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Kraftwerk Kaprun Bearbeiten

Woher kommt der Text? Ist er von Dir, aus einem Buch, aus eigenem Wissen oder wie? Ich schreibe an mehr als 27000 Zeichen zwei Tage, Du vielleicht auch. Als ich die Änderung gesehen habe, habe ich den Text auf eine Urheberrechtsverletzung geprüft, aber es war keine festzustellen. Ich bitte freundlich um Aufklärung. Grüße, --Capaci34 Ma sì! 01:12, 26. Nov. 2009 (CET)Beantworten

So, nochmal: bitte um Erklärung. Meine Ansprache an Dich erfolgte nicht aus Spaß an der Freude, im Gegenteil. Der Artikel wird jetzt von mir solange vollgesperrt, bis ich eine Antwort bekomme. Grüße, --Capaci34 Ma sì! 23:11, 5. Dez. 2009 (CET)Beantworten


Da ich den Text auf der Seite Kraftwerk Kaprun nicht platzieren kann ("bearbeiten" fehlt), stelle ich ihn provisorisch hier her. Die Quellen sind am Schluss. Es sind geringfügige Verbesserungen im Text.

Liebe Grüsse --Walter Koessler 00:44, 15. Dez. 2009 (CET)Beantworten

PS: Bitte mich per E-mail anschreiben. Da merke ich (beinahe) sofort wenn mich jemand erreichen will.


Einführende Bemerkungen zur Geschichte der Tauern-Kaprun Kraftwerksgruppe Bearbeiten

In Österreich tobt seit 1986 (Affaire Waldheim) eine kuriose und in seiner Heftigkeit wohl nur in Österreich nachvollziehbare Auseinandersetzung: Ist die Zweite Republik nun Opfer oder Profiteur der Naziherrschaft? Dass beides zugleich der Fall war, passt nicht in das Muster des mit Vehemenz geführten Diskurses und wird daher kaum argumentiert.

Nicht nur, aber eben auch Kaprun liegt seit langem im Kreuzfeuer dieser Polemik. Dies hat zu teilweise skurrilen Behauptungen und Umdeutungen geführt. So wurde z.B. aus der „erst zur Hälfte eingerichteten Baustelle zur Errichtung der Limbergsperre“ die „schon zur Hälfte fertig errichtete Limbergsperre“. Ein qualitativer und quantitativer Unterschied der es in sich hat. Aber auch die Behauptung, die Nazis hätten nur die Baustelle aufgeschlossen, ist falsch. Tatsächlich wurde von November 1944 bis Mai 1945 sogar Strom ans Netz geliefert, wenn auch nur improvisiert und keinesfalls auf Dauer ausgerichtet.

Kaprun hatte im Dritten Reich zu keiner Zeit Priorität und galt ab 1943 nicht mehr als kriegswichtig. Nach einem propagandistisch genutzten Spatenstich, bezeichnender weise im Ortsteil Kotigeinöden, da noch völlig unklar war, wo überhaupt gebaut werden sollte, wurde die Bautätigkeit von den Behörden im fernen Berlin als eher lästig gesehen. Das Projekt galt als zu utopisch und die Arbeiten standen mehrmals vor der Einstellung. Die ausführenden Firmen konzentrierten sich deshalb bis Herbst 1944 auf technisch anspruchslose Arbeiten, wie 7 km Zubringergleise, Bodenplanierungen und vor allem auf das untere Maschinenhaus, gebaut im Kapruner Winkel und nicht, wie technisch effizienter aber eben auch komplizierter, direkt an der Salzach. Zudem wurde oberhalb von Kaprun, am Wasserfallboden, als Tagesspeicher ein einfacher Erddamm aufgeschüttet, um zumindest einen kleinen Staubetrieb zu erreichen. Holzrohre (!) verbanden diesen Schüttdamm mit einem Druckstollen zum Wasserschloss Maiskogel. Zwei von vier geplante Druckrohre wurden zum unteren Krafthaus verlegt. Gebaut wurde auch ein provisorischer Schrägaufzug für 9 t Arbeitsleistung, der 1951 und 1952 (Bau der Oberstufe) von den Österreichern durch einen relevanten 60 t Schrägaufzug ersetzt wurde. Mangels Ingenieure konnten die ausführenden Firmen nicht einmal das in 500 m Entfernung vom Krafthaus vorgesehene kleinere Kraftwerk für den Energie-Eigenbedarf der Baustelle errichten.

Vom Nationalsozialismus eingenommene Ingenieure bejubelten vor und nach 1945 mangels anderer sichtbarer Leistungen das untere Maschinenhaus („Krafthaus Kaprun“) in höchsten Tönen. Im August 1944 „baulich“ fertig gestellt, war dieses Maschinenhaus bis zum Sommer 1946 ein architektonisch und technisch unspektakulärer Nutzbau, den Luftschutzbestimmungen entsprechend bunkerartig dimensioniert und bestückt mit zwei Generatoren (je 45.000 kW) plus der dazugehörigen, teilweise provisorischen Elektrik. Zwar hatte der Bau die propagandistisch gut verwertbare Breite von 94,25 m Außenmaß, stellte aber faktisch eine rudimentär ausgestattete Fabrikshalle mit dicken Mauern dar. Der Erddamm, die Druckrohre und die zwei Generatoren waren offiziell für (nie benötigte) 120 MW ausgelegt. Der Beginn der provisorischen Stromerzeugung am 1. November 1944 mit nur einer Turbine bedeutete praktische das Ende der Bauarbeiten während der Nazizeit. Bis Mai 1945 wurden täglich zwei Stunden Strom ans Netz geliefert. Die Angaben aus dem Jahr 1951 sprechen von umgerechnet ca. 23.000 kWh während dieses Winterhalbjahres 1944/45.

Bei Kriegsende im Mai 1945 war die Baustelle verwahrlost und verwaist, die Pläne buchstäblich in alle Winde zerstreut, die Maschinen zerstört oder abtransportiert. Nachweislich hat nur eine Schotteraufbereitungsanlage das Kriegsende brauchbar überstanden.

