telara nutze seine Chance und entschied die Brigantine zu fluten. Er ließ alle Seeventile von seinem Cousin und Schiffsingenieur Gacomo Telara öffnen um Florette auf dem Grund des Hafenbeckens zu versenken. Dort lag sie sicher vor feindlichen Angriffen. Am 28.09.1943 taucht sie in der Auflistung der italienischen Schiffe in Livorno nicht mehr auf. Eine Verlustmeldung ist nicht im Kriegstagebuch auffindbar. Die Selbstversenkung eines Schiffes hatte harte Konsequenzen vor dem Kriegsgericht. Telara Govanni flüchtete deshalb in der gleichen Nacht. Er hielt Kontakt zu seiner Familie und kämpfte als Partisan gegen die Deutschen.

1944 bis 1967: Florette als Frachtsegelschiff unter Kapitän Telara Bearbeiten

Die Amerikaner befreiten Livorno im Herbst 1944 und bereits einen Tag später kam Kapitän Telara zurück nach Livorno, wo noch immer die Mastspitzen von Florette aus dem Meer ragten. Seine guten Kontakte zu den Amerikanern, die er als Partisan aufgebaut hatte, waren ihm jetzt sehr nützlich. Er erzählte den Amerikanern von der absichtlichen Flutung um das Schiff zu retten. Die Amerikaner halfen bei der Bergung des Schiffes. Sie zerlegten den Zweizylinder-Motor, überholten ihn, wuschen und strichen das Schiff. Außerdem wurde Florette mit neuen Segeln betakelt. Nur sechs Wochen später war Kapitän Telara und die komplett überholte Florette fertig, um wieder in See zu stechen. Nach dem Krieg gab es für Florette als Frachtsegelschiff viel Arbeit, da nicht viele Schiffe den Krieg überstanden hatten. In Zusammenarbeit mit der britischen Admiralität brachte Sie Nahrung nach Malta und Material nach Livorno. Florette war eine der ersten Schiffe, die in Lebensmittel nach Malta brachten. Nach einigen Jahren wurde sie wieder für den Marmortransport eingesetzt. 1952 wurde Florette, um Kosten zu sparen und wettbewerbsfähig zu bleiben, mit einem neuen 4-Zylinder Dieselmotor mit 130 PS ausgestattet. Er wog 7 Tonnen und machte eine Geschwindkeit von 6,5 Knoten möglich. Die Auftakelung wurde auf die eines Gaffelschoners reduziert: zwei große Gaffelsegel und drei Focksegel. Sie war noch immer ein gutes Segelschiff und fuhr weiter als Frachtsegler unter dem Kommando von Kapitän Telara bis zu seinem Ruhestand im November 1967. Florette wurde von Carrara nach Livorno überführt und zum Verkauf angeboten. Aber das Ende der Segelfrachtschiffe war längst da.

1968 bis 1978: Florette wird zur Segelyacht umgebaut Bearbeiten

1968 kaufte der in Italien (Ischia) lebende Deutsche Edmund Fumian das Schiff und baute es auf der Insel Ischia und Neapel zu einer Segelyacht mit Kabinen um. Der Umbau mit neuem Deck und Kombüse dauerte bis 1970 an. Unter Deck wurde ein Salon, zwei Badezimmer und Kabinen eingebaut. Der Motor zu dieser Zeit war noch ein Langsamläufer der mit Pressluft gestartet wurde. In dieser Zeit war die Florette unter der Panama-Flagge registriert, später, 1974 wechselten Sie zur Maltesischen Flagge mit der Registrierungsnummer 0064. Der Deutsche Jochen Eichler war zeitweise Kapitän mit dem Eigner Edmund Fumian und kaufte das Schiff 1976. Das Schiff wurde seit dem Umbau vorwiegend als Tauchschiff betrieben und war bereits zu dieser Zeit im Mittelmeerraum unterwegs. Wegen der hohen Unterhaltskosten wurde das Schiff jedoch 1978 wieder zum Verkauf angeboten und ging an Ron Haynes.

