Im Folgenden werde ich Auszüge meiner Erlebnisse und Eindrücke auf der Wikimania 2017 sammeln:

Vorkonferenz

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Auf der Vorkonferenz zur Wikimania entschied ich mich für den Hackathon. Allerdings kam ich kaum dazu an den mir im Vorfeld vorgenommenen Projekten zu arbeiten, da an gefühlt jeder Ecke ein aus vorigen Veranstaltungen Bekannter lauerte, der sich mit mir über die Ereignisse des vergangenen Jahres austauschen wollte. Dabei lernte ich auch einige neue Gesichter aus deren Umfeld kennen.

1. Konferenztag

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Der 1. Konferenztag der eigentlichen Wikimania begann mit der traditionellen Eröffnungsfeier. Hierbei überraschte mich, dass der traditionelle Jimmy-Wales-Vortrag entfiel und durch eine Podiumsdiskussion ersetzt wurde. Im Anschluss besuchte ich den Vortrag Wikiversities: get over the content, serve the flow von Benutzer:Solstag, der berichtete, wie die portugiesische Gemeinschaft versucht, Wikiversity attraktiver zu machen und die eigentliche Mission des Projekts besser in den Vordergrund zu stellen. Wichtig war ihm dabei, dass Wikiversity nicht nur eine Plattform für fertige „Open Educational Resources“ bietet, sondern viel mehr noch Plattform für jede Art von Dokumentation von Lernprozessen sein kann und das einzige Wikimedia-Projekt ist, in dem originäre Forschung sogar ausdrücklich erwünscht ist. Konkret nannte er Beispiele wie das Teilen von Vorlesungsnotizen oder allgemein Rohdaten die bei der Recherche nach einem bestimmten Thema entstehen. Auch diese „unfertigen“ Daten können beispielsweise Wikipedia- oder Wikibooksautoren bei der Erstellung eines Artikels oder Buchs helfen. Als gutes Beispiel wie eine portugiesische Lehrkraft Wikiversity mit seinen Studenten nutzte nannte er v:pt:Wikinativa/Pataxó, wo Studenten statt der für die Öffentlichkeit eingeschränkte Lehrplattformen Wikiversity als Plattform für die Bearbeitung ihrer Hausaufgaben nutzten. Allein die Tatsache, dass Wikiversity entweder fälschlicherweise für eine unnötige Kopie Wikibooks gehalten oder gar nicht erst in der Öffentlichkeitsarbeit (Universitätskooperationen mit Wikimedia etc.) erwähnt werde, habe zur Erstellung vieler kleinerer Wikis außerhalb Wikimedias geführt, die quasi die Aufgabe Wikiversitys sehr eingeschränkt erfüllen. Beispiele hierfür sind OpenWetware, OpenSourceMalaria oder auch PolyMath. Eine weitere interessante Veranstaltung an diesem Tag war die Präsentation des Benutzers Plani über seine Arbeit als Wikipedian in Residence am österreichischen Bundesverfassungsgericht. Der Fokus dieser Veranstaltung lag auf der Tatsache, dass ein Wikipedian-in-Residence-Vorhaben nicht zwingend in einer klassischen „GLAM“-Einrichtung stattfinden muss, sondern auch beispielsweise Gerichte sehr viel relevantes Wissen (bspw. historische Bildnisse von Richtern, Biografien, Bibliotheken mit Büchern über Rechtsthemen, …) bereitstellen können. Auch könne Wikipedia ein guter Ort sein um Rechtsprechung für die Allgemeinheit verständlich einzuordnen. Der Tag endete schließlich mit der Präsentation der Wikimedia-2030-Strategie durch Geschäftsführerin Katherine Maher sowie dem Vorsitzenden des Kuratoriums Christophe Henner.

2. Konferenztag

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Der 2. Konferenz stand ganz im Zeichen meiner Rundtischdiskussion über kleine Wikipediaprojekte zusammen mit Ijon und MF-Warburg. Eine erfreulich hohe Anzahl von Teilnehmern aus ebendiesen kleinen Sprachgemeinschaften sorgten dann auch dafür, dass die gesamten 45 min gut gefüllt wurden mit Berichten über das Innenleben der kleinen Sprachgemeinschaften und wie man es geschafft hatte diese jeweils zu einem Erfolg zu machen, aber auch, mit welchen Problemen diese Gemeinschaften jeweils konfrontiert wurden. Genau diese Erfolgsgeschichten sind es, die einem Mut machen sollten sich auch für freie Inhalte in kleineren Sprachen einzusetzen. Nun wird es darum gehen, sich weiter dafür einzusetzen, dass auch für kleinere Sprachen Softwarelösungen gefunden werden, wo sie benötigt werden, um uneingeschränkte und produktive Arbeit in diesen Sprachen zu ermöglichen. Außerdem besuchte ich noch den Workshop Kathabhidhana, der sehr anschaulich vermittelte, wie man recht einfach durch Aufzeichnen von Sprache das Aussterben von Sprachen verhindern oder zumindest einschränken kann. Außerdem wurde gezeigt wie gut dieses Werkzeug auch zum Erstellen von gesprochenen Wikimediainhalten eingesetzt werden kann.