In der Argumentation über den Nutzen der Nazi-Bautätigkeit für die Kraftwerksanlage Tauern-Kaprun, also ob Österreich ein Profiteur in Kaprun war oder nicht, wird das Für und Wider oft in Prozenten angegeben. Die Befürworter sprechen davon, dass die Nazis die gesamte Planung und zumindest ein Drittel der gesamten Bauarbeiten von Glockner-Kaprun leisteten. Daher müsse korrekt von einem deutschen Projekt gesprochen werden, welches sich Österreich – „typisch Wahrheit verdrängend“ – fälschlicherweise einverleibt habe. Jene, die Österreichs Leistung betonen, kontern, dass die Arbeit im Dritten Reich mit „weit unter 5 %“ vom Gesamtaufwand zu veranschlagen sei. Vergleicht man die im Winterhalbjahr 1944/45 provisorisch geleisteten rund 23.000 kWh mit der Elektrizitätslieferung bei Fertigstellung 1955, so wird klar, dass die jährlichen 820.000 kWh (mit Pumpleistung) eine völlig andere Liga darstellen.

Nimmt man aber einfach die verarbeitete Menge an Beton, Füllmaterial und das geleistete Aushubvolumen ganz allgemein, sieht der Vergleich mit der Zeit vor 1945 freilich ebenso schlecht aus. Die bis dahin geleistete Arbeit fällt dann tatsächlicher unter 5 % vom Gesamtaufwand, von den überraschend inferioren Ingenieursleistungen und der unschlüssigen Planung ganz zu schweigen. Meiner Meinung nach kann daher von einem genuin Österreichischen Werk gesprochen werden, nicht zuletzt auch weil viele Planungsideen vom österreichischen ÖKA- Tauernprojekt übernommen wurden und der kühne Wurf, nämlich in den Hohen Tauern Stauenergie zu generieren, aus dem k.u.k. Österreich des Jahres 1913 stammt. Ein ausdrücklicher Dank gebührt aber jedenfalls den damaligen amerikanischen Steuerzahlern und ihren menschlich und strategisch klugen Politikern, die mit dem Marshallplan (nicht nur) Kaprun in seiner heutigen Form ermöglicht haben.

Abschließend sei noch bemerkt, dass die in Österreich noch heute oft zitierte politische Bedeutung von Kaprun damals darin lag, dass mit der raschen und effizienten Durchführung dieses Mammutprojektes, Österreicher erstmals nach 1918 (manche meinen erstmals seit 1866) sich selbst bewiesen haben, dass bei gemeinsamen Einsatz über Parteilager und Bundesländergrenzen hinweg, das Land selbstständig Großes vollbringen kann. Diese erfreuliche Erkenntnis war für die Generation um 1950 absolut neu und eine geradezu sensationelle, befreiende Erfahrung und war mit einer der Gründe, warum die Selbstzerfleischung der Ersten Republik (1918 – 1938) ab 1945 überwunden wurde.


Geschichte der Kraftwerksgruppe Tauern-Kaprun von den Anfängen bis 1955 Bearbeiten

Phase 1: Annäherung und Planungsbeginn Bearbeiten

In Österreich erkannte man schon anfangs des 20. Jahrhunderts, dass im gesamten Tauernmassiv hohes Gefälle, große Vergletscherung und günstige geologische Bedingungen ideale Voraussetzungen für die Errichtung von Speicherräumen boten. Als erster hatte schon 1913 das k.u.k. Eisenbahnministerium im Stubachtal westlich vom Kaprun, Wasserrechte für den Ausbau von Kraftwerken erworben. 1915 bis 1922 errichtete die Stern-Hafferl-Gesellschaft (später OKA – Oberösterreichische Kraftwerke AG) ein Doppelkraftwerk am Großarlbach, östlich von Kaprun. Von 1921 bis 1925 baute die SAFE (Salzburger Aktiengesellschaft für Elektrizität) im Fuschertal, unmittelbar neben Kaprun, das Bärenwerk, wobei – und hier kommt Deutschland ins Spiel – die WE (Würthembergische Elektrizitätsgesellschaft) die Finanzierung übernahm. Die Kooperation mit der SAFE inspirierte 1924 die WE zu einer eigenständigen Studie im Tauerngebiet. Sie befasste sich mit einem s.g. „Venedigerprojekt“, das 1928 bei der Wasserrechtsbehörde eingereicht aber nicht weiter verfolgt wurde.

Personelle Bande mit der WE lenkte die Aufmerksamkeit der Berliner AEG auf das Tauerngebiet. Ab 1926 begann deren wasserwirtschaftliche Abteilung mit der Untersuchung der Wasserkräfte Österreichs. Die damaligen 342 km2 Vergletscherung, die bei 2700 m gelegene Schneegrenze und die durchschnittlich 12 km Tallänge mit bis zu 1200 m Gefälle, ließen besonders die Tauern-Nordseite für Ausbauten günstig erscheinen. 1928 legte die AEG den Entwurf für einen Ausbau der Wasserkräfte des Tauernmassivs vor. Das Konzept bestand darin, auf etwa 2200 m Höhe in einem Gebiet vom Salzachtal bis zum Drautal und von der Hafnergruppe bis zur Gerlosplatte, offene Hangkanäle mit verbindenden Stollen in einer Gesamtlänge von bis zu 1200 (!) km zu bauen. Diese sollten das Wasser für drei Speicher liefern: Tauernmoosspeicher im Stubachtal, Mooserbodenspeicher und Speicher Wasserfallboden im Kaprunertal. Der Gesamtspeicherinhalt war für den Winter mit 1400 Mio. kWh, die Jahreserzeugung mit gigantischen 6,6, Mrd. kWh vorgesehen. Für den Mooserboden war eine Mauerhöhe von geschätzten 140 m, für die Wasserfallboden-Staumauer eine Höhe von rund 170 m geplant.

Dieses so genannte „Zentralisationsprojekt“ erregte in österreichischen Kreisen großen politischen, aber auch profunden technischen Widerstand, so wurde z.B. das Herzstück, die Lawinen- und Steinschlag ausgesetzten offenen Kanäle, hinterfragt. (Siehe dazu den aufschlussreichen Vortrag von Ing. Richard Moro anlässlich der „Wechselrede über die Tauernkraftwerke-Projekte der Oeka und A.E.G.“ am 26. Februar 1931 in Wien, in „Die Wasserwirtschaft“, Wien 1931.) Noch im Dezember 1928 legte daher die ÖKA Linz ein Gegenprojekt vor, das s.g. ÖKA-Tauernprojekt. Hier waren vier Hauptgebiete vorgesehen. Erstens im Norden ein Venedigerkraftwerk, zweitens ein Glocknerkaftwerk mit einer Salzachstufe, drittens im Süden ein Kraftwerk im Gebiet von Isel, Möll und Weißensee und viertens eine Laufwerksreihe an der Drau. Im Kaprunertal (Venedigerkraftwek) sollte am Mooserboden das Stauziel mit 2000 m und ein Staurauminhalt von 30 hm3 erreicht werden, der Wasserfallboden (Limbergsperre) mit dem Stauziel 1730 m und einer Mauerhöhe von 180 m sollte 150 hm3 stauen.

