Reichenau

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am Anfang steht Wallenstein, der als Herzog von Friedland in Jitschin eine moderne Residenz erbauen läßt; Graf Sporck erhält Kukus, wo ein originelles Ensemble aus Schloß, Kurort und Kloster entsteht; die Kolovrats erhalten Reichenau, die Colloredo Opocno, General Piccolomini schließlich Nachod.

Reichenau, Stadt: 3.056 Einwohner (1939)

Marktflecken in der böhm. Bezirkshauptmannschaft Gablonz, an der Pardubitz-Reichenberger Eisenbahn, hat eine Fachschule für Malerei und Steinschneidekunst, Erzeugung von Edelsteinimitationen und Dosen, gewerbsmäßige Ölmalerei und (1880) 2522 Einw. (1880, Meyers)

Bahnhof Reichenau (Süd-Norddeutsche Verbindungsbahn)

Zugehörigkeit staatlich: bis 1919 Österreich-Ungarn, 1919 - 1938 Tschechoslowakei, 1938 - 1945 Reichsgau Sudetenland, Regierungsbezirk Aussig Zuständ. Justiz (1942): 1) Amtsgericht Gablonz, Landgericht Reichenberg, Oberlandesgericht Leitmeritz 2) Amtsgericht Tannwald, Landgericht Reichenberg, Oberlandesgericht Leitmeritz

  1. Archiv-Signaturnummer: L 138
  2. Reichenau: seit der Gegenreformation bis zum Jahre 1582 wurde Reichenau von Bohmisch-Aicha verwaltet, später dann von Liebenau. Im Jahre 1585 entstand in Reichenau eine selbstständige Pfarrei. Die Geburtsmatriken beginnen im Jahr 1622 (fehlt 1625-1638), die Trauungen 1611 (fehlt 1624-1639), die Sterbematriken im Jahr 1614 (fehlt 1624-1640).

Straßenbahn

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Der Aufbau der Gablonzer Straßenbahnen geht auf die Initiative des Stadtrats Gustav Hoffmann zurück. Hauptaktionär der GEB war die Gesellschaft für elektrische Unternehmungen in Berlin. Die Bauarbeiten begannen 1898 und die Gleisanlagen wurden in 1000 mm Spurweite errichtet. In der Wiener Straße befand sich das Depot. Die Betriebseröffnung der Überlandlinie erfolgte am 6. Februar 1900 mit der Teilstrecke Gablonz - Reichenau und am 2. April 1900 Gablonz - Johannesberg. Es folgte am 1. September 1904 die Stadtlinie Bahnhof - Bad Schlag.

Linienübersicht 1904

Stadtlinie Bahnhof Brandl - Alter Markt - Bad Schlag (3,5 km) Überlandlinie Johannesberg - Gränzendorf - Reinowitz - Alter Markt - Seidenschwanz - Kukan - Puletschnei - Reichenau (8 km)

Die Strecken waren eingleisig mit Ausweichen. Auf der Überlandlinie wurde im 20 Minuten Intervall gefahren und auf der Stadtlinie verkehrte alle 10 Minuten eine Straßenbahn. Dafür standen 16 Triebwagen und 10 Beiwagen zur Verfügung. Weiterhin wurde eine Verbindungsstrecke vom Bahnhof Brandl nach Reinowitz betrieben. Diese diente aber nur dem Güterverkehr. Erst 1926 übernahm die Stadt die Straßenbahn, die bis dahin privater Hand war. Eine Verbindung gab auch zum Bahnhof Gablonz die 1929 umgebaut wurde und nun am Theater vorbeiführte. Die alte Strecke zum Bahnhof Brandl wurde stillgelegt.

Linienübersicht 1929

Stadtlinie Bahnhof Gablonz - Alter Markt - Bad Schlag (3,5 km) Überlandlinie Johannesberg - Gränzendorf - Reinowitz - Alter Markt - Seidenschwanz - Kukan - Puletschnei - Reichenau (8 km)

Nach dem 2. Weltkrieg änderten sich die politischen Verhältnisse. Gablonz hieß jetzt Jablonec, Reichenberg wurde in Liberec umbenannt und gehörten zur Tschechoslowakei. Nun wurde auch die Verbindung zwischen den beiden Orten geschaffen, die am 1. Januar vollständig übergeben wurde. Näheres dazu auf diesen Seiten.

Linienübersicht 1955

Stadtlinie Nádraží ČD Jablonec - Jablonecké Paseky (3,5 km) Überlandlinie Janov n. Nis. - Hraničná - Vrkoslavice - Kokonin - Rychnov (8 km) Linie 11 Liberec - Jablonec

Am 19. Februar 1959 wurde das Ende der Straßenbahn in Jablonec eingeleitet. An diesen Tag wurde der Verkehr auf der Stadtlinie eingestellt. Zum Jahreswechsel 1964/1965 verkehrte auch auf der Überlandlinie keine Straßenbahn mehr. Die Fahrzeuge wurden nach Liberec abgegeben. Nur die Linie 11 aus Liberec verkehrte noch in Jablonec. Auf Grund der Schlechten Gleisverhältnisse wurde die Strecke ab 1970 vorübergehend wegen Rekonstruktion eingestellt. Heute verkehrt diese Linie wieder bis nach Liberec.

http://home.arcor.de/lars.fenzau/tram_liberec/sites_2005/geschichte_jablonec.html