Daniel Hofmann (Theologe)

  • Geburtsdatum lt. Selbstzeugnis 17.1.1540 (Friedrich 22).
  • Hofmann wurde als Sohn eines Steinmetz in Halle (Saale) geboren und wuchs dort auf. Dort erfuhr er auch seine schulische Ausbildung. Auch in den späteren Streitigkeiten blieb diese Verbindung nach Halle bestehen.(ok)
  • Studium in Jena ok
  • seit 1574 Dozent in Gandersheim am Pädagogicum für Ethik und Physik: Gandersheim wird nach Helmstedt verlegt und zur Universität aufgewertet (Friedrich 19) (ok)
  • 1576 Berufung an die neu gegründete Universität Helmstedt; Professur für Ethik und Dialektik; hier grundsätzlicher Gegensatz zu Caselius und Owen Günther (fehlt in der Tiefe)
    • Lit.: Friedrich 20ff.
    • Spannung zwischer theologischer Fakultät und philosophischer von Anfang an (20)
    • 1589 Regierungsübernahme Julius Heinrich: nun wurden auch Philosophen ohne klare theologische Position berufen (21) (Caselius, Martini, Liddel)
  • 1578 Promotion zum Dr. theol. => Prof. theol. ok
  • Ernennung zum Konsitorialrat, nachdem er die Bischofsweihe von Julius Heinrich verteidigt hatte: ausführlicher (dazu habe ich allerdings nichts)
  • 1599 Hausarrest (Friedrich 12)
    • (53): Januar 1599
    • (55) im Februar 1601 (schließlich) Entlassung in Helmstedt

Kontroversen

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Hofmann war zeitlebens ein streitbarer Theologe sowohl in theologischen Fragen wie auch in der Frage des Verhältnisses der Philosophie zur Theologie. So verwundert es nicht, dass er in zahlreiche Kontroversen mit zeitgenössischen Theologen und Philosophen involviert war.

Der Streit um die Lehre von der Erbsünde mit Matthias Flacius

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  • Erbsündenstreit mit Flacius => Mager 1975
  • Ubiquitätsstreitigkeiten mit Beza (ab 1583) (Dingel; Kickel, Vernunft und Offenbarung bei Theodor Beza) und Andreä (ab 1586)
  • 1583 Quedlinburger Kolloquium => Mager
  • Auseinandersetzung mit Goclenius
    • Literatur: Ernst Schlee: Der Streit des Daniel Hofmann ueber das Verhältniss der Theologie zur Philosophie, Marburg 1862.
    • Friedrich 241-243
    • Mager (1975), 92f
  • Auseinandersetzung mit Hunnius (und Leyser?) über die Ubiquitätslehre
    • Friedrich 241ff
    • Matthias?
  • Hofmannstreit an der Universität Helmstedt 1598–1601: Streitigkeiten um die GEltung der Philosophie in der Theologie. An deren Beginn stand die Disputation von Caspar Pfaffrad. Aber es gibt eine längere Vorgeschichte (Friedrich 24ff). Die Disputation von PFaffrad sollte schon Ende 1597 stattfinden, deren Thesen allerdings durch die Zensur??? nicht genehmigt wurden.

Literatur

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  • Art. RGG4
  • Heinrich HeppeHoffmann, Daniel. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 12, Duncker & Humblot, Leipzig 1880, S. 628 f.
  • Franz LauHoffmann, Daniel. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 9, Duncker & Humblot, Berlin 1972, ISBN 3-428-00190-7, S. 404 (Digitalisat).
  • Friedrich Wilhelm Bautz: Hoffmann, Daniel. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon ((BBKL). Band 2. Bautz, Herzberg 1990, Sp. 951–953.
  • Markus Friedrich: Die Grenzen der Vernunft. Theologie, Philosophie und gelehrte Konflikte am Beispiel des Helmstedter Hofmannstreits und seiner Wirkungen auf das Luthertum um 1600 (= Schriftenreihe der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. 69). Vandenhoeck&Ruprecht. Göttingen 2004.
  • Inge Mager, Konkordienformel
  • Gottfried Thomasius:De Controversia Hofmanniana. Erlangen 1844.
  • Petersen, Geschichte der aristotelischen Philosophie.
  • Wundt, Schulmetaphysik
  • Inge Mager: Lutherische Theologie und aristotelische Philosophie an der Universität Helmstedt im 16. Jahrhundert. Zur Vorgeschichte des Hof(f)mannschen Streit im Jahr 1598. In: Jahrbuch der Gesellschaft für Niedersächsische Kirchengeschichte. Band 73, 1975, S. 83–98.
  • Irene Dingel
  • Francesco Valerio Tommasi: Protestantische Debatten um die Einheit der Wahrheit, 2, Der Hofmannsche Streit und die Schule von Altdorf. In: Freiburger Zeitschrift für Philosophie und Theologie. Band 64, 1, 2017, S. 72-81.
  • Walter Sparn
  • Schorn-Schütte?