Beide Projekte, AEG und ÖKA, wurden ausführlich, auch im Zusammenhang mit der damals aktuellen Großglockner Hochalpenstraße (fertig gebaut 1932), diskutiert. Der Salzburger Landeshauptmann Franz Rehrl betätigte sich dabei als großer Lobbyist der AEG, weshalb deren Projekt allgemein stärker in Erinnerung blieb. Beide Projekte wurden wegen der wirtschaftlichen Depression der 30er Jahre (Börsenkrach 1929 mit all seinen Folgen) auf einen späteren Zeitpunkt verschoben, jedoch ganz und gar nicht ad acta gelegt.


Phase 2: Die Hauptstufe Bearbeiten

Wegen des Energiebedarfs der deutschen (Rüstungs)Industrie, ließ der Anschluss 1938 die vorhandenen, damals erst 10 Jahre alten Projekte, wieder spruchreif werden. Getreu dem Motto: erst handeln, dann denken, wurde mit viel Spatenstich-Propaganda im Juli 1938 die Baustelle ohne klares Konzept, geschweige denn verbindliche Detailentscheidungen, eröffnet. Die 1938 gegründete Alpen-Elektrowerke AG (AEW), hervorgegangen aus der Industriekredit AG, verfasste auf den vorhandenen AEG- und ÖKA-Unterlagen einen eigenen Ausbauplan, der als AEW-Plan von der Wasserrechtsbehörde genehmigt wurde. Dieser war technisch an das „kanallose“ ÖKA-Tauernprojekt angelehnt, was zu internen Spannungen führte. Die AEW firmierte in Wien, stand aber bis 1945 selbstverständlich unter reichsdeutscher Führung und konnte daher ohne Berlin (bzw. München) keine einzige tragfähige Entscheidung treffen.

Großspurig waren anfangs fünf Kraftwerksgruppen vorgesehen, wobei, wie bei früheren Untersuchungen, sich das Kaprunertal als das ausbaufähigste erwies. Ab 1939 sah das Projekt realistischerweise zwei, in abgeänderter Form letztlich genehmigte Baustufen vor: erstens die Hauptstufe, bestehend aus dem Speicher Wasserfallboden mit der Limbergsperre und einem unteren Krafthaus bei Kaprun. Der Speicherinhalt war bei einem Stauziel von 1670 m mit 80 hm3 ermittelt worden. Die zweite, höher gelegene und deshalb als Oberstufe bezeichnete Ausbaustufe, sollte bei einem Stauziel von 2025 m einen Stauraum von 68 hm3 erreichen. Da das Kaprunertal als Einzugsgebiet nicht ausreichte, war, wie im ÖKA-Projekt, eine Überleitung der oberen Möll zum Mooserboden für später geplant. Die jährliche Energiegewinnung beider Stufen war mit 600 Mio. kWh, davon 400 Mio. kWh Winterstrom, (67 %) vorgesehen. Provisorisch realisiert sollten letztlich von Nov. 1944 bis Mai 1945 nur die bekannten 23.000 kWh werden.

Infolge der von Berlin niedrig gesetzten Dringlichkeitseinstufung litt die Bautätigkeit von Anfang an unter zögernder Finanzierung und Mangel an Maschinen und Menschen. So wird verständlich, dass die Anlagen im Tal Priorität hatten, bedurfte doch die Erschließung der Hochgebirgsbaustellen weiter oben im Tal großer und teurer Vorarbeiten. Begonnen wurde mit der Sprengung des Druckstollens und des Schrägschachts und im Mai 1939 mit dem Bau des unteren Maschinenhauses im „Kapruner Winkel“. Von vier geplanten Maschinensätzen wurden zwei (verfrüht) aufgestellt und zwei Druckrohrleitungen verlegt. Die noch unzureichend geschützten Generatoren wurden im Sommer 1943 bei einem Unwetter mit Schlamm verschüttet und mussten mühsam zerlegt und getrocknet werden.

Die ausführenden Firmen während des Dritten Reiches waren: für das (1945 noch nicht vollendete) untere Maschinenhaus: Hinteregger & Fischer; für die Druckrohrleitung: Fa. Moll; für den Schrägschacht: Union-Baugesellschaft; für die drei Lose des (nicht fertigen) Hauptdruckstollens: Union-Baugesellschaft, Wayss & Freytag und Arge Tauernsperre. Die Firmen Beton-Monier-Bau, Lenz & Co. und Polenzky & Zöllner waren für den Aushub für die Limbergsperre vorgesehen.

Die notwendige Baustelleneinrichtung für den Bau der Limbergsperre konnte bis April 1945 nur ungefähr zur Hälfte realisiert werden. Verständlich, handelte es sich hierbei doch um Arbeit unter echten Hochgebirgsbedingungen: Errichtung der Aufbereitungsanlagen am Wasserfall- und Mooserboden, um Silos und die Betonfabriken bei den Sperrenbaustellen, um Kabelkrane für Zuschlagstoffgewinnung und Betoneinbringung, um die Seilbahnen für Zuschlagsstofftransporte und Zement, lawinensichere Straßen mit Brücken und Tunnels sowie Lagerhallen und lawinensichere Unterbringung für die Mannschaften.