1968 bis 1982: Florette wird Segelschulschiff unter Kapitän Haynes Senior Bearbeiten

Florette wurde Segelschulschiff für eine Segelschule in Elba. Sie segelte unter italienischer Flagge mit Registrierung in Livorno (No. LI-008ND). Ronald Alfred Haynes Senior war zu dieser Zeit an Bord einer 40m Yacht, einem ehemaligen Minensuchboot, bei dem der Engländer Jahre vorher geholfen hatte, es zur Yacht umzubauen. Er lernte den Inhaber der Segelschule kennen und half bei den technischen Arbeiten auf der Brigantine Florette. Am Ende der Saison war er nicht nur in die Brigantine verliebt, sondern auch in die 18jährigen deutsche Köchin an Bord der Florette. Ihm wurde die Position als Kapitän der Florette und eine Partnerschaft angeboten. Im Winter 1978 heiratete Ron Haynes die Köchin und gelernte Erzieherin Christel. Die Betakelung der Florette wurde wegen der einfacheren Handhabung zu der eines Stagsegel-Schoners geändert. Dann wurde sie in die Sabatini Schiffswerft bei Porto Ercole am Mount Argentario überführt. Der Vater des damaligen Werftbesitzer besaß noch das Wissen und die Erfahrung des traditionellen Holzschiffbaus. Er hat selbst ähnliche Schiffe wie Florette während seines Berufslebens gebaut und die Werft reparierte daher als eine der wenigen noch immer große Fischerboote aus Holz. Während der nächsten zehn Jahre wurden in dieser Werft die wichtigsten Restaurierungsarbeiten am Rumpf vorgenommen. Zur gleichen Zeit knüpfte der Schiffsingenieur Ron Haynes zu schweizer und deutschen Tauchorganisationen um 1- oder 2-wöchige Tauchtörns auf Florette anzubieten. Das war die Basis, die das Überleben mit Florette für die nächsten zehn Jahre sicherte. Im August 1979 begann Florette mit den Tauchtörns bei den Äolischen Inseln. 1979 wurde der Sohn Rony Haynes geboren, der bereits nach zwei Wochen an Bord der Florette anheuerte und aufwuchs und heutiger Kapitän ist. Im November kehrte Florette zurück nach Elba, wo ein 260 PS-starken Motor während des Winters eingebaut wurde. Für die Saison im Sommer 1980 wechselte das Segelschulschiff Florette ihre Basis nach Porto Santo Stefano, am Berg Argentario. Dies wurde für die nächsten zehn Jahre ihr neues Segelrevier. Sie machte Törns an die Südküste Frankreichs, nach Korsika, Sardinien und Sizilien. Während der Saison 1982 kam der Inhaber der Segelschule in persönliche und finanzielle Schwierigkeiten und war gezwungen, Florette zu verkaufen.

1982 bis 2000: Florette wird restauriert unter Kapitän und Eigner Haynes Senior Bearbeiten

Ron Haynes und seine Frau Christel Haynes entschieden sich das inzwischen völlig heruntergekommene 60 Jahre alte Schiff zu kaufen – seit dem ist sie in deren Familienbesitz. Mit einem hohen Bankkredit und eine Mannschaft, die aus einem drei Jahre alten Jungen und einem Hund bestand übernahmen Sie das Geschäft, das dank des hohen persönlichen Engangements weiterhin gut lief. Florette wechselte zur britischen Flagge. Die 7 Monate der Sommersaison wurden mit Tauchtörns und Meeresforschungsteams von durchschnittlich 20 Tauchern bestritten. Nach einigen Jahren war das Schiff abbezahlt und die Familie Haynes verbrachte die Wintermonate mit Reparaturen, Instandhaltung und aufwendigen Restaurierungsarbeiten. 1991 war die Rumpfrestauration fertig, außerdem bekam Florette wieder ihre ursprüngliche Takelage und wurde damit wieder zur Brigantine. Der Eigner Ron Haynes wechselte aus finanziellen und familiären Gründen (schulpflichtige Tochter Jenny) das Winterquartier nach Malta, wo es bis heute ist.

2000 bis 2011: Florette unter Kapitän Haynes Junior Bearbeiten

2000 wurde sein Sohn Ronald Anton Haynes nach weiteren Schulungen an der Nautik-Universität in Malta, offiziell Kapitän der Florette. Nach vielen Jahren der Diskussion mit MCA und ohne genaue Richtlinien für historische Schiffe, wechselte Florette wieder zur Maltesischen Flagge. Malta trat der EU bei und brachte 2006 die neue Klassifikation für kommerzielle Yachten raus, die auch traditionelle Segelschiffe berücksichtigte. Nach langer Beweisführung erfüllte Florette alle Kriterien und Tests und ist nun das älteste Schiff, das unter maltesischer Flagge mit ihrer alten Registrierungsnummer 0064 fährt. Sie ist als kommerzielle Yacht und historisches Segelschulschiff angemeldet. Die neu gegründete Firma, unter der Florette segelt, heißt Historical Tallship Sailing Ltd und ist ein Familienunternehmen. Die hölzerne Brigantine ist als Touristen- und Charterschiff im Mittelmeerraum aktiv. Florette dürfte zu den wenigen traditionellen Segelschiffen dieser Größe im Mittelmeer gehören, die noch in privater Hand ist (????-nicht ganz richtig wegen LTD?streichen??).

