Hallo,

Ich weiß nicht, ob du meine Antwort auf deine Frage mitbekommen hast, daher schreibe ich sie dir noch einmal hier.

Ja. Habe schon einige wieder zum Leben erweckt. Im Fall der Modelle mit Farbdisplay muss man außerdem auch die Elkos vom LCD-Panel sowie vom Inverter austauschen (sind hier zwar keine SMD-Elkos sondern bedrahtete Elkos, laufen aber trotzdem aus). Die (bedrahteten) Elkos an den Monochrom-Panels sind meist kein Problem (Subminiatur-Standardelkos, falls man sie doch tauschen möchte), und der Inverter der Monochrom-Modelle hat gar keine Elkos, wenn ich mich recht entsinne (bis auf ein paar Tantalkondensatoren, die man vielleicht vorsorglich tauschen könnte).

Die Farb-LCD-Panels haben zudem das Problem, dass die beiden Hex-Inverter am Panel ausfallen (2 Stücke 74AC04). Das äußert sich dann darin, dass das Display auch bei getauschten Elkos und mit externem Monitor funktionierenden Laptop weiß bleiben, evtl. mit ein wenig flackernden Zeilen und Spalten. Die Hex-Inverter sind aber genau wie die Elkos Cent-Bauteile. Sie sind auf der Seite der Platine, für die man die vordere Metallabdeckung des Panels entfernen muss, um ranzukommen und werden bei einem Defekt oft sehr heiß (90-100°C gemessen), aber nicht immer.

Bei den beiden Hälften der Hauptplatine ist auf der unteren ein DC-DC-Converter-Modul, auf dem sich 3 Sanyo OS-Con (SA-Serie) Elkos befinden, zu denen man keinen direkten modernen Ersatz bekommt. Die müssen aber meist nicht getauscht werden, und wenn man es vorsorglich doch machen möchte, ist geeigneter Ersatz z.B. in Form moderner Polymer-Elkos zu finden (Nichicon/FPCAP RNS-Serie hat geeignete Eigenschaften bzgl. ESR und Ripple). Die ganzen SMD-Elkos auf den beiden Platinen sind alles Standard-SMD-Elkos. Als Ersatz bietet sich z.B. die Panasonic HA-Serie (105°C, standard) an. Gleiches gilt auch für die Elkos auf der LCD-Platine bei Modellen mit Farbdisplay und den SMD-Elkos im Diskettenlaufwerk.

Ansonsten sind im Diskettenlaufwerk nur bedrahtete Standard-Subminiaturelkos. Auf der unteren Platine ist einer der Elkos wegen des Platine-Platine-Verbinders an einem Pin kaum mit dem Lötstab zu erreichen. Entweder, man verlötet hier einen bedrahteten Elko mit zurechtgebogenen Beinchen, oder man arbeitet mit Heißluft/Reflotlöten. Außerdem bei allen ausgelaufenen Elkos nicht vergessen, die Reste vom ausgelaufenen Elektrolyt von der Platine zu entfernen! Ein Austausch der RTC-Akkus bietet sich auch an (2 Stück Panasonic VL3032, Bauform HF5N für den unteren. Der obere hat nicht-standard Lötfahnen. Als Ersatz für den oberen bietet es sich an, ebenfalls HF5N zu verbauen und an die abgeschnittenen Lötfahnen des alten Akkus anzulöten). Das einzige, was jetzt noch fehlt, wären funktionierende Ersatzriemen für das Diskettenlaufwerk, aber leider habe ich hier noch keine ausfindig machen können, die auch tatsächlich funktionieren. --Martravi (Diskussion) 19:49, 2. Jan. 2021 (CET)Beantworten