Um gegenüber Berlin sichtbare Resultate vorzuweisen und den permanent drohenden Baustopp zu verhindern, wurde das Gelände vor dem unteren Maschinenhaus planiert (dies wurde offiziell als gigantische Arbeit deklariert). Zudem wurde nahe dem heutigen oberen Maschinenhaus am Wasserfallboden, 1943/44 ein teilweise mit Beton verkleideter Erdwall als Tagesspeicher aufgeschüttet. Das dadurch gewonnen Becken wurde durch ein Holzrohr (!) mit dem Einlaufwerk des Druckstollens verbunden. Vom 1. Nov. 1944 bis Mai 1945 konnte so mit einer Maschine im Schnitt 2 Std. täglich mühsam Strom erzeugt werden. Da für Kaprun glücklicherweise jegliche Front weit entfernt war und deshalb die oberirdischen elektrischen Anlagen unbeschädigt blieben, funktionierte die Einspeisung dieser geradezu verzweifelt erzeugten Energie in das allgemeine Leitungsnetz. Der kriegsbedingte Personalmangel brachte jedoch schon im Spätherbst 1944 die Bauarbeiten praktisch zum Erliegen und als sich bei Kriegsende die wenigen verbliebenen ausländischen Arbeiter, Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene zerstreuten, lag die Baustelle verlassen und verödet da.

An Einstellung der Bauarbeiten wurde von österreichischer Seite jedoch niemals gedacht. Im Gegenteil – einige wenige österreichische Arbeiter blieben als vorläufige Unterstützung einer Handvoll Ingenieure zurück. Als rettende Überbrückung stellte im Sommer 1945 die US-Army in Lagern gehaltene deutsche Kriegsgefangene als Arbeitskräfte auf Zeit zur Verfügung. Zu den allgemeinen Schwierigkeiten dieser Monate kam noch der Bruch des unstabilen Schüttdamms am Wasserfallboden. Dank tatkräftiger US-Hilfe wurde jedoch schon Ende Oktober 1945 ein bescheidener provisorischer Kraftwerksbetrieb wieder aufgenommen.

Ab Mai 1945 war die Fortführung der Bautätigkeit durch die von 1938 bis Kriegsende beschäftigten Firmen nicht mehr erwünscht. Politisch und juristisch musste der Neubeginn durch eine Ausschreibung der über 2400 Positionen eines österreichischen Bauvertrags erfolgen. Diese Ausschreibung erfolgte im Spätherbst 1945 durch die, mangels Alternative, noch immer federführende Alpen-Elektrowerke AG, jetzt allerdings unter österreichischer Leitung. Die Anbote wurden im April 1946 eingereicht. Am 2. Mai 1946 wurde die „ARGE Kraftwerk Kaprun“, bestehend aus den Firmen Hinteregger & Söhne, Polensky & Zöllner, Rella & Co. und der Union-Baugesellschaft, mit den Bauarbeiten beauftragt.

Da die AEW als deutsches Eigentum galt und unter öffentlichen Verwaltern firmierte, hatte sie keinen direkten Zugang zu österreichischen Bundesmitteln. Ein „wirtschaftliches Ministerkomitee“ setzte daher bis Sommer 1947 als zwischengeschalteter Bauherr das „Baukomitee für den Ausbau der Werksgruppe Glockner-Kaprun“ ein, das für die Verwendung der öffentlichen Gelder zeichnete, während die AEW die Bauarbeiten vorläufig weiter überwachte. Das Baukomitee bestand aus je einem Vertreter des BM für Energiewirtschaft und Elektrifizierung, des BM für Handel und Wiederaufbau und des BM für Vermögenssicherung und Wirtschaftsplanung. Dazu kam je ein Vertreter der Länder Oberösterreich, Salzburg und Wien. Ab Juli 1947 bis zum Ende der Bauarbeiten am 31. Oktober 1955 wurden die ausführenden Firmen von der 1947 unter dem zweiten Verstaatlichungsgesetz gegründeten Tauernkraftwerke AG in Zell am See, als Bauherr beauftragt.

Zu den vordringlichsten Arbeiten die schon im Herbst 1945 ausgeschrieben wurden, sind besonders hervorzuheben: die Rohrbahn für die Druckrohrleitungen III und IV und die Stabilisierung der Rohrbahn der Druckrohre I und II, die Druckleitungen selbst, die gesamte Verkabelung, der Ausbau und die Modernisierung der Freiluftschaltanlage, die Anbauten und der endgültige Innenausbau des unteren Maschinenhauses mit den Generatoren III und IV und allen elektrischen Anlagen, die Aachenregulierung, die Wasserfassung Zefret und Grubbach, die Vollendung des Kabelstollens und der Bau der 5,5 km langen Bergstraße zum Wasserfallboden mit rund 900 m Straßentunnel. Dazu der Bau der Sperrmauer in der Sigmund Thun-Klamm und alle Einrichtungen des Kraftwerks „Eigenbedarfsanlage“, um endlich die Baustelle mit ausreichender Energie zu versorgen.

Der offizielle Baubeginn am 2. Mai 1946 war außerordentlich schwierig. Die im Tal herumliegenden Maschinenteile waren unbrauchbar, desolat oder verschwunden. Österreichische Firmen improvisierten Ersatzteile, oft in Handarbeit. Fehlende Baupläne wurden mühselig rekonstruiert, die meisten jedoch komplett neu erstellt und laufend adaptiert. Werkstätten, Lagereinrichtungen und Unterbringung für die Mannschaften wurden neu gebaut. Dann, nach einer Serie von Probebohrungen und Probebetonierungen 1947, konnte die eigentliche Bautätigkeit im März 1948 beginnen.

Obwohl 1948 die Baustelleneinrichtung für damalige technische Standards als abgeschlossen galt, waren die entscheidenden technischen Fragen seit 1938 (!) noch immer ungeklärt. So war z.B. die Zusammensetzung des Sperrenbetons noch offen! Untergrundaufschlüsse in ausreichendem Maße fehlten immer noch, so dass noch größtenteils Unklarheit über die Klüftigkeit und Wasserdurchlässigkeit des Bodens herrschte. Offen war auch die wichtige technische Beschaffenheit der Schalung.

Die jedoch dringendste Frage welche einer Entscheidung harrte, war die noch immer unklare Form der Limbergsperre selbst. Dies führte zu besonders heftigen Diskussionen. Prof. Stucky aus Lausanne hatte 1938 im Auftrag der AEW eine Pfeilerkopfmauer in Bogenform vorgeschlagen, die er 1946 durch eine gerade Pfeilerkopfmauer ersetzte. Nach ausgiebigen Berechnungen österreichischer Ingenieure wurde die Limbergsperre aber letztlich als gewölbte Bogengewichtsmauer (Bezeichnung: „TKW 5“) ausgeführt, wobei als Vorteil ein Stauziel von 1672 statt wie ursprünglich 1670 genehmigt werden konnte.

