Giyasettin Sayan (* 4. April 1950 in Hasköy, Türkei) ist ein kurdisch-deutscher Politiker (Die Linke) kurdischer Herkunft.

Er ist seit dem 30. November 1995 migrationspolitischer Sprecher der Linksfraktion im Berliner Abgeordnetenhaus.

Leben und Beruf

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Sayan stammt aus einer politischen Famiie Kurdistans. Sein Großvater Hasan Sayan wurde 1925 nach einem Aufstand der Kurdischen Minderheit nach Izmir verbannt. Sein Vater und Bruder waren politisch aktiv.

Nach der Schulzeit in der Türkei beendete er sein Studium an der FHW Berlin 1980 als Diplom-Betriebswirt (FH). Danach studierte er Politische Wissenschaften an der FU Berlin und machte 1984 sein Diplom. Von 1985 bis 1998 war er Sozialberater bei der Arbeiterwohlfahrt Berlin e.V. in der Sozialberatungsstelle Spandau. Er spricht Deutsch, Kurdisch, Türkisch, Arabisch und Persisch.

Am 19. Mai 2006 wurde Sayan Opfer eines Überfalls von zwei mutmaßlich rechtsextremen Gewalttätern in Berlin-Lichtenberg.[1][2] Die Täter wurden nicht gefasst, das Verfahren der Staatsanwaltschaft eingestellt.[3]

Von 1982 bis 1995 war Sayan Mitglied der Alternativen Liste und von 1987 bis 1988 in dessen geschäftsführenden Ausschuss (Vorstand) mit Harald Wolf, Christian Ströbele und anderen. Er brach mit der AL, da sich diese in der Migrationspolitik vom linken Standpunkt entfernte. Vom 30. Novemder 1995 bis Ende Dezember 2011 war Sayan Abgeordneter im Abgeordnetenhaus zu Berlin als Mitglied der Linkspartei. Er war dort Mitglied des Aussschuss für Migration & Kultur, sowie Inneres und im Petitionsausschuss. Diese 16 Jahre im AGH war er Mitglied im Senatspräsidium. In dieser Funktion engagierte er sich für Städtepartnerschaften mit Budapest, Prag, Istanbul, Madrid und Moskau. Dabei sorge er für mehrere Eklats. Bei der Pressekonferenz mit dem Moskauer Bürgermeister kritisierte er ihn für die schlechte Behandlung der Moslimischen Minderheit. Bei einen Empfang in der Deutschen Botschaft in Budapest beleidigte er den Vorsitzenden einer Nationalistischen Partei schwer.


Er wurde in seinem Wahlkreis Lichtenberg für die Linke direkt gewählt.

Abgeordneter

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Von 1994 bis 1995 war er Mitglied der Bezirksverordnetenversammlung Wilmersdorf. Seit dem November 1995 ist er Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin, dies als Präsidiumsmitglied, migrationspolitischer Sprecher der Linksfraktion sowie Mitglied der Ausschüsse für Gesundheit, Soziales, Migration und Verbraucherschutz und für kulturelle Angelegenheiten. Weiterhin war er Mitglied der Stiftung Umverteilen und ist Mitglied der Kurdischen Gemeinde zu Berlin. Sein Wahlbezirk ist Lichtenberg-Hohenschönhausen. Sayan war vor einigen Jahren bewusst in den Berliner Osten gezogen, um damit ein Zeichen zu setzen. Er engagiert sich besonders gegen Rechtsextremismus und für migrationspolitische Fragen, in diesem Zusammenhang äußerte er sich auch zum Fall Sürücü.[4] Unter der Überschrift Antisemitismus gehört zum organisierten Islam referierte Sayan am 13. März 2013 in Trier.[5]

Engagement

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Als Kurde setzt sich Sayan für die Belange von Minderheiten ein.

  • Saddams tödliche Diplomaten in Berlin. Attentat auf kurdischen Studentenkongress vom 1. August 1980 in Berlin (West) bis heute straflos (Mit Marion, Böker) Evra Verlag, Berlin, 2005, ISBN 3937716211

Einzelnachweise

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  1. Spiegel Online: Rechte Schläger attackieren türkischstämmigen Politiker, 20. Mai 2006
  2. Spiegel Online: Staatsschutz ermittelt nach Angriff auf kurdischstämmigen Politiker, 20. Mai 2006
  3. FOCUS Online: "Ich werde konsequent weiter gegen rechts arbeiten", 26. November 2006
  4. Die Linkspartei.PDS-Fraktion im Abgeordnetenhaus: Sürücü-Urteil zeigt gesellschaftlichen Handlungsbedarf taz 28.11.2006 (Memento vom 28. September 2007 im Internet Archive), 13. April 2006
  5. http://www.volksfreund.de/nachrichten/region/trier/Kurz-Antisemitismus-gehoert-zum-organisierten-Islam;art777,3465922 Antisemitismus gehört zum organisierten Islam
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