Hallo Martravi,
vielen Dank für Deine Antwort.
Konkret habe ich zwei PCD-3Nsl, wovon beide inzwischen denselben Fehler produzieren: Beim Einschaltversuch gibt es nur einen kleinen knacks und ansonsten kein Lebenszeichen, die Power-LEDs bleiben aus. Die Akkuleuchten brennen und sie tun auch so, als ob sie den Akku laden würden. Einen der beiden habe ich erst kürzlich erstanden und der wiederum hat beim ersten Einschaltversuch immerhin noch die Powerleuchte zum leuchten gebracht, das war aber dann schnell vorbei. Wenn das Fehlerbild (Power-LED bleibt aus) Deiner Erfahrung nach auf die kaputte Elkos zurückzuführen sein könnte, dann werde ich mal versuchen, das zu beheben.
Ich hatte die beiden Laptops schon mal zerlegt. Ausgelaufenes Elektrolyt war mir zumindest nicht aufgefallen. Ich werde das aber nochmals inspizieren. Da ich nur Monochome Displays habe, werde ich wohl vorerst nur nach den Hauptplatinen sehen. Ich hoffe, ich finde alle Elkos und kann dann auch lesen, was draufsteht.
Ich habe langjährige Hobbylöterfahrung, allerdings nur in Durchsteckbauweise. SMD wird einer Herausforderung, der ich mich aber gerne stelle. Ich werde mir wohl erstmal eine geeignete Lupe anschaffen müssen. Für meinen Lötkolben habe ich eine bleistiftdicke Spitze - Ich bin mir nicht sicher, ob ich mir evtl. besser einen regelbaren anschaffen sollte?
Gut zu wissen, dass die Floppys Riemen haben, da hatte ich noch nicht reingesehen. Ich habe kürzlich ein 3"-Floppy meines Schneider CPC mit neuem Riemen versehen. Da konnte ich bei Thakker passende auf Maß bestellen. Ein ungefähres Maß könnte man ja möglicherweise herausmessen. Ich lasse es Dich wissen, wenn ich so weit bin.
Können wir vielleicht Emailadressen tauschen? Ich bin mir unsicher, wie wir anstellen können, ohne die in der Versionsgeschichte der Diskussion für immer öffentlich zu machen. --cwh (Diskussion) 15:03, 4. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Hallo,
Die Symptome sind typisch für ausgelaufene Elkos in den PCD-3N(C)sl und PCD-4N(C)sl Laptops. Vorweg was anderes: Die NiMh Akkus sind intern alle längst ausgelaufen und sollten deshalb nicht mehr versucht werden, zu laden. Am besten die Akkupacks auch gar nicht mehr im Laptop lassen, da der Auslauf sich seinen Weg ins Innere des Notebooks bahnen könnte und dort größeren Schaden anrichten.
Bei den verbauten Elkos sieht man das ausgelaufene Elektrolyt nicht immer, da es sich gerne zwischen dem Becher und dem Plastikfuß der Elkos staut und/oder unterhalb des Plastikfußes auf der Platine sammelt. Eine dünnere Lötspitze empfiehlt sich, jedoch muss sie immer noch ausreichend Wärmekapazität liefern, um wirklich eine Hilfe zu sein. Ich habe auch schon einmal sämtliche Elkos mit einem €15-Lötstab mit Bleistiftdicker Spitze ausgetauscht. Der war jedoch nicht leistungsfähig genug, um auch dsa DC/DC-Convertermodul auszulöten, auf dem ich die OS-Cons getauscht habe. Aber das ist wie gesagt im Grunde genommen meistens nicht nötig. Auch beim PCD-3Nsl gibt es auf dem unteren Board einen Elko, bei dem einer der Pins wegen des Konnektors zum oberen Board schwer beim Einlöten zu erreichen ist - diesen Elko würde ich durch einen ausreichend kleinen, bedrahteten Elko ersetzen. (Den dann mit zurechtgebogenen Beinen "liegend" einlöten. Beine jedoch nur mit einer Zange biegen und zwar so, dass keine Kraft auf den Bereich ausgeübt wird, an dem die Beine aus dem Gummi austreten, sodass die Gummiversiegelung unter dem Elko nicht beschädigt wird). Ich habe es zwar auch schon geschafft, dort mit Lötkolben statt Heißluft einen SMD-Elko einzulöten, doch das war eine ziemlich ekelhafte Aktion und ist definitiv nicht mit einem €15-Lötstab machbar. Im Gegensatz zum PCD-4N(C)sl betrifft das hier jedoch den unteren Konnektor, nicht den rechten.
Mein Vorschlag für weitere, ausführlichere Unterstützung wäre, dass du dich bei Bedarf an eines der aktiven Retrocomputing-Foren im deutschsprachigen Raum wendest, wie z.B. https://forum.classic-computing.de/forum/ oder https://dosreloaded.de/forum/core/ und andere. Einen Weg, auf Wikipedia anonym E-Mail Adressen auszutauschen, kenne ich nämlich selbst nicht.
Noch eine kleine Randnotiz: Solltest du mal auf Modelle mit Farbdisplay stoßen, beachte bitte, dass sich die Displayeinheiten nicht zwischen den Monochrom- und Farbmodellen tauschen lassen, da die Platinen der Haupteinheiten zwischen den beiden Varianten unterschiedlich bestückt sind. --Martravi (Diskussion) 16:03, 4. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Ich werde mich da demnächst mal drüber machen und berichten. einen Account mit identischem Benutzernamen auf https://forum.classic-computing.de/forum/ habe ich bereits. Vielen Dank schon mal für Deine Hilfe bzw. Motivation! --cwh (Diskussion) 16:57, 4. Jan. 2021 (CET)Beantworten