Das Schiff Bearbeiten

Die Picchiotti Werft Bearbeiten

Die Gründung der traditionsreichen Picchiotti Werft geht bis ins 1600 Jahrhundert zurück. Limite sull'Arno war der Standort der Werft der letzte für große Segelschiffe befahrbare Punkt vor Florenz am Fluß Arno. Damals war die Nähe zur reichen Handelsmetropole Florenz sehr wichtig. Viele Aufträge kamen von reichen Handelsfamilien – auch die Familie Medici war Kunde – zum Bau von Schiffen meistens für den Handelstransport von Carrara-Marmor. Für eine besonders stabile Bauweise mit hoher Langlebigkeit waren die toskanischen Windjammern der Picchiotti Familie bekannt. Ein weiterer Vorteil der kleinen Schiffe waren eine gute Handelsauslastung und eine bessere Manövrierfähigkeit. Die Familie Picciotti baute auch Schiffe für den von Leonardo da Vinci konzipierten Navicelli Kanal Fosso di Navicello (Notiz: Dieses erste "?Schleusensystem?" wurde "le conche di Leonardo" oder "Leonardo's Locks" genannt) nach Pisa zur Kontrolle des Arno. Der Standort im Landesinneren hatte weitere Vorteile: Schutz vor Piraten, leichtere Versorgung der Arbeiter und natürlich die direkte Nähe zu den umliegenden Wäldern. Es gab angeblich allein drei Mitarbeiter, die nur auf der Suche nach den richtigen Bäumen in der umliegenden Region unterwegs waren. Der Standort im Landesinneren hatte natürlich auch Nachteile. Alle Schiffe mussten über den Fluß Arno zur Meerhafenstadt Livorno überführt werden. Dazu musste der Fluß genügend Wasser führen, aber auch nicht zu viel, ansonsten wären die 16 Brücken auf dem ca. 50 km langen Flußweg zum unüberwindbaren Hindernis geworden. Dieser Transfer für die großen Segelschiffe aus der Werft von Limite sull'Arno war immer eine große Herausforderung für die Picchiotti-Werft. Die Betakelung der Schiffe erfolgte in Livorno. Später baute die Picchiotti Familie weitere Werften am Meer. Die größte war in Viareggio. Heute gehört die Picchiotti Werft zur Perini Navi Group und hat sich im Laufe der Zeit auf den Bau von Motoryachten spezialisiert. Florette ist das letzte traditionelle Segelschiff der Picchiotti Werft, das noch aktiv ist (Nachweis siehe Literatur: C. Nicodemo Picchiotti & Sergio Scuderi: Colloquio con il mio Tempo – Testimonianza sulla cantieristica e sulla marineria toscane raccolta Picchiotti S.p.a. Publishing Division, Viareggio 1978, Vergabe nur an ausgewählte Kunden und Interessenten der Picchiotti Werft, (zweisprachig geschrieben: ital. und engl.), 300 Seiten.), Aussage wirkt sicher sehr gewagt mit dieser Literaturangabe. Besser vermeiden?

Textverlinkungen zu Wikiseiten werden noch ergänzt

Rumpf Bearbeiten

Eine Besonderheit der typischen toskanischen Konstruktion, auch unter dem Namen Viareggina bekannt, ist die große Rumpflänge, ein breiter Bugbereich und ein schmaleres Heck. Der Rumpf wurde speziell für den Transport von großen Marmorquadern mit zusätzlichen Querstreben über die ganze Länge verstärkt. Dadurch war eine Ladekapazität von bis zu 200t Frachtgut (Marmor) möglich. Die Holzkonstruktion besteht hauptsächlich aus massiver Eiche und Pinie mit Mahagoni auf Eichenkonstruktion. Das Deck ist aus Iroko die Masten und deren Teile sind aus Pinie gearbeitet. Thema Werftarbeiten: zusätzliche Holzarten, Infos folgen

