Im Hauptfeld eines Grand-Slam-Turniers stehen bei den Einzelwettbewerben jeweils 128 Spieler.

Als Grundlage für die Zusammensetzung der Spieler dient die Tennis-Weltrangliste sechs Wochen vor Turnierbeginn. Falls ein Spieler mehr als ein halbes Jahr verletzt war und deshalb Plätze in der Weltrangliste verloren hat, so kann dieser einen sogenannten geschützten Rang (Protected Ranking) beantragen. Er erhält dann seine durchschnittliche Weltranglistenposition während der ersten drei Monate seiner Verletzung. Dieser geschützte Rang verfällt, nachdem er für acht Turniere genutzt wurde, oder nach spätestens neun Monaten.[1]

104 Spieler sind aufgrund ihrer Weltranglistenposition bzw. ihrem geschützen Rang direkt qualifiziert. 16 weitere sind Qualifikanten, die sich in einem Qualifikationsturnier in den Tagen vor dem eigentlichen Turnierbeginn für das Hauptfeld qualifizieren. Die letzten acht Plätze im Hauptfeld sind sogenannte Wild Cards, die von der Turnierleitung an Spieler, deren Weltranglistenposition nicht für eine direkte Qualifikation reicht, vergeben werden. Meist handelt es sich dabei um Spieler aus dem nationalen Verband des Turniers. Bei Turnieren unterhalb der Grand-Slam-Kategorie, also Turnieren der ATP World Tour, ATP Challenger Tour sowie Future-Turnieren, kann es zudem Sonderbefreiungen geben (Special Exempt), und zwar für Spieler, die eigentlich in der Qualifikation antreten wollten, dies jedoch zeitlich nicht schaffen, weil sie in der Vorwoche bei einem Turnier das Halbfinale oder Finale erreicht haben.

Falls in den letzten Wochen vor Turnierbeginn einer der direkt qualifizierten Spieler verletzungsbedingt absagen muss, so rückt für ihn ein Ersatz (Alternate) ins Hauptfeld nach. Dies ist dann ein Spieler, der die direkte Qualifikation aufgrund seiner Weltranglistenposition knapp verpasst hatte. Manchmal kommt es vor, dass nicht alle acht Wild Cards vergeben werden; auch dann werden die restlichen Startplätze mit Ersatzspielern aufgefüllt. Falls in den letzten Tagen zwischen Beginn des Qualifikationsturniers und Beginn des Hauptturniers ein Spieler seine Anmeldung kurzfristig zurückzieht, so rückt für ihn ein sogenannter Lucky Loser nach. Dies ist einer der 16 Spieler, die in der letzten Runde des Qualifikationsturniers verloren haben. Jeder zusätzliche Startplatz wird jeweils unter den vier in der Weltrangliste am besten platzierten Verlierern ausgelost.

Im Doppel verhält es sich im Prinzip genauso: Hier wird die Platzierung beider Spieler zusammen addiert, um die besten Paarungen zu ermitteln. Dabei wird sowohl die Einzel- als auch die Doppel-Weltrangliste herangeführt, und die bessere der beiden Platzierungen genommen. Dadurch haben also auch Spieler, die nur im Einzel gut platziert sind, die Chance, an Doppelturnieren teilzunehmen (einen entsprechend platzierten Partner vorausgesetzt).

Auch beim Doppel gibt wie beim Einzel die Protected-Ranking-Regelung (s.o.). Ein Vorteil der Sortierung nach der Summe der einzelnen Platzierungen gegenüber der Team-Doppel-Weltrangliste ist, dass auch neu formierte Paarungen eine Chance, direkt qualifiziert zu sein. Da es beim Doppel nur ein 64er-Feld gibt, kann die Turnierleitung hier nur bis zu sieben Wild Cards vergeben. In Wimbledon gibt es zudem vier Qualifikationsplätze, die vor dem Turnierbeginn ausgespielt werden. Bei den US Open wurde dieses Qualifikationsturnier 2002 abgeschafft, bei den Australian Open und French Open gab es dies noch nie. Wie im Einzel können auch im Doppel Ersatz-Paarungen nachrücken bzw. in Wimbledon auch Lucky Loser.