All diese fundamentalen Fragen fanden also erstaunlicherweise erst 1948 ihre Klärung. Noch im Herbst 1947, als die Bogengewichtsmauer noch nicht endgültig feststand, wurde beim soeben begonnen Aushub vorsichtshalber nur jene Flächen ausgebrochen, die für beide Sperrformen identisch waren. Erst ab Frühling 1948 erfolgte der endgültige Ausbruch (für die Bogengewichtsmauer). Von Anfang Mai bis zum 8. September 1948 wurden mehr als 70.000 m3, nur an gewachsenen Fels, angebohrt, gesprengt und abgeführt. Dieser 8. September 1948 war auch der Betonierbeginn der Limbergsperre und trotz pessimistischer Vorhersagen gelang es noch bis Wintereinbruch 33.000 m3 Beton einzubringen. Bei der wichtigen Frage der Schalung entschied man sich statt einer konventionellen Holzschalung für eine Gleit– und Kletterschalung aus Stahl, die direkt vom Bauherrn, der Tauernkraftwerke AG, mitentwickelt wurde, um von Fremdfirmen unabhängig auch für die Oberstufe und für spätere Kraftwerksbauten Verwendung zu finden.

Für die Abwicklung der gesamten ersten Baustufe mit ihrem Herzstück, der Limbergsperre, wurden zwischen 1948 und 1951 520.000 m3 Beton eingebaut, mussten Aushubarbeiten von 350.000 m3, davon 200.000 m3 Fels bewältigt werden. Dazu traten umfangreiche und schwer zugängliche Stollenbauten mit einer Gesamtausbruchsmenge von 35.000 m3, sowie der nicht unerhebliche Umfang an Bruchsteinmauerwerk von 10.000 m3. Um das Gelände zu überwinden, wurden Seilbahnen und Schrägaufzüge mit einer Gesamtlänge von 20, bzw. 3 km errichtet, wofür Trag- und Zugseile von 130 km Seillänge benötigt wurden. Auf der Baustelle arbeiteten über 400 Elektromotoren gleichzeitig, für damalige Verhältnisse eine imposante Zahl.

Erschwerend war, trotz überdurchschnittlicher Bezahlung, die Fluktuation der Arbeitskräfte. Insgesamt wurden mehr als 13.000 Menschen beschäftigt, wobei im Mittel 2000, in Spitzenzeiten gut 3000 Personen beschäftigt wurden. Während der Nazizeit überschritt die Mannstärke selten 500 Personen. Diese wurden allerdings, den wahnhaften Vorschriften des Dritten Reichs entsprechend, in 7 unterschiedliche (!) Verpflegungsgruppen geteilt. Die Daten der Limbergsperre selbst:

Für den Bau der Sperre wurden 121.884 m3 Überlagerungsmaterial ausgehoben und 165.388 m3 fester Fels ausgebrochen. Es wurden 720.000 m3 Zuschlagstoffe gewonnen und 120.000 t Zement verbraucht: die in der Sperre eingebaute Stahlmenge beträgt rd. 5.000 t.

Im November 1951 war die Hauptstufe der Kraftwerksgruppe Glockner-Kaprun, mit der Limbergsperre als zentrales Bauwerk, beendet. Im September 1952 waren bereits 80 der zugelassenen 84,5 Mio. m3 Wasser im Staubecken gesammelt. Der Energieinhalt des vollen Stausees beträgt 160 Mio. kWh. Die gesamte Maschinenleistung der ELIN-Generatoren betrug damals 220.000 kW mit einer Leistungsspitze von mehr als 240.000 kW.

Weitere technische Daten zur Oberstufe finden Sie in der Beschreibung weiter oben am Anfang dieser Seite bei den Illustrationen.


Phase 3: Die Oberstufe Bearbeiten

Eine grundsätzliche Planungsidee der Oberstufe wurde 1939 in einem Entwurf der AEW festgelegt, eine genaue Durchkonstruktion, so wie bei der Hauptstufe, jedoch nicht. 1947 zeigte sich, dass Entscheidungen beim Bau der Hauptstufe Auswirkungen auf die endgültige Dimensionierung der Oberstufe haben würden. Dies musste bei der Planung der Limbergsperre berücksichtigt werden, obwohl damals völlige Ungewissheit darüber herrschte, ob die Finanzierung einen anschließenden Bau der Oberstufe überhaupt gestattete.

Die Situierung des Oberstufenkraftwerks (Maschinenhaus Limberg) und des dazugehörigen Druckschachtes musste daher spätestens im September 1948, vor dem Betonierungsbeginn festgelegt werden. Denn um die fertig gestellte Sperre durch spätere Sprengungen nicht zu gefährden, sollte das Maschinenhaus Limberg nicht als Kavernenbau, sondern als Hochbau, möglichst lawinengeschützt direkt an die Sperre an deren tiefsten Punkt, gebaut werden. Dies erforderte eine direkte Durchleitung des Betriebswassers der Turbinen bzw. Pumpen der Oberstufe durch die Limbergsperre hindurch. Um diese Durchleitung richtig zu konstruieren, war es wiederum notwendig, die Dimensionierung des Oberstufenkraftwerks spätestens 1948 festzulegen. Rechtzeitig wurde die Ausbauwassermenge mit 36 m3 / sec, bei einem (damals angenommenen) Speicherinhalt des Stausees Mooserboden von rund 65 hm3, festgelegt.

Um auch klare Fakten bei der noch offenen Finanzierung zu schaffen, wurde unter Hinweis auf den dringenden Energiebedarf Österreichs am 24. Juli 1949 der Baubeschluss für erste Aufschließungsarbeiten an der Oberstufe gefasst. Begonnen wurde mit der 11,6 km langen Möll-Überleitung und der Einleitung des Käferbachs. Schon damals war klar, dass der Käferbach tageweise in sein Bett zurückgeleitet werden sollte, um den Touristen das Naturschauspiel des Käferwasserfalls zu erhalten. Für den Stau des Leiterbaches und der Möll wurden eine Gewölbesperre in der Möllschlucht und eine Gewichtsmauer im Margaritzenbett errichtet. Eine zusätzliche Einspeisung durch die Pasterze wurde verworfen, da Messungen die Schwankung der direkten Wasserzufuhr durch den Gletscher als zu groß ausgaben.