Unter Deck Bearbeiten

 
Plan unter Deck der Brigantine Florette 2009

(es folgen Kabinenplan, Salon- und Kabinenbeschreibung/ -ausstattung), Plan wird noch aktualisiert, Umbau 2010/11 im Kabinenbereich - eine Gästekabine mehr statt einer Crewkabine - für Crew dafür andere Aufteilung – wird nicht gezeigt)

Takelage Bearbeiten

 
Takelage Brigantine Florette

Allgemeine Informationen Takelage Bearbeiten

  • Brigantine (Schiffstyp) (ital.: Brigantino Goletta)
  • Die Takelage wurde nach den Lloydsplänen nachgebaut und entspricht der Originaltakelage von 1922.
  • Segelfläche gesamt: 550 qm (?)
  • Traditioneller Handlungsweise – keine Winsch.
  • 14 Segel (siehe Segelübersicht)
  • Das verwendete Segeltuch hat eine Stärke von 8oz(?) bis 14oz(?).
  • Stehendes Gut: Prüfzertifiziert mit Talurit Aluminium Schmiedegesenk (Klemmen?). Alle Scheckel (?) CE geprüft und ausgezeichnet.
  • Maximal-Geschwindigkeit: mit Segel 12 Knoten (Schemazeichnung der Takelage mit Beschriftung der Segel)

Grafik Takelage wird neu erstellt

Belegplan Bearbeiten

  • Informationen wären vorhanden, könnte Grafik erstellen????

Segelübersicht Brigantine Florette Bearbeiten

  • Grafik Nr 3: Außenklüver: 31,50 m2
  • Grafik Nr 2: Innenklüver: 11,20 m2
  • Grafik Nr 1: Vorsegel (Focksegel??): 23,40 m2
  • Grafik Nr 8: Stagsegel: 24,40 m2
  • Grafik Nr 12: Fisherman-Stagsegel: 45,00 m2
  • Grafik Nr 10: Gaffel-Großsegel: 110,35 m2
  • Grafik Nr 11: Gaffeltoppsegel: 49,50 m2
  • Grafik Nr 9: Stag-Topsegel: 39,40 m2
  • Grafik Nr 4: Jager: 22,30 m2
  • Grafik Nr 13 Trysegel: 12,00 m2
  • Grafik Nr 7: Ober-Marssegel: 20,30 m2
  • Grafik Nr 6: Unter-Marssegel: 27,00 m2
  • Grafik Nr 5: Groß-Hauptrahsegel: 38,00 m2

Ist der ganze Bereich von Maschinenausstattung bis Signalsystem von Relevanz (oder streichen?), da der Artikel eigentlich über das historische Schiff informieren soll??

Maschinenausstattung Bearbeiten

  • 1936: 2-Zylinder Dieselmotor mit 60 PS / xxkw (Erste Motorisierung)
  • 1952: 4-Zylinder Dieselmotor mit 130 PS / xxkw
  • 1979: (?)-Zylinder Dieselmotor mit 260 PS / xxkw
  • 1996: 6-Zylinder Dieselmotor mit 360 PS / 225 kw, Fiat Iveco Aifo type 8210 SRM 36-12

Serial N, 1.800 Umdrehungen, mit Hydraulikgetriebe Type ZFMPH350, Trockengewicht 1890 kg

Sicherheit Bearbeiten

Konstruktion Bearbeiten

Florette ist bei Lloyds Underwriters versichert. Aus Sicherheitsgründen gab und gibt es keine Bullaugen bzw. Sichtöffnungen im Rumpf, was für ein Frachtschiff auch nicht nötig und erwünscht war. 2006 wurden alle vorgeschriebenen Stabilitäts- und Incliningtests mit der alten Schiffskonstruktion für die neue Klassifizierung nach MMA 2006 EU durchgeführt und bestanden.

Moderne Sicherheitsausstattung Bearbeiten

  • Florette verfügt über alle vorgeschriebenen Sicherheitssystem und -ausrüstungen.

Zulassung Bearbeiten

Florette ist heute ein offiziell zugelassenes Segelschulschiff für Chartering nach MMA (europaweit anerkannte Zulassung für kommerzielle Charter- und Segelschulschiffe)

Die Länderflaggen von Florette (unglücklich formuliert!!) Bearbeiten

Ich habe hier einmal alle Dokumente gelistet (muss wohl eher unter Einzelnachweise, aber in welcher Weise?), die vorliegen. Wahrscheinlich sind die meisten Informationen (alle bis auf die Registriernummer) uninteressant für diesen Artikel?!

Italienische Flagge (1922-xx)

  • 1922: Built under RINA control by Fratelli Picchiotti & Company Viareggio at La Tinaia (Empoli).
Dokumente:
  • RINA Certifcato Di Classe No. 441 issued in La Spezia on June 6th, 1965 and was valid to 1967. / Kopie aus dem italienischen Schiffsregister von 1960,
  • Registriernummer 5390. RINA Klasse 100 A1 Mittelmeer.

Maltesische Flagge (xx-xx)

  • Registriernummer 0064

Panama Flagge (xx-xx)

  • Registriernummer xxx (Altes Bild vorhanden mit Schiffsbeschriftung Florette Panama am Heck, Recheproblem)

Italienische Flagge (1978-1981)

Dokumente:
  • Nave Da Diport registered Livorno no. L18ND with international call sign IY4517
  • Certificato Di Navigabilita no 20/78/6 (more than 6 miles) issued April 20th, 1978
  • Certificato Di Sicurezza-Ministero Marine Italiano. Was valid from April 18th, 1978 to March 1983
  • Registriernummer L18ND, international call sign IY4517

Österreichische Flagge (1981-1987)

Dokumente:
  • Ship Certificate no 483 issued in Wien, Austria, April 4th, 1981.
  • Flag Certificate issued April 28th, 1981
  • Tonnage Certificate issued March 24th, 1981
  • Safety Construction and Equipment Certificate-Special Purpose Cargo Ship less than 500 G.R.T. for intercoastal navigation. Registered OES 2189 on March 30th, 1981
  • Germanisher Lloyd Construction and Safety issued March 4th, 1981
  • Construction and Safety valid issued February 21th, 1983 was valid to 1987
  • Austrian Flag cancelled February 21th, 1987
  • Anchor taxes from 1981-1983
  • Registriernummer 483

Britische Flagge (1984-2009?)

Dokumente:
  • Contract of Sale issued November 2nd, 1982
  • Bill of Sale issued May 16th, 1983
  • Declaration of Ownership issued November 11th, 1983
  • Tonnage Certificate issued February 11th, 1983
  • Certificated of British Registry issued March 21st, 1984
  • Certificated of British Registry reissued in 2005
  • Condition Survey, March 30th, 1989
  • Insurance Survey, March 1st, 1998
  • Condition Survey, March 2nd, 2005
  • Registriernummer 705506

Maltesische Flagge (seit 2009?)

Dokumente: folgen, sind in Malta
  • Registriernummer 2006, seit xxxx 0064

Sonstiges Bearbeiten

Langsamste und schnellste überlieferte Fahrt als Segelschiff Bearbeiten

Der Geschwindigkeitsrekord der Florette ohne Motorisierung mit gemischter Ladung lag, laut mündlicher Überlieferung von Kapitän Telaro, bei 36h von Barcelona nach Viareggio. Das entspricht einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 12 Knoten. Ihre langsamste Reise war von Viareggio nach Palermo. Diese dauerte ganze 3,5 Monate.

Florette als historische Film-, Musikvideo- und Showkulisse Bearbeiten

Florette wurde wegen ihrer Originalität bereits mehrfach als Kulisse für Filme und Videoclips verwendet. Zuletzt für einen französischen Film mit Guillaume Depardieu (The Duchess of Langeais, 2007). Das Schiff wurde dazu in das letzte Jahrhundert zurückversetzt. Sämtliche technischen Neuerungen wurden abgebaut oder verdeckt. Die Crew wurde ebenfalls verkleidet. 1996 wurde ein Musikvideo mit Sammy Bruggemann auf der Florette gedreht. Dazu wurde ein Piano auf das Küchendach gehievt. Eine weitere Schwierigkeit bei den Dreharbeiten in Malta war der Helikopter, von dem aus gedreht wurde.