Der endgültige Baubeschluss für die gesamte Oberstufe wurde am 27. September 1950 gefasst. Vorangegangen waren langwierige Verhandlungen der tauernkraftwerke AG mit den österreichischen und amerikanischen Behörden um Counterpart-Geldmittel im Rahmen des ERP/Marshallplans. Eine treibende Rolle spielte dabei der damals zuständige Minister für Verkehr und verstaatlichte Betriebe, Karl Waldbrunner. Nach einer Ausschreibung wurde der Bau der Sperren im Februar 1951 an die „ARGE Sperren Mooserboden“ vergeben, bestehend aus A. Kunz & Co., A. Porr, G. Hinteregger & Söhne, H. Rella & Co., Innerebner & Mayer, Kraus & Co., Ing. Mayereder, Polensky & Zöllner, Strassen und Tiefbauunternehmung A.G., STUAG, Union Baugesellschaft, Universale Hoch- und Tiefbau A.G. und die bereits bestehende ARGE Kraftwerk Kaprun.

Der Bauplatz Mooserboden lag 15 km vom Materiallager Kaprun entfernt, der Höhenunterschied betrug 1.287 m vom Talausgang (750 m) bis zur Sperrkrone (2037 m). Der Zugang führte streckenweise durch enge Tunnels über die Straßenzüge Kaprun – Kesselfall – Lärchwandschrägaufzug – Heidnische Kirche – eine abschließende 600 m langen Rampe. Mehrmals war die Baustelle durch Lawinenabgänge oder Schneestürme von der Außenwelt abgeschnitten. Die Baustelle selbst erstreckte sich über 1,5 km mit über 200 m Höhenunterschied zwischen den Kiesabbaufeldern, den Sortiermaschinen und der Betonfabrik auf der Höhenburg. Gearbeitet wurde Tag und Nacht.

Schon im Herbst 1950 wurde sämtliches Material wie Lebensmittel, Sprengstoff, Diesel, Ersatzteile und Geräte wie Kompressoren, Bagger, Erdtransporter, Planierraupen zur Baustelle gebracht, wobei vieles für den Transport zerlegt werden musste. Mit den Aushubarbeiten wurde sofort begonnen. Wegen ungünstiger Klüftung des Felses erhöhte sich die Menge des Aushubmaterials von berechneten 300.000 m3 auf über 500.000 m3. Um dennoch das Timing zu halten, wurde unter widrigsten Bedingungen im Winter 1950/1951 durchgearbeitet. War man doch damals im Hochgebirge nur in der Lage höchsten 5 – 6 Sommermonate zu betonieren. Der Bau beider Sperren gleichzeitige mit dem Möllüberleitungsstollen, dem Druckstollen, dem oberen Maschinenhaus samt anderer Gebäude wie z.B. Tosbecken, Pumpstationen, Umlaufstollen usw., erforderte die Erzeugung von zusätzlichen 200.000 m3 Beton zu den geplanten 1,020.000 m3.

Aus Lawinenschutzgründen wurde das auf 1570 m gelegene obere Kraftwerk („Maschinenhaus Limberg“), so klein wie möglich dimensioniert. Die Maschinenleistung von 112 MW wurde auf zwei Maschinensätze aufgeteilt. Dass dadurch das gesamte Röhrensystem und die Verschlusssysteme der Turbinen und Speicherpumpen vereinfacht und verkleinert wurden, war dabei ein wichtiger Zusatznutzen. Die Grenze der Maschinenleistung wurde aber vor allem durch die damaligen Transportmöglichkeiten vorgegeben. Man bedenke: damals gab es noch keine Helikopter, ein heute unvorstellbares Handikap. Bei der Größe der Turbinen mit ihrer Nennleistung von jeweils 56 MW, war es notwendig die Generatorwellen in vier Teilen anzuliefern, was eine außerordentlich präzise Herstellung erforderte. Eine weitere Grenze lag im Transportgewicht des Transformators, der, um Gewicht zu sparen, mit Stickstofffüllung anstatt mit Öl über den 60t-Schrägaufzug emporgehoben wurde.

Schon am 20. August 1950 war an die Oberste Wasserrechtsbehörde das Ansuchen auf Erhöhung des Stauziels am Mooserboden um 10 m auf 2035 m gestellt worden. Geplant wurden dafür zwei Sperren, verbunden und gestützt durch das mitten im Tal stehende markante Felsmassiv „Höhenburg“. Die westlich der Höhenburg gelegene Moosersperre wurde als leicht gekrümmte, massive Gewichtsmauer, die östlich situierte Drossensperre als Bogenmauer entworfen. Die Dimensionen sind noch heute imposant: die Gesamtbetonkubatur beider Sperren beträgt 1.020.000 m3, also weit mehr als das doppelte der Limbergsperre. Die Aushubarbeiten für die Moosersperre wurden termingerecht 1952 abgeschlossen, der Aushub für die Drossensperre dauerte allerdings wegen einer notwendigen Verschwenkung bis Mitte Juli 1953. Der endgültige Fertigstellungstermin wurde deshalb nachjustiert und vertraglich für den 31. Okt. 1955 fixiert und auch eingehalten (Aufräumarbeiten dauerten noch bis in den Sommer 1956).

Der nutzbare Staurauminhalt des Mooserbodenspeichers wurde auf 84 hm3 bei der ursprünglichen Stauhöhe von 2035 m festgelegt. 1955 wurde die heute noch gültige Stauhöhe von 2036 m bewilligt, was einen Speicherinhalt von 85,4 hm3 ergibt. Die gesamte Kraftwerksgruppe war, bei der Fertigstellung Ende Oktober 1955, ausgelegt für eine Jahreserzeugung von 627,000.000 kWh im Regelfall und gut 820,000.000 kWh für Spitzenenergie mit Pumpbetrieb (zwei Speicherpumpen mit zusammen 166.000 PS Motorleistung). Die weitern Ausbauten (stand Dez. 2009) sollen demnächst eine Jahresleistung von 1,500.000.000 kWh gewährleisten. Eine für Österreichs Klimabilanz wichtige Leistung.

In der Festschrift zur Einweihung, gedruckt im September 1955, wurde dem amerikanischen Volk für seine Hilfe durch das ERP-Programm, ohne das Kaprun vielleicht nicht, jedenfalls aber nicht so schnell realisiert worden wäre, ausdrücklich gedankt: „Dem amerikanischen Volk ist mit dem großen Stauwerk in unseren Alpen ein Denkmal gesetzt worden, das Dank kündet für die Befreiung aus Krieg und Not.“ (Vorsitzender des Aufsichtsrates der Tauernkraftwerke AG, Landtagspräsident Bruno Marek, 1955.)