(muss noch zeitlich sortiert werden):

  • Kulisse für Rai TV: Show II Faro (2010)
  • Lokal TV Calabria: Joachim Murat of Napoleon
  • Filmtrailer: The Duchess of Langeais (2007) [1]
  • Rafaella Carrara Show: Elba - Napoleon Bonaparte
  • Werbespot für eine griechische Bank [2]
  • Musikvideo Sammy Bruggemann (1996) [3]
  • Spielfilm: Die Piratenbraut (1995)

Vergleichbar konstruiertes toskanisches Segelschiff Bearbeiten

Ein von der Bauart vergleichbares toskanisches Schiff ist die 51m lange Brigantine S. Giorgo[4] (ab 1952 Segelschulschiff der italienische Marine unter dem Namen Ebe[5]) aus der Werft Benetti [6]in Viareggio, Baujahr 1921. Damals die angeblich größte Brigantine im Mittelmeer komplett aus Holz gebaut. Die Brigantine ist heute im größen wissenschaftlichen Museum Italiens [7], dem Museum für Wissenschaft und Technik Leonardo da Vinci in Mailand [8] im Naval-Air Pavilion ausgestellt. Das Museum befindet sich im ehemaligen Olivetanerkloster San Vittore aus dem 16. Jahrhundert und enthält auf 40000 m² eine umfangreiche Sammlung der Geschichte der Industrie und Technik.

Florette steht für Uhrenmodell Pate Bearbeiten

wahrscheinlich völlig unwichtig: Uhrmanufaktur Glashütte hat ein Uhrenmodell nach Brigantine Florette benannt. (Streichen?)

Siehe auch Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Norman J. Brouwer: International Register of Historic Ships Naval Institute Press, Chatham 1999, ISBN 10: 0870213067, ISBN 13: 9780870213069, 383 Seiten (S. 194 Florette).
  • Romano Bavastro: Le vele del Marmo: Marina di Carrara da piccolo borgo a capitale della marineria Bandecchi & Vivaldi, Italien 2003, ISBN: 88-8341-040-8, 268 Seiten, (Geschichte über Werften, Segelschiffe und Seemannschaften von Marina die Carrara).
  • Flavio Seravini: La Flotta Scomparsa Gribaudo SRL, Italien 2010, ISBN: 978-88-7906-873-4, 440 Seiten, (Geschichte über die verschwundene italienische Flotte der Frachtsegelschiffe).
  • Sergio Bellabarba & Edoardo Guerreri: Vele Italiane della costa occidentale: dal Medioevo al Novecento Ulrico Hoepli Editore S.p.a., Milano 2002, ISBN 10: 8820330814, ISBN 13: 9788820330811, 284 Seiten.
  • C. Nicodemo Picchiotti & Sergio Scuderi: Colloquio con il mio Tempo – Testimonianza sulla cantieristica e sulla marineria toscane raccolta Picchiotti S.p.a. Publishing Division, Viareggio 1978, Vergabe nur an ausgewählte Kunden und Interessenten der Picchiotti Werft, (zweisprachig geschrieben: ital. und engl.), 300 Seiten.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Filmtrailer: The Duchess of Langeais Webseite mit Filmtrailer. Abgerufen am 01.06.2011.
  2. Werbespot für eine griechische Bank Werbespot auf Vimeo Webseite. Abgerufen am 01.06.2011
  3. Musik Video: Sammy Bruggemann Musikvideo auf Youtube. Abgerufen am 01.06.2011
  4. Historische Brigantino S. Giorgio, Werft Benetti Artikel mit Bild auf Charterworld.com vom 15. Januar 2011. Abgerufen am 02.06.2011
  5. [Palinuro (A 5311) Nachfolgeschiff Palinuri] Artikel über Segelschulschiff Palinuri (A5311). Abgerufen am 03.06.2011
  6. Webseite Werft Benetti Webseite der Werft Benetti mit Kurzportrait Brigantino S. Giorgio. Abgerufen am 02.06.2011.
  7. Da Vinci Tour Deutsche Beschreibung des Museums in Zusammenhang mit dem Namensgeber Leonardo da Vinci. Abgerufen am 02.06.2011
  8. Museo della Scienza e della Tecnologia Leonardo da Vinci, Brig Schoner Ebe - Brigantino S. Giorgio Offizielle Webseite des Museo della Scienza e della Tecnologia Leonardo da Vinci

Richtige Typo folgt:

Italienisches Schiffsregister RINA: folgt, liegt in Malta oder Kopie auf dem Schiff

Lloyds Schiffsregister (Germanischer Lloyd) & Versicherung (Lloyd's of London)?: folgt, liegt in Malta oder Kopie auf dem Schiff

Siehe auch Bearbeiten

[[:Kategorie:Traditionsschiff]] {{{SORTIERUNG:Florette}}} {{{[[Kategorie:entsprechende Unterkategorie]]}}}