Weitere technische Daten zur Oberstufe finden Sie in der Beschreibung weiter oben am Anfang dieser Seite bei den Illustrationen.


Quellen: Bearbeiten

„Betrachtungen über das Tauernkraftwerksprojekt der A.E.G.“, Richard Moro, Wien 1931; „Über den derzeitigen Stand der Bauarbeiten am Tauernkraftwerk Kaprun“,Hans Böhmer, Springer Wien 1949; „Tauern Powerplant Glockner-Kaprun“, Hermann Grengg, Sochor Zell am See 1949; „Hauptstufe Glockner-Kaprun Tauernkraftwerk“, Johann Goetz Hrsg., Tauernkraftwerke A.G., Zell am See 1951; „Das Großspeicherwerk Glockner-Kaprun“, Hermann Grengg, Springer Wien 1952; „Österreichische Bauzeitschrift“, Jg. 7 (1952) – Jg. 10 (1955); „Das Tauernkraftwerk Glockner-Kaprun der Tauernkraftwerke AG. Zell am See“, Johann Goetz, Selbstverlag, 5. Auflage, Zell am See 1953; „Festschrift Oberstufe Tauernkraftwerk Glockner-Kaprun“, Tauernkraftwerke A.G., Zell am See, 1955, Johann Goetz, Hrsg.; Die Männer von Kaprun“ Franz Othmar Lang, Fotos: Franz Hubmann; Österreichischer Bundesverlag Wien, München, 5. Auflage 1959; „Kaprun einst und jetzt“ Dr. Grete Nyvelt, Gemeinde Kaprun, Sochor Zell am See 1960; „Ybbs-Persenbeug und Kaprun. Die Prägung von Landschaft, Wirtschaft und Bevölkerung durch Wasserkraftwerke“, Wien 1962; Die Bedeutung von Speicherkraftwerken für die Entwicklung alpiner Regionen“, Karin Kudernatsch, Wirtschaftsuniversität Wien 1985; Tageszeitungen: „Kurier“, „Salburger Nachrichten“, „Die Presse“ der Jahre 1945 (1946) – 1955; Fotos, Fotoalbum, Persönliche Gespräche (eines dokumentiert).

Fragen auf Wikipedia:Auskunft  Bearbeiten

Hallo Walter, ich versuche hier einmal auf Deine Fragen einzugehen (Die Antworten habe ich jeweils eingerückt hinter Deine Fragen geschrieben):

  • Wie reagiere ich wenn ich fälschlicherweise des Uhrheberrechts-Diebstahls bezichtigt werde? Wie komme ich mit diesem Administrator in Kontakt? (ich habe jetzt als Notlösung direkt an sein Synonym "Capaci34" geschrieben)
Bitte nicht persönlich nehmen – wir reagieren hier manchmal etwas nervös, wenn von neuen Benutzern auf einen Rutsch große Textblöcke eingestellt werden, weil es allzuoft passiert, daß diese irgendwo herauskopiert werden – manchmal auch einfach unwissentlich und aus gutem Willen. Eine Mail an Capaci ist in Ordnung. Die Kontaktaufnahme findet üblicherweise jedoch hier auf den Diskussionsseiten öffentlich statt, so wie Capaci das auch hier bei Dir gemacht hat.
  • Wieso kann dieser Administrator – der sich hinter einem Synonym verbirgt – meinen Text, der unter meinen echten Namen veröffentlicht und mühsam recherchiert und zusammengestellt wurde, einfach sperren?
Der Text war vollständig ohne Quellenangabe eingestellt, und Capaci hat auf seine freundliche Rückfrage auf Deinen ersten Beitrag hier leider keine Antwort bekommen – deshalb fragte er noch einmal nach und setzte den Beitrag dann zurück. Er ist übrigens nicht verloren, sondern kann jederzeit wiederhergestellt werden!
Pseudonyme sind hier in Wikipedia übrigens Standard und nichts Ehrenrühriges, jedem ist freigestellt, ob er anonym oder unter seinem Klarnamen editiert.

• Wieso werde ich vor der Sperrung nicht per Mail kontaktiert? Ich habe bei der Anmeldung meine E-Mail Adresse angegeben.

Du wurdest ja hier auf dieser Seite angesprochen und hast anscheinend nicht reagiert, sondern einige Tage später trotz der Rückfrage weiter am Artikel gearbeitet – weiterhin ohne Angabe von Quellen. Per E-Mail wird üblicherweise nur persönliche und nicht die projektbezogene Kommunikation abgewickelt.

• Auf der Textbearbeitungsseite ist unten eine Zeile zur Eingabe der Quellen. Ab einer (kleinen) Anzahl von Zeichen (Buchstaben) löscht jedes weitere neue Zeichen einen Buchstaben am beginn der Eingabe. Wie kann ich das Eingabefeld vergrößern? Es ist momentan zu klein für alle meine Quellen.

Diese Zeile ist besser für kurze Angaben bei kleinen Änderungen geeignet. Wenn Du mit Literatur und anderen Quellen arbeitest, ist es viel besser, diese im Text anzugeben. Dies geschieht üblicherweise mit Fußnoten. Da dies für Anfänger technisch nicht immer ganz leicht ist, kann man Dir dabei auch helfen (siehe unten).

• Wie kann ich Administrator werden? ich habe zunehmend mehr Freizeit und möchte diese sinn- und verantwortungsvoll verbringen. Ich glaube, dass ich und meine mehr als 3500 Bände (und meine Jahreskarte für die Österreichische Nationalbibliothek) nützlich sein können.

Um in Wikipedia konstruktiv und auf hohem Niveau mitzuarbeiten, muß man kein Administrator sein – im Gegenteil, von einem Administrator werden oft technische und organisatorische Aktivitäten erwartet, die vom Artikel-Schreiben abhalten ;-) was oft schade ist.
Ich finde es sehr gut, daß du Wikipedia mit Deinem Wissen und Deiner Literatur unterstützen willst. Der Einstieg ist leider heutzutage etwas holprig, weil hier ein hohes Tempo und manchmal eine gewisse Hektik herrscht … Ich empfehle Dir, das Mentorenprogramm in Anspruch zu nehmen, Dir also einen erfahrenen Begleiter für die ersten Schritte zu suchen – und insgesamt stets gelassen und freundlich zu bleiben, wenn Dir unverständliche Dinge passieren, das kann hier manchmal ein ziemlicher Dschungel am Anfang sein (leider, aber in der Masse vielleicht nicht ganz zu vermeiden). Oben hast Du ja bereits ein paar Leseempfehlungen für Einsteiger bekommen, nimm Dir am besten ein wenig Zeit für die Lektüre und schau Dich ein wenig um.
Ich hoffe, ich konnte einige offene Fragen beantworten und den Dschungel etwas lichten. Wenn Fragen bleiben, bitte gerne (hier) nachfragen, ich bekomme das mit ;-)
Grüße aus Köln, --elya 22:16, 6. Dez. 2009 (CET)Beantworten
@Elya: Vielen Dank für die ausführlichen Erläuterungen! @Walter: Bitte gehe auch bei Admins von guten Absichten aus, vgl. WP:AGF. Ich habe Dir zum Inhalt auf meiner Benutzerdiskussionsseite geantwortet, also hier. Bitte dort nachlesen, danke und Grüße, --Capaci34 Ma sì! 22:22, 6. Dez. 2009 (CET)Beantworten


Ich danke allen die mir so prompt und detailfreudig (= geduldig) geholfen haben. Danke! Bearbeiten

--Walter Koessler 20:15, 8. Dez. 2009 (CET)Beantworten

Hallo, Walter! (Ich duze dich einfach mal, wie hier üblich. Falls das nicht erwünscht ist, sag es mir einfach.)
Du hast an anderer Stelle geschrieben, du hast "zunehmend mehr Freizeit" und möchtest "diese sinn- und verantwortungsvoll verbringen". Das ist aller Ehren wert. Aber wenn man sich den Text ansieht, gibt es mehrere schwer lösbare Probleme für die Wikipedia. Ein Beispiel: "Um gegenüber Berlin sichtbare Resultate vorzuweisen und den permanent drohenden Baustopp zu verhindern, wurde das Gelände vor dem unteren Maschinenhaus planiert (dies wurde offiziell als gigantische Arbeit deklariert)." Sowas müsste bewiesen werden. Es muss öffentlich zugängliche Quellen geben, die diese Sicht der Dinge als allein-mögliche belegen. Weiteres erfährst du in Wikipedia:Quellen. Eine grundlegende Frage ist, ob du ihn selbst geschrieben hast (siehe WP:URV). Das glaube ich dir jetzt einfach mal. Ein anderes Problem ist der eher essayistische Stil, der schlecht in eine Enzyklopädie passen will. Auch Formulierungen wie "wir Österreicher" passt natürlicht nicht in ein Werk, das repräsentativ für den gesamten deutschsprachigen Raum sein soll.
Insgesamt scheint mir, dass dein Text hier nicht seine Heimat finden wird. Du könntest ihn auf eine eigene Website stellen. Oder willst du vielleicht ein Buch schreiben...?
--Eike 16:12, 10. Dez. 2009 (CET)Beantworten


Hallo Eike Bearbeiten

Ich bin jetzt wieder in Wien und habe daher mehr Zeit auf Kommentare und Antworten einzugehen. Dennoch: Tagtäglich Wikipedia wird sich bei mir eher selten ausgehen.

Ich habe volles Verständnis für Deine Einwände. Ich bitte Dich aber zu verstehen, dass es für viele an Österreichs Geschichte interessierte wichtig ist, welche Tonalität ein Text ausstrahlt. Meine Tonalität ist die absolute Faktentreue. Jedes Statement muss belegbar sein. Aber ein so ausserordentlich trockenes Thema wie Kaprun muss darüber hinaus lesbar aufgelockert werden, sonst lesen gerade die, die wissen wollen nicht weiter. Daher mein minimal feuilletonistischer Schreibstil.

Zudem muss ich im Text kürzen, mein gesamtes Wissen zum Thema ist zu lang. Bei der von Dir zB. beanstandeten Planierung vor dem "Krafthaus" (welch toller Naziausdruck – wie von Hollywood kreiert) ging es 1943 darum die Totalsperre der Baustelle zu verhindern; dies weil ein Zusperren für alle Beteiligten eine Verschlechterung bedeutet hätte (ZB. Schinderei in unterirdischen Rüstungsstollen im Altreich anstatt relativ unbeaufsichtigte Arbeit im Freien, zurück in die Kriegsgefangenschaft, ab an die Front, keine weiteren Geschäfte für die Eigentümer der Baufirmen usw.) Das alles ist aber zu lang. Sollte es aber der Sache dienlich sein, bitte einfach streichen. Was mich als Wikipedia Frischling / Rookie überrascht, ist der Umstand, dass ein so offensichtlich excellent recherchierter Text wie meiner, als ungenau oder subjektiv hinterfragt wird. Das sagt mir, dass die Arbeit eines Administrators nicht immer erfreulich sein kann.

Eine echtes, mir wichtiges Anliegen habe ich aber doch: Bitte lasst mir die Einführung so stehen. Ganz Österreich (und viele interessierte Schweizer und Deutsche und Südtiroler) werden Euch dankbar sein. Sie stimmt so wie sie ist! (Alles andere natürlich auch.) Meine Quellen habe ich am Schluss aufgelistet. Im Haupttext habe ich noch geringfügige Verbesserungen gemacht. Ich hoffe ich konnte mich zu Deiner / Euer Zufriedenheit erklären. --Walter Koessler 00:19, 15. Dez. 2009 (CET)Beantworten

Es ist ungewöhnlich, dass die, denen die Wikipedia eher fremd ist, so viel Verständnis für die aufbringen, die in so einem Moment scheinbar die Verhinderer sind. Mein Kompliment.
Ich bin allerdings selbst kein Admin und will mich auch nicht der Aufgabe widmen, deinen Text in die Wikipedia einzubringen. Ich wollte dir nur einige Tipps zum Verständnis der Abläufe hier geben. Mein abschließender Tipp wäre wie gesagt, eine eigene Website für deine Texte einzurichten.
Wenn du es dennoch in der Wikipedia versuchen möchtest: Es gibt eine Liste von Hilfsbereiten, die Neulinge "an die Hand nehmen", auf der Seite Wikipedia:Mentorenprogramm.
--Eike 00:32, 15. Dez. 2009 (CET)Beantworten